G-7/8: Gruppenhegemoniales Management der Weltwirtschaftspolitik nach dem Ende der US-Einzelhegemonie
Gründungsmotive, Entwicklungsschritte und Perspektiven des Gipfelregimes

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Verlag | |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Seitenanzahl | 28 Seiten |
ISBN | 9783638563987 |
Format | PDF |
Kopierschutz | kein Kopierschutz |
Geräte | PC MAC eReader Tablet |
Preis | 7,99 EUR |
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 2,1, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Internationale und regionale Organisationen, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Leistungsfähigkeit des G-7/8-Gipfelprozesses wurde sowohl in der wissenschaftlichen Debatte also auch von den wechselnden Gipfelteilnehmern sehr unterschiedlich eingeschätzt. Die damalige britische Premierministerin Margret Thatcher bemerkte zum Pariser G-7-Gipfel 1989, dass dieser aus ihrer Sicht außer der besten Mahlzeit, die sie je eingenommen hatte, keine erwähnenswerten Ergebnisse einbrachte. Andere, wie John Kirton von der Universität Toronto, resümierten, dass sich die G-7/8 zu einem 'de facto center of global governance' weiterentwickelte. In der vorliegenden Seminararbeit sollen zunächst einige Ansätze zur theoretischen Einordnung der G-7/8 gegenübergestellt werden. Ein besonderer Fokus der Betrachtung liegt dabei auf die Steuerung der Weltwirtschaft durch das gruppenhegemoniale Management der Weltwirtschaft der Gruppe der sieben führenden Industrienationen und Russlands. In einem zweiten Gliederungsabschnitt sollen strukturelle Merkmale und Entwicklungsschritte der Gipfel nachvollzogen werden. In diesem Teil wird der informelle, trotz zahlreicher Formalisierungsvorstöße noch immer wenig verregelte Charakter des Gipfelprozesses zentralen Raum einnehmen, der sich seit den 1980er Jahren um Unterforen auf Ministerebene und seit den 1990er Jahren um Arbeits- und Expertengruppen erweiterte und bürokratisierte. Im darauf folgenden Gliederungsabschnitt sollen die Herausforderungen des Endes des Ost-West-Konflikts auf den Gipfelprozess nachgezeichnet werden. Außerdem steht eine Diskussion um die sinnvolle Erhaltung der Relevanz der G-7/8-Gipfel im Mittelpunkt dieses Abschnitts. Teil dieser Diskussion wird eine kritische Beleuchtung der vollzogenen, aber misslungenen Erweiterung um Russland sein. Außerdem wird ein Blick auf die Erweiterungsfähigkeit Chinas gewagt, die trotz unbestreitbarer ökonomischer Modernisierung bislang qualitativ nicht gerechtfertigt werden kann. Die G-7/8 kann sich nur um Staaten erweitern, die einerseits die Kriterien des liberalen, marktwirtschaftlichen Wertekanons akzeptieren und erfüllen, andererseits genügend ökonomische und politische Leistungsfähigkeit besitzen, also in der Lage und willens sind, als Teil der hegemonialen Gruppe globale öffentliche Güter bereitzustellen.