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Fragen über Fragen

Antworten auf 7 Einwände gegen den christlichen Glauben.

AutorNicky Gumbel
VerlagGerth Medien
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783961220700
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Nicky Gumbel geht wichtigen Fragen und Einwänden über den christlichen Glauben nach und kommt zu überraschenden Antworten. Seine Kombination aus Humor, Anekdoten, Metaphysik, Zitaten aus der Bibel und komplexer Theologie ist schlüssig und absolut überzeugend. Dieses Buch holt Interessierte ab, gibt prägnante Antworten auf existenzielle Fragen und kann auch als Grundlagenbuch für Alpha dienen.

Nicky Gumbel studierte Jura und Theologie in Oxford und Cambridge und war danach sechs Jahre als Rechtsanwalt tätig, bevor er als Pfarrer der Holy Trinity Brompton Church in London ordiniert wurde. Seit 1990 verantwortet und koordiniert er den Alpha-Kurs, an dem weltweit bisher schon über 22 Millionen Menschen teilnahmen. Der Alpha-Kurs gilt damit auch als der meistverbreitete Glaubenskurs der Welt.

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Leseprobe

Kapitel 2

Was ist mit anderen Religionen?

Es wird häufig der Eindruck vermittelt, als sterbe der christliche Glaube in traditionell christlichen Gesellschaften aus. Dazu gibt es zwei Darstellungen.

Die erste ist, dass andere Religionen allmählich den Westen erobern. Der zweite Eindruck, der sich zunehmend verbreitet, ist, dass die westliche Welt einen rapiden Säkularisierungsprozess durchmacht.

In Wirklichkeit sind beide Eindrücke zumindest zum Teil irreführend.

Beispielsweise gehören nur 6 Prozent der Bevölkerung Großbritanniens einem anderen Glauben an. Ungefähr 11 Prozent gehen in eine christliche Kirche, und die Mehrheit würde vermutlich in eine christliche Kirche gehen, wenn sie überhaupt irgendwo hingingen.13

Weltweit ist das Christentum mit Abstand die größte „Religion“. Der Encyclopedia Britannica zufolge hat es 2,2 Milliarden Anhänger auf der ganzen Welt, was sich auf circa 34 Prozent der Weltbevölkerung beläuft. Es gibt 1,3 Milliarden Muslime, 870 Millionen Hindus und 376 Millionen Buddhisten, zusätzlich zu vielen kleineren Gruppen wie Juden, Sikhs, Bahais und Stammesreligionen.14 Atheisten machen dagegen nur 2,5 Prozent der Weltbevölkerung aus.

Aber selbst wenn der christliche Glaube vorherrschend ist, müssen wir uns trotzdem der Frage stellen, was Christen über andere Religionen zu sagen haben.

Die Globalisierung hat unter anderem zur Folge, dass die religiöse Identität im 21. Jahrhundert an Bedeutung gewonnen hat. Professor David Ford von der Cambridge University nennt unsere Gesellschaft ein „komplexes Gebilde aus Religion und Säkularem“. In einer solchen Welt kommt schnell die Frage auf, was Christen über andere Religionen zu sagen haben. Die moderne Gesellschaft mit ihren Kommunikationsmitteln hat uns andere Glaubensrichtungen zunehmend bewusst gemacht. Viele von uns haben wichtige persönliche Kontakte zu Menschen anderer Religionen, sei es im Klassenzimmer, in der Nachbarschaft, bei der Arbeit oder im Bekanntenkreis. Auch durch Fernsehen, Filme, Internet und Radio kommen wir in Berührung mit anderen Glaubensrichtungen. Was sollen wir über diese anderen Religionen sagen?

Ist Jesus der einzige Weg zu Gott?

Die Antwort, die das Neue Testament auf die Frage gibt, ist ein entschiedenes „Ja“.

