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Fusion von Krankenhausträgern aus Sicht der europäischen und deutschen Zusammenschlusskontrolle.

AutorNiklas Füchtenkord
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2015
ReiheSchriften zum Wirtschaftsrecht 271
Seitenanzahl203 Seiten
ISBN9783428546084
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Niklas Füchtenkord untersucht, in welchem Maße die europäische und deutsche Zusammenschlusskontrolle auf Krankenhausfusionen anwendbar ist. Der Autor diskutiert dabei zunächst die Unternehmenseigenschaft von Krankenhäusern. Nach Annahme dieser stellt er dar, dass weder Normen des europarechtlichen Primärrechts noch des deutschen Gesundheitsrechts der Anwendbarkeit des Wettbewerbsrechts entgegenstehen. Darauf aufbauend arbeitet er die Besonderheiten heraus, die sich sodann aus dem Wechselspiel der Zusammenschlusskontrolle und dem Krankenhausbereich ergeben. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass trotz der im Krankenhausbereich hohen Regulierungsdichte Wettbewerbsspielräume bestehen, die mit dem Werkzeug des Wettbewerbsrechts zu schützen sind. Die Fusionskontrollverordnung (FKVO) sowie das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) bieten mit dem »SIEC-Test«, der Abwägungsklausel im deutschen Recht sowie der Ministererlaubnis auch bei einem bundesweit abzugrenzenden Krankenhausmarkt ausreichend Möglichkeiten, auf positive wie negative Auswirkungen auf dem Krankenhausmarkt durch Klinikzusammenschlüsse flexibel zu reagieren.

Niklas Füchtenkord studierte Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg und absolvierte das erste juristische Staatsexamen 2012 in Hessen. Im Anschluss daran promovierte der Autor unter der Betreuung des Herrn Prof. Dr. Michael Kling, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Europarecht sowie Gewerblichen Rechtsschutz an der Universität Marburg. Während dieser Zeit arbeitete er in verschiedenen internationalen Großkanzleien in Frankfurt am Main und Hamburg. Im Jahr 2014 wurde die Arbeit als Dissertation des Fachbereichs Rechtswissenschaften der Philipps-Universität Marburg angenommen. Seit 2015 befindet sich der Autor im juristischen Vorbereitungsdienst am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
A. Einleitung und Gang der Untersuchung12
I. Einleitung12
II. Rechtliche Problemstellung13
III. Gang der Untersuchung15
B. Krankenhausbezogene Besonderheiten17
I. Das „Krankenhaus“17
1. Begriffsbestimmung: Krankenhaus17
2. Abgrenzung zu anderen Einrichtungen und interne Unterscheidung18
a) Abgrenzung zu Privatkrankenanstalten18
b) Abgrenzung zu anderen Gesundheitseinrichtungen18
c) Unterscheidung nach der Art der Trägerschaft19
aa) Öffentliche Krankenhäuser20
bb) Freigemeinnützige Krankenhäuser21
cc) Private Krankenhäuser22
d) Unterscheidung nach funktionalen Gesichtspunkten23
II. Die Krankenhausplanung und Regulierungsdichte23
1. Einführung23
2. Der Krankenhausplan25
a) Rechtsnatur und Bedeutung des Krankenhausplans25
b) Inhalt des Krankenhausplans25
aa) Bundesrechtliche Vorgaben25
bb) Landesrechtliche Ausgestaltung27
c) Materielle Planungskriterien des KHG28
aa) Bedarfsgerechtigkeit28
bb) Leistungsfähigkeit29
cc) Beitrag zu sozial tragbaren Pflegesätzen29
d) Umsetzung der Versorgungsentscheidung30
aa) Erste Stufe30
bb) Zweite Stufe30
e) Feststellungsbescheid31
f) Zwischenergebnis32
III. Krankenhausfinanzierung32
1. Investitionsförderung33
2. Betriebskostenfinanzierung34
a) Betriebskostenfinanzierung über Pflegesätze34
b) Betriebskostenfinanzierung über DRGs35
c) Das Krankenhausbudget als Erlösgrenze36
3. Einzelverträge37
4. Krankenhauseinbindung in das Leistungserbringungsrecht der GKV37
