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Garten und Demenz

"Gestaltung und Nutzung von Außenanlagen für Menschen mit Demenz"

AutorChristina Dietrich, Martina Föhn
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783456951683
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis28,99 EUR
Gärten gestalten, nutzen und unterhalten für und mit Menschen mit Demenz Wie müssen Gärten gestaltet, genutzt und unterhalten werden, damit Menschen mit einer Demenz daraus den grössten Nutzen ziehen können? Das kompetente Autorinnenteam des Departementes Life Sciences und Facility Management und des Departements Soziale Arbeit an der ZHAW sowie der Hochschule für Technik Rapperswil beschreibt, wie sich ein Garten auf das Wohlbefinden von Menschen mit einer Demenz auswirken kann zeigt, wie man die Nutzungsmöglichkeiten eines Gartens analysiert und in einem Nutzungskonzept weiterentwickelt beschreibt an Beispielen, welche Ansprüche aus Sicht der Nutzerinnen an einen Garten bestehen und welche Probleme und Wünsche formuliert werden
zeigt, wie Gärten genutzt werden können, um Orientierung zu erleichtern, Erinnerung mit kulturellen und biografischen Bezügen zu wecken und Sinne zu stimulieren
gibt Empfehlungen zur Gestaltung von Gärten für Menschen mit Demenz bzgl. Aussichten, Ausstattung, Grenzen und Ränder, Haltung von Tieren, Sicherheit, Wege und Plätze, Zugänge
nennt und zeigt Pflanzen, die in Gärten für Menschen mit Demenz angepflanzt werden können zur sensorischen Stimulation, zur Orientierung und zur Nutzung als Nahrungs-, Heil- und Nutzpflanzen für die Gartentherapie weist auf Risiken und Sicherheitsgefahren durch Giftpflanzen, phototoxische und hautreizende Pflanzen hin nennt Kriterien zur Pflanzenauswahl aus gärtnerischer, ökonomischer und ökologischer Sicht
beschreibt Grundlagen der Gartentherapie, des Gartenunterhalts sowie personelle Aspekte in der Betreuung eines Gartens und der Menschen mit Demenz
veranschaulicht die Inhalte durch farbige Fotos, Pflanzenportraits sowie Pflanz- und Gestaltungspläne.

Aus dem Inhalt:
Einleitung
Von der Philosophie der Institution zum Nutzungskonzept für den garten
Anspräche an einen Garten aus Sicht der Nutzerinnen
Gartenkonzepte und ihr Nutzen für Demenzenrichtungen
Empfehlungen zur Gestaltung demenzorientierter Gärten
Pflanzenauswahl
Gartentherapie
Gartenunterhalt
Personelle Aspekte in der Betreuung
Checkliste zur Nutzung und Gestaltung

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Geleitworte/Danksagung
  3. 1. Einleitung
  4. 2. Von der Philosophie der Institution zum Nutzungskonzept für den Garten
  5. 3. Ansprüche an einen Garten aus Sicht der Nutzerinnen
  6. 4. Gartenkonzepte und ihr Nutzen für demenzorientierte Einrichtungen
  7. 5. Empfehlungen zur Gestaltung von demenzorientierten Gärten
  8. 6. Pflanzenauswahl
  9. 7 Gartentherapie
  10. 8 Gartenunterhalt
  11. 9 Personelle Aspekte in der Betreuung
  12. 10 Checkliste Nutzung und Gestaltung
  13. Anhang
  14. Glossar
  15. Informationen zur ZHAW
  16. Autorinnenverzeichnis
  17. Verzeichnis deutscher Pflanzennamen
  18. Verzeichnis botanischer Pflanzennamen
  19. Sachwortverzeichnis
Leseprobe
In der Regel verfügen Institutionen im Altersbereich über ein Leitbild, ein Betreuungsund Pflegekonzept oder ähnliches. Darin wird ausgeschildert, an welchem Menschenbild und an welchen fachlichen Standards sich Pflege, Betreuung, Dienstleistungen und Aktivitäten orientieren. Einzelne Institutionen formulieren darüber hinaus weitere Richtlinien, beispielsweise zum Umgang mit Leiden und Sterben, bezüglich der Umsetzung ihrer Pflegemodelle (Orientierung an theoretischen Modellen wie Anspruch auf Gleichstellung, Milieutherapie, Validation etc.) oder der Sicherheit (Weisungen für das Personal im Umgang mit Sturzrisiken oder Weglaufgefahr etc.). Auch für einen Garten können Überlegungen zur Nutzung und Gestaltung schriftlich festgehalten werden. Damit können Werte zum Ausdruck gebracht, Ziele für Gartenentwürfe gemeinsam festgelegt und Nutzungskonflikte verhindert werden.

