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Gibt es Lockerbraunerden im Nordschwarzwald?

AutorChristoph Behnke
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl50 Seiten
ISBN9783958207882
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Im Rahmen dieser Arbeit werden Braunerden innerhalb von drei im Grindenschwarzwald gelegenen Untersuchungsgebieten auf ihre Verbreitung sowie ihre bodenphysikalischen wie auch -chemischen Charakteristika analysiert und ein Versuch der Identifizierung jener pedogenetischen Prozesse, welche prägend für die Lockerbraunerden des Nordschwarzwaldes sind, erbracht. Infolge eines Vergleichs der Lockerbraunerdeprofile mit den Vergleichsprofilen der podsoligen Braunerden ergeben sich für Erstere neben des erhöhten Porenraumvolumens von > 60 % signifikante Unterscheidungsmerkmale durch einen tiefreichenden, hohen Anteil an organischer Substanz sowie damit einhergehend ein hoher Anteil an oxalatlöslichen Metalloxiden im Verbraunungshorizont. Diese schlecht kristallisierten Metalloxide bilden die Grundlage für die intensive Ockerfärbung des locker gelagerten Oberbodens sowie für die Stabilisierung des Aggregatgefüges, das unter anderem auf klimatische Prozesse zurückführbar scheint. Insgesamt zeigen die pedogenen Metalloxide innerhalb des Substrats der Lockerbraunerden zudem eine Zunahme mit der Tiefe, während sie bei den podsoligen Braunerden stagnierend bis rückläufig sind.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Geologie und Relief: Die Gesteine, welche das prävariscische Grundgebirge des Schwarzwaldes ausbilden, erfuhren bereits seit dem Paläozoikum eine polymetamorphe Umwandlung, wobei die Paragneise, welche aus dem Abtragungsschutt präkambrischer Gebirge entstanden sind, das älteste bekannte Gestein des Schwarzwaldes bilden (METZ 1977: 13; WILMANNS 2001: 25). In diesen hauptsächlich aus Grauwacken, Sandschiefern und Arkosen hervorgegangenen und vermutlich im Algonkium bereits in Tiefen von etwa 15 bis 40 km Tiefe metamorphisierten Sedimentserien drangen innerhalb dieses Zeitalters magmatische Intrusivmassen mit primär granitischer Zusammensetzung empor, welche die Gneise über eine Kontaktmetamorphose veränderten oder durch Intrusion in die geschieferten Bereiche Migmatite ausbildeten (METZ 1977: 13; WILMANNS 2001: 27). In höhergelegenen Bereichen er Erdkruste ereignete sich in diesem Zeitraum zwischen Eruptivmassen und Nebengestein die Genese von schollenartigen Gesteinsverbänden (METZ 1977: 13). Dieser gesamte Gesteinskomplex erfuhr als Bestandteil des Moldanubikums vor etwa 620 Mio. Jahren schließlich eine mechanische Überprägung im Zuge der assynthischen Gebirgsbildung, woraus im Untersuchungsgebiet in größerem Umfang rezent lediglich am Omerskopf oberflächlich anstehende Para- und Orthogneise hervorgingen, welche erst während der variscischen Orogenese und damit einhergehenden magmatischen Vorgängen erneut einer Umwandlung durch die anatektische Aufschmelzung unterlagen (METZ 1977: 13ff.; GÜNTHER 2010: 33f.). In dieser Gebirgsbildungsphase, welche sich ab dem Oberdevon in hauptsächlich vier Phasen vollzog, bil- deten sich auf tieferem Krustenniveau granitische Magmatite, die infolge einer intrusiven Migration in fremden Gesteinsrahmen begannen auszukristallisieren, wobei lediglich spätorogene Magmatite mit ausgeprägten granittektonischen Charakteristika im Nordschwarzwald vorzufinden sind (REGEL- MANN 1935: 32; METZ 1977: 19ff.). Insbesondere die Kalifeldspat-Großkristalle, welche mehrere Dezimeter in ihrer Ausdehnung aufweisen können, bilden das Hauptmerkmal der regionaltypischen Granite (METZ 1977: 21; WILMANNS 2001: 27). Gründe für diese Ausprägung stellen allgemein die langsame Abkühlung der Gesteinsschmelze sowie insbesondere die Kalifeldspatporphyroblastese dar, bei der im Spätstadium der Abkühlung eine Alkalizufuhr in undeformierte Granite erfolgte und entsprechend dieser Piezokristallisation für ein weiteres Wachstum der Kristalle in dem bereits verfestigendem Gestein sorgte (METZ 1977: 21; WILMANNS 2001: 27). Neben den im Nördlichen Talschwarzwald anstehenden Biotitgraniten sind innerhalb des Untersuchungsraumes, wie auf Abbildung 1 auf der nachfolgenden Seite ersichtlich, insbesondere im Grindenschwarzwald Zweiglimmergranite vertreten (METZ 1977: 25; GÜNTHER 2010: 40).
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