a) Verhältnis zwischen Krankenkassen und Krankenhausträgern37
b) Zulassung zur Krankenhausversorgung38
aa) Hochschulkliniken38
bb) Plankrankenhäuser38
cc) Nicht geförderte Krankenhäuser (Vertragskliniken)39
c) Leistungserbringung nach dem Sachleistungsprinzip39
5. Zwischenergebnis40
C. Zusammenschlusskontrolle41
I. Einführung in die Zusammenschlusskontrolle41
1. Allgemeines zur Zusammenschlusskontrolle41
a) Ausprägungen des Wettbewerbs und Wettbewerbsfunktion41
b) Ziel der Zusammenschlusskontrolle42
2. Fusionsbedingte Auswirkungen für Unternehmen43
II. Europäische Zusammenschlusskontrolle44
1. Formelle Voraussetzungen45
a) Nachfrager der Krankenhausleistungen46
aa) Krankenkassen als Nachfrager46
bb) Arzt vs. Patient als Nachfrager48
cc) Nachfrager bei grenzüberschreitender Inanspruchnahme stationärer Krankenhausleistungen49
b) Schützenswerter Wettbewerbsmarkt im Krankenhausbereich51
aa) Preiswettbewerb51
bb) Qualitäts- und Leistungswettbewerb54
cc) Kosten- und Investitionswettbewerb57
c) Krankenhäuser als Unternehmen im Sinne der FKVO58
aa) Ausgangspunkt: „Festbetragsurteil“ des EuGH58
bb) Anwendbarkeit auf den Krankenhaussektor60
d) Anwendbarkeit der europäischen Wettbewerbsregeln auf den Krankenhaussektor63
aa) Ausgangspunkt: Art. 168 AEUV63
bb) Zielsetzung des Art. 168 AEUV64
cc) Mögliche Harmonisierung über Grundfreiheiten65
dd) Mögliche Harmonisierung über Art. 114 I AEUV66
ee) Gesetzgeberische Intention68
ff) Zwischenergebnis69
e) Zusammenschluss70
aa) Allgemeines70
bb) Zusammenschluss im Krankenhausbereich71
(1) Anteilserwerb (Share Deal)71
(2) Vermögenserwerb (Asset Deal)73
(3) Vertragliche Beziehungen als „Zusammenschluss“ im Sinne der FKVO74
(4) Häufige Transaktionsmodelle75
f) Gemeinschaftsweite Bedeutung76
aa) Allgemeine Anknüpfungspunkte76
bb) Besonderheiten im Krankenhaussektor77
2. Materielle Voraussetzungen78
a) Marktabgrenzung im Krankenhausmarkt78
aa) Sachlich relevanter Krankenhausmarkt80
(1) Grundsatz: Markt für akutstationäre Krankenhausdienstleistungen81
(2) Differenzierung nach Fachabteilungen?81
(a) Ansicht des OLG Düsseldorf82
(b) Gegenansicht83
(c) Stellungnahme84
(3) Differenzierung nach Versorgungstiefe85
(4) Miteinbeziehung ambulanter Leistungen?86
(5) Angebotsumstellungsflexibilität89
bb) Räumlich relevanter Markt im Krankenhausbereich90
(1) Mögliche geographische Märkte90
(a) Regionaler oder nationaler Markt?90
(b) Multinationaler, ländergruppenübergreifender oder gar unionsweiter Markt?93
(2) Kriterien zur Bestimmung des geographischen Marktes96
(a) Vorschlag der Literatur: „SSNDIQ-Test“98
(b) Alternativansatz: „SSNITT-Test“100
cc) Zwischenergebnis101
b) Anwendbarkeit des SIEC-Tests102
aa) Erhebliche Behinderung wirksamen Wettbewerbs102
(1) (Wettbewerbsverringernde) Fusionsarten104
(a) Horizontaler Zusammenschluss104
(aa) Wettbewerbserhebliche negative Auswirkungen auf horizontalen Märkten105
(bb) Wettbewerbserhebliche negative Auswirkungen auf vorgelagerten Märkten107
(cc) Nichtberücksichtigungsfähige Effizienzvorteile108
(dd) Berücksichtigungsfähige Effizienzvorteile110
(b) Vertikaler Zusammenschluss112
(c) Weitere Ausgleichsfaktoren114
(2) Begründen oder verstärken einer marktbeherrschenden Stellung116
(a) Allgemeine Kriterien zur Bestimmung einer marktbeherrschenden Stellung116
(b) Anwendbarkeit der Kriterien im Krankenhaussektor117
(aa) Marktanteil und Marktkonzentration117
(bb) Wirtschaftliche Macht, Finanzkraft und erleichterter Zugang zu Beschaffungs- bzw. Absatzmärkten119
(cc) Angebotsumstellungsflexibilität und Ausweichmöglichkeiten der Marktgegenseite120
(dd) Rechtliche oder tatsächliche Marktzutrittsschranken122
(ee) Prognose123
