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Food for Future

Essen im Klimawandel Was Herz, Gehirn & Co. jetzt dringend brauchen

AutorDr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich
VerlagIGK-Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl83 Seiten
ISBN9783967243680
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Tiere zeigen schon, wie verrückt die Natur spielt. Dem Seesaibling aus der Eiszeit wird es zu warm. Pflanzen treiben früher. Insekten stellen sich mit ihren Raupen darauf ein Kohlmeisen noch nicht. Wenn ihre Jungen schlüpfen, wurde ihre Leibspeise bereits zum flüchtigen Schmetterling. Zwei Grad Wärmeanstieg bedrohen die Artenvielfalt. Der Mensch sollte wachgerüttelt sein. Bestehende Krankheiten werden intensiver. Einige treten noch häufiger auf. Was der Körper dringend braucht: eine angepasste Ernährung. Keine leichte Aufgabe. Jetzt schon funktioniert die Mittelmeerdiät nur für Reiche und Gebildete.

Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Präventivmediziner und Chronobiologe, promovierte an der Universität Mailand zum Doktor der Medizin und erforscht seit zwei Jahrzehnten die Rolle der inneren Uhren im menschlichen Organismus.

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Leseprobe

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Zunächst eine Leseempfehlung. Dieses Buch wurde nicht geschrieben, um die Welt zu retten. Im Mittelpunkt stehen Sie und Ihre Gesundheit. Alles, was dem Planeten zu schaffen macht, betrifft auch Sie. Es geht dabei nicht zuletzt um die Nahrung der Zukunft. Pflanzen werden unter erschwerten Bedingungen weniger Nährstoffe entwickeln. Auch mehr Bakterien, Viren und Insekten als heute werden ihnen zu schaffen machen. Sie werden weniger vital und weniger widerstandsfähig sein.

Das hat unmittelbare Folgen für uns. Die Evolution hat die grüne Apotheke der Natur mit etwa Abertausenden Wirkstoffen ausgestattet. Nur mit ihnen können Pflanzen gedeihen und dabei allen Gefahren widerstehen. Die gleichen Mikronährstoffe wirken nach Verzehr sehr hilfreich auch im menschlichen Körper. Aber das können sie in Zukunft nur, wenn sie auch wirklich in ausreichender Menge in der Pflanze vorkommen. Wir reden von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen, Aminosäuren, Alkoholen, Ölen und Fettsäuren. Sie sind essenziell gerade für jene Organe, die von Wetterextremen besonders beansprucht oder geschädigt werden. An oberster Stelle ist es das Gehirn. Es kann nicht so leicht schwitzen wie der übrige Körper. Angst, Unsicherheit und Depression nehmen zu, wenn die Natur leidet. Aber auch für den gestressten Herz-Kreislauf, den infektionsgefährdeten Magen-Darmbereich, die überforderte Leber, die regulierende Schilddrüse und die Tag und Nacht entgiftenden Nieren kommt es knüppeldick.

Im Grunde sind in diesem Buch die wichtigsten Kapitel: „Gehirn, Herz, Diabetes: Frauen besonders in Gefahr“, „Der vergessene andere Hunger“, „Nährstoffe sind Heilmittel“, „Schützen, versorgen, reparieren“, „Nährstoffdefizit … gezielt gegensteuern“, „Was Hitze mit dem Körper macht”, „Das heiße Gehirn“, „Bei Hitzegefahr die grauen Zellen wirksam schützen“, „Depression und Diabetes, das gefährliche Duo“, „Wie Klimawandel die Psyche belastet“, „Angst und Depression: Das sollten Sie essen”, „Clever ernähren gegen Feinstaub-Attacken“, „Selbstentgiftung durch Mikronährstoffe“ und „Richtige Ergänzung: Gesundheit trinken“.

