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Handbuch Bio-Obst

Sortenvielfalt erhalten. Ertragreich ernten. Natürlich genießen

AutorAndrea Heistinger, Arche Noah, Bernd Kajtna, Johannes Maurer
VerlagLöwenzahn Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl532 Seiten
ISBN9783706628419
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
VON APFEL BIS MARONE, VON DER WURZEL BIS ZUR KRONE - ALLES, WAS SIE ÜBER DEN ANBAU VON OBST WISSEN MÜSSEN! In einzigartig umfassender Weise stellt das 'Handbuch Bio-Obst' alles Wissen zur Verfügung, das Sie für den ganzjährigen Anbau von Früchten, Beeren und Nüssen brauchen. Die Vielfalt an verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen von Stein-, Beeren- und Schalenfrüchten ist dabei schier unendlich. ALLE GRUNDLAGEN ZU PFLEGE, BIOLOGISCHER SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG SOWIE STANDORT- UND SORTENWAHL In ausführlichen Porträts stellen die Autoren einige hundert Sorten vor, mit detaillierten Anleitungen zu Pflege, biologischer Schädlings- und Krankheitsbekämpfung sowie Standort- und Sortenwahl. Wer aus der Fülle geschickt auswählt, kann beginnend mit den ersten roten Erdbeeren im Mai bis zu den Mispeln im Dezember frische Früchte ernten. SCHRITT FÜR SCHRITT: ANLAGE EINES OBSTGARTENS, OBSTBAUMSCHNITT, VEREDELUNG Alle Schritte zur Anlage eines Obstgartens werden genau erklärt, aber auch, wie alte Obstbäume durch gekonnten Schnitt wieder verjüngt und in reichtragende Bäume verwandelt werden können. - einmalig umfassend: viele hundert Sorten in ausführlichen Beschreibungen - alte Sorten und heimische Wildobst-Arten für den Anbau im Garten wiederentdeckt - Obstanbau für Profis: Streuobstwiesen, Hochstammbäume und geeignete Pressobstsorten - Veredelung und Obstbaumschnitt Schritt für Schritt erklärt - Lösungen für kleine Gärten: Bäume können verschiedene Sorten tragen oder schlank gezogen werden - ganzjährig versorgt: zahlreiche Rezepte und Hinweise, wie Sie die Ernte am besten konservieren und lagern - mit wertvollen Praxis-Tipps der Arche Noah-VielfaltsgärtnerInnen - über 800 Farbfotos und Zeichnungen Mit dem umfassenden Know-how der Arche Noah-VielfaltsgärtnerInnen steht dem eigenen Paradies-Obstgarten nichts mehr im Weg. Und wer ein geeignetes Lager hat oder die Früchte konserviert, hat das ganze Jahr hindurch Obst aus dem eigenen Garten bei der Hand!

Andrea Heistinger ist seit 2000 als Freie Agrarwissenschaftlerin, Beraterin und Autorin tätig und begeistert mit ihren Büchern rund um biologisches Gärtnern, u.a. mit den Bestsellern 'Handbuch Bio-Gemüse' (2010), 'Das große Biogarten-Buch' (2013) und 'Kräuter richtig anbauen' (2016). Johannes Maurer ist Gärtnermeister und Biologe und beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Obst und Obstbaumschnitt. Seine Erfahrungen gibt er in Seminaren an HausgärtnerInnen und BäuerInnen weiter. Er ist bei Arche Noah für die Absicherung und Erhaltung der Obstsammlung zuständig. Bernd Kajtna beschäftigt sich bei Arche Noah seit 1999 mit der Obstbaukunde und der Suche nach seltenen Obstsorten. Er konzipierte mehrere Sortenausstellungen und ist jedes Jahr bei Obstsortenbestimmungs-Tagen in Niederösterreich, Wien und der Steiermark im Einsatz. Der Verein Arche Noah setzt sich seit über 25 Jahren für den Erhalt alter Kulturpflanzen und ihre Weiterentwicklung ein. Der Schaugarten in Schiltern bei Langenlois zeigt hunderte Sortenraritäten.

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Leseprobe

Von der Versorgung mit Obst bis zur Erholung erfüllt ein Obstgarten viele Funktionen.

