Sie sind hier
E-Book

Grundriss der Wirtschaftsethik

Von der Stammesmoral zur Ethik der Globalisierung

AutorBernd Noll
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl459 Seiten
ISBN9783170294509
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Wirtschaftsethik ist im Zeitalter der Globalisierung zu einem zentralen Diskussionsthema geworden. Für dieses Lehrbuch wurde nun erstmals kein systematisch-analytischer Ansatz, sondern ein historisch-genetischer Zugang zur Wirtschaftsethik gewählt. Durch die Herausarbeitung der vielfältigen und komplexen historischen Wandlungsprozesse werden pointierend Leitbilder bzw. Paradigmen der Wirtschaftsethik vorgestellt, die über den Lauf der Geschichte das Denken und Handeln geprägt haben. Ausgehend von der Entwicklung der Horden- und Stammesmoral bis hin zur Globalisierung der letzten Jahrzehnte wird ein historischer Streifzug unternommen, bei dem der Verfasser sieben wohlunterscheidbare Paradigmen herausarbeiten kann. Die Darstellung ist ein wissenschaftlich fundierter Grundriss zu einem komplexen Themenfeld an der Schnittstelle von Ökonomik, Geschichte, Theologie und Philosophie, der bewusst interdisziplinär angelegt ist, aber aufgrund seiner verständlichen Sprache sowohl für Fachleute der verschiedenen Disziplinen als auch für akademisch Vorgebildete einen Zugang zur Geschichte der Wirtschaftsethik bietet.