bb) Zwischenergebnis126
c) Rechtfertigung nach Art. 106 Abs. 2 AEUV126
aa) Geltung des Art. 106 Abs. 2 AEUV für die FKVO126
bb) Allgemeines128
cc) Unmittelbare Anwendbarkeit des Art. 106 Abs. 2 AEUV129
dd) Tatbestandsmäßigkeit im Sinne des Art. 106 Abs. 2 AEUV129
(1) Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse130
(a) Begriffsbestimmung130
(b) Anwendung auf Krankenhausleistungen132
(2) Betraut133
(3) Erforderlichkeit134
(a) Argumente gegen die Anwendbarkeit der Legalausnahme des Art. 106 Abs. 2 AEUV135
(b) Argumente für die Anwendbarkeit der Legalausnahme des Art. 106 Abs. 2 AEUV136
(4) Die Rückausnahme des Art. 106 Abs. 2 S. 2 AEUV138
(a) Ausschluss der Rückausnahme nach Art. 14 AEUV139
(b) Beeinflussung binnenmarktähnlicher Verhältnisse in ihrer Gesamtheit140
ee) Zwischenergebnis141
III. Deutsche Zusammenschlusskontrolle142
1. Formelle Voraussetzungen143
a) Anwendbarkeit auf den Krankenhaussektor143
aa) Krankenhäuser als Unternehmen im Sinne des GWB143
bb) Eingeschränkte Anwendbarkeit für öffentliche Betriebe144
cc) Eingeschränkte Anwendbarkeit wegen § 69 SGB V145
(1) Ansicht des BKartA und des BGH145
(2) Stellungnahme146
dd) Kollusion mit den Vorschriften des KHG148
ee) Kollusion mit Sicherstellungsauftrag der Länder und Kommunen149
ff) Sozialpolitischer Konflikt150
gg) Fehlender Wettbewerb152
b) Zusammenschlusstatbestand im Sinne des GWB154
aa) Allgemeine Kriterien154
bb) Auswirkungen für den Krankenhaussektor155
c) Schwellenwerte und Umsatzberechnung156
aa) Allgemeine Kriterien156
bb) Auswirkungen für den Krankenhaussektor157
(1) Verbundklausel des § 36 Abs. 2 S. 1 GWB157
(2) Mehrmütterklausel des § 36 Abs. 2 S. 2 GWB159
(3) Herabsetzung der Schwellenwerte für Krankenhauszusammenschlüsse?161
(a) Ansatz der Kommission161
(b) Stellungnahme162
d) Ausschlussklauseln des GWB163
aa) De-Minimis-Klausel des § 36 Abs. 2 GWB163
bb) Zusammenschlüsse im Rahmen einer kommunalen Gebietsreform164
e) Zwischenergebnis166
2. Materielle Voraussetzungen166
a) Marktabgrenzung im Krankenhaussektor166
aa) Sachlicher Bereich167
bb) Räumlicher Bereich168
b) Erhebliche Behinderung wirksamen Wettbewerbs170
aa) Allgemeine Kriterien170
bb) Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung170
(1) Allgemeine Kriterien der Bestimmung einer marktbeherrschenden Stellung171
(2) Erfassung unilateraler Effekte durch Einführung des SIEC-Tests172
cc) Abwägungsklausel des § 36 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 GWB174
dd) Auflagen und Bedingungen176
c) Ursächlichkeit177
d) Bagatellmarktklausel des § 36 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 GWB178
e) Ministererlaubnisverfahren nach § 42 GWB179
aa) Sicherung der ortsnahen medizinischen Grundversorgung als Gemeinwohlgrund180
bb) Sonderfall: Universitätskliniken182
f) Zwischenergebnis185
D. Gesamtwürdigung187
I. Ergebnisse der Untersuchung187
1. Bestehender Wettbewerb im Krankenhausbereich187
2. Umfassende Anwendbarkeit der FKVO im Krankenhausbereich188
3. Nationaler Krankenhausmarkt für akutstationäre Krankenhausdienstleistungen und SSNITT-Test188
4. Eingeschränkte Relevanz des SIEC-Tests und Rechtfertigung nach Art. 106 Abs. 2 AEUV188
5. Deutsche Zusammenschlusskontrolle umfassend anwendbar189
6. Keine Herabsetzung der Schwellenwerte für Krankenhauszusammenschlüsse und lediglich eingeschränkte Relevanz der Gebietsreformklausel189
7. Tatsächliche Erleichterungen durch Einführung des SIEC-Tests und besondere Relevanz des Ministererlaubnisverfahrens bei Universitätskliniken189
II. Ausblick und mögliche zukünftige Handhabe190
Literaturverzeichnis192
Stichwortverzeichnis203

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