Im folgenden Kapitel werden wichtige Arbeitsschritte für die Planung eines Gartenprojektes beschrieben. Der Schwerpunkt liegt auf den gemeinsam entwickelten Zielen für die Nutzungsund Gestaltungsqualitäten und dem für den Betrieb des Gartens notwendigen Nutzungskonzept (Regelungen für die Nutzung des Gartens).

2.1 Ziele für die Nutzungs- und Gestaltungsqualität des Gartens

Bei der Projektierung von Gärten für Menschen mit Demenz können zwischen den gestalterischen Zielen und den funktionalen bzw. therapeutischen Anforderungen Konflikte auftreten. Der vorliegende Leitfaden kann grundsätzliche Entscheidungshilfen bieten. Wichtig ist bei jedem konkreten Projekt, dass die Schnittstelle zwischen Landschaftsarchitektur und dem therapeutisch-pflegerischen Alltag beachtet wird.

Ein grundlegender Schritt ist die Analyse des bestehenden Außenraumes und die Erhebung der in ihm bereits stattfindenden sowie der gewünschten zukünftigen Nutzungen. Dieser Schritt scheint naheliegend und banal, wird jedoch in vielen Fällen zu sehr vernachlässigt, sodass in der Folge Unstimmigkeiten auftreten können. Ein weiterer notwendiger Schritt ist die Erarbeitung gemeinsamer Zielformulierungen für den Garten. Die Durchführung beider Schritte ermöglicht ein gemeinsames und verbindliches Programm, das Entscheide zu folgenden Themen enthält:

• Standort des Gartens in Bezug zum Gebäude
• notwendige Ausstattung für Aktivitäten, Therapie und Pflege im Außenraum
• Fragen der Sicherheit
• Umgang mit der Heterogenität der Bedürf- nisse verschiedener Nutzergruppen (z.B. Bereiche für Geselligkeit und individuelle Rückzugsmöglichkeiten, öffentliche Bereiche und ausschließlich institutionell genutzte Therapieräume)
• gewünschte Atmosphäre und Charakter des Gartens
• örtlicher und historischer Kontext des Gartens
• Bedeutung der Topografie für die gewünschten Aktivitäten und Therapien
• Grenzen und Einsehbarkeit
• Formen des Einbezugs von Wasser (stehend, fließend, Benutzbarkeit)
• Charakter und Nutzung der Pflanzen im Garten
• Tiere im Garten
• Stellenwert von ökologischen Aspekten im Garten.

Auf dieser Basis grober, qualitativer Ziele kann die Landschaftsarchitektin im weiteren partizipativen Planungsprozess den Garten konkretisieren.

Dabei werden folgende Arbeitsschritte durchlaufen:

Grobkonzept:
Charakter und Nutzungsanforderungen für die Teilbereiche
Vorprojekt:
Gestaltung und materielle Ausstattung des Gartens. Alle Entscheidungen hinsichtlich Raum und Material werden im Planungsteam abgestimmt. Formfindung steht hier im Dienst des Alltages einer Nutzergruppe mit spezifischen emotionalen, sinnlichen und körperlichen Fähigkeiten.

Projekt:
alle technischen Angaben für die Umsetzung.

2.2 Mögliche Inhalte eines Nutzungskonzeptes

Ein Nutzungskonzept bzw. -reglement für den Garten kann dazu dienen, die Haltung von Mitarbeitenden und Leitung bezüglich der Nutzung des Gartens zum Ausdruck zu bringen, indem konkrete Aussagen zu Aktivitäten im Garten ausformuliert werden.