Prof. Dr. Bernd Noll lehrt Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsethik an der Hochschule Pforzheim.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort10
1 Die Bedeutung von Moral und Ethik für den wirtschaftlichen Entwicklungsprozess18
2 Zur Entwicklung einer Horden- und Stammesmoral28
2.1 Vorgeschichte: Ein interdisziplinäres Projekt28
2.2 Rahmenbedingungen vorgeschichtlicher Existenz30
2.2.1 Biologische, anthropologische und soziale Entwicklungen30
2.2.2 Grundlinien einer Ökonomie der Steinzeit31
2.3 Denkweise, wirtschaftliches Verhalten und Moralität37
2.3.1 Von mythisch-magischer und dogmatischer Denkweise37
2.3.2 Moral in der Horde42
2.3.3 Moral und wirtschaftliches Verhalten48
3 Griechische Antike: Die Lehre vom wohlgeordneten Haus54
3.1 Zeitliche Einordnung der griechischen Antike54
3.2 Wirtschaftliche, soziale und politische Verhältnisse55
3.3 Entstehung antiker Philosophie und Ethik57
3.3.1 Vom Mythos zum Logos57
3.3.2 Sokrates, Platon und Aristoteles: Ihre Beiträge im Überblick59
3.4 Drei grundlegende Erkenntniswege60
3.5 Tugendethik – Leitlinien für eine Individualethik63
3.6 Der wohlgeordnete Kosmos: Ordnungsethik für eine geschlossene Gesellschaft66
3.6.1 Zum Verhältnis von Oikos und Polis67
3.6.2 Unnatürliche Erwerbskunst (Chrematistik) und die Institutionen der Marktwirtschaft74
3.7 Das Erbe der griechischen Antike77
4 Jüdische und frühchristliche Traditionen: Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit82
4.1 Ursprung und Verbreitung des jüdischen und christlichen Glaubens82
4.2 Politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Palästina83
4.3 Religiös-biblische Traditionen und ihr Beitrag zur Ethik88
4.3.1 Die Bibel als Quelle religiöser und moralischer Vorstellungen88
4.3.2 Zum Zusammenhang von Religion, Recht und Moral92
4.3.3 Ethische Grundaspekte im Alten und Neuen Testament95
4.4 Maßstäbe für wirtschaftliches Handeln aus biblischer Sicht99
4.4.1 Arbeitsethos, Erwerbsstreben und Genuss99
4.4.2 Eigentum, Sozialbindung, Zins und Preis104
4.4.3 Macht, Herrschaft und staatliche Redistribution107
4.4.4 Gerechtigkeit und Gleichheit109
4.4.5 Ausdifferenzierung der Wirtschaft: Handel und Geldwesen111
4.5 Der Beitrag der jüdisch-christlichen Ethik zur Entfaltung wirtschaftsethischer Kategorien112
5 Mittelalter: die Moralphilosophie als »Magd der Theologie«116
5.1 Zeitliche Einordnung116
5.2 Das »finstere« Mittelalter: Wirtschaftliche, soziale und politische Verhältnisse117
5.3 Das mittelalterliche Weltbild und die Stellung der Kirche125
5.4 Patristik und Scholastik: Wichtige Denker und ihr Beitrag130
5.5 Schöpfungsordnung, Wirtschaften und Wirtschaftsethik136
5.5.1 Die Einbettung der Wirtschaft in die Schöpfungsordnung137
5.5.2 Tugendethik und Wirtschaften139
5.5.3 Wirtschaftsethische Lehren der Scholastik140
5.5.3.1 Arbeit – Fluch oder Segen?140
5.5.3.2 Erwerbsstreben und Eigentum142
5.5.3.3 Die Lehre vom gerechten Preis144
5.5.3.4 Wucherzins und Höllenqualen146
5.5.3.5 Caritas und Armenfürsorge148
5.6 Das Mittelalter: Finsteres Zeitalter und Nährboden für eine neuzeitliche Wirtschaftsethik154
6 Neuzeit: Herausbildung einer marktwirtschaftlich-kapitalistischen Ethik158
6.1 Zeitliche Einordnung158
6.2 Wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklungslinien160
6.3 Zur neuzeitlichen Denkweise und Moralitat167
6.3.1 Die Reformation167
6.3.2 Beiträge der Philosophie zur Entwicklung eines neuen Menschen- und Weltbildes169
6.4 Philosophische Strömungen und ihre Beiträge zur Entfaltung einer neuzeitlichen Ethik173
6.5 Zur Entfaltung wirtschaftsethischer Grundkategorien182
6.5.1 Das Anliegen der klassischen Politischen Ökonomie182
6.5.2 Zusammenspiel von Individual-und Sozialethik185
6.6 Tugendethik, Pflichtenethik oder Nutzlichkeitsethik – Leitlinien für eine Bürgermoral189
6.7 Grundaspekte einer Ethik des Kapitalismus192
6.7.1 Zum Sinn des Wirtschaftens: Bedürfnisbefriedigung oder Erwerbsstreben als Selbstzweck?192
6.7.2 Arbeitsethos, Beruf und Berufung: Luther, Calvin und die Folgen195
6.7.3 Legitimation des Privateigentums198
6.7.4 Ethische Rechtfertigung von Verträgen, Märkten und Wettbewerb201
6.7.5 Zum Verhältnis von Staat und Gesellschaft: Staatsaufgaben und Gerechtigkeit205
6.7.6 Die Moral der Akteure: Unternehmer, Manager, Kapitalgeber, Arbeiter und Konsumenten208
6.8 Der Beitrag des Liberalismus zur neuzeitlichen Wirtschaftsethik214
7 Bundesrepublik: Neoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft – ein »gebandigter Kapitalismus«222
7.1 Zeitliche Einordnung des Neoliberalismus222
7.2 Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnisse – eine Skizze223
7.2.1 Vom »Wirtschaftswunder« zur Stagnation223
7.2.2 Klassengesellschaft, Mittelstandsgesellschaft oder Zweidrittelgesellschaft?227
7.2.3 Von der Bonner zur Berliner Republik234
7.2.4 Ein zwiespältiger Befund238
7.3 Bewusstseinslagen und Wertewandel240
7.4 Anthropologische und sozialphilo-sophische Wurzeln des Neoliberalismus245
7.5 Zur Entfaltung ethischer Grundkategorien249
7.5.1 Das Werturteilsproblem249
7.5.2 Zum Zusammenspiel von Institutionenethik und Individualethik250
7.6 Der ethische Gehalt der Sozialen Marktwirtschaft253
7.6.1 Ziele des Eigennutzstrebens253
7.6.2 Arbeit, Arbeitsmärkte und Arbeitsethik255
7.6.3 Erwerb und Nutzung von Privateigentum258
7.6.4 Unternehmertum, Aktiengesellschaft und Haftung259
7.6.5 Markt und Wettbewerb261
5.5.4 Von frommen Klosterbrüdern, edlen Rittern und sündigen Kaufleuten151
7.6.5.1 Zur moralischen Qualität eines Marktsystems261
7.6.5.2 Die Bedeutung des Leistungswettbewerbs263
7.6.6 Ordnungspolitik – der starke Staat266
7.6.7 Sozialpolitik und Wettbewerbsordnung269
7.6.7.1 Ordnungspolitik als Sozialpolitik269
7.6.7.2 Existenzielle Notlagen und Subsidiaritätsprinzip270
7.6.7.3 Startgerechtigkeit und Gleichheit vor dem Gesetz271
7.6.7.4 Staatliche Sozialpolitik zur Realisierung »sozialer Gerechtigkeit«?272
7.7 Anspruch und Realität »der« Sozialen Marktwirtschaft274
7.7.1 Aufgeklärte Marktwirtschaft und kollektive Vernunft: Das Stabilitätsgesetz274
7.7.2 Koordinierter Kapitalismus und »Deutschland AG»276
7.7.3 Funktionswandel des Sozialstaats zum Wohlfahrtsstaat279
7.8 »Baustelle« Deutschland?282
8 Globalisierung: »Entgrenzter« Kapitalismus286
8.1 Zur historischen Einordnung der Globalisierung286
8.2 Entwicklung, Ursachen und Triebkräfte weltweiter Marktintegration288
8.3 Wirtschaftsethische Rechtfertigung der Globalisierung290
8.3.1 Globalisierte Wirtschaft und Wohlstandszuwachs292
8.3.2 Freiheit und Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung295
8.3.3 Globalisierung: Wegbereiter fur eine internationale Friedensordnung?297
8.3.4 Ethik und Globalisierung – Ein Zwischenfazit299
8.4 Global Governance299
8.5 Ein Weltgesellschaftsvertrag – kein Weltethos!300
8.6 Weltpolitische Aufgaben im Überblick303
8.7 Akteure der Globalisierung – zur Global Governance Architektur305
8.7.1 Hat sich der Nationalstaat überlebt?305
8.7.1.1 Souveränitätsverluste?307
8.7.1.2 Entmachtung des Nationalstaates?308
8.7.1.3 Vom Ende des Sozialstaates und der Aufweichung von Sozial- und Umweltstandards313
8.7.2 Intergouvernementale Zusammenarbeit, supranationale Organisationen oder Weltstaat317
8.7.3 Multinationale Unternehmen, Lex mercatoria und Corporate Social Responsibility321
8.7.4 NGOs – Experten aus Engagement326
8.7.5 Das Individuum – ein Weltburger327
8.8 Bleibendes Unbehagen329
8.8.1 Zuwanderungsbeschrankungen: Wie liberal ist die westliche Welt?329
8.8.2 Armutsbekämpfung: Entwicklungshilfe oder Weltsozialpolitik332
8.8.3 Zur Tragödie der Allmendegüter und der Zukunftsfähigkeit der Menschheit336
8.8.4 Das überforderte Individuum338
9 Fazit342
Anmerkungen345
Literatur425
Stichwortverzeichnis451
Personenverzeichnis458