Jesus selbst hat gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Johannes 14,6). Er behauptete, der Weg zu Gott zu sein, ja, sogar der einzige Weg. Der Kolumnist Bernard Levin wies darauf hin, dass Jesus sich in dieser Hinsicht ganz unzweideutig ausgedrückt hat:

Ich gehe davon aus, dass eine Religion, die den Anspruch erhebt, der Wahrheit, der reinen Wahrheit und nichts als der Wahrheit zu folgen, zur Schlussfolgerung gezwungen ist – und sei es nur durch ein Ausschlussverfahren –, dass andere Religionen trotz all ihrer Heiligkeit und Gottesverehrung falschliegen. Ich bin zwar der Letzte, der sich mit Experten über Bibelstellen streiten möchte, aber in diesen ökumenischen Tagen ist es doch gewiss nicht zu viel verlangt, vom Christentum eine Erklärung zu verlangen, was sein Gründer meinte, als er sagte: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Ich schreibe diese Worte nicht als Beleidigung, doch manch ein frommer Christ zerbricht sich den Kopf darüber, und manch ein Bischof, der sich gegenüber anderen Religionen öffnet, hat es bestimmt nicht leicht, eine Antwort darauf zu geben. Ich bezweifle, dass irgendjemand eine sehr überzeugende Antwort parat hat, Bischof hin oder her.15

Als Petrus und Johannes im 3. Kapitel der Apostelgeschichte einen Gelähmten vor dem Tempel heilten, versammelten sich viele Menschen. Petrus erzählte ihnen von Jesus, dem „Urheber des Lebens“, der gekreuzigt, doch dann wieder zum Leben erweckt worden ist. Daraufhin wurden die beiden verhaftet, verhört und gefragt, „mit welcher Kraft“ sie den Gelähmten geheilt hätten. Petrus, „vom Heiligen Geist erfüllt“, erwiderte, „dass er im Namen von Jesus Christus von Nazareth geheilt wurde“ und dass es keinen anderen Namen unter dem Himmel gebe, „den die Menschen anrufen können, um gerettet zu werden“ (siehe Apostelgeschichte 4,12, Neues-Leben-Übersetzung).

Petrus, inspiriert vom Heiligen Geist, bezieht hier eindeutig Stellung. Jesus ist der einzige Name, der rettet. Die Antwort des Petrus stimmt mit dem restlichen Neuen Testament überein. Der Apostel Paulus betont es mit dem gleichen Nachdruck: „Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen: der Mensch Christus Jesus“ (1. Timotheus 2,5). So warnt dann auch der Verfasser des Hebräerbriefes, dass es kein Entrinnen gibt, außer durch Jesus Christus: „Wie können wir da meinen, wir könnten davonkommen, wenn wir der Botschaft von unserer Rettung gegenüber gleichgültig bleiben?“ (Hebräer 2,3, Neues-Leben-Übersetzung).

In welcher Hinsicht ist Jesus als der einzige Weg zu Gott zu betrachten? Christen glauben, dass Jesus Rettung bringt. Jesus ist gekommen, um die Kluft zwischen Gott und der Menschheit zu überbrücken. Eine Kluft, die zum ersten Mal durch den Sündenfall entstanden ist und die es immer da gibt, wo sich Gottes Volk aufgrund von Egoismus und Sünde von ihm abwendet und Gott nicht als den Geber aller guten Gaben, die uns umgeben, anbetet.

Einzig Jesus ist in der Lage, die Sündenkluft zu überbrücken, und zwar erstens aufgrund dessen, wer er ist. Petrus hat ihn als den „Heiligen und Gerechten“ verkündet (Apostelgeschichte 3,14), den „Urheber des Lebens“ (V. 15). Er ist derjenige, den die Propheten angekündigt haben (V. 18). Er ist der „Christus“ (V. 20). Er ist derjenige, den die frühen Christen als Gott angebetet haben. Das unterscheidet ihn von den Gründern der anderen großen Weltreligionen. Muslime werden nicht gerne als „Mohammedaner“ bezeichnet, weil sie Mohammed nicht anbeten. „Niemand in der islamischen Welt ist es je in den Sinn gekommen, ihm göttliche Ehren zu erweisen, wäre er doch der Erste gewesen, der einen derartigen Vorschlag als Gotteslästerung angesehen und entsprechend abgewiesen hätte.“16 Es ist nicht ganz klar, ob Buddha überhaupt an die Existenz Gottes im engeren Sinne glaubte, aber er hielt sich eindeutig nicht selbst für einen Gott.17

