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E-Book

Gesund von Anfang an

Alles rund um Babys erstes Jahr

AutorUrsula Keicher
VerlagZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl280 Seiten
ISBN9783898837859
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Das Wunschkind ist da - und jetzt? Gibt es Fragen über Fragen: Was ist richtig, was ist falsch? Was ist normal, was ist natürlich? Was bedeuten all diese Begriffe: 'Oxytocin', 'Bonding', 'Breastcrawl'? Stillen, wickeln, der Alltag, der Partner, das ältere Geschwisterchen, der Schlafplatz, der Wickelplatz, der eigene Körper, die Psyche ... alles ist relevant. Dr. med. Ursula Keicher weiß, worauf es bei der Gesundheit des Babys wirklich ankommt. Die Kinderärztin und zweifache Mutter kombiniert das Beste aus der Schulmedizin mit natürlichen Hausmitteln und Heilmethoden und erklärt mit viel Herz und Verstand emotional alles rund um Babys erstes Jahr.

Ursula Keicher studierte in Gießen und Straßburg, arbeitete als Stationsärztin in Münchner Kinderkliniken und ist seit 2001 mit ihrer eigenen Praxis erfolgreich. Im Job kombiniert die 51-jährige Kinderärztin und Autorin von Medizin- und Kinderbüchern gern das Beste aus Schulmedizin sowie natürlichen Hausmitteln und Heilmethoden. Privat ist sie am liebsten mit ihren beiden Kindern in der Natur unterwegs.

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Leseprobe

X HALLO BABY! Z


Die ersten gemeinsamen
Stunden und Tage


Endlich zusammen


I

Rund 40 Wochen ist Ihr Baby in Ihnen herangewachsen und hat sich zu dem kleinen Menschen entwickelt, den Sie jetzt in den Armen halten. Endlich! Ab jetzt wird sich so ziemlich alles in Ihrem Leben verändern, denn Sie sind nun Eltern. Am allermeisten aber verändert sich erst einmal für Ihr Kind.

Bisher war seine Mutter seine Verbindung zur Außenwelt und es hat nur das von draußen mitbekommen, was bis zu ihm unter die Bauchdecke vorgedrungen ist. In der Gebärmutter war es dunkel, warm und leise. Jetzt ist es plötzlich hell, kalt und laut. Am sichersten fühlt sich ein Neugeborenes daher nackt, Haut an Haut an den Bauch der Mutter gekuschelt, eingehüllt in ein warmes Handtuch oder eine Decke. Es kennt ihren Herzschlag, ihren Geruch, ihre Stimme und fühlt sich geborgen.

Bonding

Die Zeiten, in denen ein Baby erst mal ausgiebig untersucht, gemessen und gewogen wurde, ehe es endlich in Mamas Armen liegen durfte, sind zum Glück vorbei. Die erste Stunde nach der Geburt sollte vor allem der neuen Familie gehören. Denn in dieser sensiblen Phase wird der Grundstein für eine gute Eltern-Kind-Beziehung gelegt. Die ersten Berührungen und Blicke knüpfen die Bande, die sie ein Leben lang innig miteinander verbinden werden.

Doch Bonding ist nicht auf ein paar Minuten begrenzt. Es ist ein Prozess. Auch wenn die Geburt nicht so harmonisch verlief wie gewünscht, etwa aufgrund einer Frühgeburt oder notwendiger medizinischer Maßnahmen, bedeutet das nicht, dass Eltern und Baby keine gute Bindung zueinander aufbauen können. Es gibt genug Gelegenheiten, die innige Nähe in den kommenden Tagen und Wochen nachzuholen.

Kuschelhormon 0xytocin

Hormone tragen das ihre dazu bei, das Bonding zu fördern. In den letzten Tagen der Schwangerschaft und während der Geburt schüttet der Körper jede Menge Oxytocin aus. Dieses Hormon regt unter anderem die Kontraktion der Gebärmutter an und wirkt somit wehenauslösend. Oxytocin spielt aber noch eine weitaus tragendere Rolle: Es stärkt die Bindung zwischen Mutter und Baby. Aus diesem Grund wird das Hormon nicht nur in der Schwangerschaft gebildet, sondern auch noch nach der Geburt. Vor allem beim zärtlichen Körperkontakt sowie beim Stillen läuft seine Produktion auf Hochtouren – übrigens auch im Körper des Babys.

