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E-Book

Gesundheitscoaching

Integrative Modelle in Psychotherapie, Supervision und Beratung

AutorDoris Ostermann
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl334 Seiten
ISBN9783531923062
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Das Buch liefert eine umfassende Einführung in das Gesundheitscoaching. Besondere Aufmerksamkeit liegt dabei auf dem Integrativen Gesundheitscoaching, welches sowohl in der Theorie als auch in der praktischen Anwendung ausführlich dargestellt wird.

Dipl.-Soz.Päd. Doris Ostermann, MSc, ist Lehrtherapeutin an der Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit (EAG), Supervisorin (DGSv), Coach (Donau-Univeristät Krems), Trainerin und Beraterin in eigener Praxis.

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Leseprobe
3 Was ist Coaching? (S. 177-178)

Nach einem Blick auf die Begriffsgeschichte und Definitionen werden Formen, Ziele und Inhalte des Coaching sowie die notwendigen Kompetenzen eines Coachs vorgestellt. Auf ein differenziertes Eingehen der Formen und Inhalte der verschiedenen Coachingansätze und -verfahren wird verzichtet (siehe Rauen 2005). Sicherlich wird der Begriff unterschiedlich benutzt, jedoch im Vergleich zum Begriff Gesundheit gibt es nicht so viele Facetten, Aspekte und Perspektiven. Der größte und wesentlichste Unterschied zwischen den verschiedenen Coachingansätzen liegt in der Qualität – bei vielen Coaching-Angeboten ist keine Theorie- und Methodikentwicklung erkennbar. Daher liegt in dieser Arbeit der Schwerpunkt auf dem Coaching des Integrativen Ansatzes, welches den Forderungen nach theoretischer und empirischer Fundierung nachkommt.

3.1 Begriff und Definition

Der Begriff Coaching wird sehr unterschiedlich benutzt. Historisch ist ein „Coach“ ein vierrädriger Frachtwagen, eine Kutsche (ungar. Kocsi), seit dem 16. Jh. gebaut. Solche pferdegezogenen Frachtwagen wurden auch in den USA gebaut und für den Reise- und Postverkehr oder als „Prärieschoner“ für die Siedlertrecks verwandt – später angefertigt als Sechs- und Achtspänner. Um einen solchen Wagen zu fahren und die Pferde zu führen (to coach), bedurfte es einiger Fertigkeiten.

Es ging um „Coaching and driving“ und wurde unter dieser Bezeichnung sogar zu einem Sport. In England und Amerika wurden entsprechende Coaching Clubs gegründet. Ein Coach trainierte ein Pferdegespann, instruierte und führte die Pferde. Der Wagenboss eines Trecks führte aufgrund von Erfahrung, Sachwissen und Kenntnis des Landes und seiner Gefahren den Treck, instruierte die Wagenlenker und war der „coach“ für den ganzen Zug der sogenannte „coach der coaches“.

„To coach bedeutet neben „trainieren“ im sportiven Sinne seit dem 16. Jh. auch „to instruct, direct, or prompt as a coach“ bzw. „to train intensively“. Weiterhin belehren, Information, Nachhilfe geben, der coach als „tutor“, als Privatlehrer. Mit diesem dreifachen Hintergrund:

1. ein Instruktor, entraîneur, Trainer (coach), der skills vermittelt, zur Leistung antreibt, ein Einzelpferd (später Sportler, Manager) oder einen Pferdezug (später Sportlerteam, Projektteam) coached,

2. ein Fuhrmann (coach) mit horsemanship, der den Sechsspänner führt, ohne die „Coach in den Sand zu setzen“ oder als kundiger Wagenboss (coach), den Gesamtzug durch schwierige Situationen und Gefahren führt,

3. der Privatlehrer (tutor), der für eine Aufgabe, ein Sachgebiet (geography coach), ein Examen vorbereitet, kommt der Begriff dann

