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E-Book

Familienplanung

Das Standardwerk zur natürlichen Empfängnisverhütung, Kontrolle der Fruchtbarkeit sowie Erfüllung des Kinderwunsches

AutorToni Weschler
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl544 Seiten
ISBN9783864159459
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Viele Frauen sind unglücklich mit einer hormonellen Empfängnisverhütung, kennen aber keine zuverlässige Alternative. Andere versuchen vergeblich, ein Baby zu bekommen und wollen ihre Fruchtbarkeit erhöhen. Wieder andere haben seltsame Symptome oder Schmerzen während ihres Zyklus. Ihnen allen bietet dieses Standardwerk zum Thema Fruchtbarkeit umfassende Informationen und Hilfe. Es beantwortet alle Fragen und liefert ein tiefes Verständnis für den weiblichen Körper. Bereits Hunderttausende Frauen haben mit Toni Weschlers Bewusster Fruchtbarkeitsmethode (BFM) erfolgreich auf natürliche Weise verhütet oder ihre Chancen auf eine Schwangerschaft maximiert. Diese Methode nimmt nur wenige Minuten am Tag in Anspruch und liefert einen kompletten Überblick über den Zeitpunkt des individuellen Eisprungs und der furchtbaren Tage einer Frau. Zudem bietet Weschler Tipps bei Endometriose oder Eierstockzysten, und zeigt, wie man auf natürlichem Wege seinen Hormonhaushalt ausbalanciert und seine Fruchtbarkeit auf lange Zeit erhält. Ergänzend zu den Informationen liefert sie eine Reihe Mustervorlagen für Tabellen zur Empfängnisverhütung, Kinderwunsch oder Menopause.

Toni Weschler hat einen Masterabschluss in Gesundheitswissenschaften und hält gut gebuchte Vorträge zu Themen der weiblichen Gesundheit. Sie ist zudem die Autorin des Buches Cycle Savvy, das jungen Mädchen ihren Körper und die Vorgänge darin erklärt. Sie ist sehr häufig zu Gast in Talk- und Radioshows und lebt in Seattle, Washington.

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Leseprobe

TEIL 1

NEUE DENKMODELLE ZUR FRUCHTBARKEIT DER FRAU


kapitel 1

Was Sie über die Bewusste Fruchtbarkeitsmethode wissen sollten


Wie oft haben Sie das schon gelesen oder gehört? Der Menstruationszyklus umfasst im Idealfall 28 Tage, und der Eisprung findet normalerweise am 14. Tag des Zyklus statt. Doch dies ist nur ein Mythos. Leider wird er oft für bare Münze genommen, sodass dadurch zahllose ungeplante Schwangerschaften begünstigt und zugleich viele Paare um das ersehnte Baby gebracht werden. Zum Teil beruht diese Behauptung auf der veralteten Rhythmus-Methode, die irrtümlich davon ausgeht, die Zyklen seien bei jeder Frau 28 Tage lang, auf jeden Fall aber über längere Zeit stets in etwa gleichbleibend. Das Ergebnis ist eine falsche Prognose, die mithilfe einer statistischen Formel künftige Fruchtbarkeit anhand bisheriger Zyklen vorhersagen will.

Tatsächlich schwankt die Zykluslänge von Frau zu Frau und oft sogar bei ein und derselben Frau. Merken sollten Sie sich am besten einfach, dass der Zyklus 21 bis 35 Tage lang ist. Die folgende Geschichte, die mir strenggläubige Patienten aus New York schon vor Jahrzehnten erzählt haben, zeigt, dass der Mythos vom Eisprung am 14. Tag gravierende Folgen haben kann:

Ilene und Mick heirateten am 21. Mai. Beide waren zu diesem Zeitpunkt noch unberührt. Sie wünschten sich möglichst bald Kinder und schlossen zum 15. Mai eine gemeinsame Krankenversicherung ab. Zu ihrer großen Freude wurde Ilene gleich auf der Hochzeitsreise schwanger. Doch die Versicherung weigerte sich, die Kosten für Schwangerschaft und Entbindung zu übernehmen. Die Begründung: Da Ilene ihre letzte Regel am 19. April bekommen hatte, müsste sie demnach bereits drei Wochen vor der Hochzeit schwanger geworden sein.
»Das kann nicht sein«, beharrte Ilene. »Wir sind beide jungfräulich in die Ehe gegangen.« Allerdings räumte sie ein, ihr Zyklus sei lang und unregelmäßig geworden, seit sie jogge und Diät halte. Das erklärte Ilene so auch der Versicherungsgesellschaft. Diese jedoch akzeptierte die Begründung nicht und berechnete den Entbindungstermin wie üblich mit der Rechenscheibe (Seite 5, Farbbildteil), die den Eisprung exakt am 14. Zyklustag ansetzt. Ilene klagte: »Wir waren finanziell ruiniert. Wie beweist man vor Gericht, dass man noch Jungfrau war? Und was geht das andere überhaupt an?«

