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E-Book

Europa: Hoffnung wecken

AutorDeborah Meroff
VerlagBookRix
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl374 Seiten
ISBN9783730947579
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Der Kontinent, der für über 1000 Jahre als das Herz des Christentums bekannt war, ist in eine geistliche Gefangenschaft geraten. Aus der Erfahrung vieler Personen und Organisationen heraus wirft dieses Buch einen genauen Blick auf die vier Bevölkerungsgruppen im Zentrum von Europas Kernproblem: Randgruppen, Muslime, Jugendliche sowie nominelle und säkulare Europäer. Hier ist der Beweis, dass es möglich ist, in diesem großen Kontinent Hoffnung zu wecken, wenn Gottes Leute zusammenarbeiten. Diese praktische Quelle liefert all die Motivation und Information, die wir brauchen, um anzufangen. 'Europa ist sehr wahrscheinlich ein Kampfplatz für die Zukunft des globalen Christentums... Ich hoffe, dass wer auch immer diese Seiten liest, zu Gebet und Aktion ermutigt und inspiriert wird.' Jiri Unger, Präsident der Europäischen Evangelischen Allianz 'Meine Frau Drena und ich sind seit 50 Jahren in Europa zu Hause. Debbie Meroffs Buch 'Echt mutig' war eines der wichtigsten Bücher in unserem Leben und ihr neues Buch über Europa ist ein weiteres topaktuelles Buch, das man gelesen haben muss!' Geroge Verwer, Gründer und internationaler emeritierter Koordinator, OM International 'Dieses Buch zeigt, dass Gott immer noch in Europa arbeitet. Er baut seine Gemeinde trotz vieler Herausforderungen. Und er will sehen, dass jeder von uns eine aktive Rolle darin spielt, in Europa Hoffnung zu wecken.' Frank Hinkelmann, Europäischer Direktor, OM International

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Leseprobe

Einleitung


Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden ...   

