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Faktoren, Auswirkungen und Vermeidung von Risiken bei Outsourcing-Entscheidungen

AutorGerald Schödel
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl125 Seiten
ISBN9783640258819
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 2,0, Universität Wien (Lehrstuhl International Management), 144 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Diplomarbeit behandelt das Auftreten und in weiterer Folge die Vermeidung von Risiken in Outsourcing Entscheidungen. Die Arbeit zielt darauf ab, die verschiedensten Risiken und Gefahren - welche während des Entscheidungsprozesses vorkommen können - zu kategorisieren, bzw. einzuordnen. Des Weiteren wird darüber diskutiert, wie man mit den auftretenden Risiken umgeht und wie man diese adäquat einschätzt und evaluiert. Da Risiken im Outsourcing nahezu alle funktionalen Bereiche eines Unternehmens betreffen können, ist der richtige Umgang mit diesen entscheidend, besonders wenn es darum geht, negative Konsequenzen vom Unternehmen abzuhalten. Der Autor hat sich zum Ziel gesetzt, alle vorhandenen, bzw. relevanten Informationen über Outsourcing Risiken zusammenzutragen, zu reorganisieren und in geordnetem Kontext wiederzugeben, um dem Leser einerseits einen größeren Überblick über die Risiken im Outsourcing zu bieten und um ihn andererseits über effiziente Risikomanagementsysteme aufzuklären. Letztlich soll die Arbeit dem Leser gezielte Informationen über den richtigen Umgang mit den Geschäftspartnern vermitteln und ihn auf den Outsourcing Vorgang vorbereiten. Die Aufstellung der Risiken in Verbindung mit einigen aufschlussreichen Unternehmensstudien hat gezeigt, dass sich Risiken im Outsourcing Bereich durchaus unter Kontrolle bringen lassen. In manchen Fällen lassen sich Gefahren durch einen gezielten Einsatz von Präventivmaßnahmen sogar gänzlich ausschließen. Die Praxis hat gezeigt, dass man nicht den Fehler machen sollte und nur der Kostenvorteile wegen, die Auslagerung durchzuführen. Weiters sollte das Unternehmen sehr sorgfältig seine Outsourcing Partner auswählen. Ein ausgefeiltes Risikomanagement unterstützt den Prozess und dient als übergreifende Kontrollinstanz, welche sämtliche Risiken im Auge behält.

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Leseprobe

1.         Einleitung und Problemstellung


 

Die zunehmende Globalisierung, bzw. Internationalisierung der Märkte hat zur Folge, dass Unternehmen und Firmen immer öfters zu Umstrukturierungen und  Kosteneinsparungen gezwungen werden. Aufgrund des verschärften Wettbewerbs, welcher auf den Schultern der Unternehmer lastet, überzeugen sich immer mehr Firmen von den Vorteilen des Outsourcings.

 

Es gibt viele verschiedene Definitionen um den Prozess „Outsourcing“ zu beschreiben. In der Wirtschaft meint man mit dem Wort „Outsourcing“ so viel wie die Ausgliederung von Betriebsfunktionen, es kann aber auch die Fremdbeschaffung, bzw. Fremdvergabe von Einzelteilen, oder Dienstleistungen bedeuten. In vielen Fällen findet eine Produktionsverlagerung statt. Man kann aber auch einzelne Tätigkeiten auslagern.

 

Nachfolgend belegt eine Auswahl an Definitionen aus Literatur, die vielfältigen Eindrücke des Begriffs „Outsourcing“, welche sich aus den Wörtern „Outside Resource Using“ zusammensetzt:

 

Outsourcing can be defined as „reliance on external sources for manufacturing components and other value-adding activities“ (Lei and Hitt, 1995).

 

“Outsourcing is used to describe many different kinds of corporate action: all sub-contracting relationships between firms, all foreign production by US firms,

 

hiring of workers in non-traditional jobs such as contract workers, and temporary and part-time workers, etc.” (Deavers, 1997).  

 

„Fundamentally, outsourcing is a contract in which a client relies on a supplier for a given service, instead of depending on internal provision. In this case, the client relies on the market rather than on employment contracts“ (Aubert et al., 2001).

