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E-Book

Heilung des Herzens

Der Schmerz einer Trennung ist der Samen, aus dem das Leben und die Liebe neu erblühen

AutorEva Sameena
VerlagIntegral
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783641112301
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Die Liebesfähigkeit des Herzens wiedererwecken
Der Schmerz einer Trennung lässt viele Menschen ohnmächtig und hilflos zurück. Eva Sameena führt diese Menschen zurück in die innere Kraft. Am Anfang steht die Erkenntnis: »Die Heilung des Herzens beginnt bei dir selbst.« Und so öffnet dieses Buch einen Weg, der aus der Dunkelheit des Trennungsschmerzes ins Licht des freien und emanzipierten Fühlens führt: »Denn deine Gefühle sind für dich da, nicht du für deine Gefühle!« Einfühlsam zeigt Eva Sameena, wie ein gebrochenes Herz heilt und wie man zu neuem Mut findet, um sich wieder für das Leben und die Liebe zu öffnen.

Ein spiritueller Beziehungsratgeber mit zahlreichen Fallgeschichten und Übungen zur Selbstreflexion, Ganzwerdung und Neuorientierung.

Eva Sameena absolvierte eine internationale Coaching-Ausbildung in den USA und ist NLP-Trainerin. Sie war ein Jahr in einem buddhistischen Heilungszentrum in Thailand tätig und hat drei Jahre in verschiedenen indischen Ashrams und Heilungszentren gearbeitet und gelebt. Sie kann die Energien von Menschen wahrnehmen und weiß intuitiv, was deren Fluss begünstigt oder blockiert. Heute führt Eva Sameena eine eigene Praxis für ganzheitliche Lebensberatung, in der sie viele ihrer Klienten deutschlandweit und international auch per Telefon betreut.

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Leseprobe

Kapitel 1

Das Ende einer Beziehung

Eigentlich gab es keinen Grund, die Beziehung zu beenden. Oder es gab viele Gründe und gleichzeitig waren diese Gründe nicht wirklich ausschlaggebend, denn an ihnen hatte sich nichts verändert im letzten Jahr unserer Beziehung und vielleicht auch schon viel länger … Jedenfalls war mir aufgefallen, dass es mir besser ging, als wir uns aus beruflichen Gründen ein paar Wochen in unterschiedlichen Ländern aufhielten. Und das hatte mir sehr zu denken gegeben. Liebte ich ihn noch? Die Antwort war Ja, aber dieses Ja war überdeckt von vielen widersprüchlichen Gefühlen, von Enttäuschung, Wut und Mutlosigkeit. Ich war müde, unendlich müde.

Die Entscheidung, einen Schlussstrich zu ziehen, war nicht über Nacht gekommen. Ich hatte darauf gewartet, ihn zu vermissen, mich darauf zu freuen, ihn endlich wiederzusehen, zumindest irgendetwas zu fühlen bei dem Gedanken, ihn bald wieder zu treffen … Aber das Gefühl stellte sich nicht ein. Ich war froh, allein zu sein, und das war nicht das Gefühl »wie schön, mal wieder Zeit nur für mich zu haben«. Es war anders, folgenschwerer, fundamentaler.

Gleichzeitig dachte ich: »Wenn du jetzt aufgibst, war alles umsonst.« Doch egal, wie sehr ich versuchte, mich selbst vom Gegenteil zu überzeugen – das Gefühl, versagt zu haben, konnte ich nicht abschütteln.

Man sagt ja, für denjenigen, der die Beziehung beendet, sei es immer einfacher. Und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass es so wäre, aber es fühlte sich nicht anders an als die Trennung, die wir einige Zeit zuvor vereinbart hatten (und die von ihm ausgegangen war). Ich hatte mich hilflos gefühlt damals, aber ich fühlte mich auch in dieser Situation hilflos – allein gelassen mit dem Gefühl, dass die Trennung ganz auf meinen Schultern lastete.

