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Halle der Volksgemeinschaft, Mehrzweckgebäude und Shoppingcenter

Ideologie, Pragmatismus und Profit in Weimar

AutorKerstin Regenhardt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl8 Seiten
ISBN9783638044844
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,0, Bauhaus-Universität Weimar, Sprache: Deutsch, Abstract: Abhandlung über die Geschichte und den Umgang mit der großen Halle des Gauforums in Weimar, die heute ein Shoppingcenter ist. In Thüringen und ganz besonders in Weimar feierten die Nationalsozialisten schon ab Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts Erfolge, zu einer Zeit, in der sie im Rest Deutschlands noch mit Verboten zu kämpfen hatten. Die Gau- und Landeshauptstadt gehörte daher zu den favorisierten Städten der NSDAP und Hitlers. Um die Bedeutung der nationalsozialistischen Bewegung in Weimar zu manifestieren machte Reichsstatthalter und Gauleiter Fritz Sauckel 1933 Adolf Hitler den Vorschlag für ein Bauprojekt der NSDAP in der Klassikerstadt. Hitler nahm sich der Idee an und es wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der Architekt Hermann Giesler gewann. Er entwarf für das Grundstück in der Nordvorstadt, zwischen Bahnhof und Altstadt gelegen, ein Ensemble aus drei überdimensionierten Verwaltungsbauten zur Unterbringung von Gauleitung und Reichstatthalter, NSDAP, HJ, BDM, SS, SA und anderen Organisationen. Die Bauten wurden um einen 92 mal 163m großen Platz gruppiert, den 'Platz Adolf Hitler'. Hitler selbst erweiterte das Bauvorhaben um eine Halle für etwa 15.000 Personen , an der Stirnseite des repräsentativen Aufmarschplatzes. Dieses 'Halle der Volksgemeinschaft' genannte 'Geschenk des Führers' an die Stadt sollte als Kult- und Versammlungshalle der Inszenierung der Partei dienen. 12.000 Sitz- oder 20.000 Stehplätze sollte das Bauwerk auf einer Grundfläche von 65 mal 120m bieten. Die Stahlbeton- Fachwerkkonstruktion des 25m hohen Baus überspannte 52m und galt als technische Höchstleistung. An der Stirnseite zum Platz hin war eine offene Eingangshalle mit sechs quadratischen, profilierten Säulen geplant, darüber eine hohe Attika die das 4500m² große Walmdach verdecken sollte. Die am Klassizismus orientierte Fassade wurde in hellem Werkstein und teilweise in dunklem Muschelkalk geplant. Nachdem für die Realisierung des Projektes das Asbachtal eingeebnet, ein Park vernichtet und 150 Altstadthäuser des Jacobviertels abgerissen waren erfolgte am 1. Mai 1937 die Grundsteinlegung für das 'Gauforum'. Es galt als prototypisch für die Gestaltung weiterer Städte im Sinne der nationalsozialistischen Architektur.

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