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E-Book

Good by(e) Stress

Hilfe durch Präventivmedizin und Body-Mind-Therapien

AutorDoris Eller-Berndl, Erich Roth
VerlagVerlagshaus der Ärzte
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783990521168
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Noch ein Buch über Stress, Überforderung und Burn-out? Ja, aber ein völlig anderes! Machen Sie sich auf ein anregendes Duett gefasst: Biochemistry meets Prevention. Anhand neuester medizinischer Erkenntnisse, so etwa aus der Epigenetik, der Schlaf- oder Genderforschung, zeigt dieser Ratgeber, wer von uns aus welchen Gründen und wie für Stress anfällig ist - oder eben nicht ist - und stellt viele einfach umsetzbare und nachhaltige Strategien gegen Belastungen vor. Entdecken Sie Ihre persönlichen Stressfaktoren, deren wissenschaftliche Messbarkeit und finden Sie heraus, wie Sie erfolgreich mit Stress umgehen bzw. ihn verhindern können. Mit garantierten Aha-Erlebnissen!

Dr. Doris Eller-Berndl beschäftigt sich in ihrer Wiener Praxis vor allem mit Präventivmedizin und Stressmanagement sowie Medical Coaching, Arbeitsmedizin und Herzratenvariabilitätsmessungen. Sie ist Referentin bei zahlreichen medizinischen Fortbildungsveranstaltungen im In- und Ausland. Univ.-Prof. Dr. Erich Roth ist Biochemiker und Sozialanthropologe und leitete zuletzt das Stoffwechselforschungslabor an der Medizinischen Universitätsklinik in Wien. Er beschäftigt sich zudem mit Glücksforschung und kann auf zahlreiche internationale Publikationen und Vorträge verweisen.

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Leseprobe

Wege aus dem Stress


Streben nach Wohlbefinden


Wie führe ICH ein Leben in Zufriedenheit? Wie komme ICH zu Ruhe und entkomme dem Disstress? Was kann ICH dazu beitragen? Diese Fragen stellen wir uns oft, und es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die sich mit diesem Problemkreis beschäftigen. Lebenszufriedenheit (engl. life satisfaction), subjektives Wohlbefinden (well-being), Lebensqualität (quality of life) und Glück (happiness) sind Variablen, nach denen wir unser Leben auszurichten versuchen. Wie sind diese Begriffe voneinander zu trennen, und was bedeuten sie?

Weltweit beschäftigen sich viele Institutionen mit der Frage des Wohlbefindens, sowohl mit dem des einzelnen Bürgers als auch mit dem einzelner Communities und Staaten. Dabei wird Wohlbefinden gemessen und verglichen. In England wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler und Glücksforscher Richard Layard eine Organisation mit dem Namen „Action for Happiness“ gegründet. Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, weltweit mit kleinen, persönlichen Schritten mehr Frohsinn zu erzeugen. Erwartet wird „eine globale Massenbewegung, die diesen tiefgreifenden kulturellen Wandel“ trägt. Die Mitglieder legen ein Art Gelübde ab: „Ich verspreche zu versuchen, mehr Glück und weniger Trübsal in die Welt zu bringen.“

Im Folgenden werden hier nun Gedanken und Vorschläge zu einem Leben in Wohlbefinden und Glück dargestellt, die aus unterschiedlichen Kulturen und Geistesrichtungen kommen. Diese Vorschläge sollen es Ihnen ermöglichen, sich selbst ein Bild zu machen, was für Ihr Leben zutreffend und hilfreich sein könnte. Es gibt keinen gesicherten und vorgeschriebenen Weg zu Wohlbefinden und Glück, dem man einfach nachfolgen kann, denn die Wege und Ziele sind zu unterschiedlich. Somit erfordert es Kenntnis und Arbeit, einen für sich erfolgreichen Weg einzuschlagen und diesem zu folgen.

