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E-Book

Finanzcoach für den Ruhestand

Der persönliche Vermögensberater für Leute ab 50

AutorMichael Huber, Tom Friess
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783862486946
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Ausgestattet mit vielen praktischen Tipps, Grafiken und Checklisten wird dieses Buch zum persönlichen Vermögensberater im dritten Lebensabschnitt. Die Autoren haben die Erfahrungen aus ihrer langjährigen Berufspraxis verständlich und prägnant zusammengefasst. Neben ihrer beratenden Tätigkeit publizieren sie regelmäßig Fachartikel, leiten Seminare und haben weitere Buchtitel veröffentlicht. Ihr VZ VermögensZentrum hilft Privatpersonen kompetent und unabhängig weiter. Die Kernkompetenzen liegen dabei auf der vernetzten Ruhestandsplanung, der umfassenden Vermögensberatung und der individuellen Vermögensverwaltung.

Tom Friess ist Geschäftsführer der VZ VermögensZentrum GmbH Deutschland. Zuvor arbeitete er mehrere Jahre für eine renommierte Schweizer Privatbank im Inund Ausland. Tom Friess ist Koautor des Buches 'Finanzcoach für Spitzenverdiener'. Michael Huber trägt als Direktor die Verantwortung für die Kundenberatung im VZ Deutschland. Er veröffentlicht regelmäßig redaktionelle Beiträge zum Thema Vermögensmanagement und ist ebenfalls Koautor des Buches 'Finanzcoach für Spitzenverdiener'.

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Leseprobe

Kapitel 1

Der Ruhestand: Wichtige Veränderungen


Die Angst vor Altersarmut nimmt zu


Viele Menschen sind verunsichert, was ihre persönliche finanzielle Situation im Alter betrifft. Und diese Sorge nimmt zu! Begründet wird sie vor allem durch die steigenden Lebenshaltungskosten und die vielen Änderungen in der Steuer- und Rentengesetzgebung. Allen voran wird hier das Alterseinkünftegesetz (AltEinkG) genannt. Es hat zu einer höheren Besteuerung der gesetzlichen Altersrenten und zum Wegfall von Steuerprivilegien im Ruhestand geführt.

Die Ängste der Deutschen

Das bestätigt auch die repräsentative Studie »Die Ängste der Deutschen 2013«, die das Infocenter der R+V Versicherung bereits zum 23. Mal durchgeführt hat. Den rund 2.500 Befragten bereiten wirtschaftliche und politische Themen die meisten Sorgen. Mehr als die Hälfte der Menschen fürchten sich vor steigenden Lebenshaltungskosten und einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Vor allem die alarmierenden Nachrichten über Finanzmarktkrisen, Währungskrisen und Rettungsschirme für überschuldete EU-Staaten erschüttern das Sicherheitsgefühl.

Aber auch die Angst vor Arbeitslosigkeit oder davor, im Alter krank und zum Pflegefall zu werden, treibt die Menschen um. Denn hinter allem steht letztlich die Befürchtung, dass der gewohnte Lebensstandard im Alter nicht gehalten werden kann. Die Sorgen um die eigene Gesundheit sind seit dem vergangenen Jahr nochmals gestiegen und erreichten damit den zweithöchsten Stand seit Beginn der Studie. Die ständigen ­Änderungen im Gesundheitsbereich haben offensichtlich ihre Spuren hinterlassen, denn die Menschen wissen, dass sie für Gesundheitsleistungen künftig tiefer in die Taschen greifen müssen und dafür immer weniger Leistungen bekommen. Dementsprechend wächst auch die Angst, dass der eigene Lebensstandard im Alter sinken wird. Für 40 Prozent aller Befragten stellt das die größte Bedrohung dar.

Vor dem Jahrtausendwechsel war das noch kein Thema. Eine damalige Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge zeigte, dass 71 Prozent der Bundesbürger sicher waren, ihre finanziellen Mittel würden für den Ruhestand gut ausreichen. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die finanzielle Absicherung im Alter ist verstärkt ins Bewusstsein der Menschen gerückt.

