Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Neuere Deutsche Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Heinrich Heine um 1820 in die Gesellschaft eintrat, galt ein Liebeskonzept, in dem die Erotik nur die Rolle der Initialzündung für die gegenseitige Sympathie spielen durfte, ansonsten aber abgewertet wurde. Formen erotischer Kontaktaufnahme waren der bürgerlichen Gesellschaft des 18. Und 19. Jahrhunderts in Deutschland nicht möglich. Das bedeutete für Heine, wie für viele andere junge Männer auch, daß ihm ein Äußerstes an Entsagungsbereitschaft abverlangt wurde. Die schmachtende Frustration die der junge Heine empfand und die Darstellung der verschiedenen weiblichen Typen und damit Heines Bild von Frauen in seiner frühen Lyrik, spiegeln sich in seinem Buch der Lieder wieder. Den großen Anklang seines ersten Lyrikbandes erreichte er einerseits dadurch, daß er sich keusch gab, wie die Gesellschaft es erwartete. Jedoch viele junge Männer fanden sich in dem nach sinnlicher Erfüllung suchenden Heine wieder. In seiner späteren Lyrik, in Neue Gedichte, hat sich Heines Bezug zur Erotik stark verändert. Heine lebt nun in Paris und wird sich der Diskrepanz zwischen dem spröden, spiritualistischen Deutschland und dem erotischen, sensualistischen Paris bewußt. Der Zyklus Verschiedene und im besonderen das Gedicht Der Tannhäuser zeigen Heines Einstellung zu diesem Antagonismus. Ein Vergleich von Heines Frauenbildern, auf dem Hintergrund seiner sich verändernden Lebensumstände und Einstellungen, wird das Thema dieser Hausarbeit sein.
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