Es ist an dieser Stelle zu vermerken, dass die Prinzipien und Ratschläge stets im Kontext zum kulturellen Habitus der jeweiligen Gesellschaft stehen und deswegen sehr unterschiedlich sind. Wie weiter unten dargestellt, haben unterschiedliche Kulturen divergierende Ansichten über die Wege zum Glück. Neben der gerade erwähnten Eigenmächtigkeit sind es vielfach spirituelle und religiöse Zugänge, denen eine besondere Bedeutung für das Wohlergehen zugeschrieben wird. Eine einzelne Glücksregel, die sicher zu einem geglückten Leben führt, gibt es nicht. Es ist aber für jeden Einzelnen von Vorteil, die unterschiedlichen Zugänge zu kennen, um damit die Möglichkeit zu haben, einen für sich gangbaren Weg auswählen zu können.

Am Ende dieses Kapitels befindet sich ein Fragebogen, der es Ihnen ermöglicht, ein Stärken- und Schwächenprofil zu erstellen. Dieses Profil soll auf der einen Seite eine Hilfeleistung dabei sein, aufzuzeigen, wo Verbesserungen anzustreben sind, soll aber ebenfalls auf die vielen positiven Aspekte des Status quo aufmerksam machen, die hin und wieder übersehen werden.

 

 

Subjektives Wohlbefinden – Glück


Der Begriff „Glück“ stammt aus dem mittelhochdeutschen Wort „geglücke“, was so viel wie Geschick, einen günstigen Ausgang, einen guten Lebensunterhalt bezeichnet. Im deutschen Sprachgebrauch wird das Wort „Glück“ in mehreren Bedeutungen verwendet und steht sowohl für Glück haben, Glücksmomente erleben oder dauerhaft im Glück leben. So bezeichnet der Ausspruch: „Der hat Glück“, das Eintreten eines mehr oder minder überraschenden positiven Ereignisses, wie zum Beispiel ein Lotteriegewinn. Dieses Glück entspricht dem englischen luck oder dem lateinischen fortuna. Betrachtet man Glück als Glücksempfindung, so ist das im Sinne von „glücklich sein“ (englisch pleasure oder happiness, lateinisch beatitudo, französisch bonheur)zu verstehen.

Obgleich Glücksmomenten und Hochgefühlen viel an Bedeutung zukommt, ist es das lang andauernde Glück, das als erstrebenswert gilt. In der Glücksforschung wird der Zustand eines aktuellen Glücksgefühls als „subjektives Wohlbefinden“ beschrieben. Diese Formulierung weist darauf hin, dass wir Glückszustände mit dem Attribut des Angenehmen belegen, man könnte sogar sagen, dass der Zustand von Glück als Optimum unserer Gefühlskurve verstanden werden kann. Diesen glücklichen Augenblicken können Zeiten kurzen oder langen Unglücks folgen. Es ist überhaupt anzuzweifeln, ob Glück ohne das zeitweilige Vorhandensein negativer Zustände empfunden werden kann. Die Glücksforschung ist der Meinung, dass Glück als solches nur empfunden werden kann, wenn es im Kontext mit weniger glücklichen Lebensphasen steht.

 

Wie ist deine Lebensqualität?


Der Wohlstand des Einzelnen innerhalb einer Gesellschaft wird heute noch vor allem mit Indikatoren wie dem Bruttosozialprodukt oder dem Einkommen beurteilt. Da Untersuchungen ergeben haben, dass mehr Geld nicht gleichbedeutend mit mehr Lebensfreude verbunden ist, setzt hier langsam ein Umdenken ein. Die entsprechende Anwendung dieser Erkenntnisse in der Politik besteht in einer Verlagerung von dem Anheben des Einkommens einzelner Staatsbürger hin zum Anheben der allgemeinen Lebensqualität. Bei schlechterer Wirtschaftslage und einem immer weiteren Auseinanderklaffen der Einkommen (Einkommensschere) kann diese Vorgangsweise politisch zugänglicher sein. Schon vor einiger Zeit hat der Himalajastaat Bhutan diesen Zugang gewählt, denn dort wird die Wirtschaftsleistung nicht nach dem Bruttosozialprodukt, sondern nach dem Bruttoglücksprodukt gemessen (http://www.undp.org.bt/Governance/GNH/GNH.htm). In dem Film What happiness is von Harald Friedl wird sehr anschaulich dargestellt, wie in Bhutan eine Volksbefragung abläuft, die das Wohlbefinden der Bevölkerung erkundet. Die Befragung umfasst die Bevölkerung bis hin in die entlegensten Bergregionen.