 

Durch eine Auslagerung ist das Unternehmen beispielsweise im Stande, sich auf die eigenen Kernkompetenzen und -fähigkeiten zu konzentrieren, um diese zu perfektionieren. Für Nicht-Kern-Bereiche wird eine Fremdfirma engagiert, wodurch das Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen spart, welche die Fremdfirma übernimmt.

 

Doch der Outsourcing Prozess bringt nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch viele Risiken und Gefahren, wie schon so manche Firma schmerzlich erfahren musste. Die Vielzahl an Risiken haben die unterschiedlichsten Auswirkungen und reichen vom Fehlen an Informationen, über den Verlust von Kernkompetenzen, oder das Einbüssen des Wettbewerbsvorteils, bis hin zu strategischen Risiken.

 

Der richtige Umgang mit Risiken - welcher eine angemessene Erkennung, Einschätzung, bzw. Bewertung und schließlich eine Reaktion auf die Gefahren mit einschließt - ist daher von größter Bedeutung. Ein adäquates Risikomanagement sollte in der Lage sein den Outsourcing Vorgang zu überwachen und auftretende Risiken zu identifizieren, um sie möglichst frühzeitig abwenden zu können.

 

Ziel einer effektiven Outsourcing-Strategie ist es, den eigenen Wettbewerbsvorteil auf- bzw. auszubauen, zu stärken und so lange wie möglich zu erhalten. Zu einer erfolgreichen Strategie gehört aber auch ein geeignetes Umfeld. Dazu bedarf es unter anderem einer reibungslosen Abwicklung mit den Lieferanten.

 

Ein nicht unwichtiger Part beim Outsourcing beschäftigt sich dabei mit der Wahl des optimalen Partners. Die Entscheidung für einen bestimmten Partner sollte angesichts der kostspieligen und zeitintensiven Suchphase möglichst zügig abgewickelt werden. Trotzdem sollte sich das Unternehmen Zeit nehmen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen, da ein vertrauensunwürdiger Partner nicht nur die geplante Kostenersparnis durch den Outsourcing Prozess in Gefahr bringt, sondern im Unternehmen einen beträchtlichen Schaden anrichten kann.

 

1.1.        Wissenschaftliche Aufgabenstellung


 

Die Aufgabenstellung der Diplomarbeit befasst sich mit folgender Frage: Kann man Risiken im funktionalen Bereich, bezogen auf Outsourcing Maßnahmen, durch einen gezielten Einsatz von Sicherheitssystemen, bzw. Vorwarnsystemen eindämmen, oder sogar eliminieren? Um diese Problemstellung näher zu beleuchten ist es notwendig sämtliche bekannte Risiken, welche bei Outsourcing Entscheidungen im funktionellen Bereich auftreten, in die Arbeit aufzunehmen und zu kategorisieren, bzw. zu katalogisieren. In einem nächsten Schritt wird dann darüber diskutiert, wie man am Effizientesten mit solchen Risiken verfährt und in wie weit es Sinn macht, Risiken mit den verschiedensten Methoden abzuschätzen und zu evaluieren, um negative Auswirkungen für das Unternehmen möglichst zu vermeiden.

 

Diesbezügliche Gefahren - ausgelöst durch Outsourcing Entscheidungen - beschränken sich jedoch nicht nur auf einzelne Bereiche, sondern erstrecken sich über nahezu alle funktionellen Bereiche.

 

Besonders möchte ich in diesem Zusammenhang auch die Arbeitsbeziehungen zwischen dem Unternehmer, welcher Outsourcing betreibt, und dem Lieferanten, welcher den Auftrag entgegennimmt und ausführt, widmen. Speziell geht es hier um die Frage des Vertrauens zwischen den beiden Parteien, da einerseits ein gewisses Maß notwendig ist um einen reibungslosen, kosteneffizienten Leistungsaustausch zu gewähren, andererseits kann ein gewisser Freiraum schnell ausgenützt werden. Dieses Phänomen wird im englischsprachigen Raum als „opportunistic behaviour“, also opportunistisches Verhalten bezeichnet.

