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E-Book

Glauben mit Herz - Leben mit Sinn

Aus der Freundschaft mit Gott leben

AutorPeter Höhn
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2012
ReiheEdition Aufatmen 
Seitenanzahl159 Seiten
ISBN9783417226539
Altersgruppe35 – 99
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Sie möchten auch endlich ein sinnerfülltes Leben führen und in einer echten Herzensbeziehung zu Gott leben? Der Weg zu einem solchen Leben ist eine 'Schule des Herzens', und der Schlüssel dafür ist der Dialog mit Gott, insbesondere das Hören auf seine Stimme. Wie dieses Leben aussieht, zeigt Peter Höhn anhand von elf geistlichen Wahrheiten, die aus Psalm 16 abgeleitet sind und dazu herausfordern, alles in Gott und in Gott alles zu finden: zum Beispiel unsere Ziele und Werte, die eigene Lebensberufung oder auch echte Freude. Gleichzeitig beschreibt der Autor, wie wir mit Gott im Gespräch bleiben und auf seine Stimme hören können. Dabei gewährt er sehr persönliche Einblicke und gibt Tipps, wie wir eine tiefere Freundschaft zu Gott entwickeln und die Schritte zu einem sinnerfüllten Leben in die Tat umsetzen können. Stand: 1. Auflage 2012

Peter Höhn, Jahrgang 1954, ursprünglich Wasserbau-Ingenieur, ist Leitungsmitglied beim Missionswerk Campus für Christus Schweiz, Redakteur der Zeitschrift 'Christliches Zeugnis', Referent und geistlicher Begleiter. Er ist verheiratet mit Barbara, die beiden haben drei erwachsene Töchter.

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Kapitel 2


Sich für den Heiligen Geist öffnen


Ihr seid ein Brief Christi, ausgefertigt von uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf Tafeln, die fleischerne Herzen sind.

2. Korinther 3,3

Damit wir Gott als einen Gott erfahren, der sein Leben schaffendes Wort in unser Herz hineinspricht, ist es zuerst und im wahrsten Sinn des Wortes lebens-notwendig, dass der Heilige Geist in unserem Leben wirksam wird. Der Heilige Geist ist es, der uns die persönliche Herzensbeziehung zu Gott überhaupt erst erschließt und den Dialog mit ihm lebendig werden lässt. Er ist es, der in unserem Inneren die Kraft vermehrt (vgl. Psalm 138,3; Epheser 3,16). Er ist es, der uns Gottes Gegenwart und Liebe im Herzen spüren lässt (vgl. Römer 5,5). Er ist es, der uns im Leben in die ganze Wahrheit leitet dadurch, dass er uns Gottes Reden übermittelt und verkündigt (Johannes 16,13-15).

All dies tut er aber nicht ungefragt. Er tut es nur, wenn wir es auch wünschen und im Gebet darum bitten, zum Beispiel dann, wenn wir spüren, dass uns Gott noch so fern oder fremd ist. Wenn wir im Gebet Gott um das Wirken des Heiligen Geistes bitten und unser Herz dafür öffnen, wird er uns gerne Stück für Stück zeigen, was wir von Gott erkennen und erfahren sollen: zunächst ganz besonders, weshalb Jesus Christus für unsere Beziehung zu Gott so entscheidend ist (vgl. Johannes 16,7-11), dann aber auch, wie Gott in unserem Leben spezifisch wirkt, welche Begabungen er uns gegeben hat und wie er sie zu seiner Ehre einsetzen will (vgl. 1. Petrus 4,10; Römer 12,6-8; 1. Korinther 12,1-11).

Anhand einiger biografischer Stationen möchte ich davon erzählen, wie ich dieses vielfältige Wirken des Heiligen Geistes erlebt habe und wie mir dabei in den verschiedenen Lebensphasen vor allem eines wichtig geworden ist: Der Heilige Geist will mit jedem von uns eine einmalige und persönliche Geschichte schreiben – unsere Geschichte mit Gott. Diese Geschichte gilt es, zu entdecken und zuzulassen.