Einen Obstgarten planen und anlegen


Ein reich fruchtender Obstgarten ist sowohl faktisch wie symbolisch ein paradiesischer Zustand. Ein Ort des Überflusses und der süßen Früchte, der Verlockung und des Genusses. Die Perser nannten ihn Pardes, die Römer Paradisus und im Christentum wurde daraus das Paradies. Doch während in diesen Bildern der paradiesischen Zuschreibung die Arbeit ausgeblendet scheint, beschäftigt sich dieses Kapitel mit den handfesten Schritten, wie ein Obstgarten entstehen kann: Wie plant man einen Obstgarten? Was ist wichtig für die Anlage? Nach welchen Kriterien wählt man passende Arten und Sorten aus? Das folgende Kapitel soll Ihnen helfen, einen für Sie passenden Obstgarten zu planen und anzulegen. Alle Überlegungen sollten vom eigenen Standort, der eigenen verfügbaren Zeit für Anlage und Pflege und den eigenen Vorlieben ausgehen. Die Details zu den Standortbedingungen der einzelnen Obstarten finden Sie bei den → Artenporträts.

Über Jahrhunderte waren die Obstgärten dem Adel und Klerus vorbehalten, doch längst stehen sie jedem offen, der ein Stück Erde bewirtschaften kann. Jede und jeder kann sich dort sein eigenes kleines Paradies schaffen. Ein wenig Wissen und Planung braucht es jedoch, um erfolgreich die unterschiedlichen Obstarten zu kultivieren. Wer regelmäßig aus seinem Garten Obst ernten möchte oder diesen sogar zur Selbstversorgung nutzen will, ist gut beraten, möglichst viele und möglichst unterschiedliche Obstarten zu pflanzen. In kleinen Gärten kann das durchaus eine Herausforderung sein. Wen einmal die Obstlust gepackt hat, der stößt dann rasch an die Grenzen des Gartens, denn die Vielfalt an Obst- und Wildobstarten ist beinahe unüberblickbar groß. Ganz zu schweigen von der Sortenvielfalt, die einige Kulturarten zu bieten haben. Für (fast) jeden Standort und für (fast) alle Wünsche gibt es daher Sorten und Arten, die gut passen. Zudem ist es möglich, viele Baumobstarten als kleine Bäume zu kultivieren, so dass die Möglichkeiten auch in kleinen Gärten enorm sind.

Kriterien für die Auswahl der Obstarten und -sorten sowie Anzahl der Bäume und Sträucher und Baumformen

Bevor die Planung des Obstgartens beginnen kann, sind mehrere Fragen zu klären:

   Welchen Standort habe ich und welche Obstarten gedeihen an meinem Standort? → rechts

   Welche Obstarten möchte ich nutzen? Seite 23

   Wie sind meine Lagermöglichkeiten für Obst? Seite 23

   Bei einem gemietetem Garten/Selbsterntefeld: Wie viele Jahre kann ich den Garten nutzen? Seite 24

Ein kleines Modell aus Halmen und Zweigen hilft bei der Planung, um sich die Verhältnisse der einzelnen Obstpflanzen besser vorstellen zu können.

   Welche Anbaumöglichkeiten habe ich in meinem Garten und welche muss ich neu errichten? Seite 24

   Mit welchen Baumformen kann ich meinen verfügbaren Platz ausnutzen? Seite 25

   Wie viele Bäume bzw. Sträucher brauche ich, um meinen Bedarf zu decken? Seite 29

Welchen Standort habe ich und welche Obstarten gedeihen an meinem Standort?

Alle Obstarten stellen spezielle Ansprüche an die Temperatur, das Licht sowie die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit, um optimal zu gedeihen. Alle natürlichen Gegebenheiten, die Temperatur, Licht, Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen, werden „Standortfaktoren“ genannt (→ Tabelle, Seite 12). Vor der Planung eines Obstgartens sollten Sie sich daher vergegenwärtigen, wie Ihr Standort beschaffen ist. Kaum ein Grundstück ist vollkommen einheitlich. Speziell auf Hanggrundstücken gibt es meist Bereiche, die trockener sind, und andere, die feuchter sind. Genauso kann es Stellen am Grundstück geben, die zugig und damit kälter sind, und Stellen, die windgeschützt sind. Egal, wie groß oder klein der Garten ist: Eine Skizze des Grundstückes, in der die unterschiedlichen Standortbedingungen eingezeichnet sind, hilft, die verschiedenen Obstarten an die richtigen Stellen zu pflanzen. Je länger Sie Ihren Garten beobachten und kennen, desto besser und differenzierter werden Sie Bescheid wissen. Noch genauer als eine Skizze ist ein dreidimensionales Modell: Ein kleines Modell aus Halmen und Zweigen hilft bei der Planung, um sich die Verhältnisse der einzelnen Obstpflanzen besser vorstellen zu können. Im Modell werden dann die Bäume, Sträucher oder Rankpflanzen in ihrer endgültigen Größe dargestellt. Bevor das „Wunschmodell“ angefertigt wird, sind einige grundlegende Überlegungen wichtig. So brauchen Kiwi-Pflanzen immer eine Befruchter-Pflanze. Das bedeutet, dass man auch mindestens für drei Kiwi-Pflanzen Platz haben muss. Oder: Wenn ich gerne einen Pfirsich setzen möchte, aber es in meiner Region viel regnet, muss ich mich eher für einen Zwetschkenbaum entscheiden.

