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E-Book

Glücklich allein

Ohne Partner in die reifen Jahre

AutorDorothee Döring
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783864155604
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Glücklich allein Ohne Partner in die reifen Jahre Oft ergibt es sich, durch den Tod des Partners oder Scheidung, dass Frauen plötzlich in fortgeschrittenem Alter allein dastehen.

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Leseprobe

B. DIE VEREINBARKEIT VON ALLEINLEBEN UND GLÜCK


Nachdem die Situation Alleinlebender und ihre Gefühle der Einsamkeit geschildert worden sind, muss nun, um die Hypothese der Vereinbarkeit von Alleinleben und Glück zu begründen, auf die Frage eingegangen werden, was eigentlich Glück und glücklich sein bedeutet.


B.1. Glück und glücklich sein



B.1.1. Allgemeine Erfahrungen mit „dem Glück“


Wenn Sie sich fragen, wann Sie zum letzten Mal das Gefühl hatten, glücklich zu sein, dann denken Sie vielleicht an eine Begebenheit, als Ihnen ein bis dahin fremder Mensch unerwartet Sympathie schenkte, an eine Melodie, die Sie ergriff und berührte, an einen Sonnenuntergang zu zweit oder ähnliches.

Wenn man hundert Menschen danach fragte, was sie einmal glücklich gestimmt hat, erhielte man wohl ebenso viele verschiedene Antworten.

Für den einen bedeutet ein üppiges Konto das größte Glück, für den nächsten ein superschickes Auto, für viele Frauen ist es Schönheit und Attraktivität und die Bestätigung von außen. Für andere ist es nach einem langen Winter die erste Tasse Cappuccino in einem Straßencafé, das Lächeln eines Babys, das Super-Schnäppchen beim Einkauf, eine unerwartete, besonders schöne Liebeserklärung, ein Kompliment, eine liebevolle Umarmung, eine laue Sommernacht unter klarem Sternenhimmel, einen freien Tag vor sich zu haben, einmal richtig faulenzen und ausschlafen können usw.

Glück ist ein Begriff, der sehr unterschiedlich interpretiert wird. Einig ist man sich darüber, dass mit Glück nicht der glückliche Zufall gemeint ist, also, wenn man Glück hat, sondern dass es darum geht, glücklich zu sein.

Wir alle kennen ihn, den wunderbaren Zustand, wenn die Seele in Schwingungen gerät. Das Leben erscheint leicht und luftig, wie in der Sonne tanzende Schmetterlinge, die Seele ist in einem Ausnahmezustand. Einmal im Jahr glaubt fast jeder, das Glück ganz sicher in der Hand zu halten: für zwei oder drei Wochen im Urlaub. Aber was ist, wenn der Alltag zurückkehrt? Lässt sich das Glück einfach mitnehmen, konservieren und jederzeit abrufen? Oder verschwindet es einfach wieder unter Wanderdünen unerledigter Rechnungen, Routine, Stress und Hektik?

Es ist schon schwierig und launisch, das Glück. Es richtet sich nicht nach unseren Erwartungen, passt sich keinen Forderungen an, lässt sich nicht planen oder vorhersagen und erst recht nicht erzwingen oder festhalten, weil es keine feststehende Größe ist, es dafür keinen allgemeingültigen Bewertungsmaßstab gibt. Ist Glück vielleicht einfach nur Lebenskunst, die ein Mensch besser beherrscht als ein anderer?

Neurologen haben das Glück geortet. Es liegt in der linken Hirnhälfte, wo es zu gesteigerten Aktivitäten und vermehrter Ausschüttung der Botenstoffe Serotonin und Dopamin führt. Neurologen schreiben die Tendenz zum Glücklichsein den Genen zu. Es gebe Menschen, so sagen sie nicht ganz unumstritten, die einfach besser in der Lage seien, positive Empfindungen und jenen Kick zu spüren, der sich allerdings – entgegen allen Hoffnungen – nicht in einen Dauerzustand konservieren lässt.

Nach aller Erfahrung macht steigender Wohlstand Menschen nicht unbedingt glücklicher. Nach meinen Beobachtungen ist das eigene, ganz private Glück für viele vom sozialen Umfeld abhängig:

Menschen sind nur solange zufrieden mit ihrem Haus, ihrem Auto und ihrem Einkommen, solange sie nicht hinter Freunden, Nachbarn und Kollegen zurückstehen müssen. Wir selbst fahren einen eigentlich komfortablen Gebrauchtwagen, der Nachbar aber fährt einen S-Klasse-Wagen. Das nagt an unserem Glücksgefühl! Es fällt den meisten Menschen schwer, ihren „Traumurlaub“ auf dem Balkon zu verbringen, während alle Freunde in südliche Gefilde jetten. Es ist wie im Märchen der Gebrüder Grimm De Fischer un sin Fru, in dem die Ilsebill immer mehr und weiter will und doch nicht glücklich wird und auch ihren an sich zufriedenen Mann mit jedem neuen Wunsch weiter ins Unglück stürzt.