4. im modernen Sport in der Bedeutung: für den Kampf trainieren (im Boxen, he coaches boxing), für den Wettkampf als „persönlicher Betreuer“ fit machen (im Tennis) und von dort 5. in den Managementbereich: den Manager für Aufgaben und Funktionen vorbereiten und diesem als persönlicher Betreuer, Berater und Begleiter zur Verfügung stehen.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Zum Geleit Gesundheit, Frische, Leistungsfähigkeit – Potentialentwicklung in der Lebensspanne durch „Integratives Gesundheitscoaching“9
Einleitung27
1 Was ist Gesundheitscoaching?33
1.1 Konzepte zum Gesundheitscoaching37
1.1.1 Gesundheitscoaching nach dem Integrativen Ansatz38
1.1.2 „Kompetenznetzwerk Gesundheitscoaching“41
1.1.3 Gesundheitscoaching online44
1.2 Gesundheitscoaching im „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“47
1.3 Gesundheitscoaching aus der Expertenperspektive52
1.3.1 Durchführung von Experteninterviews53
1.3.2 Ergebnisse der Experteninterviews55
1.4 Thesen zum Gesundheitscoaching59
1.5 Eine erste Begriffsbestimmung81
2 Was ist Gesundheit?83
2.1 Verständnis von Gesundheit84
2.1.1 Kulturabhängiges Verständnis von Gesundheit91
2.1.2 Geschlechtsabhängiges Verständnis von Gesundheit93
2.2 Gesundheitsmodelle96
2.2.1 Das medizinisch wissenschaftliche Modell96
2.2.2 Das Salutogenesekonzept98
2.2.3 Das Biopsychosoziale Modell100
2.2.4 Das Gesundheitsverständnis im Integrativen Ansatz106
2.3 Einflussfaktoren auf die Gesundheit113
2.3.1 Protektive Faktoren114
2.3.1.1 Resilienzfaktoren115
2.3.1.2 Stress- und Bewältigungsverhalten121
2.3.2 Ressourcenkonzepte123
2.3.2.1 Die Metaressourcen nach Rösing124
2.3.2.2 Die Ressourcenaktivierung nach Grawe127
2.3.2.3 Das Integrative Ressourcenmodell nach Petzold128
2.3.3 Gesundheit als „mentale Repräsentation“129
2.3.3.1 Lebensstil/Life style131
2.3.3.2 Gesundheitsbewusstes Verhalten134
2.4 Aspekte von Gesundheit136
2.4.1 Sport und Bewegung137
2.4.2 Entspannung142
2.4.3 Ernährung144
2.4.4 Umwelt/Ökopsychosomatik146
2.4.5 Arbeit149
2.4.5.1 Die „heutige“ Arbeitssituation151
2.4.5.2 Stress am Arbeitplatz154
2.4.5.3 Psychische Störungen am Arbeitsplatz155
2.4.6 Lebenskunst und Sinn162
2.4.6.1 Lebensführung – Lebenskunst162
2.4.6.2 Die Frage nach dem Sinn167
2.4.6.3 Werte und Gesundheit170
2.5 Erfassung und Messung von Gesundheit172
2.6 Schlussfolgerung175
3 Was ist Coaching?177
3.1 Begriff und Definition177
3.2 Formen des Coachings179
3.3 Coaching im Integrativen Ansatz180
3.4 Ziele und Inhalte von Coaching182
3.5 Kernkompetenzen des Coaches185
3.6 Methoden und Strategien187
3.7 Haltung im Coaching191
3.8 Ethische Aspekte193
3.9 Qualitätsüberprüfung und Evaluation195
4 Integratives Gesundheitscoaching197
4.1 Thesen für ein Integratives Gesundheitscoaching198
5 Gesundheitscoaching in der Praxis223
5.1 Der Prozess des Gesundheitscoachings224
5.1.1 Die Kontraktarbeit224
5.1.2 Verständnisklärung – was ist Gesundheit, Coaching, Gesundheitscoaching?226
5.1.3 Orientierung auf dem „Gesundheitsmarkt“228
5.1.4 Die Ressourcen des Klienten230
5.1.5 Maßgeschneiderte Beziehungsgestaltung232
5.1.6 Das Anliegen des Klienten233
5.2 Die Methodik im Gesundheitscoaching237
5.2.1 Zum methodischen Vorgehen in der Praxis237
5.2.2 Theoretische Fundierung der Methodik239
5.2.3 Mediengestützte Techniken242
5.2.3.1 Persönlichkeitsinventar: Selbstbilder242
5.2.3.2 Persönlichkeitsiventar: Ich-Funktions-Diagramm244
5.2.3.3 Persönlichkeitsinventar: Identitätsbilder248
5.2.3.4 Persönlichkeitsinventar: „Innere Beistände – Innere Feinde“252
5.2.3.5 Panoramatechnik254
5.3 Themenschwerpunkte im Gesundheitscoaching255
5.3.1 Das Thema „Werte“ und „Sinnfindung“ im Gesundheitscoaching255
5.3.1.1 Wertethema – eine Notwendigkeit für den Gesundheitscoach257
5.3.1.2 Die Säule der Werte258
5.3.1.3 Gesundheit als Wert260
5.3.1.4 Methoden integrativen Vorgehens in der Arbeit mit Werten262
5.3.1.5 Die Verwirklichung von Einstellungswerten263
5.3.1.6 Die Reflexion des persönlichen Wertesystems264
5.3.2 Das Thema „Lebensstil“ im Gesundheitscoaching269
5.3.2.1 Die Arbeit mit Narrativen bei Lebensstilveränderung269
5.3.2.2 Die Frage nach dem Sinn bei Lebensstilveränderung270
5.3.3 Das Thema „Persönlichkeit“ im Gesundheitscoaching272
5.3.3.1 Biographiearbeit273
5.3.3.2 Persönliche Souveränität275
5.3.4 Das Thema „Arbeit“ im Gesundheitscoaching278
5.3.4.1 Arbeit, Leistung und Freizeit als Säule der Identität278
5.3.4.2 Arbeit im Kontext des Lebenskontinuums279
5.3.4.3 Arbeitsbelastung und Stress285
5.3.5 Das Thema „Ressourcen“ und „Potentiale“ im Gesundheitscoaching287
5.3.5.1 Ressourcenberatung im Integrativen Ansatz288
5.3.5.2 Potentialorientierung im Integrativen Ansatz294
5.3.6 Das Thema „Ziele“ im Gesundheitscoaching296
5.3.7 Das Thema „Wille“ im Gesundheitscoaching299
5.3.7.1 Praktische Aspekte der Arbeit mit dem Willen301
5.4 Schlussbemerkung306
Nachwort308
Literaturverzeichnis310

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