Der Mythos vom Eisprung am 14. Tag kam Ilene und Mick teuer zu stehen. Ihr einziger Trost war, dass ihr Sohn pünktlich zum erwarteten Zeitpunkt zur Welt kam – drei Wochen nach dem Termin, den die Versicherung errechnet hatte! Doch auch das spielte für Ilene inzwischen keine Rolle mehr, denn in ihren Augen war der Kleine »das ganze Theater so oder so wert«.

Heute wissen wir mehr über die menschliche Fortpflanzung und verfügen über eine exakte und effiziente Methode zur Identifizierung der fruchtbaren Phasen der Frau. Dank der Bewussten Fruchtbarkeitsmethode (Fertility Awareness Method), kurz FAM*, lassen sich die komplexen Mechanismen unserer Fortpflanzung besser nachvollziehen. Die FAM basiert auf der Beobachtung und tabellarischen Erfassung wissenschaftlich fundierter Fruchtbarkeitsindizien, an denen sich ablesen lässt, ob eine Frau an einem bestimmten Tag empfängnisbereit ist oder nicht. Die wichtigsten Fruchtbarkeitszeichen sind das Zervixsekret, die Basaltemperatur (Morgentemperatur) und die Lage der Zervix (als zusätzliches Zeichen, das die beiden Ersteren stützt). Die FAM ermöglicht Frauen, eigenverantwortlich zu verhüten oder schwanger zu werden und die Vorgänge in ihrem eigenen Körper besser kennenzulernen. Außerdem ist sie ein ausgezeichnetes diagnostisches Hilfsmittel für Frauenärzte.

WARUM IST DIE BEWUSSTE FRUCHTBARKEITSMETHODE NICHT BEKANNTER?

Vorbehalte gegen die FAM beruhen häufig auf dem Missverständnis, dass sie mit der sogenannten Rhythmus-Methode (auch Knaus-Ogino- oder Kalendermethode) gleichgesetzt wird. Hinzu kommt, dass natürliche Verhütungsmethoden von Menschen bevorzugt werden, die strikt gegen künstliche Verhütungsmittel sind. Zu Unrecht wird deshalb noch immer behauptet, die FAM sei ausschließlich für diese Zielgruppe geeignet. Dabei ist die FAM gerade für die meisten Frauen allein schon deshalb eine Option, weil sie im Gegensatz zu hormonellen Methoden wie der Antibabypille ganz ohne Chemie auskommt. Außerdem sorgt sie dafür, dass Frauen erheblich seltener auf unangenehme oder umständliche Verhütungsmethoden zurückgreifen müssen, die jegliche Spontaneität am Sex ausschließen. Fest steht jedenfalls, dass Frauen, die sich für die FAM entscheiden, häufig nicht nur, wenn es um ihre Fruchtbarkeit geht, aktiv um eine gesundheitsbewusste, natürliche Lebensweise bemüht sind.

Bei der FAM geht es, wie bei der Natürlichen Familienplanung (NFP), letztlich um eine effiziente natürliche Verhütung, wobei ein Paar, das die Natürliche Familienplanung praktiziert, während der fruchtbaren Phase der Frau oftmals gezielt auf Sex verzichtet, statt mit einer Barrieremethode zu verhüten.

Warum wird die FAM nicht im Medizinstudium gelehrt?

Eine Frage drängt sich auf: Wenn die FAM so wirkungsvoll zur Verhütung wie auch bei Kinderwunsch eingesetzt werden kann, warum ist sie dann bei uns so wenig verbreitet? Ein Grund dafür ist schlichtweg, dass es für Medizinstudenten an den Universitäten heute immer noch keine umfassende Einführung in diese wissenschaftliche Methode gibt. Tatsächlich wissen Frauen, die die Bewusste Fruchtbarkeitsmethode anwenden, oftmals mehr über ihre Fruchtbarkeit als ihre Gynäkologen, die durch die Facharztausbildung eigentlich Experten für die weibliche Physiologie sind!*