Zweitens ist Jesus einzigartig in dem, was er geleistet hat. Wie wir schon gesehen haben, behauptet Petrus: „Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apostelgeschichte 4,12). Wir alle brauchen einen Retter, weil wir alle gesündigt haben und uns selbst nicht von den Folgen der Sünde retten können. Keine der anderen großen Religionen erhebt auch nur den Anspruch, einen Retter zu haben. „Der englische Buddhist, Maurice Walsh, hat darauf aufmerksam gemacht, dass Buddhisten eine ganz andere Sicht von Buddha haben als Christen von Christus. Er betont, dass Buddha als Lehrer betrachtet wird, nicht als Retter.“18 Ähnlich wird Mohammed als ein Prophet verehrt, nicht als Retter. Im Islam sind Sünder dem Gericht Gottes ausgesetzt, ohne dass ihnen Vergebung garantiert ist; der Gehorsam und die Gerechtigkeit in ihrem Leben werden in Verhältnis zu ihrer Sünde gesetzt.

Im Gegensatz dazu ist Jesus derjenige, der Rettung bringt. Er rettet uns von unserer Schuld, er rettet uns von der süchtig machenden Anziehungskraft der Sünde und er rettet uns vor dem Gericht, das wir alle verdient haben.

Drittens ist seine Auferstehung im Vergleich zu den Führern der anderen großen Religionen einzigartig. Petrus beschrieb ihn als denjenigen, den Gott „von den Toten auferweckt hat“ (Apostelgeschichte 4,10).

Die Auferstehung ist ein einzigartiges Ereignis in der Weltgeschichte.

Der Pali-Kanon des Buddhismus schildert, wie Buddha ins Nirwana einging […], deutet aber nirgends an, dass Buddha selbst nach seinem Tod noch bei seinen Jüngern gegenwärtig ist; die „Dhamma“, also die Lehre, nimmt seinen Platz ein und soll ihr Führer sein. […] Der genaue Todestag des Propheten Mohammed ist allgemein bekannt. Niemand hat je angenommen, dass er den physischen Tod überlebt hat.19

Im Gegensatz dazu bildet die Auferstehung Jesu den Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Jesus Christus lebt auch heute noch. Wir können ihn kennenlernen, und nur durch diese lebendige Beziehung wird die in der Bibel beschriebene Kluft zwischen Gott und den Menschen überbrückt. Für Christen ist dieser Jesus – dieser einzigartige Sohn Gottes, dieser einzigartige Retter, dieser einzigartig Auferstandene – der einzige Weg zu Gott.

Wenn Jesus der einzige Weg zu Gott ist, wirft das sofort zwei weitere Fragen auf. Erstens: „Was sollen wir über andere Religionen sagen?“

Zweitens: „Was ist mit denen, die nie von Jesus gehört haben?“

Was sollen wir über andere Religionen sagen?

Der Umstand, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist, bedeutet nicht, dass wir alle anderen Religionen einfach als vollkommen falsch, irregeführt oder dämonisch abschreiben sollten. Jesus hat gesagt: „Ich bin die Wahrheit.“ In ihm ist die endgültige Wahrheit zu finden, und er ist der Maßstab, an dem alle Wahrheitsansprüche gemessen werden müssen. Aber das heißt nicht, dass Teile der Wahrheit nicht auch in anderen Religionen zu finden sind. Genauer gesagt ist sogar zu erwarten, dass auch andere...

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