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Gewichtige Gene

Adipositas zwischen Prädisposition und Eigenverantwortung

AutorAnja Hilbert, Winfried Rief¤Peter Dabrock
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl193 Seiten
ISBN9783456945187
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR

Das vorliegende Buch lotet in einem breit aufgefächerten interdisziplinären Spektrum die Möglichkeiten eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Adipositas auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen aus.

Adipositas (Fettleibigkeit) hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der drängendsten Gesundheitsprobleme entwickelt. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Adipositas ein komplexes Phänomen ist, das sowohl durch Umwelt- und Verhaltensfaktoren als auch durch genetische Faktoren bedingt wird. Ungeachtet dessen sehen sich adipöse Menschen mit der weit verbreiteten Auffassung konfrontiert, jeder sei für sein Körpergewicht selbst verantwortlich. Gerade aktuelle Fortschritte der molekulargenetischen Forschung haben für unser Verständnis der Adipositas jedoch weit reichende Folgen: So bringen sie die Grenze zwischen «gesund» und «krank» zum Verschwimmen. Für die Medizin eröffnen sich neuartige Handlungsoptionen, darunter Gentests und spezifizierte Prävention, während herkömmliche Präventionsstrategien überdacht werden müssen. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach der Eigenverantwortung des Individuums für seine Gesundheit in neuer Schärfe.

Das Buch geht in einem breit aufgefächerten interdisziplinären Spektrum am Beispiel der Adipositas dem Bedeutungswandel von Krankheit und Gesundheit nach, fragt nach den gesellschaftlichen und individuellen Folgen dieser Transformation und lotet Möglichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit einem bisher kaum bekannten Phänomen aus: dem gesund-kranken Menschen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Vom Gewicht der Gene: Eine Einleitung
  3. Adipositas: Eine komplexe, multifaktorielle Störung
  4. Adipositasprävention: Möglichkeiten und Grenzen der Eigenverantwortung
  5. Eigenverantwortung und Konsumverhalten. Sozialethische Anmerkungen zu einem vermeintlichen Paradoxon und einer offenen Frage im Verbraucherleitbild
  6. Eigenverantwortung im Krankenversicherungsrecht
  7. Adipositasassoziierte Versorgungsinanspruchnahme und Krankheitskosten in Deutschland
  8. Public-Health-Aspekte der Adipositas
  9. Ist Adipositas eine Krankheit? Überlegungen aus psychologischer Sicht
  10. Ist Adipositas eine Krankheit? Überlegungen aus Sicht der Philosophie der Medizin
  11. Von der sozialtechnokratischen zur selbstregulatorischen Prävention: Die Geburt der «genetischen Risikoperson»
  12. Risikodimensionen genetischer Tests für Adipositas – Sozialethische Perspektiven
  13. Autorennachweis
Leseprobe

Anja Hilbert
Adipositasprävention: Möglichkeiten und Grenzen der Eigenverantwortung
(S. 29-30)

Zusammenfassung

Eigenverantwortung ist ein Schlüsselbegriff in aktuellen Diskussionen und Grundsatzpapieren zur Adipositasprävention. Der vorliegende Beitrag zielt darauf ab, den Eigenverantwortungsbegriff konzeptuell zu klären, zu überprüfen, ob durch Adipositasprävention eine Förderung von Eigenverantwortung erreicht werden kann, und Möglichkeiten und Grenzen der Eigenverantwortung vor dem Hintergrund der aktuellen Risikofaktorenforschung auszuloten. Psychologisch kann Eigenverantwortung als Selbstregulation aufgefasst werden, bei der die betreffende Person ihr eigenes Verhalten imHinblick auf selbstgesetzte Ziele steuert. Ein Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur zur primären Adipositasprävention bei Kindern und Jugendlichen zeigt, dass eigenverantwortliches Handeln in Teilaspekten durch individuell-verhaltensbezogene Prävention gefördert werden kann, dass aber die Möglichkeiten der auf eine Förderung von Selbstregulation abzielenden psychologischen Strategien nicht ausgeschöpft sind. Zur Förderung von Eigenverantwortung in präventiven Ansätzen wird eine stärkere Orientierung von Prävention an der aktuellen Risikofaktorenforschung empfohlen. Psychologische Strategien zur Förderung von Selbstregulationsfertigkeiten werden vorgestellt.

Adipositas als Public-Health-Priorität

Derzeit sind 6,3% der Kinder und Jugendlichen und 18,1% der Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland adipös (Kurth &, Schaffrath-Rosario, 2007, Mensink, Lampert &, Bergmann, 2005). Die Adipositas bezeichnet eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts, sie wird definiert über den Body-Mass-Index (BMI, kg/m2) (Deutsche Adipositas-Gesellschaft, 2007).

Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vom Gewicht der Gene: Eine Einleitung8
Adipositas: Eine komplexe, multifaktorielle Störung16
Adipositasprävention: Möglichkeiten und Grenzen der Eigenverantwortung30
Eigenverantwortung und Konsumverhalten. Sozialethische Anmerkungen zu einem vermeintlichen Paradoxon und einer offenen Frage im Verbraucherleitbild48
Eigenverantwortung im Krankenversicherungsrecht70
Adipositasassoziierte Versorgungsinanspruchnahme und Krankheitskosten in Deutschland84
Public-Health-Aspekte der Adipositas104
Ist Adipositas eine Krankheit? Überlegungen aus psychologischer Sicht124
Ist Adipositas eine Krankheit? Überlegungen aus Sicht der Philosophie der Medizin136
Von der sozialtechnokratischen zur selbstregulatorischen Prävention: Die Geburt der «genetischen Risikoperson»152
Risikodimensionen genetischer Tests für Adipositas – Sozialethische Perspektiven168
Autorennachweis192
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