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E-Book

Fantasievolle Porträtfotografie

Von der kreativen Bildidee zum gelungenen Foto

AutorLaura Helena
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783869103914
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Fantastische Foto-Welten Vom Konzept zum fertigen Bild: Wie setzt du professionell Requisiten und Kostüme ein? Wie leitest du dein Model an und setzt es fantasievoll in Szene? Welche Grundlagen der Bildgestaltung musst du beherrschen? Mit Kreativität und vielen Tipps führt dich Laura Helena durch ein komplettes Fotoshooting - von der Grundidee über Set-Aufbau, Kostüm und Styling bis hin zur Bildbearbeitung. Der Ratgeber für alle, die ihre Porträts romantisch, verspielt und kreativ inszenieren wollen! Kurz: Für fantasievolle Porträts im LauraHelena-Style! Alles, was du wissen musst: Technik, Licht, Bildaufbau, Arbeiten mit dem Model und vieles mehr.

Laura Helena gehört zu den Top-Stars der jungen deutschen Fotografen-Szene. Mit dem LauraHelena Style hat sie die fantasievolle und inszenierte Porträtfotografie in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Ihr Herz und ihre Leidenschaft gehören der Fotografie, der Bildbearbeitung und der Trainertätigkeit. Ihr Talent, Fotowissen zu vermitteln, hat sie zu einer der beliebtesten Foto-Trainerinnen werden lassen. Ihr romantisch-verspielter Look begeistert die internationale Fotowelt.

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Leseprobe

DIE KAMERA


Es ist wichtig, dass du deine Werkzeuge kennst und sie beherrschst. Aber: Welche Kamera ist überhaupt die richtige für dich? Und wie bedienst du sie? Nur wenn du in der Lage bist, mit Parametern wie Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert richtig umzugehen, bist du auch in der Lage, kreativ und frei zu arbeiten. Das Wichtigste dazu erfährst du hier.

Muss meine Kamera teuer sein?


Diese Frage stellen wir uns wohl alle. Fotografie ist teuer. Vor allen Dingen, wenn es sich um ein reines Hobby handelt. Aber ich kann dich beruhigen, denn zumindest meiner Meinung nach muss deine Kamera nicht teuer sein! Wichtig ist, dass du weißt, wie du sie richtig einsetzt. Du solltest ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen kennen.

Wer seine Technik kennt, hat einen großen Vorteil! Ich habe selbst mit einem sehr günstigen Modell begonnen. Damals schenkte meine Mutter mir zu meinem Schulabschluss eine Canon EOS 1000D. Mit dabei war das 18-55 mm Kit-Objektiv. Das ist ein Objektiv mit einer nicht durchgängigen Blendenöffnung von ƒ/3,5. Das bedeutete, wenn ich auf 55 mm zoomen wollte, was ja eine perfekte Brennweite in Sachen Porträt ist, schloss sich die Blende auf ƒ/5,6. Meine Bilder waren also oft zu dunkel und verfügten über zu wenig Tiefenschärfe. Sie waren langweilig. Das lag aber nicht daran, dass meine Kamera zu günstig war. Es lag am Objektiv.

Jetzt denkst du dir: „Toll, dann ist der Kamerabody eben günstig, aber was bringt es mir, wenn ich Hunderte oder Tausende von Euro für das Objektiv investieren muss?“ Auch hier kann ich dich beruhigen. Mein erstes Objektiv, das mir lange gute Dienste erwiesen hat, war die 50-mm-Festbrennweite mit einer Blende von ƒ/1,8. Und jetzt kommt es: Das Objektiv lag sogar noch unter 100 Euro! Ich nutzte es, bis es fast auseinanderfiel. Meine Bilder gewannen damit augenblicklich an Qualität. Warum? Das werde ich dir gleich noch erklären.

