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E-Book

Grundüberlegungen zur Wohlfahrts- und Sozialarbeit innerhalb des Roten Kreuzes

Eine Handreichung für Führungskräfte im Rahmen der neuen Rotkreuz-Gemeinschaft

AutorAlfons Maria Schmidt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl74 Seiten
ISBN9783656844785
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Fachbuch aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit setzt sich mit Grundüberlegungen zur Wohlfahrts- und Sozialarbeit innerhalb des Roten Kreuzes auseinander. Diese neue Gemeinschaft ist eine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Führungskräfte sollen durch diese Publikation Anregungen bekommen, den Entwicklungsprozess der neuen Gemeinschaft angemessen zu gestalten, soziale Zielvorstellungen adressatengerecht zu verwirklichen und letztlich auch für die Mitwirkenden und den Verband positiv wirksam zu werden. Wenn hier vom Grundsätzlichen her und aus ganzheitlicher Sicht argumentiert wird, so sollte dies eine Orientierungshilfe darstellen und dazu beitragen, der jeweiligen Verantwortung hinreichend Rechnung zu tragen. So geht es um ehrenamtliche Rotkreuzarbeit in fünf Gemeinschaften, Gemeinschaft als Herausforderung und Entwicklungsprozess, Wohlfahrts- und Sozialarbeit, eine neue Gemeinschaft im Roten Kreuz, Soziale Arbeit - Überlegungen zur Grundeinstellung und zum Fundament des Handelns, Grundhaltung, Qualifikation und Einsatzbereitschaft - Voraussetzungen für wirksames Helfen im sozialen Bereich, Wohlfahrts- und Sozialarbeit - ausgehend von den bisherigen Schwerpunkten und neuen Herausforderungen, Differenziertheit der Aufgaben sozialer Arbeit und organisationsbezogene Konsequenzen, Kommunikationsstrategie als Brücke nach Innen und Außen, Zugang, Qualifikation und Beharrlichkeit als permanente Herausforderung, Zeitpunkt und Umfang als örtlich bestimmte Größen, sowie: Führung der Wohlfahrts- und Sozialarbeit als zu verantwortendes Aufgabenfeld und letztlich Zentrale Aufgabenbereiche der Führung im Rahmen der Wohlfahrts- und Sozialarbeit. Im Anhang sind zu klärende Grundfragen ausgewiesen.

Schmidt, Alfons Maria, Prof., Dr., Dr./PhD (UCN), Ed.D.(UA), Dipl.-Päd.(Univ.), Dipl.-Betriebsw.(FH), Ind.-Kfm.(IHK), Rett.Ass. Zunächst Verwaltungsangestellter, nach dem Studium Journalist in verantwortlicher Funktion, danach freiberufliche Tätigkeit und langjährig Lehrbeauftragter an Hochschulen und Akademien, schließlich Professor und Leiter eines Studienganges für Gesundheits- und Sozialmanagement. Jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement innerhalb des Gesundheits- und Sozialsektors, vielfältige weitere Aktivitäten und zahlreiche Veröffentlichungen. Eintritt in den Ruhestand: Dezember 2016

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Leseprobe

Ehrenamtliche Rotkreuzarbeit in fünf Gemeinschaften


 

Vielfalt und wechselseitige Ergänzung als Gesamtkonzept  für den Dienst am Nächsten

 

Hinführung, Abgrenzung, Zielbestimmung

 

Wer zur Rotkreuzfamilie gehören will, der sollte über die unterschiedlichen ehrenamtlichen Gemeinschaften innerhalb dieses Wohlfahrtsverbandes hinreichende Kenntnisse besitzen. Er sollte um die Vielfalt und Differenziertheit der Organisation wissen, aber auch um die Gemeinsamkeit des Wirkens im Zeichen und der Grundsätze des Roten Kreuzes.

 

 Hinreichende Kenntnisse über den Verband erhöhen über hilfreiche Abstimmung der Aktivitäten die Wirksamkeit des den Mitmenschen zu leistenden Dienstes,

 

 Vielfalt und Differenziertheit kommt den unterschiedlichen sozialen Erfordernissen der Gesellschaft und den Bedürfnissen der jeweiligen Dienstleistungsempfänger entgegen und

 

 das Bewusstsein der Gemeinsamkeit im Sinne verbindender Zielausrichtung – trotz differierender Teilaufgaben – stärkt die Verbundenheit nach innen, sowie das gemeinsame Auftreten nach außen.