Das erste Mal anlegen

Wenn ein Neugeborenes erst einmal ausgiebig mit seiner Mama kuscheln darf, wird es nach einer kurzen Verschnaufpause von ganz allein beginnen, die Brust zu suchen, und erste Saugversuche starten. Am besten gelingt ihm das, wenn beide direkten Hautkontakt haben und die Mutter sich bequem zurücklehnt. Das Baby robbt dann instinktiv in Richtung Brust und nähert sich mit „nickenden“ Kopfbewegungen der Brustwarze. Im Englischen gibt es dafür die treffende Bezeichnung Breast Crawl. Greifen Sie nicht gleich ein, wenn es erst einmal danebenschnappt. Wenn es tatsächlich gar nicht von allein fündig wird, können Sie ihm immer noch helfen „anzudocken“.

Auch wenn das Baby noch nicht wirklich trinkt, ist das erste Nuckeln an der Brust der Startschuss für eine gelungene Stillbeziehung. Denn seine Saugversuche regen äußerst effektiv die Milchbildung an.

Die Babyinstinkte fördern

Das heißt aber nicht, dass Sie den Wunsch zu stillen gleich begraben können, falls die Phase nach der Geburt weniger ruhig und gemütlich ist, zum Beispiel weil wichtige medizinische Behandlungen nötig sind. Innerhalb der ersten sechs Stunden haben Sie genug Zeit, alles nachzuholen.

Versuchen Sie, Ihrem Baby auch in den nächsten Tagen noch möglichst oft die Gelegenheit zum Breast Crawl zu geben. Wenn es selbstständig die Brust sucht und zu saugen beginnt, wirkt sich das weiter positiv auf den Milchfluss aus. Außerdem schleichen sich so beim Anlegen weniger Fehler ein, die sonst rasch zu wunden Brustwarzen führen.

Ein wichtiger Schnitt

Während der Schwangerschaft wurde Ihr Baby über die Nabelschnur mit allen lebensnotwendigen Stoffen versorgt. Diese Rundumversorgung endet nicht sofort mit der Geburt. In den ersten Lebensminuten pulsiert die Nabelschnur weiter und transportiert Sauerstoff und Co von der Plazenta in die Blutbahn des Babys.

Erst wenn das Kind selbstständig atmen kann und sein Kreislauf stabil ist, wird die Verbindung überflüssig. Sie hört auf zu pulsieren und wird weiß, weil kein Blut mehr fließt. Ab jetzt muss und kann das Baby „auf eigenen Füßen stehen“.Als „Erinnerung“ an die unbeschwerte Zeit im Mutterleib bleibt: der Bauchnabel.

DIE ERSTE

Vorsorgeuntersuchung

Die erste Vorsorgeuntersuchung (U1) findet noch direkt im Kreißsaal oder Geburtshaus statt. Die Ergebnisse werden im Kinderuntersuchungsheft notiert, das Sie ab jetzt bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt vorlegen.

VITAMIN K

Um das Baby vor Hirn-, Haut- und Darmblutungen zu schützen, träufelt der Kinderarzt ihm im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung 2 mg Vitamin K in den Mund. Dieses unterstützt die Blutgerinnung. Zwei weitere Vitamin-K-Gaben folgen bei der U2 und U3.

APGAR-TEST

Schon ganz kurz nach der Geburt überprüft der Arzt den Zustand des Neugeborenen. Dreimal beurteilt er dazu im Fünfminutentakt seine Atmung, seinen Puls, seinen Muskeltonus, seine Hautfarbe und seine Reflexe – und vergibt dabei jeweils null bis zwei Punkte. Je höher der Wert, desto fitter ist das Baby. Allerdings erreichen nicht alle Neugeborenen gleich beim ersten Mal Spitzenwerte. Manche brauchen einfach ein paar Minuten Zeit, um sich an die neuen Umstände außerhalb des Mutterleibs anzupassen.