Als ich Vorjahren an einer Frauenklinik lehrte, buchte das ganze Team meinen Kurs als Verhütungsmethode – bis auf eine Ärztin. Diese erzählte mir eines Tages im Vertrauen: »Toni, um ganz ehrlich zu sein: Ich schicke meine Patientinnen nicht in Ihre Kurse.« »Ach, und warum denn nicht?«, fragte ich betont beiläufig. »Ich misstraue Ihrer Methode, denn ich bin damit schwanger geworden«, erwiderte sie. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Haben Sie einen Kurs besucht? Nach welchen Regeln sind Sie vorgegangen?«, wollte ich von ihr wissen, aber sie fragte verblüfft zurück: »Was für Regeln?« Ich hakte nach, »... ich meine, haben Sie Ihre Morgentemperatur gemessen und das Zervixsekret beobachtet oder nur eines von beiden Fruchtbarkeitszeichen?« Sie starrte mich hilflos an, offenbar ohne jeden Schimmer einer Ahnung, von was ich da eigentlich sprach. Erst da begriff ich, wie verbreitet die Unkenntnis der FAM selbst innerhalb der Ärzteschaft ist und wie viele Kollegen unter »Fruchtbarkeitswahrnehmung« noch immer die Vorhersage künftiger Fruchtbarkeit anhand bisheriger Zyklen wie bei der umstrittenen Rhythmus-Methode verstehen.

Die Wirksamkeit der Bewussten Fruchtbarkeitsmethode basiert auf rein biologischen Grundlagen (Kapitel 4). Dazu gehört die Funktion zahlteicher Hormone wie Follikelstimulierendes Hormon (FSH), Östrogen, Luteinisierendes Hormon (LH) und Progesteron, die wissenschaftlich nachgewiesen sind. Gerade weil die FAM nicht nur zur Verhütung und bei Kinderwunsch ein wertvolles Hilfsmittel ist, sondern generell der gynäkologischen Gesundheit dient, verwundert es umso mehr, dass diese Methode im Medizinstudium nicht routinemäßig gelehrt wird. Hinzu kommt: Die FAM kann Ärzten und Patientinnen bei der Diagnose zahlreicher Erkrankungen hilfreich sein. Dazu gehören u. a.:

  • Anovulation (ausbleibender Eisprung)
  • später Eisprung
  • kurze Lutealphase (Gelbkörperphase nach dem Eisprung)
  • »unfruchtbares« Zervixsekret
  • Hormonstörungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)
  • zu niedrige Progesteron-Spiegel
  • Fehlgeburten

Die Aufzeichnung von Fruchtbarkeitsindizien erleichtert letztlich die Diagnose gynäkologischer Störungen. Frauen, die regelmäßig einen Zykluskalender führen, bemerken recht schnell, wenn etwas bei ihnen nicht »normal« ist, und können ihren Arzt auf Unregelmäßigkeiten hinweisen. Störungen, die durch die Bewusste Fruchtbarkeitsmethode leichter diagnostiziert werden, sind:

  • unregelmäßige oder ungewöhnliche Blutungen
  • Scheideninfektionen
  • Harnwegsinfekte
  • Anomalien der Zervix
  • Knoten in der Brust
  • PMS
  • ein falsch berechnetes Empfängnisdatum

Ärzten, die die FAM nicht beherrschen, entgeht ein erstklassiges Werkzeug, das die Beratung von Patientinnen erleichtert. Stattdessen führen Gynäkologen zur Diagnose eines mutmaßlichen Menstruationsproblems oft Tests durch, die manchmal überflüssig, invasiv und kostspielig sind. Lernen Frauen dagegen, ihre Zyklen selbst zu beobachten, können Sie so manchen Arztbesuch und unnötige diagnostische Maßnahmen vermeiden.

Mithilfe der Fruchtbarkeitsmethode lassen sich, wie die oben aufgelisteten Erkrankungen und gynäkologischen Störungen zeigen, potenzielle Hindernisse für eine Schwangerschaft aufdecken. So wird beispielsweise anhand der aufgezeichneten Temperaturkurven sichtbar, wenn der Eisprung im Zyklus komplett ausbleibt oder der »richtige« empfängnisfördernde Zervixschleim fehlt. Unter Umständen belegen die Aufzeichnungen der FAM sogar, dass eine Frau immer wieder schwanger wird, die Frucht aber jedes Mal abgeht, ohne dass sie selbst oder ihr Arzt es bemerken. Frauen, die sich sehnlichst ein Baby wünschen, ersparen sich mit diesen...

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