Nach Schätzungen der unabhängigen Vermögensberatungs-Gesellschaft VZ VermögensZentrum glauben nur noch 30 Prozent, dass ihre Einnahmen ausreichen, um einen angemessenen Lebensstandard im Ruhestand finanzieren zu können. Rund die Hälfte der Menschen hingegen sei mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass es »knapp« werde.

­Gesetzliche Renten­leistungen werden sinken

Klar ist, dass die Rentenleistungen seitens der gesetzlichen Versorgungsträger in Zukunft weiter sinken werden. Zudem wird die Belastung durch Gesundheitskosten und Steuern im Ruhestand tendenziell weiter steigen. Damit nimmt die finanzielle Eigenverantwortung für den dritten Lebensabschnitt stetig zu und wird anspruchsvoller. Zusätzliche Einnahmen müssen sichergestellt werden. Außerdem soll das aufgebaute Vermögen erhalten bleiben, und die Optimierung der Steuern begleitet uns auch nach der Erwerbsaufgabe. Wer früher seinen Ruhestand antreten will, muss zusätzlich entstehende finanzielle Lücken sinnvoll schließen.

Mehr Eigenverantwortung bedeutet aber auch – je nach persönlicher Einstellung und individuellen Zielen – mehr Chancen oder mehr Risiken. In jedem Fall stellt die Konzeption des eigenen, finanziell tragfähigen Ruhestandsmodells eine »kleine« Herausforderung dar. Unser Buch hilft, diese erfolgreich zu bestehen.

Vom Berufsleben in die »Ruhestands-GmbH«


Immer früher in den Ruhestand  

Eine weitere Tatsache: Der Übergang vom Erwerbsleben in die Ruhestandsphase findet durchschnittlich deutlich vor dem 65. Lebensjahr statt. Grund dafür ist nicht selten die Lust, »früh« und damit fit in den Ruhestand zu wechseln. Möglichkeiten zum Vorbezug der Altersrente, Regelungen zur Altersteilzeit und Abfindungen begünstigen diese Tendenz. Auch wenn das Thema »Verlängerung der Lebensarbeitszeit« auf der Agenda der Politik ganz oben steht, bleibt der individuelle Wunsch bestehen, früher in Rente zu gehen.

Die heutige Generation der Rentner ist also jünger als früher und hat noch eine lange Phase ohne Berufsausübung vor sich, etwa ein Viertel ihres Lebens. Diese Phase bringt eine neue Herausforderung mit sich. ­Jeder, unabhängig von seiner bisherigen beruflichen Tätigkeit, wird jetzt zu einem kleinen Unternehmer; er oder sie muss nun das Unternehmen »Ruhestands-­GmbH« ­erfolgreich führen.

Neue »Herausforderungen« im Alter

Endlich gibt es mehr Zeit für das, was einem wichtig ist und was im Berufsleben vernachlässigt wurde! Die neue Situation stellt aber auch neue Aufgaben, die vielfältig und anspruchsvoll sind.

Da ist zunächst die Familie – für die meisten der wichtigste Bezugspunkt im Leben. Und mit zunehmender Reife wird man sich ihrer Bedeutung immer stärker bewusst. Der Ruhestand eröffnet die Möglichkeit, mehr Zeit für die Familie einzusetzen, das heißt, die Kinder öfter zu sehen, sie bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen und das Zusammensein mit den Enkeln zu genießen.

Lange Reisen in entfernte Länder waren während des Berufslebens gar nicht möglich. Im Garten wurde nur das Nötigste gemacht und der Hobbyraum nur sporadisch genutzt. Auch Kultur und Bildung hat man während des Berufslebens oft vernachlässigt. Museen und interessante Ausstellungen, Konzerte, Kino, Theater sowie Oper – für all das ist jetzt mehr Zeit vorhanden.

