Sie sind hier
E-Book

Grundlagen des Transfer-Pricings für konzerninterne Dienstleistungserbringung: Eine Untersuchung der Grundlagen zwecks Implementierung eines Transfer-Pricing-Systems in einem Deutsch-Schweizer Konzern mit dem Schwerpunkt e-Commerce

AutorMatthias Pohlann
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl79 Seiten
ISBN9783955499495
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Die vorliegende Arbeit richtet sich an Unternehmen, welche durch erstmalige grenzüberschreitende Leistungsbeziehungen innerhalb eines Konzerns mit dem Thema Verrechnungspreise in Berührung kommen. Zielsetzung der Arbeit ist es daher, einen einführenden Überblick über die Grundlagen und Anwendung zur Verrechnungspreisbestimmung für konzerninterne Dienstleistungen zu verschaffen. Ebenso sollen die umfangreichen Ermittlungs- und Dokumentationserfordernisse dargestellt werden. Im Einzelnen wird eine Unterscheidung dahin gehend vorgenommen, welche Dienstleistungen der Verrechnung unterliegen und welche nicht zwischen den verbundenen Unternehmen verrechnet werden dürfen. Ein weiteres Ziel stellt die Wahl der geeigneten Verrechnungsform dar, indem deren jeweilige Anwendbarkeit für konzerninterne Dienstleistungen aufgezeigt wird. Zur Berücksichtigung divergierender nationaler Verrechnungspreisvorschriften werden die vorgenannten Aspekte unter Berücksichtigung der Verrechnungspreisvorschriften Deutschlands und der Schweiz untersucht. Die Untersuchung Deutschlands ist aus Sicht eines inländischen Steuerpflichtigen naheliegend, wogegen die Auswahl der Schweiz in ihrer Eigenschaft als Niedrigsteuerland und der damit verbundenen Attraktivität für Konzernstrukturen begründet werden kann.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, Verrechnung konzerninterner Dienstleistungen: 4.1, Verrechenbarkeit und Abzugsfähigkeit: Die Strukturierung betrieblicher Funktionen innerhalb eines Konzerns führt aufgrund der optimierten Wertschöpfungsketten häufig dazu, dass Muttergesellschaften oder besondere Dienstleistungsgesellschaften im Konzern (Shared Service Centres) spezielle Dienstleistungen zur Erzielung von Synergieeffekten zentral ausführen. Die Angemessenheit der angesetzten Verrechnungspreise führt im Bereich der Dienstleistungen häufiger zu Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Prüfung durch die Finanzbehörden als bei Warenlieferungen. Durch die konzernspezifische Vielfalt und Eigenart der Dienstleistungen fehlen i.d.R. die Vergleichspreise, weshalb zum Fremdvergleich auf die Renditen von unabhängigen Unternehmen mit vergleichbarem Dienstleistungsangebot abgestellt werden muss. Dienstleistungen, welche von Serviceabteilungen der Muttergesellschaft oder von Dienstleistungsgesellschaften erbracht werden, werden nach dem Empfänger der Leistung differenziert. So werden die Dienstleistungen i.d.R. sowohl im Interesse der verbundenen Unternehmen als auch für die Muttergesellschaft aufgrund ihrer Stellung als Gesellschafterin erbracht. Diese Differenzierung beschreibt das Problem des leistenden Unternehmens, verrechenbare Leistungen von Gesellschafteraufwand (bzw. Anteilseigneraktivität) abzugrenzen. Die Unterscheidung muss zwischen nicht verrechenbaren Kosten für die Leistungen, die im Interesse der Muttergesellschaft aus ihrer gesellschaftsrechtlichen Stellung heraus erbracht werden und verrechenbaren Kosten für Leistungen, die für verbundene Konzernunternehmen erbracht werden, vorgenommen werden. Die Differenzierung in verrechenbare Dienstleistung oder nicht entgeltfähige Anteilseigneraktivität erfolgt nach der Bereitschaft eines unabhängigen Unternehmens, unter vergleichbaren Umständen für den Bezug der Dienstleistung zu zahlen oder diese Leistung selbst zu erbringen. 4.1.1, Betriebliche Veranlassung als Voraussetzung der Abzugsfähigkeit: In Deutschland gilt nach § 4 Abs. 4 EStG der Grundsatz bei der Gewinnermittlung, dass der Leistungsempfänger nur die Aufwendungen als Betriebsausgaben in Abzug bringen kann, die betrieblich veranlasst sind und somit einerseits objektiv mit dem Betrieb zusammenhängen und andererseits subjektiv dazu bestimmt sind, dem Betrieb zu dienen. Die Verwaltungsgrundsätze führen auf, dass sich die steuerliche Abzugsfähigkeit von Aufwendungen beim Leistungsempfänger nach der betrieblichen Veranlassung richtet oder ihren Rechtsgrund in den gesellschaftsrechtlichen Beziehungen hat. Die betriebliche Veranlassung ist damit nach h. M. als maßgebliches Abgrenzungskriterium für die Verrechnung konzerninterner Dienstleistungen sowohl beim Leistenden als auch beim Leistungsempfänger dem Grunde nach anzusehen. In diesem Zusammenhang ist die Erbringung einer konzerninternen Dienstleistung für den Leistenden immer dann verrechenbar, wenn der Leistungsbezug bei dem empfangenden Konzernunternehmen betrieblich veranlasst ist. Erfolgt der Leistungsaustausch aufgrund der betrieblichen Veranlassung des Leistungserbringers und nicht des Leistungsempfängers, so ist der Aufwand lediglich beim Leistungserbringer abzugsfähig. Eine Verrechnung an den Leistungsempfänger ist nicht zulässig. Ein unmittelbarer, wirtschaftlicher und objektiver Zusammenhang zwischen einer erbrachten Dienstleistung und dem Betrieb des Leistungsempfängers ist im Einzelfall schwierig zu erkennen. Eine Zuordnung der Dienstleistungserbringung auf gesellschafts- oder schuldrechtlicher Ebene ist nicht immer zweifelsfrei möglich, weshalb in solchen Fällen eine subjektive Entscheidung des Steuerpflichtigen als ordentlichen Geschäftsleiters die mittelbare Zuordnung des Aufwands als wirtschaftlich vorteilhaft und damit als Betriebsausgabe begründet. Die Verwaltungsgrundsätze fordern neben der betrieblichen Veranlassung noch weitere Voraussetzungen für die Verrechenbarkeit von Dienstleistungen, nach denen diese eindeutig abgrenzbar, messbar und im Interesse des empfangenden Unternehmens sein müssen, d. h. einen Vorteil erwarten lassen und eigene Kosten ersparen. Die Dienstleistungen müssen tatsächlich erbracht und nicht nur angeboten worden sein. Darüber hinaus dürfen Dienstleistungen nur verrechnet werden, wenn das empfangende Konzernunternehmen diese auch als unabhängiges Unternehmen nach den eigenen Verhältnissen bezogen hätte. In der Schweiz gilt der allgemeine steuerliche Grundsatz des geschäftsmäßig begründeten Aufwands. Diesem kommt bei der Prüfung der Einhaltung des Fremdvergleichsmaßstabes große Bedeutung zu, da sich Aufwendungen für die geschäftsmäßige Begründung alleine am unternehmerischen Zweck orientieren sollen und damit als steuerlich abzugsfähige Betriebsausgaben im ursächlichen Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit stehen müssen. Eine festgelegte Abgrenzung, was die geschäftsmäßige Begründetheit umfasst, ergibt sich jedoch nicht eindeutig aus der Schweizer Steuergesetzgebung. Eine Berücksichtigung der Umstände des Einzelfalls führt bei der Auslegung zu einem weiten Rahmen innerhalb dessen Unternehmen in der Schweiz die geschäftsmäßige Begründetheit argumentieren können.
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Rechnungswesen - Controlling - Finanzwesen