Vor lauter Fachbegriffen ist dir sicher schon ganz schwindlig, oder? Der Punkt ist, es ist egal, von welcher Marke deine Kamera ist und wie teuer sie ist. Wichtig ist, dass du die Objektive wechseln kannst, denn das gibt dir viele Möglichkeiten. Sobald du die Fotografie nicht mehr als Hobby ansiehst, sondern das Ganze als berufliche Laufbahn in Erwägung ziehst, solltest du natürlich auch mehr in dein Equipment investieren. Aber für den Anfang brauchst du absolut nicht viel, um fantasievolle Bilder zu erschaffen. Viel mehr zählt deine Kreativität.

Sobald du dir deine erste eigene Kamera zugelegt hast, solltest du dich damit vertraut machen, wie du sie bedienen kannst. Absolut wichtig ist es, dass du in der Lage bist, alle Parameter deiner Kamera selbst zu lenken. Dazu gehören beispielsweise die Blende, die Belichtungszeit, der ISO-Wert und der Weißabgleich. Oft kannst du auch Porträtvoreinstellungen treffen, sodass dein Vorschaubild gleich besser aussieht.

Dieses Bild entstand mit meiner günstigen Canon EOS 1000D und einem 50-mm-Objektiv

Zudem solltest du so früh es geht beginnen, in RAW zu fotografieren. Dies eröffnet dir die Möglichkeit, dein Bild im Nachhinein durch die Bildbearbeitung perfekt zu optimieren. Nur so kann ein fantasievolles Meisterwerk entstehen.

Nun möchte ich dir aber erklären, was für Funktionen hinter diesen Begriffen stecken und wie du sie für dich nutzen kannst.

Die Blende


Die Blende ermöglicht es dir, die Tiefenschärfe im Bild zu lenken, und steigert unter anderem auch die Helligkeit oder Dunkelheit im Bild.

Als offene Blenden bezeichnet man z. B. Öffnungen wie ƒ/1,4, ƒ/1,6, ƒ/2,8. Als geschlossene Blenden bezeichnet man etwa Öffnungen wie ƒ/8,/ƒ/11 oder ƒ/16.

In der Abbildung siehst du mögliche Blendenöffnungen des Objektivs (sie variieren von Modell zu Modell; oft verfügt dein Objektiv über Zwischenstufen wie ƒ/1,6 oder ƒ/2,2). In jedem Fall gilt: Je kleiner die Zahl der Blende, desto größer ist die Öffnung, desto mehr Licht trifft auf den Sensor und desto mehr Unschärfe wird dein Bild aufweisen. Je größer die Zahl der Blende, desto geschlossener die Blende, desto weniger Licht trifft den Sensor und desto mehr Schärfe hast du.

Hier spricht man von Tiefenschärfe: Je mehr auf deinem Bild scharf ist, desto mehr Tiefenschärfe hat es und umgekehrt.

Mögliche Blendenöffnungen

DIE BLENDE

Je offener die Blende, desto mehr Licht trifft auf den Sensor deiner Kamera (das Bild wird heller) und desto mehr Unschärfe hast du im Bild. Je geschlossener die Blende, desto weniger Licht trifft auf den Sensor deiner Kamera (das Bild wird dunkler), und desto mehr Schärfe hast du in deinem Bild.

Das klingt alles erst einmal sehr kompliziert. Aber wenn du eine Übung dazu durchführst, wirst du dir das Spiel mit der Blende am besten einprägen können. Nimm dir drei oder fünf gleichartige Gegenstände (ich habe damals in der Schule Deoroller verwendet) und stelle diese Gegenstände in einer Reihe nebeneinander.

1. Nimm deine Kamera und stelle die offenste Blende ein. Bei einem günstigen 50-mm-Objektiv wäre das die Blende ƒ/1,8.

2. Du stellst immer auf die gleiche Stelle scharf und machst ein Bild.

3. Wenn du ein Bild mit der Blende ƒ/1,8 gemacht hast, stellst du deine Kamera auf Blende ƒ/2,8. Danach auf ƒ/5,6 und so weiter. Am besten fotografierst du einmal mit allen Blendenstufen durch.

