Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel; Standort Wolfenbüttel, Veranstaltung: Störung in der Familie, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Gewalt gegen Frauen in der Familie ist in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabuthema. Obwohl die Frauenbewegung schon in den 1970ern auf dieses Problem hingewiesen hat, ist die Situation für betroffene Frauen nach wie vor schwierig. Fehlt es den Frauen an Unterstützung aus dem sozialen Umfeld, fällt eine Trennung vom gewalttätigen Partner sehr schwer.
Ein Problem der Forschung sind verlässliche Daten zu ermitteln, die das Ausmaß von Gewaltbeziehungen in Deutschland verdeutlichen. Da viele Frauen sich nicht an Hilfseinrichtungen wie Beratungsstellen oder Frauenhäuser wenden, kann man von einer sehr hohen Dunkelziffer von Frauen ausgehen, die Gewalt in ihrer Beziehung erleiden. Aufgrund der hohen Zahlen an betroffenen Frauen, geht Giddens (1995, S. 441) sogar soweit zu sagen, 'das traute Heim ist tatsächlich der gefährlichste Ort der modernen Gesellschaft'. Dies widerspricht grundlegend dem propagierten Bild der Neuzeit von der Liebesehe und einer glücklichen, harmonischen Familie.
Stellt sich die Frage, inwieweit der Staat eingreifen darf. Im Grundgesetz Art. 6 I wird die besondere Stellung der Familie in unserer Gesellschaft hervorgehoben. Obwohl das Wohl des Opfers, also die geschlagene Frau, natürlich im Vordergrund steht, sind die Eingriffsmöglichkeiten des Staates in diese soziale Lebensform beschränkt. Es ist sicher richtig, den Eingriffsbereich des Staates zu beschränken, um die Privatsphäre jedes Bürgers in Deutschland zu gewährleisten. Jedoch besteht die Gefahr, wenn der Staat sich in eine gewalttätige Beziehung nicht einmischt, dass dies eher den Täter stärkt.
Doch wie kommt es eigentlich zu gewalttätigen Übergriffen der Partner bzw. Ehemänner auf ihre Frauen?
In der vorliegenden Arbeit soll es nun darum gehen, die wichtigsten Ursachen, die zu Gewalt gegen Frauen führen, zu ermitteln, denn wenn man diese kennt, kann man vielleicht auch gewalttätiges Verhalten verringern (vgl. Mummendey 1992, S. 275).
Dazu ist es zunächst einmal wichtig den Gewaltbegriff zu definieren, was im zweiten Kapitel erfolgt. Danach unterscheide ich im dritten Kapitel die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen. Im darauf folgenden Kapitel werden wichtige gewaltfördernde Ursachen erläutert und nach ihrer Bedeutung bewertet.
Hängt familiäre Gewalt eher von individuellen Faktoren ab oder ist es die Gesellschaft, die Gewalt gegen Frauen fördert? Ist Gewalt auf bestimmte Schichten begrenzt? Dies sind Fragen, die mich besonders interessiert haben...
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