»Es glaubt in mir!«


Meine bewusste Geschichte mit dem Heiligen Geist begann, als ich 22 Jahre alt und vom Leben das erste Mal so richtig desillusioniert war. Eine mehr als vierjährige Freundschaft, in die ich alles investiert hatte, war an innerer Leere gestorben. Dazu hatten neun Monate Militärdienst voller Mühsal und Frust mein Menschenbild arg erschüttert; und im Hinblick auf die Zukunft fehlten mir weitgehend Sinn und Perspektive. Meine Gemütslage trug mit dazu bei, dass ich an jenem Dezemberabend die Ohren spitzte, als mir mein Studienkollege Edi erzählte, warum und wie er kürzlich zum Glauben an Jesus Christus gefunden hatte. Edi war ein stattlicher, lebensfroher Typ; wir waren im Sommer eine Woche auf Bergtour in Südtirol gewesen, und ich dachte: Wenn der gläubig ist, dann muss mehr dran sein. Das Ganze begann mich zu interessieren. Edi meinte: »Du kannst es auch erfahren. Fang an zu beten und sprich mit Jesus; er ist der Weg zu Gott!« Das ließ mich nicht mehr los. Im stillen Kämmerlein fing ich an zu beten: »Jesus, wenn das wahr ist, was Edi erzählt, wenn du wirklich der lebendige Gott bist, dann möchte ich dich kennenlernen. Ich möchte, dass du mir zeigst, was du mit meinem Leben vorhast!«

Ich weiß noch, wie peinlich es mir war, auf gut Glück diesen Jesus anzurufen, aber gerade die Tatsache, dass es mir so schwerfiel, schien nur umso mehr für den Glauben zu sprechen. Ich kramte das Neue Testament aus der Sonntagsschule hervor, las zeitweilig darin, betete, wie mir gerade zumute war – und kam dann nach neun Monaten an einen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab: Ich spürte, Gott zog mich zu sich, aber gleichzeitig zögerte ich: Würde ich diesen Glauben »durchziehen« können? Was, wenn mir morgen alles abhandenkäme?

Eine junge Frau sagte mir: »Du musst es nicht allein bewerk stelligen; du bekommst den Heiligen Geist; er hilft dir zu glauben, er gibt dir innere Gewissheit, dass Jesus lebt und bei dir ist.«

Eines Tages, allein auf Reisen in Verona, im kleinen Park vor der römischen Arena, nahm ich allen Mut zusammen und legte Jesus im Gebet mein Leben in die Hände. Ich war anschließend aufgewühlt, gleichzeitig von einer unglaublichen Freude erfüllt und wusste eines: Jetzt hat sich eine Weiche fürs Leben gestellt. Eine oder zwei Wochen später merkte ich plötzlich: »Hey, es glaubt in mir! Das mit Jesus geht jetzt klar. Es fühlt sich ganz real an, so, als sei ich angekommen!«

Auch das Beten wurde einfacher. Ich verstand später, dass diese inneren Regungen das Wirken des Heiligen Geistes waren und dass ich genau das erfuhr, was im Römerbrief 8,16 steht: Der Geist selbst [der Heilige Geist] bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Damit verbunden war ein starker Zug zur Bibel; sie fing plötzlich an, Sinn zu ergeben, und schien voll verborgener Schätze zu sein. Auch in der Beziehung zum anderen Geschlecht wuchs das Gespür, wo Gottes Geist wehte und wo nicht. Wie er später liebevoll und abenteuerlich die Beziehung und Heirat mit meiner Frau Barbara arrangierte, ist eine Geschichte für sich.

Den Platz im göttlichen Tanz finden


In den folgenden Jahren begriff ich immer mehr, wie entscheidend wichtig der Heilige Geist ist – nicht nur für die »Initialzündung« des Glaubens, sondern auch im Hinblick darauf, in unsere Berufung im Reich Gottes hineinzufinden. Mir gefällt, was der englische Literaturwissenschaftler C. S. Lewis über den Heiligen Geist schreibt. Er vergleicht ihn mit einer dynamisch pulsierenden Kraft, dem Strom der Liebe und des Lebens, der aus der Beziehung zwischen Gott-Vater und Gott-Sohn entsteht. Es ist »etwas wie ein Drama […] oder ein Tanz«, schreibt er. Ähnlich wie in einem Verein oder in einer Familie ein besonderer »Geist« herrscht, ist der Heilige Geist der Geist, der zwischen dem Vater und dem Sohn herrscht. Welche Rolle wir Menschen dabei spie len, erklärt C. S. Lewis so: »Jeder von uns hat die Verpflichtung, gleichsam seinen Platz im Tanz einzunehmen. Kein anderer Weg führt zur Glückseligkeit, für die wir erschaffen wurden.«3