Am Anfang ist nur ein ganz kleiner Teil deines Bildes scharf, dafür ist es aber sehr hell, und du benötigst eine geringere Verschlusszeit, damit das Bild richtig belichtet ist, z. B. 1/250 s. Sicher ist dir aufgefallen, dass dein Bild immer schärfer wird, je weiter du die Blende schließt.

ƒ/2.8: offene Blende – hohe Unscharfe: Nur der fokussierte Punkt ist richtig scharf

ƒ/5.6: weniger offene Blende – geringere Unschärfe: größerer Schärfenbereich im Bild

ƒ/11: eher geschlossene Blende – nahezu alle Bildelemente sind scharf, auch Vorder- und Hintergrund

Aber es wird auch dunkler werden, und hier kommt das Thema Belichtungszeit ins Spiel, denn nicht nur mit der Blende kannst du die Helligkeit des Bildes lenken, sondern auch mit der Belichtungszeit.

Solltest du davon noch gar nichts gehört haben, empfehle ich dir, erst das folgende Kapitel zum Thema Belichtungszeit zu lesen und danach die Übung durchzuführen. Denn du merkst es schon: Die Blende und die Zeit sind in gewisser Weise voneinander abhängig und sollten deswegen zusammen betrachtet werden.

Die Belichtungszeit


Da die Blende und die Belichtungszeit in direktem Zusammenhang zueinander stehen, möchte ich nun gleich zur Belichtungszeit kommen und dir erklären, was sich hinter diesem Begriff verbirgt.

Der Begriff Belichtungszeit verrät dir eigentlich schon, worum es geht. Du musst ihn nur auseinandernehmen:

Belichtung: Auf den Sensor trifft eine bestimmte Menge Licht …

Zeit: … eine bestimmte Zeit lang.

Die Blende reguliert hierbei die Menge des Lichtes dadurch, dass die Öffnung größer oder kleiner ist.

Die Verschlusszeit oder Auslösezeit entscheidet, wie lange das Licht auf den Sensor trifft. Die Belichtungszeit bestimmt also, wie lange der Verschluss geöffnet ist, wie lange also Licht auf den Sensor trifft.

Doch auch hier gibt es wieder eine Gegenwirkung. Sonst wäre das Ganze auch zu einfach, oder? Je länger du nämlich belichtest (z. B. eine Sekunde), desto schneller wird dein Bild verwackeln – solange du aus freier Hand und ohne Blitz arbeitest. Je kürzer du belichtest, desto eher wird dein Bild „einfrieren“. Aber auch das kannst du für deine Kreativität nutzen: Mit Langzeitbelichtungen kannst du beispielsweise geniale Nachtaufnahmen machen, mit sehr kurzen Belichtungen dagegen schnelle Bewegungen einfrieren.

Hier siehst du ein völlig unbearbeitetes Bild. Ich habe eine bestimmte Belichtungszeit eingesetzt, um diesen Effekt zu erzielen. Was ist hier passiert? Es handelt sich um eine Langzeitbelichtung. Dieses Bild wurde 0,8 Sekunden lang belichtet. Ich habe aber eine geschlossene Blende von 13 verwendet, sodass alles sehr scharf ist. Doch warum ist nicht alles unscharf? Ein Mensch kann so lange nicht vollkommen stillhalten – das Bild müsste eigentlich völlig verwackelt sein. Daher habe ich einen Blitz genutzt. Dieser hat die erste Position des Models eingefroren, dann hat sie sich bewegt, und so kam es zu der gesteuerten Unschärfe. Du siehst also: Langzeitbelichtungen gehen nicht nur bei Landschaftsfotografie.

Langzeitbelichtung von 0,8 Sekunden, Blende ƒ/13 plus Blitz ergibt eine gesteuerte Unschärfe

Wenn du Blende und Belichtungszeit in Zusammenhang setzen kannst, solltest du die vorangegangene Übung mit den Deorollern einfach noch einmal machen. Bitte versuche nicht nur zu sehen, wie die unterschiedlichen...

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