Aber Sie sollten auch die restlichen lesen. Warum? Unsere Erde hat bereits Eiszeiten und Hitzeperioden in allerdings sehr großen Zeiträumen bewältigt. Aber was sie seit dem Beginn der industriellen Revolution erlebt, das war noch niemals der Fall. Gleichzeitig auf allen Erdteilen und in allen Regionen von der Karibik bis zur Arktis steigen die Temperaturen. Dieses Phänomen kann nicht mit natürlichen Ereignissen erklärt werden. So hat sich beispielsweise die Kleine Eiszeit von etwa 1550 bis 1850 hauptsächlich in Teilen Nordamerikas und im westlichen Europa ereignet. Sie war keineswegs global. Wissenschaftler vermuten, dass die Erde in den zurückliegenden 125.000 Jahren niemals so erwärmt war wie heute. Auch eigentlich unverdächtige Politiker wiegeln ab. „Klimawandel hat es immer gegeben. Es gab nie eine Zeit ohne Temperaturveränderung“, sagte beispielsweise der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei in den U.S.A. Marco Rubio in einer Rede über seine politischen Agenden in 2016. Ja, schon. Aber noch waren die Verhältnisse wie jetzt.

Bescheid wissen über Treibhausgase, Permafrost, Mercosur, Algenteppich, Depression, Stechfliegen, Infektionsrisiken und nicht zuletzt Methan aus der Gülle ist der Anfang.

Tatsache ist: Es betrifft uns in gleichem Maße, wenn nicht sogar stärker, sobald den Pflanzen etwas zustößt, was ihr Wohlergehen erschwert, es gefährdet oder es zur Gänze unmöglich macht. Und das ist bereits im Gange! Dem müssen wir entgegenwirken.

Doch es gibt ein Problem. Die Politik, die Landwirtschaft, die Pharmaindustrie, die Lebensmittelhersteller, das Gesundheitswesen, die Versicherungen, die Autoproduzenten … niemand hat das geringste Interesse daran, Sie ehrlich aufzuklären. Denn dann müssten sie entsprechend handeln. Die für Sie wichtigsten Informationen müssen Sie sich deshalb selbst besorgen.

Zum Beispiel: Wenn sich die Spuren von Mineralstoffen und chemischen Elementen in den Pflanzen verflüchtigen, kann der Mangel durch Trinken ausgeglichen werden. Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Fluorid, Natrium, Calcium, Schwefel, Mangan und Chlorid verbessern wichtige Prozesse. Jedoch: Nie wieder Mineralwasser mit Kohlensäure! Säure macht das Blut saurer. Saures Blut nimmt aus den Lungen weniger Sauerstoff mit. Das ist der wichtigste Vitalstoff bei der Umwandlung von Nahrung in Energie überhaupt. überhaupt. Und vor Allem in schwierigen Zeiten zählt jedes einzelne Molekül.

Noch ein Beispiel: Wie hat man Sie nicht 50 Jahre lang vor dem Ei gewarnt? Das verteufelte Ei hat pro Kalorie mehr Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und gesundes Fett als fast alle übrigen Nahrungsmittel. Mit der Cholesterinlüge hat die Zuckerindustrie unsere Supermärkte für ihre Kohlenhydrate und Fruktose und billigen Fette erobert. Herzleiden, Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Schlaganfall und nichtalkoholische Fettleber sind die neuen Volkskrankheiten.

Jetzt ist der Zeitpunkt, zur Kenntnis zu nehmen, was das Ei noch dazu in Bioqualität alles mitbringt: Sechs Gramm wertvollste Aufbaueiweiße mit allen neun lebenswichtigen Aminosäuren, die Mineralstoffe Selen, Phosphor und Antioxidanzien gegen den oxidativen Stress. Cholin im Eigelb verhindert die Einlagerung von Fett in der Leber. Gesundes HDL-Cholesterin hält LDL-Cholesterine in Schach. Vitamin B12 baut Fettsäuren ab und fördert die Blutbildung. Die generelle Gefahr von Gehirnschlag kann zurückgehen. Das Ei hat nur 70 Kalorien, sättigt und ist preiswert. Es ist völlig frei von Kohlenhydraten und Zucker. Kein Wunder, dass dieses Vollwertprodukt von seinen zahlreichen Feinden so diffamiert wird.

