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E-Book

Hellseher und Astrologen im Dienste der Macht

Die geheimen Einflüsse auf Politiker und Herrscher

AutorStephan Berndt
VerlagAres Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl392 Seiten
ISBN9783902732118
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Zu allen Zeiten haben Herrscher und Politiker Rat bei Astrologen oder Hellsehern gesucht. Bis in unsere Tage gibt es Entscheidungsträger, die neben ihren offiziellen Beratern auch auf diesem Wege Hilfe suchen: Breschnew und seine 'Dschuna', François Mitterand und Elisabeth Teissier, aber auch Ronald Reagan und Konrad Adenauer stehen hierfür als bekannte Namen. Doch im Allgemeinen gilt das Thema als tabu. Das war in früheren Jahrhunderten nicht so. Da fragten Pharaonen, Kaiser und Könige nach dem Rat der Sterne. Gute oder schlechte Vorzeichen für politische bzw. militärische Vorhaben waren Staatsangelegenheit. 'Regieren heißt Vorhersehen': Nach diesem Satz eines französischen Journalisten haben Politiker immer gegenüber ihren Konkurrenten und Feinden einen Wissensvorsprung zur erlangen versucht. Und sie tun es noch heute. Stefan Berndt führt durch diese bisher wenig beachtete, verborgene Agenda in der Geschichte. Der Bogen spannt sich dabei von Wallenstein und Napoleon über Hitler, Himmler und den Okkultismus im Dritten Reich bis zu den Wahrsagerinnen der Berliner Republik. Dabei tritt manch Skurriles zutage, etwa wenn Churchill im II. Weltkrieg einen jahrhundertealten Hexenparagraphen zur Anwendung brachte, um allen Ernstes durch Geisterbeschwörung einen befürchteten Geheimnisverrat zu verhindern. Auch die wichtigsten Prophezeiungen und Visionen über den weiteren Verlauf der Geschichte kommen zur Sprache, von Nostradamus bis zum dritten Geheimnis von Fatima und der Frage, ob die mit 80 Jahren Verspätung veröffentlichte Version wirklich die richtige ist.

Stephan Berndt, Jahrgang 1962, ist freier Schriftsteller und lebt in München. Er forscht seit 15 Jahren zum Thema Prophetie. Zuletzt veröffentlichte er 'Prophezeiungen zur Zukunft Europas' (2009) und eine viel beachtete Biographie des bayerischen Hellseher Alois Irlmaier (2009).

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Leseprobe

Politik nach Hokuspokus?

„Geht ein Politiker zu einem Hellseher …“

So oder so ähnlich könnte ein Witz beginnen. Aber es ist kein Witz.

Geht ein Politiker zu einem Hellseher (oder Astrologen), so macht er das heimlich – ohne Zeugen. Und die Hellseher und Astrologen schweigen wie ein Grab. Denn Verschwiegenheit ist Teil ihres Geschäfts.

Hellseher und Astrologen haben heutzutage ein so zweifelhaftes Image, dass kein Politiker mit ihnen in Verbindung gebracht werden will. Also weiß niemand, welche unserer Politiker sich von Hellsehern und Astrologen beraten lassen. Die Öffentlichkeit glaubt, es könne sich bestenfalls um Einzelfälle handeln. Doch diese Einzelfall-These fängt schnell an zu wanken, wenn man weiß, dass US-Präsident Ronald Reagan nachweislich jahrelang von einer Astrologin beraten wurde – ebenso wie Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand. Ronald Reagan war von 1981 bis 1989 Präsident der Atommacht USA, François Mitterrand von 1981 bis 1995 Präsident der Atommacht Frankreich. Die Einzelfall-These wankt dann weiter, wenn man erfährt, dass Deutschlands Kanzler Konrad Adenauer jahrelang eine Hellseherin konsultierte.

Öffentlich bekannt wurden diese drei Fälle allerdings erst nach dem Tode des Politikers (François Mitterrand), infolge einer persönlichen Leichtfertigkeit (Konrad Adenauer) bzw. einer Geheimhaltungspanne (Ronald Reagan). Es fragt sich folglich, in wie vielen Fällen die Geheimhaltung erfolgreich war bzw. wie hoch insgesamt der Prozentsatz westlicher Politiker ist, die sich von Hellsehern und Astrologen beraten lassen?

Wie viele unserer Politiker glauben Astrologie und Hellseherei? Versucht man beispielsweise den genaueren Prozentsatz der deutschen Politiker zu ermitteln, die an Hellseherei und Astrologie glauben – nennen wir diese Politiker „okkultgläubig“ –, so bietet sich zunächst ein Blick auf die Normalbevölkerung an: Nach einer Umfrage des Forsa-Instituts, die am 31. Dezember 2005 im Handelsblatt zitiert wurde, „hält jeder zweite Deutsche Zusammenhänge zwischen Planetenkonstellationen und Schicksal für möglich, jeder zehnte ist von ihnen überzeugt“. Diese zehn Prozent der Deutschen, die von der Astrologie überzeugt sind1, kann man als Basiswert für die Berechnung des Prozentsatzes okkultgläubiger deutscher Politiker verwenden.