Folgende Aspekte könnten in einem Nutzungsreglement geklärt werden:
Zielgruppe – Wer soll den Garten nutzen?
Haben einige Nutzergruppen Vorrang vor anderen? Ist der Garten ausschließlich den an Demenz erkrankten Bewohnerinnen vorbehalten oder ist auch eine Nutzung durch andere Zielgruppen denkbar? Im Falle einer ausschließlichen Nutzung durch die an Demenz erkrankten Bewohnerinnen kann im Nutzungskonzept dem Legitimationsund Informationsbedarf der nicht dementen Bewohnerinnen und deren Angehörigen Rechnung getragen werden.

Verhaltensregeln – Wie soll der Garten genutzt werden?

Unter diesem Punkt kann vermerkt werden, dass an Demenz erkrankte Nutzerinnen vor Verhaltenseinschränkungen durch gesunde Personen geschützt werden sollen, d.h., dass keine Maßregelungen aufgrund von inadäquater Kleidung bzw. inadäquatem Verhalten gewünscht werden. Es kann auch formuliert werden, dass sich die Nutzerinnen überall hinsetzen dürfen, auch zu bereits anwesenden Personen. So kann die Etablierung von «privaten» Stammplätzen und damit die soziale Ausgrenzung von einzelnen Bewohnerinnen verhindert werden. Gesundheitliche Aspekte können erwähnt werden wie beispielsweise die Gewichtung der freien Bewegung als erwünschte, unterstützte Verhaltensweise. Als weiterer Aspekt kann das Thema Rauchen im Garten geregelt werden.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Geleitworte/Danksagung9
1. Einleitung17
1.1 Ziel und Inhalt des Leitfadens18
1.2 Potenziale eines Gartens für Menschen mit Demenz – Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zur Auswirkung auf das Wohlbefinden18
2. Von der Philosophie der Institution zum Nutzungskonzept für den Garten21
2.1 Ziele für die Nutzungs- und Gestaltungsqualität des Gartens21
2.2 Mögliche Inhalte eines Nutzungskonzeptes22
3. Ansprüche an einen Garten aus Sicht der Nutzerinnen25
3.1 Bestand und Beurteilung der untersuchten Gärten26
3.2 Thematische Analyse der Gärten40
3.3 Zusammenfassung43
4. Gartenkonzepte und ihr Nutzen für demenzorientierte Einrichtungen45
4.1 Orientierung erleichtern45
4.2 Erinnerung im Garten – kulturelle und biografische Bezüge herstellen46
4.3 Sinnesgärten48
4.4 Fazit Gartenkonzepte49
5. Empfehlungen zur Gestaltung von demenzorientierten Gärten51
5.1 Gestalterisches Gesamtkonzept51
5.2 Wege und Plätze56
5.3 Ausstattung62
5.4 Grenzen und Ränder68
5.5 Zugänge70
5.6 Aussichten72
5.7 Sicherheit74
5.8 Tiere76
6. Pflanzenauswahl79
6.1 Sinnespflanzen80
6.2 Biografie-Pflanzen oder Reminiszenz-Pflanzen92
6.3 Pflanzen für die räumliche Orientierung93
6.4 Pflanzen für die zeitliche Orientierung95
6.5 Nahrungs-, Heil- und andere Nutzpflanzen für die Gartentherapie97
6.6 Risiko-Pflanzen97
6.7 Pflanzenauswahl nach gärtnerischen Kriterien99
6.8 Pflanzenauswahl nach ökonomischen Kriterien99
6.9 Pflanzenauswahl nach ökologischen Kriterien100
6.10 Zusammenfassung102
7 Gartentherapie105
7.1 Begriff Gartentherapie105
7.2 Standardisierte Therapieprogramme105
7.3 Zielformulierungen105
7.4 Planen eines Gartentherapieprogramms107
7.5 Dokumentation und Evaluation117
7.6 Zusammenfassung118
8 Gartenunterhalt119
9 Personelle Aspekte in der Betreuung123
10 Checkliste Nutzung und Gestaltung125
Anhang137
Glossar155
Informationen zur ZHAW159
Autorinnenverzeichnis163
Verzeichnis deutscher Pflanzennamen167
Verzeichnis botanischer Pflanzennamen171
Sachwortverzeichnis175

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