Übersicht über die verschiedenen Standortfaktoren, die für die Planung eines Obstgartens relevant sind

Standortfaktoren, die Temperatur und Licht beeinflussen

Seehöhe

Neigung des Hangs

Ausrichtung des Hangs nach S/W/O/N (Exposition)

Staulage und Schattenlage

Standortfaktoren, die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen Niederschlagssumme

Niederschlagsverteilung

Wasserspeicherkapazität, Regenverdaulichkeit

Grundwasserstand

Bodenart

Humusgehalt

Gründigkeit

Nährstoffgehalt

pH-Wert („Kalkgehalt“)

Sonstige Standortfaktoren, die das Wachstum und die Ertragssicherheit beeinflussen

Hagelwahrscheinlichkeit

Wind und Windstärke

Spätfrostanfälligkeit

Temperaturminimum im Winter

Bodenverdichtungen

Seehöhe und Wärme

Viele Obstgehölze und Beerensträucher haben eine große Anbaubreite, sie können von sehr warmen Lagen bis auf über 1.000 Meter Seehöhe kultiviert werden. Die Anpassung an unterschiedliche Klimagebiete erfolgt vor allem über die Sortenvielfalt. Jede Obstart und jede Obstsorte benötigt eine gewisse Anzahl an Tagen mit Temperaturen über 5 °C, um auszureifen. Beim Apfel etwa gibt es Sorten, die in rauen Lagen gut gedeihen und deren Früchte sogar besser als in warmen Lagen schmecken. Es gibt aber auch Apfelsorten, die nur im Weinbauklima ausreifen (über 250 Tage mit Temperaturen über 5 °C). Ein anderes Beispiel: Für Mispeln reicht in Mitteleuropa in vielen Lagen die Wärmesumme nicht vollkommen aus. Sie reifen aber am Lager nach und werden so im November reif.

Aus der Sicht der Pflanze ist es weniger entscheidend, wie hoch die Temperaturen an den heißesten Tagen klettern, sondern wie groß die Wärmesumme über das Jahr ist. Generell brauchen Obstarten und -sorten, die spät im Jahr reifen, eine höhere Wärmesumme, frühreifende Sorten kommen mit weniger Wärme aus. Eine Ausnahme bilden besonders wärmebedürftige Arten wie z. B. Marille oder Pfirsich.

Umgekehrt wird in warmen Lagen die Hitze für manche Obstarten zum Problem werden. In heißen Lagen „zerkochen“ Sommeräpfel beinahe am Baum und werden rasch mehlig. Ribiseln und Stachelbeeren gedeihen in solchen Lagen besser im Halbschatten anderer Gehölze. In sommertrockenen Regionen lässt der Holunder – der ein Flachwurzler ist – bei monatelangem völligem Ausbleiben von Regen alle Blätter fallen und bildet dann auch keine Beeren mehr aus.

Viele Apfelsorten gedeihen selbst in kalten Gebirgslagen.

Das Klima – und damit die Wärmeverhältnisse – ist allerdings kleinräumig sehr variabel. An einem Spalier vor einer südseitigen, ungedämmten Steinmauer gedeihen selbst in ungünstigen Lagen noch feinste Winterbirnen, die im Freistand nicht ausreifen würden. Ein Innenhof in rauen Lagen ist meist ausreichend geschützt, um die empfindlichen Blüten eines Marillenbaums gegen Spätfröste zu schützen. In kühlen und kalten Gegenden...

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