Für den Moment befand ich mich in einem seltsamen Schwebezustand. Ich lebte im ländlichen Indien ohne Telefon und mit einem nur gelegentlich funktionierenden Internetanschluss. Sollte ich ihm etwa eine E-Mail schreiben, dass ich darüber nachdenke … Wie schreibt man so etwas? Nein, einfach warten, bis er wieder nach Indien kommt. Nur noch zwei Wochen. Vielleicht sieht die Welt dann schon wieder ganz anders aus.

Ich sitze in einem Internetcafé, ein Modem, zehn Computer, was oft bedeutet, dass sich nach zehn Minuten die Inbox öffnet. An manchen Tagen kann man eine E-Mail schreiben und sogar abschicken. Doch dann fällt der Strom wieder aus, und man merkt, ob der Inhaber den Generator mit Benzin gefüllt hat oder nicht … Ich starre auf den Bildschirm, ich muss mit jemandem sprechen … Komisch, auf was für Ideen man in einer Situation kommt, in der man sich wünscht, dass der Schwebezustand aufhört, und man selbst keine Entscheidung treffen will. Das Internet war »schnell« an diesem Tag. Eine kleine Anzeige auf dem Bildschirm sagte »Horoskope« und ich dachte: »Warum nicht, du hast für weitere fünf Minuten bezahlt und schreiben tust du eh nichts mehr heute.« Ich klicke auf den Button und gebe meine Geburtsdaten ein. Zwei Minuten später – welche Rekordgeschwindigkeit – öffnet sich mein Horoskop. Ich scrolle nach unten zum Thema Beziehung – und da steht … Eine der wenigen Szenen aus diesen Wochen, an die ich mich noch glasklar erinnern kann, ist diese. Ich weiß, an welchem Computer ich saß, in welchem Internetcafé und was unter »Horoskope« auf dem Bildschirm stand: It is time to leave a relationship and move on don’t look for other options. (»Es ist Zeit, eine Beziehung hinter sich zu lassen und weiterzugehen, ohne nach anderen Alternativen Ausschau zu halten.«) Ich lese den Satz wieder und wieder, spüre Erleichterung, Skepsis, Angst. Meine Hände fangen an zu zittern, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, Tränen schießen mir in die Augen … Ich schließe den Bildschirm und gehe auf dem schnellsten Weg in meine Wohnung, den Blick starr auf den Boden geheftet, und hoffe, dass ich niemanden treffe, den ich kenne. Ich würde keinen Satz herausbekommen. Noch schlimmer wäre jemand, der mich fragt: »Was ist los mit dir?«

»Mein Horoskop hat mir gerade gesagt, es sei Zeit, meine Beziehung zu beenden.« Bloß niemanden treffen!

Das Schicksal ist mir gnädig, ich treffe niemanden, aber der Satz kreist weiter in meinem Kopf: It is time to leave a relationship and move on don’t look for other options. Es ist doch nur ein Horoskop, wie komme ich überhaupt auf die Idee, dass …? Warum war das Internet heute so schnell? Bloß nicht überbewerten, mach dich nicht verrückt … Ist es ein Zeichen? Wer schreibt solche Sachen in Horoskope, steht da sonst nicht immer drin, dass alles wieder gut wird? Toll, was soll ich jetzt damit anfangen? Mit so einer eindeutigen Antwort hatte ich nicht gerechnet … Nachdem ich mehrere Stunden lang ohne großen Erfolg versucht hatte, mich wieder zu beruhigen, wieder vernünftig zu werden und mir gleichzeitig die Frage zu beantworten, warum das da wohl gestanden hatte, kam ich wieder auf den Boden. Punkt! Noch zwei Wochen, dann kannst du mit ihm sprechen.

Zwei Wochen können sehr lang sein, besonders dann, wenn von den Freunden keiner da ist. Eine gute Freundin war gerade dabei, ihre Familie in England zu besuchen. Eine andere reiste durch Nordindien, ein weiterer Freund war in Thailand. Es war die heißeste Zeit in Südindien – eine Zeit, die man, wenn man in Indien lebt, eigentlich nutzt, um Urlaub zu machen, was ich auch gemacht hatte, nur war ich zwei Wochen früher zurück als die anderen, zu früh.

