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E-Book

Führungsfaktor Gesundheit

So bleiben Führungskräfte und Mitarbeiter gesund

AutorAnne Katrin Matyssek
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783862000449
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Die Anforderungen der Arbeitswelt steigen stetig - oft mit negativen Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten. Dabei ist Gesundheit ein entscheidener Erfolgsfaktor: Wer nicht richtig fit ist, kann langfristig keine gute Leistung bringen. Und er hat als Vorgesetzter auch kein Auge für seine Mitarbeiter und kann sie nicht motivieren. Anne Katrin Matyssek setzt auf zwischenmenschliches Wohlbefinden im Unternehmen als Grundlage für ein gesundes Miteinander über alle Hierarchiestufen hinweg. Das Motto ihrer Arbeit lautet 'do care!', was so viel heißt wie 'Interessiere dich!'. Gesundheitsgerechte Führung bedeutet, - als Führungskraft auf sich selbst zu achten, denn nur ein gesunder Vorgesetzter ist ein guter Vorgesetzter - Bedürfnisse der Mitarbeiter nach Wertschätzung und Anerkennung ernst zu nehmen - Gesicht und Herz zu zeigen, sich als Mensch einzubringen - konstruktiv Feedback zu geben und Fehler zu erlauben - und selbst einzugestehen - ein vertrauensvolles Arbeitsklima zu schaffen - auch unter Stress gelassen zu bleiben, weil man gelernt hat, sinnvoll zu entspannen.

Dr. Anne Katrin Matyssek (Düsseldorf) ist Beraterin zur gesundheitsgerechten Unternehmens- und Mitarbeiterführung. Unter dem Namen 'do care!' arbeitet sie als Rednerin und Trainerin für Verwaltungen und Unternehmen der freien Wirtschaft. Sie ist Lehrbeauftragte der Universität Hannover.

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Leseprobe
11 Wie Sie auch im Stress gelassen bleiben (S. 128-129)

Astrid Weilen kann so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Normalerweise ist sie die Gelassenheit in Person und bewahrt auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf. Problematisch wird es nur, wenn der Leiter der Vertriebsdirektion Süd seinen Besuch ankündigt. Dann ist Astrid Weilen aus dem Häuschen, so wie heute. Ihre Quartalszahlen sind noch nicht so wie von ihm gewünscht aufbereitet, und anders als sonst kommt diesmal nicht der erlösende Anruf, dass er im Stau stehe. Als ihr Mitarbeiter Frieder Ebner ihr Büro betritt und sie wegen eines schwierigen Reklamationsvorgangs fragen will, entfährt ihr: „Kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit Ihrem typischen Kleinkram. Sie sind so unselbstständig wie mein Neffe, und der ist erst acht!"

Jeder kann sich vorstellen, wie diese Bemerkung auf den Mitarbeiter Ebner wirkt. Im günstigsten Fall wird er seiner Chefin zugute halten, dass sie gerade unter Stress steht. Im schlimmsten Fall wird er denken: Jetzt weiß ich endlich, was sie von mir hält, sie hält mich für unselbstständig wie einen Achtjährigen. Sein Blutdruck wird bei diesem Gedanken sicher nach oben schnellen, sein Herz wird schneller schlagen, und seine Muskeln werden sich verspannen. Wenn er jetzt in innere Kündigung flüchtet – denn seine Einsatzbereitschaft erleidet durch den Vorfall einen empfindlichen Dämpfer –, hat Astrid Weilen in Zukunft eher mehr als weniger Stress. Ihr eigener Stress hat sich auf den Umgang mit Frieder Ebner sehr negativ ausgewirkt, mit dem Resultat, dass auch er sich unwohl fühlt.

Wenn Sie als Führungskraft gestresst sind, bleibt das nicht ohne Folgen für den Umgang mit Ihren Mitarbeitern. Es wirkt sich schnell negativ auf deren Gesundheit und Wohlbefinden aus. Wie sich Ihr Führungsverhalten unter Stress verändert Machen Sie sich nichts vor: Stress geht auch an Ihnen nicht spurlos vorüber. Vielleicht bemerken Sie es selbst nicht, aber es ist ein Gesetz: Entweder Sie sind nicht wirklich im Stress oder Sie verändern sich. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Umwelt. Dieses Feedback kann manchmal ganz erhellend sein.Außerdem wird es als Ausdruck von Wertschätzung verstanden, wenn Sie Ihre Mitarbeiter um Rückmeldung bitten. Die Bereitschaft zur Selbstreflexion wird Ihnen in der nächsten Stress-Situation mit mehr Verständnis für Ihre Reaktionen gedankt. Vielleicht ahnen Sie jedoch ohnehin, wie sich Ihr Verhalten verändert, sobald Sie unter Stress stehen. Die Checkliste zeigt typische Beispiele. Checkliste: Ihr Führungsverhalten unter Stress

- Wird Ihre Mimik dann eher starr und unbeweglich?
- Leiden Ihr Tonfall und Ihre Lautstärke?
- Vergessen Sie kleine Ausgleichsbewegungen wie das Recken und Strecken zwischendurch?
- Verzichten Sie auf Ihre Mittagspause?
- Sind Ihnen Sicherheitsvorschriften dann manchmal egal?
- Reißen Sie die Dinge an sich, statt zu delegieren?
- Sind Höflichkeit und Umgangston beeinträchtigt?
- Betonen Sie einseitig die Sachaspekte Ihrer Führungsaufgabe und vernachlässigen die Beziehung zum Mitarbeiter?

