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E-Book

Fördermöglichkeiten für Bioenergie. Eine Untersuchung im ländlichen Raum Südniedersachsens

AutorNuma Sattrup
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl84 Seiten
ISBN9783836618892
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,00 EUR
Ein bedeutender Nachteil der erneuerbaren Energieträger ist, dass die Kosten der Stromer-zeugung aus regenerativen Energieträgern derzeit noch höher sind als die Stromerzeugungskosten der fossilen Energieträger. Somit ist eine wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit gegenüber fossilen Energieträgern nicht zu gewährleisten und macht eine Förderung erneuerbarer Energien durch wirksame Instrumente notwendig. Mit der Förderung erneuerbarer Energien werden neben den energie- und umweltpolitischen Zielen auch wirtschaftspolitische Ziele verfolgt. Seit Anfang der 90er Jahre ist in Deutschland durch eine starke Förderung eine stetige Zunahme von Bioenergieanlagen zu erkennen. Dazu beigetragen haben vor allem das Marktanreizprogramm und das Inkrafttreten des Erneuerbaren Energie Gesetzes . Einen regelrechten Bioenergieboom löste zusätzlich die Novelle des Erneuerbaren Energie Gesetzes 2004 mit einer 20-jährigen gesicherten Förderung aus. Allerdings gilt es zu überprüfen, ob die Fördermittel zur finanziellen Unterstützung auch wirklich so zielgerichtet und effizient eingesetzt sind, dass neben den umweltpolitischen Zielen der EU auch positive Effekte erzielt werden können, beispielsweise zur Stärkung strukturschwacher Regionen. Vor allem die energetische Nutzung aus Biomasse kann dazu beitragen, Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekte im ländlichen Raum zu schaffen. Zugleich ist Biomasse auch der bedeutendste Bioenergierohstoff aller regenerativen Energieträger. Da sich die Region Südniedersachsen durch ihre landwirtschaftlich geprägte Struktur hervorhebt und ein hohes Aufkommen an Biomasse besitzt, wird sie in diesem Buch als Beispielregion für den ländlichen Raum herangezogen. Ziel der Studie ist es anhand der Beispielregion Südniedersachsen zu überprüfen, wie zielgerichtet die möglichen Fördermittel einen Ausbau der Biomassenutzung im ländlichen Raum bewirken.

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Leseprobe
Kapitel 5.2 Möglichkeiten zur Förderung der energetischen Nutzung aus Biomasse