 

Opportunism is defined as “self-interest seeking with guile” (Williamson, 1975, p.9)

 

In diesem Zusammenhang wäre auch der Terminus „mutual trust“ zu nennen, hier ist das Vertrauensverhältnis, oder auch die Vertrauensbasis angesprochen, welche zwischen dem Unternehmer und seinen Geschäftspartnern besteht.    

 

1.2.        Gewählte Untersuchungsmethode


 

Beginnend mit einer großen Literaturrecherche möchte ich zunächst sämtliche bekannte Risiken aus den führenden Werken zusammentragen. Ich habe vor, das relevante Material zu reorganisieren und neu einzuteilen. Die Risiken sollen nach verschiedenen Kriterien kategorisiert werden. Es soll letztendlich eine Art Nachschlagewerk für alle bekannten Risiken im Bereich des Outsourcings entstehen. Bei der Suche nach geeigneten Beispielen aus der Praxis möchte ich auch die wissenschaftlichen Datenbanken wie z.B. JSTOR, Emerald, etc., verwenden und nach möglichst aktuellen Papers suchen.

 

Für den zweiten Teil meiner Arbeit möchte ich mich vermehrt auf theoretische Fachartikel und Fachbücher konzentrieren und die darin enthaltenen Methoden und Versuche studieren, welche sich mit der Evaluation und Einschätzung von Risiken beschäftigt. Ich werde hier den Fokus für die Auswahl davon abhängig machen, wie effektiv und anwenderfreundlich die Methoden aufgebaut sind. Natürlich werde ich die schon etablierten Methoden erläutern, möchte aber auch versuchen noch nicht so publik gewordene Theorien zu präsentieren, wenn sie Erfolg versprechend aufgebaut sind.

 

Um hilfreiches Material für den letzten Teil meiner Diplomarbeit zu bekommen, möchte ich auch den Lehrstuhl für Soziologie, sowie diverse Fachbücher mit einbeziehen, welcher auch eingehend dem Thema Arbeitsbeziehungen nachgeht. Interessant wäre auch ein kurzer historischer Rückblick über die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen, um vielleicht daraus einen künftigen Trend ableiten zu können.            

 

Mein Interesse für das Thema Outsourcing wurde im Seminar Internationale Unternehmensführung geweckt. Ich bin der Meinung, dass Outsourcing einen sehr aktuellen und auch wichtigen Bereich für die heutige Wirtschaft darstellt. Für mich war es nahe liegend, sich mit der Erkennung von Problemen und deren Beseitigung näher zu beschäftigen. Moderne Unternehmer sollten genauestens über alle Risiken, welche im funktionalen Bereich auftreten können, informiert sein, um nicht ex post negative Auswirkungen, welche dem Unternehmen schaden könnten, zu erleben. Der richtige Umgang und vor allem das Berücksichtigen aller Szenarien entscheidet daher unwillkürlich über den Erfolg der Outsourcing Entscheidung.

 

Leider bietet die aktuelle Literatur nur spärliche Informationen über dieses entscheidende Thema. Speziell im deutschen, bzw. europäischen Raum gibt es nur wenige Artikel und noch weniger wissenschaftliche Arbeiten. Die meist zugängliche Literatur ist in englischer Sprache verfasst und bezieht sich größtenteils auf Amerikanische Firmen. Weiters ist mir aufgefallen, dass die meisten Autoren zwar vereinzelte Risiken erwähnen, jedoch wird in den seltensten Fällen eine brauchbare Lösung angeboten, vielmehr vertröstet man den Leser mit dem Satz, dass noch weitere Forschungsarbeit von Nöten wäre.

 

Der nicht fachgerechte Umgang mit, oder die gänzliche Ignoranz von Risiken, kann fatale Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Dies könnte den Erfolg eines Produktes oder einer Produktpalette kosten, das Unternehmen aber auch die Wettbewerbsfähigkeit verlieren, oder im schlimmsten Fall sogar die Existenzgrundlage.

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