Weitere E-Books zum Thema: Volkswirtschaftslehre - Marktwirtschaft

Herausforderung Euro

E-Book Herausforderung Euro
Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet Format: PDF

Wie kommen wir wirtschaftlich wieder auf einen Spitzenplatz? Was muss getan werden, damit der Euro dauerhaft stabil bleibt?Wer die Herausforderungen von morgen meistern will, muss die Geschichte des…

Herausforderung Euro

E-Book Herausforderung Euro
Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet Format: PDF

Wie kommen wir wirtschaftlich wieder auf einen Spitzenplatz? Was muss getan werden, damit der Euro dauerhaft stabil bleibt?Wer die Herausforderungen von morgen meistern will, muss die Geschichte des…

Herausforderung Euro

E-Book Herausforderung Euro
Wie es zum Euro kam und was er für Deutschlands Zukunft bedeutet Format: PDF

Wie kommen wir wirtschaftlich wieder auf einen Spitzenplatz? Was muss getan werden, damit der Euro dauerhaft stabil bleibt?Wer die Herausforderungen von morgen meistern will, muss die Geschichte des…

Weitere Zeitschriften

Archiv und Wirtschaft

Archiv und Wirtschaft

"Archiv und Wirtschaft" ist die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), in der seit 1967 rund 2.500 ...

Arzneimittel Zeitung

Arzneimittel Zeitung

Die Arneimittel Zeitung ist die Zeitung für Entscheider und Mitarbeiter in der Pharmabranche. Sie informiert branchenspezifisch über Gesundheits- und Arzneimittelpolitik, über Unternehmen und ...

aufstieg

aufstieg

Zeitschrift der NaturFreunde in Württemberg Die Natur ist unser Lebensraum: Ort für Erholung und Bewegung, zum Erleben und Forschen; sie ist ein schützenswertes Gut. Wir sind aktiv in der Natur ...

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum. Organ des Landesverbandes Haus & Grund Brandenburg. Speziell für die neuen Bundesländer, mit regionalem Schwerpunkt Brandenburg. Systematische Grundlagenvermittlung, viele ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

Deutsche Hockey Zeitung

Deutsche Hockey Zeitung

Informiert über das nationale und internationale Hockey. Die Deutsche Hockeyzeitung ist Ihr kompetenter Partner für Ihren Auftritt im Hockeymarkt. Sie ist die einzige bundesweite Hockeyzeitung ...

Deutsche Tennis Zeitung

Deutsche Tennis Zeitung

Die DTZ – Deutsche Tennis Zeitung bietet Informationen aus allen Bereichen der deutschen Tennisszene –sie präsentiert sportliche Highlights, analysiert Entwicklungen und erläutert ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...