Unseren Platz in diesem Tanz einzunehmen, darum geht es, und wir müssen und dürfen ein Leben lang unsere Tanzschritte üben. Es ist auch nicht zu spät, immer wieder damit anzufangen. Vor zwei Jahren haben Barbara und ich mit Tanzen begonnen. Wir freuen uns über jede neue Figur, die wir in den Kursen lernen. Genauso freuen wir uns über das, was uns schon in Fleisch und Blut übergegangen ist, und darüber, was es noch alles zu entdecken gibt.

So gilt es auch, unsere Tanzschritte mit dem Heiligen Geist zu üben. Wichtig ist dabei, dass wir spüren und entdecken, in welcher Weise der Geist des lebendigen Gottes in unserem eigenen Leben wirkt und wirken will. Es geht darum, feinfühlig zu werden dafür, wie er unser Herz sucht, wie er unser ganzes Menschsein durchdringen, verwandeln, lehren, leiten, lieben will – und wie er uns immer tiefer erfassen lässt, wer Gott ist, wer ich selbst bin und welchen Plan Gott mit meinem Leben verfolgt. Mein Platz in Gottes Tanz kann von niemand anderem ausgefüllt werden. Aber damit der große Tanz des Reiches Gottes seine ganze Wirkung entfalten kann, ist es unerlässlich, dass wir nicht nur Zuschauer bleiben, sondern uns selbst aufs himmlisch-irdische Parkett wagen.

Nicht andere kopieren, sondern selbst hinhören


Wer sich auf den Heiligen Geist einlassen, mit ihm »tanzen« und leben will, ist herausgefordert, sich immer wieder von jeglichem Vergleichsdenken zu lösen. Wie viele Predigten habe ich gehört und wie vielen Menschen bin ich begegnet, die mir gesagt haben, welch spezifische und große Dinge ein Christ in der Kraft des Heiligen Geistes tun könne. Für mich war nur die Frage, was denn dieses »Große« sei und wo ich es finden könnte. Als ich um die dreißig war, hatte ich eine Phase, in der ich reihenweise Bücher über den Heiligen Geist verschlang und über Menschen, die sein Wirken in besonderer Weise erlebten – bis mein Kopf schwer wurde und ich eines Tages im Gebet den Eindruck bekam, als ob Gott mir sagte: »Peter, du kannst jetzt noch fünfzig weitere Bücher über den Heiligen Geist lesen, aber sie werden dich nicht verändern. Mache dich auf einen eigenen Weg; lies betend das Wort Gottes; vertraue, dass der Heilige Geist dich selbst lehren wird, was er dir zeigen möchte, und schreib deine eigene Geschichte mit ihm!« Gott knüpfte damit an jenen Samstagmorgen an, von dem ich im letzten Kapitel erzählte, und forderte mich nochmals auf, das Reden des Heiligen Geistes in meinem Herzen zu suchen und dort wahrzunehmen.

In jener Zeit begannen sich mein Fokus und mein Beten Schritt für Schritt zu verändern. Ob und was Gott Großes vorhatte, stand immer weniger im Vordergrund. Mich packte vielmehr, wie der Glaube im täglichen Leben und in den Beziehungen des Alltags wirksam werden kann. Ich achtete sorgfältiger darauf, was sich in meinem Inneren an echten Fragen meldete, und redete mit Gott darüber, was mich wirklich beschäftigte – und nicht mehr darüber, was ich dachte, dass mich in seinen Augen beschäftigen sollte.

Jahre später hatte ich einen Traum, vielleicht war es auch eine Art Vision – ich habe vorher oder nachher nie mehr etwas in dieser Art erlebt: Ich war auf einer großen Ebene. Überall verstreut lagen große Pakete, die in Plastiksäcke und quadratmaschige Netze eingeschnürt waren. Eine Stimme sagte: »Schneide auf!« Ich schnitt die Pakete...

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