Nach zehn Tagen, in denen ich das Thema Trennung so gut wie möglich auf sich beruhen ließ oder besser gesagt keine Klarheit bekam und mir gesagt hatte »du kannst ohnehin nichts entscheiden, warte einfach ab«, kam eine E-Mail von ihm. Er komme vier Wochen später, stand da, VIER Wochen, also sechs Wochen oder, um ganz genau zu sein, acht Wochen später als geplant, denn in den letzten zwei Wochen hatte er ja eigentlich auch schon da sein wollen … Und nein, er hatte keine beruflichen Termine mehr. Er wollte auf dem Weg zurück nach Indien erst noch Urlaub machen und sich erholen. Was ich mit ihm besprechen wolle, sagte die E-Mail weiter, könne doch sicherlich noch warten, und er wäre auch ganz erholt, wenn er dann zurück sei. »Erholt! … Aber ich nicht«, schoss es mir durch den Kopf. Ich war stinksauer. »Ich bin völlig unerholt und unentspannt. Ich sitze auf Kohlen und kann keine vier Wochen mehr warten. Was denkt er sich eigentlich, das Treffen weiter und weiter hinauszuzögern. Wir waren kurz vor meinem Rückflug nach Indien gemeinsam im Urlaub gewesen – in einem sehr angespannten Urlaub zugegeben … Und was könnte ich wohl möglicherweise mit ihm besprechen wollen, und zwar nicht per E-Mail?« Das waren meine Gedanken. Ich machte das Fenster zu und dachte: »Tief durchatmen, eine Nacht drüber schlafen, morgen kommen die ersten Freunde zurück. Ganz schlechte Idee, direkt darauf zu antworten, ganz ganz schlechte Idee …«

Endlich kam die erste Freundin aus Nordindien zurück. Sie sprühte vor Begeisterung, erzählte von Delhi und vom Himalaja. Ich versuchte zuzuhören und achtete angestrengt darauf, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. »Schön, dass du wieder da bist. Ich muss mit dir sprechen, ich glaube, ich muss meine Beziehung beenden …« Wie schrecklich unsensibel das gewesen wäre! Doch nach spätestens einer halben Stunde stellte sich heraus, dass ich entweder eine schlechte Schauspielerin bin oder sie mich extrem gut kennt.

»Was ist los mit dir?«

»Es ist ziemlich heftig. Bist du sicher, dass du es jetzt gleich hören willst? Du bist doch eben erst zurückgekommen.«

»Herrje, natürlich will ich es hören, über meine Fahrt können wir auch später noch sprechen, du siehst gar nicht …«

»Sag es nicht, ich weiß selber, dass ich mich jetzt schon seit vier Wochen jede Nacht nur herumwälze. Ich kann überhaupt nicht mehr richtig schlafen. Ich glaube, ich muss mit X Schluss machen.«

Als sie zu sprechen anfing, bereitete ich mich innerlich schon auf die logische Frage vor, die sie mir – da war ich ganz sicher – als Erstes stellen würde: Warum? Doch sie sagte: »Weißt du, ich finde, du hast einen Orden verdient für diese Beziehung, dafür, dass du so lange darin ausgeharrt hast.«

Ich war, gelinde gesagt, fassungslos. »Was meinst du?«

»Na ja, es war nicht gerade ein Segelvergnügen, oder?«

Kennst du das Gefühl? Du versuchst zu verstehen, was du gerade gehört hast, aber dein Gehirn friert regelrecht ein und fühlt sich an, als habe es seine Tätigkeit eingestellt. Dann versuchst du, etwas zu sagen, findest aber keine Worte. So fühlte es sich an.

Nach einigem Herumgestottere fragte ich: »Du findest es also okay?«

»Willst du die Beziehung beenden?«

»Ich denke schon … aber ich kann nicht, weil ich ihn nicht hierherkriege.«

»Lassen wir die Logistik mal einen Moment beiseite. Bist du bereit, die Beziehung für beendet zu erklären?«

»Genau deswegen muss ich ja mit dir reden. Ich fühle mich besser ohne ihn, glücklicher, irgendwie erleichtert … Ich wache auf und freue mich auf den Tag, abgesehen von der offensichtlichen Frage in meinem Kopf. Ist das nicht seltsam?«

»Es ist...

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