Ob beide Partner berufstätig waren oder – bei klassischer Rollenaufteilung – die Frau allein zu Hause war und sich den Tag so organisiert hat, wie es für sie am besten war. Die gemeinsamen Aktivitäten fanden am Abend oder am Wochenende statt. Plötzlich sind beide Partner ständig daheim, und die partnerschaftliche Beziehung wird vor eine neue Ausgangslage gestellt. Die frisch gebackenen Ruheständler müssen ihre Rollen neu definieren. Andererseits kann man den Haushalt und die Freizeit intensiver und bewusster erleben und genießen. Hinzu kommt, dass viele Menschen im Ruhestand nicht nur an einem Ort leben, sondern ein Feriendomizil oder einen Zweitwohnsitz jetzt länger als nur sechs Wochen ­nutzen können und wollen. Das will geplant und organisiert sein, die Post muss umgeleitet, der Garten gepflegt und der Kühlschrank gefüllt werden.

So ganz von Verpflichtungen und Beschäftigung loslassen können die Wenigsten. Einige behalten gewisse Aufgaben, die stark mit ihrer Person verbunden sind, um den endgültigen Ablöseprozess aus dem Berufsleben noch etwas hinauszögern. Andere intensivieren ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten, engagieren sich in humanitären Organisationen oder bringen ihre Erfahrung in politische Verbände und Initiativen ein.

Die Ruhestands-GmbH

Im fünften Bereich, der »Ruhestands-GmbH«, geht es um Finanzen und Vermögen. Da gilt es, die Ausgaben zu kontrollieren und die Einnahmen zu planen. Das Vermögen muss möglichst geschickt angelegt werden. Und die ungeliebten Ausgabeposten »Steuern und Versicherungen« sollen so optimiert werden, dass sie das Gesamtbudget nicht unverhältnismäßig belasten.

In diesem Buch konzentrieren wir uns auf den letzten Punkt: auf das Management des Aufgabenbereichs »Finanzen und Vermögen«. Dabei hinterfragen wir die Rahmenbedingungen, mit denen der »Finanzchef« der »Ruhestands-GmbH« konfrontiert wird, und geben gleichzeitig konkrete Hilfsmittel an die Hand, mit denen die Herausforderung Ruhestand zumindest in finanzieller Hinsicht gemeistert werden kann.

Auf die Aufgabe als Finanzchef sollte man sich rechtzeitig vorbereiten. Dazu gehört, dass man sich mit dieser neuen Rolle und den zu erreichenden Zielen auseinandersetzt.

Insbesondere die erste Zielsetzung ist elementar für die Existenzabsicherung der »Ruhestands-GmbH«. Es müssen ausreichend Einnahmen zur Verfügung gestellt werden, um den Lebensunterhalt jederzeit decken zu können.

Inwieweit die ersten beiden Ziele – Ausgabendeckung und Vermögenserhalt – in Übereinstimmung gebracht werden können, ist abhängig von der Ausgangslage, sprich: der Höhe des Vermögens und der Höhe des Bedarfs aus dem Kapital. Deshalb muss sich der Finanzchef in einem ersten Schritt einen Überblick über das Verhältnis von Ausgaben zu Vermögen verschaffen. Werden die Ausgaben beispielsweise mit 5.000 ­Euro pro Monat angesetzt und beträgt das Vermögen 2,5 Millionen Euro, so entspricht dies einem Verhältnis der Ausgaben zum Vermögen von 2,4 Prozent. Das ist die Rendite, die netto erwirtschaftet werden muss, um die beiden oben als Erstes genannten Ziele (Ausgabendeckung und Vermögenserhalt) zu erreichen. Zunächst erscheint das leicht machbar zu sein. Doch der Teufel steckt wie immer im Detail – sprich: in dem Wörtchen »netto«. Denn netto bedeutet, was nach Gebühren, nach Steuern und nach Inflation von den Zinsen übrig bleibt. Um eine solche Nettorendite von 2,4 Prozent zu erzielen, ist dafür – wie wir später noch sehen werden – eine durchschnittliche Bruttorendite von 5 bis 7 Prozent erforderlich. Das wiederum stellt eine durchaus anspruchsvolle Zielvorgabe dar.

Liquiditäts­planung ist nötig

Ein weiteres Ziel des Finanzchefs ist die Verhinderung von kurzfristigen Liquiditätsengpässen. Denn selbst wenn das Verhältnis...

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