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GO VISTA: Reiseführer Estland

AutorChristina Nowak
VerlagVista Point Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783961411405
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Von den Fesseln des Kommunismus und der Fremdherrschaft befreit, hat das kleine Land am nordöstlichen Rand Europas eine schier unglaubliche Entwicklung genommen. Das graue Einerlei ist farbenfroher Lebensfreude gewichen. In Riesenschritten haben die Esten den Weg zurück nach Europa geschafft, und selbstbewusst nimmt der 'Tigerstaat' seit der herbeigesehnten Unabhängigkeit seine Geschicke in die eigenen Hände. Im Jahr 2004 wurde Estland Mitglied der Europäischen Union, 2011 wurde der Euro eingeführt. Der Aufschwung spiegelt sich auch in der Zahl der Reisenden wider, denn jedes Jahr kommen mehr Touristen, von denen die meisten überrascht und begeistert wieder nach Hause fahren. Kein Wunder, denn Estland steckt voller Schönheiten. Das Schmuckstück und auch das Besuchsziel Nummer eins ist die Hauptstadt Tallinn - seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe - mit mittelalterlichem Altstadtkern und fast südländischem Flair während der hellen Sommermonate. In den engen, mit Kopfsteinen gepflasterten Gassen pulsiert das Leben und in den Restaurants, Cafés und Kneipen findet man kaum einen freien Platz.

Christian Nowak, 1954 in Berlin geboren, veröffentlicht seit 1984 Reportagen und Fotos. Zudem sind bereits mehr als 50 Reiseführer und Bildbände von ihm erschienen. Seine Schwerpunkte liegen in Skandinavien und im Baltikum. Darüber hinaus interessieren ihn Inseln weltweit - von Irland über die Lofoten bis zu den Kapverden. Er ist Mitglied des Berliner Redaktionsbüros "Die Reisejournalisten" und Mitherausgeber des Internetportals WeltreiseJournal.

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Leseprobe

Chronik Irlands


Daten zur Landesgeschichte


Ab 4000 v. Chr.Stämme finno-ugrischer Abstammung wandern aus dem Ural in die Gebiete des heutigen Estland und Finnland ein.
Um 600 v. Chr.Die Wikinger beginnen ihre Raubzüge durch Nordeuropa und das Baltikum.
Ab 500 v. Chr.Aufkommender Bernsteinhandel mit Südeuropa.
1202Gründung des Schwertbrüderordens. In den darauf folgenden Jahren erobert und christianisiert diese Ordensgemeinschaft zusammen mit dem Deutschen Orden den Norden Europas.

Siegel des Schwertbrüderordens

1219König Waldemar II. von Dänemark bricht zum Eroberungsfeldzug nach Estland auf und besiegt die Esten beim heutigen Tallinn. In der Folgezeit beginnt die Christianisierung Nordestlands.
1230Die Stadt Reval, das heutige Tallinn, wird vom Schwertbrüderorden und deutschen Kaufleuten gegründet.
1237Der Schwertbrüderorden geht im Deutschen Orden auf.
1248Reval erhält Lübisches Recht, das bis ins 19. Jahrhundert Grundlage aller Rechtsgeschäfte blieb.
Um 1280Reval wird Mitglied der Hanse.
1346Dänisch-Estland wird von den Dänen an den Deutschen Orden verkauft. Dadurch entsteht der Livländische Staatenbund Altlivland unter politischer und militärischer Führung des Deutschen Ordens. Der Staatenbund ist in fünf Territorien, die Bistümer Dorpat, Oesel-Wiek, Kurland, Deutscher Orden und Riga aufgeteilt.
1370Der Friede von Stralsund geht mit der Blütezeit der Hanse einher. Die fünf bedeutendsten Städte Estlands, Reval (Tallinn), Dorpat (Tartu), Fellin (Viljandi), Pernau (Pärnu) und Narva sind Mitglieder der Hanse, deutsch geprägt und organisiert.
1492Iwan III. lässt am russischen Ufer des Grenzflusses Narva die mächtige Festung Iwangorod errichten. Ihr gegenüber liegt am estnischen Ufer die Ordensfeste. Beide Verteidigungsanlagen sind bis heute erhalten.
1523Erste lutherische Prediger erreichen Reval (Tallinn) und bringen die Reformation nach Estland, die sich daraufhin sowohl bei den deutschen Kaufleuten als auch bei den Esten durchsetzt und den Katholizismus nach und nach verdrängt.

Deutschordensritter auf einer Miniatur aus dem Codex Manesse (1305–40)

1535Erstmals erscheint ein Buch, ein lutherischer Katechismus, in estnischer Sprache.
1558–82Der Livländische Krieg bringt das Ende des Ordensstaates. Zar Iwan IV., genannt der Schreckliche, fällt in Estland und Livland ein und schlägt den Deutschen Orden vernichtend. Reval (Tallinn) unterwirft sich zum Schutz vor den russischen Truppen dem schwedischen König, der die Privilegien der Ritterschaft garantiert. Der Süden Estlands um das heutige Tartu wird zusammen mit Lettland polnisches Lehen.
1582–84Die Schweden vertreiben die Russen und bringen bis 1645 das gesamte heutige estnische Staatsgebiet unter ihre Herrschaft.