Das Beispiel von Astrid Weilen zeigt übrigens auch, wie wichtig es ist, negative Kritik in stressfreien Zeiten zu üben (siehe Kapitel 8). Denn wenn sie sich aufstaut – und die Formulierung „typisch" lässt das vermuten –, kommen Verärgerungen dramatisch überzogen daher. Hätte Frau Weilen ihren Mitarbeiter schon früher darauf angesprochen, dass sie sich durch sein häufiges Nachfragen gestört fühlt und dass sie ihm auch eine selbstständige Erledigung der Reklamationsaufgaben zutraut, dann hätte sie diese Eskalation vermeiden können.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Auf einen Blick – Wegweiser10
Vorwort11
1 Warum es Zeit ist für ein Schulterklopfen14
Sie sitzen zwischen allen Stühlen15
Sie müssen auf die Zahlen achten: Ihr Chef will Resultate18
Sie müssen auf Ihre Leute achten: Der Mensch geht vor20
Sie müssen auf sich selbst achten: Und wo bleiben Sie?22
2 Wieso Sie nicht länger am Limit arbeiten können25
Führungskräfte ohne Kräfte26
Bevor der Körper streikt28
Wie die Psyche Schaden nimmt30
Das Sozialleben gerät unter Druck32
3 Welche Bedürfnisse Menschen am Arbeitsplatz haben36
Mindestanforderung: Sich nicht unwohl fühlen36
Der Mensch arbeitet nicht fürs Brot allein41
Dicke Luft? – Die Botschaft hinter den Beschwerden45
4 Wie Sie Ihre Mitarbeiter wirklich erreichen48
Gefühle sind der Motor von allem49
Sich selbst als Mensch zeigen: Herz ist Trumpf52
Mitarbeiter als Menschen ansprechen54
5 Wie Sie Wertschätzung ausdrücken, ohne sich anzubiedern59
Wertschätzung – eine Frage der Haltung60
Wirklich wertschätzen kann man nur, wen man kennt65
Wertschätzung zahlt sich für Sie aus67
6 Wie Sie zu einem positiven Arbeitsklima beitragen70
Warum das Klima wichtig ist70
Wie Sie als Führungskraft das Klima beeinflussen72
Was Sie bewusst fürs Klima tun können74
Warum Sie auch in Sachen Stimmung bei sich beginnen sollten79
7 Wie Sie psychische Belastungen Ihrer Mitarbeiter puffern81
Soziale Unterstützung vermindert den Druck82
So werden Sie zum Blutdrucksenker85
Suchen Sie das achtsame Gespräch mit Ihren Mitarbeitern88
Geben Sie Ihren Mitarbeitern den Rhythmus vor91
8 Wie Sie konstruktiv und wertschätzend Kritik äußern95
Verständnis erleichtert Ihnen die Arbeit96
Der Kontakt muss stimmen98
Ohne Feedback keine Führung101
Wenn der Karren richtig im Dreck steckt103
9 Wie Sie aus der Kränkungs-Rache- Spirale aussteigen107
Kränkungen haben ihre eigene Dynamik108
Als Führungskraft souverän agieren111
Als Führungskraft Kränkungen vermeiden114
Wertschätzend bleiben auch in Konfliktsituationen115
10 Woher Sie den Mut für gesunden Egoismus nehmen118
Wer ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben?119
Wenn das schlechte Gewissen an Ihnen nagt120
Wenn andere Sie für einen Egoisten halten122
Argumente für gesunden Egoismus124
Sie sind der Chef in Ihrem Leben126
11 Wie Sie auch im Stress gelassen bleiben129
Wie sich Ihr Führungsverhalten unter Stress verändert130
Es gar nicht erst so weit kommen lassen132
Wenn Ihnen doch einmal der Ton entglitten ist . . .136
12 Wie Sie nach Feierabend richtig abschalten140
Sie brauchen ein Kontrastprogramm141
Schaffen Sie Klarheit für Ihre Psyche145
Schlafen Sie gut148
Sie sind nicht James Bond152
Literaturverzeichnis154
Stichwortverzeichnis155
Über die Autorin157

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