Herr, lass unser Mitgefühl wachsen. Ich spreche nicht nur von sozialem Engagement, sondern von echtem Mitgefühl, das der Heilige Geist in uns legt. Randgruppen werden vergessen oder vernachlässigt, sind schutzlos und benachteiligt, werden verletzt, verkauft, versklavt. Zu ihnen gehören die Kinder von Häftlingen und Suchtkranken; zu ihnen gehören die Alten und Kranken ohne medizinische Versorgung, die unheilbar Kranken; zu ihnen gehören alle, die zu Hause allein gelassen oder in einer Einrichtung abgegeben werden. Sie werden versteckt, weil sich die Familie ihrer Behinderung schämt. Sie werden zu einem Leben ohne Rechte und ohne Stimme gezwungen. Sie werden ausgenutzt. Interessiert uns die Tatsache, dass solche Menschen in unseren eigenen Städten und Dörfern leben? Wie können wir ihr Leid lindern, wenn wir nicht einmal wissen, wo genau sie sind? Wir wollen sie suchen. Wir wollen uns vorbereiten, indem wir Schulungen besuchen. Wir wollen beten. Und wir wollen für wenigstens ein Menschenleben eine Änderung bewirken – oder auch für viele. Menschen in Randgruppen werden oft dazu gezwungen, gegen ihren Willen zu handeln, und werden von ihren nächsten Freunden betrogen. Doch wenn wir mutig genug sind, diese Menschen zu suchen, werden wir Gottes Kraft auf eine neue Weise erleben. Wir werden einen verletzten Menschen lächeln sehen. Sehr wahrscheinlich werden wir uns über Leute ärgern, die von den Schmerzen anderer profitieren. Wenn wir nicht einfach nur vorbei laufen, sondern uns einsetzen, arbeitet unser himmlischer Vater selbst durch uns. An einem Wintertag im Kosovo betrat ich ein großes, altes, heruntergekommenes Reihenhaus und sah die Frau mit der Augenklappe, die wir vor Monaten schon einmal gesehen hatten. Sie begann, in einem schnellen, örtlichen Dialekt zu sprechen. „Meine Tochter ist jetzt weg, sie hat geheiratet und ihre neue Familie will mich nicht. Sie haben mich an diesem schrecklichen Ort allein gelassen.“ Wir besuchten noch sieben weitere Familien und acht alte Leute, die ganz allein waren. Einige der Kinder waren in der Schule, andere hatten Behinderungen und mussten daheimbleiben. Sie waren alle arm, viele kränklich. Sie waren ‚Überbleibsel’ des Kosovokriegs von 1999, wie jemand sagte. Nach zehn Jahren hatten sie immer noch keine eigene Wohnung; der Staat war für sie verantwortlich und sie befanden sich außerhalb des sozialen Netzes, aber sie erhielten überhaupt keine Hilfe von der Stadt. Sie kämpften um ihr Überleben. Nun, sie hatten die Erlaubnis, im Haus zu bleiben, doch in was für einem Haus: zugige Zimmer, zerbrochene Fenster, ekelerregende Toiletten! Sie erzählten, dass sie kaltes Wasser holten und es im Zimmer aufwärmten, um sich dann mit einem Schwamm zu waschen. Zwei der Zimmer, die wir sahen, hatten wegen der alten, unsicheren Elektroleitungen Feuer gefangen. Das war unsere Einführung in das ‚Feuerwehrhaus‘, wie wir es seitdem nennen, ein Haus für die Armen gleich neben der Feuerwehrhalle der Stadt. Acht Kinder waren in der Schule, die anderen sechs waren krank und konnten nicht hingehen. Alle trugen zerlumpte Kleider. Das Gebäude hatte trübe oder gar keine Beleuchtung und überall hing der Gestank von aufgestautem Abwasser in der Luft. In Gedanken stellten wir eine Liste von Dingen zusammen, die getan werden konnten. Am nächsten Tag baten wir Kontaktpersonen vom städtischen Wasserwerk, das aufgestaute Abwasser abzupumpen. Wir wechselten ein paar Pumpen des defekten Wassersystems im Keller aus und putzten zusammen mit den Bewohnern die Badezimmer. Einer unserer Freunde, ein Elektriker, konnte Schalter austauschen und das Licht funktionierte wieder in den dunklen Zimmern und Gängen. Wir reparierten Fenster, und die Frauen verteilten Kisten mit Kleidern und Nahrungsmitteln; die Kinder erhielten Schulsachen, wurden zum Arzt geschickt und bekamen Medikamente. Eine Frau fragte uns: „Warum helft ihr uns? Niemand hat sich seit dem Krieg um uns gekümmert.“ Stela, eine junge Frau aus unserem Team, antwortete: „Jesus gab uns den Auftrag, hierher zu kommen, und er kann euch Hoffnung geben.“ Eine andere Frau überlegte laut: „Wer ist Jesus?“, und Stela lächelte. „Er ist jemand, der nicht vorübergeht, wenn wir um Hilfe rufen.“ Ich traf einen Mann, der vor Kurzem aus siebenjähriger Haft entlassen worden war. Er hatte jemanden umgebracht, unter dessen herzloser Zwangskontrolle er gestanden hatte. Enver hatte schließlich den Mann angegriffen, um zu überleben. Jetzt lebte er mitten in seinem eigenen Müll und Urin, zerbrochen und geistig unfähig, sein Zimmer aufzuräumen oder ein normales Leben zu führen. Später sagte er zu mir: „Ich möchte besser leben, aber oft kann ich einfach nicht weiter.