In der Quality-of-Life-Forschung versteht man unter Lebensqualität die Qualität der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen des Lebens als auch die subjektive Bewertung dieser Gegebenheiten Dieses ganzheitliche Denken ist notwendig, um möglichst objektiv diese Bedingungen zu finden, die zum Wohlbefinden eines möglichst großen Teils der Bevölkerung führen könnten.

Ruut Veenhoven, Professor an der Erasmus-Universität in Rotterdam, zerlegt den Begriff „Lebensqualität“ in vier Unterbegriffe, die er als

  1. allgemeine Lebensbedingungen (livability of environment),

  2. persönliche Lebensbedingungen (life-ability of the person),

  3. Nutzwert des Lebens für die Anderen (utility of life for the environment),

  4. persönliche Wertschätzung des Lebens (appreciation of life by the person)

bezeichnet.

Diese vier Unterbegriffe stellt er in einem Quadranten dar und hebt den Unterbegriff „persönliche Wertschätzung des Lebens“ als den wichtigsten hervor. Dieser wird im englischen Sprachgebrauch vielfach mit dem Begriff happiness abgedeckt, der für eine positive Bewertung des ganzen Lebens steht. „Happiness“ ist ausschließlich persönlich erfahrbar, unterscheidet sich dadurch wesentlich von dem Begriff „Lebensqualität“ und geht in Richtung eines subjektiven Wohlbefindens.

 

Allgemeine Lebensbedingungen: Die Verwirklichungschance


Der Ökonom Amartya Sen versuchte bereits in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ganzheitliche Wohlfahrtsmaßstäbe zu erarbeiten. Der Kerngedanke dieses Konzeptes ist, dass das Ziel der gesellschaftlichen und persönlichen Entwicklung die Vergrößerung der Verwirklichungschancen (capabilities) und Freiheiten des Menschen sein müsse. Das führt dazu, dass realisierbare Lebensentwürfe in eine Lebensgestaltung münden, die mit dementsprechenden Lebensplänen und Präferenzen gefüllt ist. Diese Gedankengänge führen zu dem Begriff Lebenskunst, also zur Fähigkeit, das eigene Leben zu gestalten. Diese Verwirklichungschancen sind von den realen Möglichkeiten des Einzelnen abhängig, also der eigenen Kraft, Ziele zu verwirklichen. Sie sind aber auch vom soziopolitischen Umfeld abhängig (siehe unten), welches einen Satz an Voraussetzungen anbieten muss, damit überhaupt eine Verwirklichungschance bestehen kann.

Es gibt diesbezüglich ein sehr ansprechendes Beispiel, nämlich die Dominikanische Republik. Wer träumt nicht von Sonne, Meer, Sandstrand und blauem Himmel? Das Ergebnis einer Länderabfrage aus den 1960ern zeigt, dass in der Dominikanischen Republik – also gerade dort, wo es all dies gibt – der Glückskoeffizient den niedrigsten je erhobenen Wert aufweist. Jene Erhebung fand 1962 nach dem Sturz des Diktators Rafael Leónidas Trujillo Molina und vor dem Übergang zur Demokratie statt. Es herrschte enorme Unsicherheit, die sowohl von der Furcht der Bewohner des „Inselparadieses“, auf die Straße zu gehen, getragen war, als auch von dem Erwarten einer ungewissen Zukunft. Gemäß dieses Kontextes führte Ed Diener das Ergebnis von 1,6 Punkten auf das Fehlen von politischer Stabilität, persönlicher Sicherheit und ökonomischen Perspektiven zurück.

 

Allgemeine Lebensbedingungen: Die Verantwortung des Staates


Soziologie und Politikwissenschaft untersuchen, inwieweit Staat und Politik für das Wohlergehen der Gesellschaft verantwortlich sind. Mit diesen Gedankengängen beschäftigten sich in der Antike schon Aristoteles und Platon. Für Aristoteles verwirklicht sich das menschliche Wesen in der Polis (Staatsgemeinschaft). Wer die in ihm liegende Tugend und Tüchtigkeit innerhalb der Polis von Natur aus entfaltet, ist glückselig. Vollendet...

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