Schweden-König Gustav II. Adolf

In der Folgezeit werden die Machtbefugnisse des deutsch-baltischen Adels eingeschränkt.
1600–29Polnisch-schwedischer Krieg, der mit dem Frieden von Altmark zu Ende geht. Für Estland und große Teile Lettlands beginnt somit die Schwedenzeit.
1632Gründung der Universität Dorpat (Tartu) durch den schwedischen König Gustav II. Adolf.
1700–21Im Nordischen Krieg siegt Russland gegen Schweden. Der russische Zar Peter I. erobert Estland und Reval, das heutige Tallinn. Ab 1710 beginnt die rund 200-jährige Zarenzeit im Baltikum. Im Frieden von Nystad wird Estland 1721 endgültig an das russische Zarenreich angegliedert, dieser Anschluss bleibt bis 1918 bestehen.
Unter Zar Peter I. kann der Adel seine von den Schweden eingeschränkten Privilegien wieder erweitern. Als Ergebnis der Aufklärung und auf Druck von Zar Alexander I. erfolgt eine Agrarreform.
1802Die im Nordischen Krieg geschlossene Universität von Dorpat (Tartu) kann dank der Hilfe von Kaiser Alexander I. von Russland und der estländischen und livländischen Ritterschaft den Lehrbetrieb wieder aufnehmen.

Zar Peter der Große von Russland (1672–1725)

1802–65Mehrere Agrarreformen führen zur Bildung eines freien Bauernstandes, zwischen 1816 und 1820 wird die Leibeigenschaft in Estland, Kurland und Livland abgeschafft.

Tallinn und Umgebung auf einer Postkarte aus dem Jahr 1816

1857Wie in ganz Europa, beginnt auch in Estland die Zeit des nationalen Erwachens. Es erscheint die Volksausgabe des Epos »Das Lied vom Sohn des Kalew« (Kalevipoeg).
Ab 1869Die Gründung der estnischen Sängerfeste geht einher mit einem »nationalen Erwachen«.
Ab 1885Die Russifizierung erreicht ihren ersten Höhepunkt. Russisch wird als Behörden- und Unterrichtssprache eingeführt, auch die Universität Dorpat wird russisch.
1914–18Während des Ersten Weltkriegs wird das gesamte Baltikum von deutschen Truppen besetzt. Mit dem Beginn der Oktoberrevolution 1917 in Russland entsteht in Estland eine nationale Bewegung.
24.2.1918Ausrufung der Republik Estland, erster Ministerpräsident ist Konstantin Päts. Doch vorerst bleibt dieser Beschluss ohne große Wirkung, die eigentliche Unabhängigkeit wird erst im Freiheitskrieg von 1918–20 erkämpft. Der 24. Februar ist heute der Nationalfeiertag Estlands.
2.2.1920Im Friedensvertrag von Tartu erkennt die Sowjetunion die Unabhängigkeit Estlands an, die Grenzen werden neu festgelegt.
1920–39Aufbau des neuen, demokratischen estnischen Staates mit einem starken Parlament. Deutsche werden zur nationalen Minderheit. Schon 1919 führt eine Agrarreform zur Enteignung der deutschen Großgrundbesitzer. 1922 werden die baltischen Staaten in den Völkerbund aufgenommen. In der Folgezeit wird Estland politisch zunehmend instabiler, das Parteiensystem zersplittert. Im Jahr 1934 führt ein Staatsstreich zur Einführung eines autoritären Regimes unter Präsident Konstantin Päts, das sich bis 1939 hält.
1939Die Sowjetunion und Deutschland verhandeln über die Zukunft des Baltikums. In einem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt kommen die beiden Großmächte überein, das Baltikum und Finnland der sowjetischen Interessenssphäre zuzuschlagen. Umsiedlung der Deutschbalten aus Estland und Lettland. Allen baltischen Staaten werden von der Sowjetunion Beistandspakte aufgezwungen.
1940Einmarsch sowjetischer Truppen, Besetzung und Eingliederung in die Sowjetunion als estnische SSR. Erste große Verfolgungs- und Deportationswelle gegen die estnische Intelligenz setzt ein.
1941–44Die Deutschen besetzen Estland. Selbstständigkeitsbestrebungen des Landes werden unterdrückt, estnische Juden ermordet, Esten zum Militärdienst einberufen und das Land wirtschaftlich ausgebeutet.
1944–49Erneute Besetzung durch sowjetische Truppen. Es folgen weitere Deportationen und politische Säuberungen. Während des Zweiten Weltkriegs verliert Estland rund ein Viertel seiner Bevölkerung. Ab 1945 Beginn des Partisanenkampfes in allen baltischen Ländern gegen die russischen Besatzer. 1949 erneute Massendeportationen nach Sibirien.
1980Die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele von Moskau finden in Pirita bei Tallinn statt. Aus diesem Anlass wird der Fernsehturm erbaut und die mittelalterliche Altstadt saniert.
1987Erste öffentliche Proteste gegen die Sowjetherrschaft in Tallinn. Unter »Glasnost« und »Perestroika« wird die »Singende...
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