“ Wir baten um Erlaubnis, sein Zimmer zu putzen, und er stimmte zu. Enver machte einen langen Spaziergang, während wir Atemmasken aufsetzten, Handschuhe anzogen und sein Zimmer mit Sägemehl und Kalk desinfizierten. Als wir fertig waren, hatten wir zehn große Säcke voller Müll und Dreck weggeschaufelt und Enver konnte einen Neuanfang machen. Am nächsten Tag kam ich in sein Zimmer und war überrascht zu sehen, dass er einen Heizofen, eine neue Decke und eine neue Kaffeemaschine gefunden und seine alte Decke als Teppich auf dem Boden ausgebreitet hatte. Enver bedankte sich bei uns und versprach, dass er jetzt versuchen werde, es besser zu machen. Wir beteten für ihn, reichten ihm einen großen Sack voller Kleider, gaben ihm die Hand und gingen. Peter, ein deutscher Architekt, der uns besuchte, sagte zu mir: „Er ist ein verwundetes Kind.“ Ich musste denken, dass Enver im Geist noch immer ein Häftling war und befreit werden musste. – Herr, berühre ihn! Hassan ist ein älterer Herr im Kosovo, einst voller Energie und Kraft. Doch eine Verletzung hatte eine Behinderung zur Folge; er ist gelähmt und in allen seinen Bedürfnissen ganz auf fremde Hilfe angewiesen. Er ist seit Jahren bettlägerig. Seine einzigen Besucher sind eine Frau und ihre Tochter, die unter ihm wohnen und selbst in Armut leben, für ihn kochen und versuchen, ihm zu helfen, so gut sie können. Wir beschlossen, Hassan buchstäblich aufzuheben und zu unserem Auto zu tragen. Dann fuhren wir zu unserem Haus und saßen einige Stunden mit ihm im Garten. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass er an der frischen Luft war. Als Hassan lächelte, schien es uns, als würde Jesus auch lächeln. Sehen Sie Jesus in anderen Menschen?  Ich möchte Ihnen eine 50-jährige Frau mit Namen Natalia vorstellen. Nadya, eine meiner Freundinnen, hat sie im Januar zum ersten Mal getroffen, nachdem sie das Sozialamt einer Stadt in Montenegro gebeten hatte, ihr einige der ärmsten Familien zu nennen. Natalias Familie stand auf der Liste und so machten sich Nadya und eine Freundin auf die Suche und fanden sie in einer kleinen Hütte am Bahndamm. Die Frau lag im Bett und siechte an Lungenkrebs dahin. Ihre vier Kinder waren bei ihr, zwei Jungen und zwei Mädchen im Alter von 9 bis 16 Jahren. Ihr Mann, Alkoholiker, war nicht da. Seit Natalia krank geworden war, kam er häufiger heim, aber wenn er das Zimmer betrat, drehte sie sich jedes Mal im Bett unter großer Kraftanstrengung von ihm weg zur Wand. Die beiden Frauen hatten Geschenke, Nahrungsmittel und Vorräte mitgebracht. Meine Freundin Nadya beschloss, Natalia dort in ihrem Zuhause im Sterben zu begleiten. In den nächsten Tagen und Wochen besuchte sie sie regelmäßig, sang Lieder und kümmerte sich um sie. Die Kinder lernten die Lieder und der Jüngste, Boris, sang sie dann seiner Mutter vor. Nachdem sie Natalia einige Male von Jesus erzählt hatte, fragte Nadya, ob sie ihm ihr Leben geben wolle. Natalia sagte ja. Als ihr Mann sie am nächsten Tag wieder besuchte, drehte sie sich nicht von ihm weg, sondern ließ ihn an ihrer Seite sitzen und sie füttern. Es war ein klarer Ausdruck von Vergebung. Noch ein Tag verging und Nadya war dabei, als Natalia starb. In den folgenden Wochen arbeitete ein OM-Team an dem kleinen Haus, setzte neue Türen ein und strich die Innenwände weiß. Noch mehr Arbeit muss getan werden. Der Vater ist jetzt zusammen mit der Großmutter zu Hause, arbeitet und versucht, nicht mehr zu trinken. Es ist schwer für die Kinder, in die Schule zu gehen; sie haben einen harten Weg vor sich ... Doch wer hätte gedacht, dass durch eine sterbende Frau eine kleine Gemeinde in Montenegro entstehen würde? Natalia war eine der ersten drei Christen in dieser Stadt; drei Christen, die die erste Gemeinde bildeten. – Genauso wie die ersten drei Christen in Philippi: Lydia, dann ein Mädchen, das von einem bösen Geist geheilt wurde, und der Gefängniswärter von Philippi. Es reicht nicht, einem Bettler vielleicht ein bisschen zu essen zu geben. In jedem Dorf und in jeder Stadt müssen wir durch unsere Wohngebiete gehen und alle Personen ausfindig machen, die Randgruppen angehören. Wir müssen die Menschen finden, die alleine leben oder Flüchtlinge sind. Wir müssen dorthin gehen, wo Obdachlose leben, und nachfragen, wo Kinder leiden. Von Westeuropäern aus Kleinstädten erfuhr ich, wie schockiert sie waren, als sie feststellten, dass extrem arme oder leidende Menschen in ihren Städten lebten. Alle riefen: „Ich hatte nicht gedacht, dass so etwas hier passieren...

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