Zuerst soll jedoch geklärt werden, welche Akteure fördern können und wie eine Förderung aussehen kann. Um den Einsatz der Bioenergie unter den gegebenen Marktbedingungen zu verstärken, bedarf es einer gezielten Unterstützung staatlicher Akteure. So bieten staatliche nationale und internationale Akteure wie z.B. die EU, der Bund, die Länder, und die Kommunen zahlreiche Förderprogramme an. Förderprogramme des Bundes sind wesentlich für die Markteinführung erneuerbarer Energien, da sie über einen hohen Etat verfügen und somit Kostenunterschiede zu traditionellen Energieträgern verringern. Insgesamt stehen mehr als 120 Förderprogramme bereit, diese unterliegen einem ständigen Wechsel, was nötig ist um eine Effizienz der Förderung zu gewährleisten. Grundsätzlich kommen als mögliche Empfänger für Fördermittel Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen in Betracht. Der Bund gewährt Fördermittel in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften oder indirekten Fördermaßnahmen (z.B. steuerliche Begünstigungen oder Mindestvergütungen für die Stromeinspeisung in das öffentliche Netz). Die finanziellen Fördermittel lassen die Investitionskosten sinken und verkürzen die Amortisationszeit, um die Wirtschaftlichkeit einer Anlage zu verbessern. Während die Förderprogramme der EU sowie das Marktanreizprogramm (MAP) des Bundes vorwiegend die Investitionskosten von Bioenergieanlagen fördern, kommt dem EEG eine besondere Bedeutung zu. Das EEG unterstützt den langfristigen Betrieb der Anlagen zur Biomassenutzung. Diese Programme, die von oben auf den Bioenergiemarkt einwirken, lassen sich auch als staatliche Top-down Programme bezeichnen und können mit Bottom-up Maßnahmen der Kommunen unterstützt werden. Im Folgenden beschreibt die Arbeit mögliche Förderinstrumente, die zur Unterstützung der energetischen Nutzung von Biomasse auch in der Region Südniedersachsen herangezogen werden können. Aufgrund der Vielzahl der Förderinstrumente sind vorrangig nur die ausgewählt worden, die auch Biogasanlagen und Holzhackschnitzelanlagen über 100 kW fördern und die höchsten Etats zur Verfügung haben.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Fördermöglichkeiten für Bioenergie Eine Untersuchung im ländlichen Raum Südniedersachsens1
Inhaltsverzeichnis3
Verzeichnis der Abkürzungen und Symbole6
1. Einleitung8
1.1 Problemstellung und Zielsetzung9
1.2 Aufbau der Arbeit10
2. Ökonomische Rechtfertigung der Förderung vonerneuerbaren Energien12
2.1 Umweltökonomische Grundlagen12
2.1.1 Externe Effekte13
2.1.2 Marktversagen bei natürlichen Ressourcen14
2.2 Internalisierung externer Effekte16
2.2.1 Theoretische Ansätze von Pigou und Coase17
2.2.2 Praktische Lösungsansätze18
2.3 Zwischenfazit20
3. Bioenergie aus Biomasse als bedeutender regenerativer Energierohstoff21
3.1 Energieerzeugung aus alternativen Energiequellen21
3.1.1 Energetische Erzeugung aus Biomasse23
3.1.2 Wirtschaftlichkeit von Anlagen zur Biomassenutzung24
3.2 Vorteile der Biomassenutzung26
3.2.1 Volkswirtschaftliche Aspekte26
3.2.2 Ökologische Aspekte27
3.2.3 Agrarpolitische Aspekte27
3.3 Unerwünschte Nebenwirkungen der Biomassenutzung28
3.3.1 Volkswirtschaftliche Aspekte28
3.3.2 Ökologische Aspekte28
3.3.3 Agrarpolitische Aspekte29
3.4 Zwischenfazit29
4. Bioenergie aus Biomasse als Wirtschaftsfaktor in der Region Südniedersachsen31
4.1 Region Südniedersachsen als Wirtschaftsraum31
4.2 Ausgangslage für die energetische Biomassenutzung in Südniedersachsen32
4.2.1 Unternehmen in der Bioenergienutzung aus Biomasse33
4.2.2 Struktur der Landwirtschaft in der Biomassenutzung34
4.2.3 Einschätzungen zum Biomassepotential36
4.3 Argumente für die politische Förderung energetischer Biomassenutzung in der Region Südniedersachsen37
4.4 Zwischenfazit38
5. Fördermöglichkeiten von Bioenergie aus Biomasse in der Region Südniedersachsen40
5.1 Instrumente zur Förderung erneuerbarer Energien40
5.1.1 Preisorientierte Förderinstrumente40
5.1.2 Mengenorientierte Förderinstrumente44
5.1.3 Mengen versus Preise45
5.2 Möglichkeiten zur Förderung der energetischen Nutzung aus Biomasse48
5.2.1 EU-Förderung49
5.2.2 Erneuerbare Energie Gesetz (EEG)50
5.2.3 Marktanreizprogramm (MAP)51
5.2.4 Förderung durch das Land Niedersachsen52
5.2.5 Politische Feinsteuerung unterer Handlungsebenen53
5.2.6 Ökologische Begleitforschung zur Bioenergie56
5.3 Analyse der Förderung zur Biomassenutzung in der RegionSüdniedersachsen57
5.3.1 Anlagen zur energetischen Biomasseerzeugung57
5.3.2 Relevante regionale Akteure und Netzwerke64
5.4 Zusammenfassung66
6. Abschließende Bewertung und Schlussfolgerungen68
6.1 Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse68
6.2 Handlungsempfehlungen69
6.3 Ausblick und kritische Anmerkungen70
Literaturverzeichnis72
Anhang78

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