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Gestapo in Oslo. Zur Herrschaftspraxis der Geheimen Staatspolizei in Norwegen 1940 bis 1945.

AutorPer Hinrichs
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl108 Seiten
ISBN9783638143042
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: sehr gut (1), Universität Hamburg (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gefangene Nr. 697 war bei den Offizieren der Allied Forces in Norway schlecht angesehen: Fritz F., ein 34 Jahre alter Maler aus München, sei von 'niedriger Intelligenz, gefährlich, ein brutaler Sadist und williges Werkzeug in den Händen seiner Herren' gewesen. Nicht einmal jetzt bereue er die Verbrechen, die er begangen habe und erkenne seine Schuld an, schrieben die Offiziere in ihrem Vernehmungsprotokoll.1 Dabei gab der ehemalige SS-Unterscharführer am 2. August 1945 im Osloer Gefängnis Akershus die Vergehen zu, die er begangen hatte: Von März 1942 bis zum Tage der Kapitulation misshandelte er als Aufseher Gefangene mit Fußtritten und Faustschlägen, entzog ihnen ihre Mahlzeiten und war an der Erschießung von sechs russischen Gefangenen beteiligt. Dabei zeichnete er sich durch besondere Brutalität aus, wie der Bericht vermerkt. Eigentlich, so gab F. an, strebte er die höhere Laufbahn an: Doch die Gestapo, bei der er sich für den Kriminaldienst bewarb, lehnte den Kandidaten ab. Er sei ungeeignet, schrieb die Heerespolizeischule Pretzsch. Über Theresienstadt kam er nach Stavanger und landete schließlich doch bei der Staatspolizei: Als Gefängniswärter bewachte er politische Gefangene. 'A typical example of his kind', urteilten die britischen Offiziere über den niederen Chargen. Viel Vertrautes enthält der vierseitige Bericht über Fritz F. Das Bild des minderbemittelten, sadistischen Schlägers, der Geständnisse aus Unschuldigen herausprügelt; die völlige Mitleidlosigkeit gegenüber den Opfern und der unbedingte Gehorsam passen nur allzugut in vorhandene Schemata, wie sie seit 1945 über die Gestapo und ihre Schergen verbreitet werden: 'Verkrachte Existenzen von niederer Intelligenz' hatte Eugen Kogon schon 1946 als Ideal-Typus des Gestapo-Beamten ausgemacht. Die Beobachtung ist nicht gänzlich falsch, sie fand Eingang in zahllose Bücher und Arbeiten über die Gestapo - und doch kann sie in ihrer Reduzierung auf den Terror und der einseitigen Charakterisierung der Täter nur ein verzerrtes Bild vom Polizeiapparat wiedergeben. [...]

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