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Fluch der Weltmeere

Piraterie, Völkerrecht und internationale Beziehungen 1500-1900

AutorMichael Kempe
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl437 Seiten
ISBN9783593410098
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis41,99 EUR
In der frühen Neuzeit galt der Pirat als 'Feind der Menschheit'. Internationale rechtliche Regelungen mussten getroffen werden, um dem nahezu globalen Phänomen zu begegnen. Michael Kempe schildert, wie die Weltmeere als internationaler Rechtsraum geschaffen wurden und wie die europäischen Mächte die Seeräuber bekämpften. Er blickt dabei hinter die Kulissen offizieller Politik, auf geheime diplomatische Beziehungen und illegale wirtschaftliche Vernetzungen und lässt auch Piratenjagden und Seeräuberprozesse nicht außer Acht. Deutlich wird, dass das moderne Völkerrecht nicht nur am Verhandlungstisch geschaffen wurde. Auch am Horn von Afrika und im Arabischen Meer wurde um internationale rechtliche Standards gerungen, die bis heute immer wieder neu definiert werden müssen - so aktuell in der Auseinandersetzung mit den modernen Piraten vor Somalia.

Michael Kempe, Historiker, Dr. phil., ist Privatdozent an der Universität Konstanz und Mitarbeiter im Exzellenzcluster 'Kulturelle Grundlagen von Integration'.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt8
Einleitung14
1. Europäische Expansion auf den Weltozeanen: Piraterie und die Beschreibung des Meeres als Rechtsraum34
1.1 »Pirata minus delinquit« – auf der Spurensuche eines Zitates34
1.2 Räuber zwischen Land und Meer39
1.3 Marke- und Repressalienbriefe44
1.4 Maritimer Teufelskreis – Handelskorsaren und Piratenjäger47
1.5 Die Pirateriefrage in Friedens- und Waffenstillstandsverträgen50
1.6 Der Vertrag von Câteau Cambrésis 155955
1.7 Koloniale Korsarenpolitik59
1.8 Seeräuber als Glaubenskrieger in Neu-Spanien62
1.9 Englands Weg zur Piraten-Nation66
1.10 Das offene Meer als Konfliktraum gegensätzlicher Rechtsstrategien70
2. Beutenahme im gerechten Krieg: Kaperei und Piraterie als Kennzeichen internationaler Beziehungen76
2.1 Hugo Grotius und die Umkehrung des Piraterievorwurfes76
2.2 Piraten und andere unrechtmäßige Beutenehmer81
2.3 Kaperfahrer und andere rechtmäßige Beutenehmer84
2.4 Niederländische Seebeutepolitik in der Offensive90
2.5 Der Antwerpener Waffenstillstand von 160993
2.6 Die »Mare-liberum«-Kontroverse – worin sich beide Seiten einig waren96
2.7 Maritime Kämpfe vor der indischen Malabarküste und in den Meeren zwischen China und Japan100
2.8 Transeuropäische Beziehungen im Sog von Seeraub und Schmuggel104
3. »Kein Frieden jenseits der Linie«? Vom Gewalthandel zum Monopolhandel118
3.1 Walter Raleigh, 1618 als Pirat hingerichtet118
3.2 Was ist ein Friedensvertrag wert? Das Madrider Abkommen von 1630122
3.3 Europäische Machtkämpfe in der Karibik127
3.4 Der Antillenraum als Grauzone internationaler Politik134
3.5 Rechtliche Unübersichtlichkeit in Westindien137
3.6 Der Londoner Friedensvertrag von 1670142
3.7 »In et extra Europam«: Der Vertrag von Regensburg 1684 und das Verschwinden der »Linie«146
4. Gegner aller Menschen und Völker? Internationale Verbrecher als Produkte internationaler Politik154
4.1 Der Seeräuber als »hostis humani generis«154
4.2 Piratenstrafrecht, universale Jurisdiktion und Interventionsrecht162
4.3 Von Afrika über Westindien in die Nordsee: Stationen einer Kaper- und Piratenfahrt164
4.4 Der Piratenprozess von George Cusack und Komplizen 1674/75171
4.5 Internationale Verbrecher und nationale Politik174
4.6 Zur Legitimation weltweiter Jurisdiktionsansprüche177
4.7 Freiberufliche Kaperfahrer und Kapereiunternehmer179
4.8 Das Ende der Freelance-Kaperei183
4.9 Europäische Rechtsgemeinschaft – Integration durch Ausgrenzung188
5. Die »Piratenrunde«: Transnationale Beziehungen im Zeichen globalisierter Seeräuberei196
5.1 Goldrausch im Indischen Ozean196
5.2 Die »Piratenrunde« als ökonomisches System?200
5.3 Europäische Nationen vom Mogulreich unter Druck gesetzt206
5.4 Captain Kidd, oder: Wie England zum Hauptverdächtigen der Piraterie wurde210
5.5 Die Rolle der europäischen Ostindienkompanien215
5.6 Englische Marine im Indischen Ozean219
5.7 Das Ende der »Piratenrunde« und der Aufstieg der Angrias222
5.8 Der Indische Ozean als transnationaler Völkerrechtsraum227
5.9 Globalisierungseffekte der »Piratenrunde«232
5.10 Seeräuberei als Naturzustand menschlicher Gesellschaft235
6. Piraterie zwischen Kreuz und Halbmond: Korsarentum und internationale Rechtskultur im Mittelmeer246
6.1 Nordafrikanische Korsaren – Maritime Kämpfer des djih?d oder bloße Seeräuber?246
6.2 Der lange Weg der rechtlichen und politischen Anerkennung der maghrebinischen Regentschaften253
6.3 Die diplomatische Mission des Giovanni De Thomas 1785–1787263
6.4 Äquivalentes Beuterecht und institutionalisierter Sklavenrückkauf268
6.5 Der Waffenstillstand zwischen Neapel-Sizilien und Algier im März 1787272
6.6 Politische Öffentlichkeit und völkerrechtliche Renitenz276
6.7 Nordafrikanische Korsaren in Auseinandersetzung mit der jungen US-Republik279
6.8 »Seeräuber im Mittelmeer«: Die Wiederaufnahme des Piraterievorwurfes der Europäer gegen die Regentschaften282
7. Kaperei und Piraterie – das Ende einer Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht290
7.1 Hochkonjunktur des internationalen Kaperwesens290
7.2 Prise und Reprise299
7.3 Die Korsaren der Revolution305
7.4 Die Unbestimmbarkeit der Grenze zwischen Kaperei und Piraterie309
7.5 Ist das Völkerrecht zuständig für die Piratenbestrafung?314
7.6 Sklavenhandel als uneigentlicher Seeraub – die Erweiterung des Pirateriebegriffes319
7.7 Pirateriebekämpfung als Mittel imperialer Politik325
7.8 Konteradmiral Owens Antipiratenkampagne in der Straße von Malakka328
7.9 Opiumhandel und Seeraub in China333
7.10 Die Pariser Seerechtsdeklaration von 1856337
7.11 Die Kontinuität des Seebeuterechts als Aporie des Völkerrechts344
8. Piraten/Kaperfahrer – nützliche Idioten internationaler Politik?356
Epilog: Sind internationale Terroristen die neuen Piraten?362
Dank370
Siglen372
Bibliographie374
Register430

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