B.1.2. Merkmale des Glücks


Was „Glück“ eigentlich ist, haben sich schon immer Philosophen und Schriftsteller gefragt. Ihre Gedanken finden sich häufig in prägnanten Sätzen wieder:

Wenn das Pech die anderen trifft – das ist Glück.

(Horaz)

Glücklich ist nicht, wer andern so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.

(Seneca)

Das Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause.

(Demokrit)

Das Glück Deines Lebens wird bestimmt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken.

(Marc-Aurel)

Formel meines Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel.

(Nietzsche)

Ein lebenslängliches Glück! Kein lebender Mensch würde das ertragen; es wäre die Hölle auf Erden.

(George Bernhard Shaw)

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.

(Søren Kierkegaard)

Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen.

(Arthur Schopenhauer)

Es küsst dich rasch und flattert fort.

(Heinrich Heine)

Es gibt nur zwei Dinge im Leben, die dich glücklich machen: Das Leichte, das dir geschenkt wird und das Schwere, das du gemeistert hast.

(Wladimir Horowitz)

Wie alles, so wird auch Glück erst durch den Kontrast richtig wahrgenommen. Wer Stunden der Trauer und Dunkelheit überwunden hat, ist erst wieder fähig zu tiefer Freude und Dankbarkeit.

(Carl Gustav Jung)

Fügt man die Gedankensplitter dieser großen Denker zusammen und ergänzt sie um die Ergebnisse der „Glücksforschung“ unserer Tage, erkennen wir einige allgemeine Merkmale, die das Wesen des „Glücks“ bzw. des „Glücklichseins“ bestimmen:

  1. Glücklichsein ist ein Zustand des Wohlgefühls. In diesem Zustand ist man „glücklich“, weil alles angenehm ist, man in guter Stimmung ist und man sich körperlich und seelisch wohl fühlt.
  2. Der Zustand des Glücklichseins ist flüchtig, nicht dauerhaft, nicht konservierbar.
    Dieser Zustand hält selten lange an. Glück ist eigentlich immer rar. Versuchen wir trotzdem, diesen Zustand festzuhalten, setzen wir uns und unser Umfeld unter Druck, und der wiederum erzeugt Stress. Ließe sich der glückliche Zustand dauerhaft festhalten, könnten wir ihn nicht als solchen erkennen. „Dauerhaftes Glück“ ist ein Widerspruch in sich selbst.
  3. Glück empfindet man in Momenten des Lebens, die sich vom Alltag abheben, die etwas ganz Besonderes darstellen. Wir können Glück nur erfahren, wenn es sich vom Alltag unterscheidet, ihn überragt. Wir können Glück nur durch eine Kontrasterfahrung wahrnehmen. Nur wer die Dunkelheit kennt, weiß die Sonnenstrahlen, die uns unerwartet treffen, zu schätzen. So sehr uns unerwartete, besondere Situationen beglücken, so sehr verhindern die vielen Kleinigkeiten des täglichen Lebens, dass wir unser Glück in jedem Augenblick bewusst wahrnehmen. Nur in ganz besonderen Momenten durchströmt es den Körper als eine Art von Hochgefühl („Flow“). Der amerikanische Psychologe Csikszentmihalyi erkennt dieses Gefühl, wenn man völlig in einer Tätigkeit aufgeht. „Wenn wir im Flow sind, sind unser Fühlen, Wollen und Denken in völliger Übereinstimmung. Zeit oder äußere Umstände verlieren an Bedeutung und das Handeln geht uns mühelos von der Hand. In diesen Momenten empfinden wir großes Glücksgefühl.“8 
  4. Glück kommt von innen und ist abhängig von der Erwartung des Einzelnen.

Oft wird der Wunsch formuliert: Ich möchte einfach wieder glücklich sein. Aber wie, ist dann die Frage. Da jeder eine andere Glückserwartung hat, definiert auch jeder Glück anders.

Äußere Dinge, wie Geld, Komfort, oder auch andere Menschen bringen allein nicht das ersehnte Glück. Viele Menschen überlegen sich immerzu, wie sie glücklicher werden könnten. Sie spielen im Lotto, weil sie glauben, dass ein großer Gewinn die Quelle ihres Glücks sein könnte. Aber den Jackpot zu knacken, hat noch niemanden wirklich glücklich gemacht. Das ist seit der Studie...

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