Target Costing

E-Book Target Costing
Format: PDF

Target Costing ist eine ausgezeichnete Methode, um Preise, Margen, Kundenbedürfnisse und Kosten systematisch und zielgerichtet in Einklang zu bringen. Erfahren Sie mehr über die Grundlagen von Target…

Target Costing

E-Book Target Costing
Format: PDF

Target Costing ist eine ausgezeichnete Methode, um Preise, Margen, Kundenbedürfnisse und Kosten systematisch und zielgerichtet in Einklang zu bringen. Erfahren Sie mehr über die Grundlagen von Target…

Weitere Zeitschriften

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

BIELEFELD GEHT AUS

BIELEFELD GEHT AUS

Freizeit- und Gastronomieführer mit umfangreichem Serviceteil, mehr als 700 Tipps und Adressen für Tag- und Nachtschwärmer Bielefeld genießen Westfälisch und weltoffen – das zeichnet nicht ...

Burgen und Schlösser

Burgen und Schlösser

aktuelle Berichte zum Thema Burgen, Schlösser, Wehrbauten, Forschungsergebnisse zur Bau- und Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Denkmalschutz Seit ihrer Gründung 1899 gibt die Deutsche ...

Card Forum International

Card Forum International

Card Forum International, Magazine for Card Technologies and Applications, is a leading source for information in the field of card-based payment systems, related technologies, and required reading ...

Deutsche Hockey Zeitung

Deutsche Hockey Zeitung

Informiert über das nationale und internationale Hockey. Die Deutsche Hockeyzeitung ist Ihr kompetenter Partner für Ihren Auftritt im Hockeymarkt. Sie ist die einzige bundesweite Hockeyzeitung ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...