… und wirklich verblüffend, welche Kleinigkeit bereits einen Unterschied ausmacht. Nämlich hin wieder ein Vollkornprodukt. Blicken wir auf zwei Langzeitstudien an 74.000 Krankenschwestern und fast 44.000 männlichen Bediensteten in Gesundheitseinrichtungen, darunter viele Ärzte. Sie haben 24 bis 26 Jahre lang ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentiert (Quellen: Nurses‘ Health Study, Health Professionals Follow-Up Study, JAMA 2015). Im erfassten Zeitraum verstarben 26.920 Personen, fast jede vierte. Was gab den Ausschlag zwischen Leben und Sterben? Das wichtigste Ergebnis: Wer pro Woche im Durchschnitt 200 Gramm Vollkornprodukte verzehrte, hat seine Chancen um acht Prozent verbessert. Neben den typischen Vollkorngetreiden punkteten auch brauner Reis, Haferflocken und die nussige Kulturpflanze Quinoa.

Jeder Bissen ist eine Frage von Gesundheit und Krankheit, auch wenn viele noch nicht so weit sind, das zu empfinden und glauben. Millionen Menschen leben heute bereits mit einem Defizit. Sie kaufen das Falsche und essen das Falsche. Dieser Mangel wird vermutlich größer, weil Früchte, Beeren, Gemüse, Getreide, Nüsse, Fleisch und Fisch selbst weniger vollwertig sein werden.

Für einige Gruppen der Gesellschaft steigen die Risiken überproportional an. In Deutschland werden täglich fast 3.400 Menschen 65 Jahre alt. Der demografische Anteil der Bevölkerung über 65 ist der am schnellsten wachsende und wird sich bis 2035 fast verdoppeln.

Nicht nur die Älteren, auch die Schutzlosen der Gesellschaft, die Kleinsten und Jüngsten, verdienen größtes Augenmerk. Und die Ärmeren …

Die amerikanische Ärztegesellschaft für Alterserkrankungen, „American Geriatric Society“, beobachtete vier Jahre lang in einer Studie 2.154 noch nicht gebrechliche Teilnehmer zwischen 70 und 81 Jahren, die alle als robust eingestuft wurden. Im beobachteten Zeitraum erkrankten 277 schwer. Sie hatten die gleichen Wehwehchen wie die übrigen, vergleichbare Lebensverhältnisse und unterschieden sich auch in Bezug auf die üblichen Medikamente kaum. Aber für 92 Prozent wurde schlechte Essensqualität („poor food“) im Sinne von Fehlen wertvoller Nährstoffe als Hauptfaktor ermittelt (Quelle: „Journal of American Geriatric Society“, 03. Juli 2019).

Klassische Mediziner messen den Mikronährstoffen in der Regel nicht eine ähnliche essenzielle Bedeutung wie die spezielle geschulte Anti-Aging-Medizin. Wenn jetzt auch sie zu einem derartigen Urteil kommen, ist das bemerkenswert.

Der Juni 2019 war, wenn die weltweite Durchschnittstemperatur von 15,5 Grad zu Grunde gelegt wird, der heißeste seit 140 Jahren, 1,71 Grad wärmer als alle 100 Junimonate des 20. Jahrhunderts. Dass mit Mai und Juni 2019 in der Antarktis die zwei heißesten Monate aller Zeiten hintereinander die Ausdehnung des Eises auf ein Rekordminimum drückten, ist ein außergewöhnliches Alarmsignal. Neun der zehn Junimonate mit den höchsten je registrierten Werten ereigneten sich seit 2010. Das letzte Mal, als in den U.S.A. irgendein Monat kälter war als der langjährige Durchschnitt, ereignete sich in der Amtszeit von Präsident Ronald Reagan, der 1980 gewählt wurde.

In Nordamerika gab es 2019 noch einen weiteren Wetterrekord: den für den meisten Regen und Schnee über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Niederschläge im Superjuni gingen auf ein Rekordtief zurück in Grönland, Sibirien, Alaska und am Polarkreis. Die ausgetrocknete Tundra wurde anfälliger für Brände durch Blitzschlag. Die eisigsten Regionen erlebten die größten Wildfeuer der jüngeren Geschichte. Einige der Brände übertrafen ein Ausmaß von 100.000 Hektar. Wissenschaftler berechnen den damit verbunden Ausstoß an dem Treibhausgas Kohlenstoffdioxid allein in diesen 30 Horrortagen im Juni 2019 auf 50 Millionen Tonnen. Der Mensch ist machtlos. Lauffeuer in tropischen Steppen oder in einer Laubwaldlandschaft brennen an der Oberfläche. Tundrabewuchs...

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