 

Wissen erzeugt Bewusstsein, Bewusstsein schafft Einsicht, Einsicht fördert Aktivität zum Abbau des Handlungsbedarfs. Im Miteinander den Notwendigkeiten Rechnung tragen mindert nicht nur bestehende Nöte, sondern schafft darüber hinaus auch für Helfer Befriedigung. Engagement und gezeigte Mitmenschlichkeit bauen letztlich Brücken zwischen den Menschen und dienen damit dem sozialen Frieden.

 

Im Rahmen eines kurzen Beitrages kann hier leider nur ein vereinfachter Umriss des Leistungsspektrums der ehrenamtlichen Arbeit des Roten Kreuzes vorgestellt werden. Dieser Umriss ist zwangsläufig eine Momentaufnahme und bezieht sich auf die aktuellen, laufend anzupassenden Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland.

 

Angesichts der hohen Entwicklungsdynamik und zunehmender Komplexität, von Erkenntnisfortschritt und Globalisierung können wir uns aus dem Prozess der Veränderung nicht ausklinken, ohne den Anschluss und die Fähigkeit zu bedarfsgerechtem Helfen zu verlieren.

 

Ziel dieses Beitrages soll es sein, die bestehenden Gegebenheiten und Zusammenhänge zu erkennen, Bewusstsein zu entwickeln und unter gemeinsamen Zeichen als Teil der Gesamtorganisation am gemeinsamen Dienst am Nächsten teilzuhaben.

 

Im Miteinander Zeichen setzen und nicht nur Sprüche klopfen, dies soll aus Überzeugung die verfolgte Perspektive sein – im Wissen um unsere Stärken und Schwächen, im Wissen um noch bestehende Lücken und Unzulänglichkeiten – bei uns als Individuen, bei uns als Hilfsorganisation und in unserer Gesellschaft.

 

Jugendrotkreuz und Jugendarbeit

 

Lassen Sie uns beginnen mit dem Jugendrotkreuz und der Jugendarbeit, denn die Jugend ist unsere Zukunft. Jugend soll gefördert und entwickelt werden zu mündigen und verantwortungsbewussten Mitmenschen mit Herz und Verstand. Die Einbindung in soziale Gruppen soll dazu beitragen,

 

 einerseits Persönlichkeit zu entfalten und Selbstverwirklichung anzustreben, aber auch

 

 andererseits sich als Teil der Gemeinschaft zu begreifen, da diese Orientierung gibt, Maßstäbe vermittelt und Sicherheit im tastenden Entdecken der bestehenden Möglichkeiten bietet.

 

Egoismus kann die Welt nicht retten, eine totalitäre Gemeinschaftsideologie auch nicht. So ist im Rahmen der Förderung des Einzelnen zu vermitteln, dass sowohl Individualität, als auch soziale Rückbindung für die personale Entfaltung erforderlich sind. Der Mensch ist eben gleichzeitig eine unverwechselbare Persönlichkeit und Teil sozialer Gebilde (Familie, Freundeskreis, Klasse, Gruppe, Gesellschaft).

 

In altersstufengemäßer Form werden für 6-27 Jährige Angebote gemacht, in denen Teamwork, Schulprojekte, Kampanien, internationale Begegnungen und Veranstaltungen im Vordergrund stehen. Aus dem gemeinsamen sinnvollen Wirken ergibt sich dabei ein prägendes Gemeinschaftserleben, welches die Würde jedes Einzelnen achtet, ihn einbindet und unter der vom Gründer des Roten Kreuzes formulierten Zielsetzung steht: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“

 

Bereitschaften im Katastrophenschutz, Sanitäts- und Rettungsdienst

 

Größte Gemeinschaft sind die Bereitschaften. Sie bieten sowohl traditionelle Vorsorge, als auch unterschiedliche Hilfen in zeitgemäßer Form an und stützen sich auf langjährige Erfahrungen mit verletzten und kranken Menschen. Ausgehend vom jeweiligen Patienten suchen sie bei diesem Gefahren zu mindern, erforderliche Versorgung zu gewährleisten, sowie Linderung zu schaffen und Betreuung zu leisten.