BESONDERES

Neben bestimmten Angaben zur Schwangerschaft trägt der Arzt außerdem in das Kinderuntersuchungsheft ein, welches Geschlecht das Baby hat, wie es lag, ob es durch eine spontane Geburt oder einen Kaiserschnitt zur Welt kam, ob es sich um eine Mehrlingsgeburt handelte und welche Besonderheiten ansonsten auffielen, wie zum Beispiel grünes Fruchtwasser. Diese Angaben können dem Kinderarzt bei späteren Untersuchungen eventuell wichtige Hinweise geben.

ALLGEMEINE KÖRPERLICHE UNTERSUCHUNG

Neben dem APGAR-Test schaut der Kinderarzt auf weitere Anzeichen, die eine sofortige Behandlung benötigen. Er horcht das Herz und die Lunge ab und sucht nach Verletzungen, Schwellungen sowie nach äußerlich erkennbaren Fehlbildungen. Er entnimmt zudem eine kleine Menge Blut aus der Nabelschnur und prüft es auf seinen pH-Wert und Sauerstoffgehalt. Auf diese Weise erkennt man, ob das Baby während der Geburt genug Sauerstoff erhalten hat. Manchmal wird auch verschlucktes Fruchtwasser abgesaugt.

GRÖSSE & GEWICHT

Das Baby wird gemessen und gewogen, anschließend wird sein Kopfumfang ermittelt. Die meisten Neugeborenen sind zwischen 50 und 55 Zentimeter groß und wiegen zwischen 3000 und 4000 Gramm. Der durchschnittliche Kopfumfang beträgt 34 bis 37 Zentimeter.

VON DER GEBURT AUSRUHEN

Ist das Baby endlich da, wird der Körper erst einmal mit Glückshormonen geflutet. Sie lassen vergessen, wie anstrengend die Geburt war. Bei beiden!

Das Baby nimmt, nachdem es kurz verschnaufen konnte, das erste Mal Kontakt zu der Welt und den Menschen auf, in der und mit denen es von nun an leben wird. Wenn es in Ihren Armen liegt, kann es auf die kurze Entfernung Ihr Gesicht schon erkennen. Es nimmt Wärme und Berührungen wahr, hört Ihre Stimme (und die des Papas), die es schon aus dem Mutterleib kennt. Allerdings ist die Aufmerksamkeitsspanne noch begrenzt. Nach etwa zwei Stunden sind die meisten Neugeborenen so müde, dass sie in einen tiefen Schlaf fallen. Und die Eltern haben Zeit, ihren Schatz ausgiebig zu bewundern und zu bestaunen. Genießen Sie diese ungestörten Stunden! Sie gehören allein Ihnen.

DIE ZWEITE

Vorsorgeuntersuchung

Bereits zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag wird das Neugeborene erneut gründlich untersucht. Haben Sie ambulant entbunden oder kam Ihr Baby zu Hause auf die Welt, müssen Sie selbst einen Kinderarzt kontaktieren, damit er diese Basisuntersuchung bei Ihnen zu Hause durchführt. Kümmern Sie sich am besten schon rechtzeitig vor der Geburt darum.

Stoffwechselscreening

Um verschiedene Stoffwechselerkrankungen und Hormonstörungen wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion möglichst früh zu erkennen, entnimmt der Kinderarzt an der Ferse ein paar Tropfen Blut. Meist ist das für die Mama schlimmer als für das Baby. Umso wichtiger ist es, ruhig und gelassen zu bleiben, damit sich das Kleine auf dem Arm sicher fühlt. Und wenn es nach dem Pikser trotzdem weint, lässt es sich an der Brust meist schnell wieder trösten.

Hüftsonografie

Die Ultraschalluntersuchung hilft, Verletzungen oder eine verzögerte beziehungsweise gestörte Ausreifung der Hüftgelenke (Hüftdysplasie) auszuschließen. Die Hüftsonografie wird bei der Ü3 wiederholt.

Hörtest

Die Statistik zeigt, dass bis zu drei von 1000 Neugeborenen unter Hörstörungen leiden. Meist sind diese genetisch bedingt, sie können aber zum Beispiel auch durch Durchblutungsstörungen während der Schwangerschaft oder Sauerstoffmangel bei der Geburt verursacht werden. Um herauszufinden, ob alles stimmt, sendet der Kinderarzt mittels...

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