 

„Zu den ursprünglichsten Aufgaben der BRK-Bereitschaften gehört der Sanitätsdienst. Ob bei Fußballspielen, bei Rock-Konzerten oder im Theater, viele hunderte von Helfern der BRK-Bereitschaften sind Tag für Tag dafür im Einsatz. Vom Anlegen eines Verbandes bis zur Unterstützung des Notarztes bei Wiederbelebungsmaßnahmen: Das Spektrum der Hilfeleistungen ist vielfältig. Auch im Katastrophenfall stehen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BRK immer und überall zur Verfügung.“ (http://www. brk-bayreuth.de/ehrenamt_im_brk/bereitschaften_261.html)

 

„Bei Unfällen arbeiten die Bereitschaften eng mit den Feuerwehren und anderen Rettungsdiensten zusammen. Auf Großveranstaltungen trifft man unsere ehrenamtlichen Helfer als unermüdliche Partner für den Fall der Fälle. Aber auch abseits von akuten Notsituationen sind die Bereitschaften stets im Einsatz: beispielsweise als Organisatoren des DRK eigenen Blutspendedienstes.“ (http://www.brk.de/gemeinschaften/bereitschaften)

 

Vielfältige Sonderaufgaben haben sich im Laufe der Zeit herausgebildet. Sie reichen von technischen und naturwissenschaftlichen Diensten (z.B. für Technik und Sicherheit, Information und Kommunikation) über Betreuungs- und Versorgungsdienste bis hin zum Suchdienst, zur Krisenintervention und Notfallnachsorge. 

 

Bergwacht in Bergrettung und Naturschutz

 

Mit der Bergwacht betrachten wir echte Spezialisten für tätige Hilfe in schwierigem Gelände. Jährlich werden hier in Bayern 12.000 Einsätze geleistet. Dabei geht es im Zuge der Lebensrettung um

 

 die Rettung aus alpinem und unwegsamen Gelände,

 

 um medizinische Versorgung von Verunfallten,

 

 die Suche von vermissten Personen,

 

 Rettung aus Lawinen, Schluchten und Höhlen,

 

 Bergung von tödlich Verunfallten,

 

 Betreuung und Unterstützung von Angehörigen,

 

 Unterstützung des DRK bei Auslandeinsätzen und

 

 Unterstützung des Landrettungsdienstes und Katastrophenschutzes

 

Aus der Naturverbundenheit der Helferinnen und Helfer gehört zu den Aufgaben auch

 

 die Durchführung von Naturschutzstreifen und Naturschutzprojekten,

 

 die Unterstützung der Naturschutzwacht und der Naturschutzbeiräte,

 

 die Unterstützung der geförderten Naturschutzprojekte (z. B. Wildtiere und Skilauf im Gebirge), sowie

 

 Öffentlichkeits- und Jugendarbeit im Natur- und Umweltschutz (z. B. Jugendcamp Natur).

 

Wasserwacht in Wasserrettung und Naturschutz

 

Auch der Dienst im, am und auf dem Wasser erfordert spezifische Kenntnisse und Kompetenzen. Wie bei den anderen Gemeinschaften ergeben sich hier besondere Herausforderungen,

 

 die nicht nur das Wissen um Gefahren und Gefahrenabwehr und

 

 die Versorgung von Hilfsbedürftigen erfordern, sondern auch

 

 eine erhöhte sportliche Leistungsfähigkeit bedingen.

 

„Wassersport wird heute und in Zukunft nicht mehr ausschließlich am Wochenende oder im Urlaub, sondern praktisch ganzjährig betrieben. Schwimmer, Segler, Surfer, Kanuten und Taucher benutzen unsere Gewässer im zunehmenden Maße und fast zu allen Jahreszeiten. Selbst im Winter sind sie für Schlittschuhläufer, Eissportschützen, Eissegler oder auch nur Wanderer beliebte Freizeitareale.“...

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