In einem zweiten Schritt ist dann zu untersuchen, ob unsere Politiker mit ihrer Okkultgläubigkeit unter oder über diesen zehn Prozent liegen. Zur Beantwortung dieser Frage kann man eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem Jahre 1958 heranziehen, in der gefragt wurde, ob man an die Existenz des „Zweiten Gesichts“2, also an Hellseherei glaubt. Hellseherei ist neben der Astrologie die zweite okkulte Methode der Zukunftserkundung. An das „Zweite Gesicht“ glaubten laut Allensbach-Institut:

49 % mit Hauptschulabschluss

63 % mit mittlerer Reife

70 % mit Abitur bzw. Studium3

Bezüglich der Gesamtbevölkerung ergab die Umfrage, dass 53 % der Westdeutschen an das „Zweite Gesicht“ glaubten (36 % „Nein“, 11 % „Weiß nicht“). Dieser Umfrage nach lag im Jahre 1958 die Okkultgläubigkeit von Abiturienten und Studierten also 30 % über dem Durchschnitt. Zu entsprechenden Ergebnissen kam 1964 auch eine Umfrage in Großbritannien4, in der nach dem Glauben an die Astrologie gefragt wurde. Auch hier nahm die Okkultgläubigkeit mit zunehmender Bildung zu.

Der bekannte deutsche Parapsychologe Prof. Dr. Hans Bender (gest. 1991), der über Hellseherei geforscht hat und sie grundsätzlich für erwiesen hielt, kommentierte die Allensbach-Umfrage zum „Zweiten Gesicht“:

Auffallend ist die Tatsache, daß die „Ja-Stimmen“ von 49 % bei Volksschulabschluss, über 63 % bei Mittlerer Reife, bis zu 70 % bei Abitur und Universität ansteigt, wobei zu bemerken ist, daß bei der zuletzt genannten Zahl mit einem größeren Schätzintervall zu rechnen ist, da die befragte Teilgruppe weniger als 100 Fälle umfasst. Trotz dieser Einschränkung ist nicht zu verkennen, daß mit zunehmender Bildung die Bereitschaft wächst, eine Haltung einzunehmen, die von den Gegnern der Parapsychologie als „okkultgläubig“ bezeichnet wird.5

Bedauerlicherweise wurde dann nicht weiter untersucht, warum mit höherer Schulbildung die „Okkultgläubigkeit“ zunimmt. Aus meiner Sicht ist dies eine unverzeihliche Unterlassung, schließlich liegt die Vermutung auf der Hand – sie springt einem geradezu ins Auge –, dass die zunehmende Okkultgläubigkeit in gebildeteren Schichten eine Folge besserer Information und höherer Intelligenz ist! Zugegeben, diese Vermutung könnte sich nach einer entsprechenden Untersuchung dennoch als Irrtum erweisen. Allerdings wäre der Umkehrschluss, dass diesbezüglich die „Dümmeren“ bzw. Ungebildeteren die „Schlaueren“ sind, ziemlich überraschend, wenn nicht gar völlig grotesk.

Sind die Gebildeteren auch die Intelligenteren, so wäre zu vermuten, dass es in Wissenschaft und Massenmedien eine vorherrschende Tendenz gibt, den Irrtum der breiten, ungebildeteren Masse zu nutzen, um in der Öffentlichkeit vorsätzlich ein falsches Bild von Hellseherei und Astrologie zu erzeugen. Jedenfalls sollte man einmal genau untersuchen, warum in gebildeteren Schichten die Okkultgläubigkeit zunimmt.

Ordnet man Deutschlands Politiker der Gruppe der „Abiturienten und Studierten“ zu, dann ergibt sich schon einmal ein Schätzwert von 13 % okkultgläubigen Politikern (30 % über dem Durchschnitt von 10 %). Für den nächsten Schritt bräuchten wir dann eigentlich die genauen Intelligenzquotienten der einzelnen Politiker. Aber leider gibt es keine entsprechenden Untersuchungen. Also helfe ich mir aus dieser Notlage mit der These, dass der Durchschnittspolitiker etwas intelligenter ist als der Durchschnittsabiturient – ich denke, das ist keine zu optimistische Annahme. Es fragt sich allerdings, ob man einen höheren Intelligenzquotienten auch 1:1 mit Okkultgläubigkeit gleichsetzen kann? Leider fehlen auch hier genauere Messwerte. Möglicherweise würde man ja anhand dieser Daten erkennen, dass Politiker mit einem Intelligenzquotienten von – sagen wir – über 140 wieder weniger an okkulte Zukunftsschau glauben.

Da hier eine verlässliche Datengrundlage fehlt, schätze ich, dass man bei deutschen Politikern auf einen Wert von 15 % Okkultgläubigen kommt – also praktisch jeder Siebte. Natürlich würde das nicht bedeuten, dass jeder siebte Politiker auch gleich zum Astrologen oder Hellseher geht. Und schon gar nicht würde es bedeuten, dass jeder siebte Politiker seine „Okkultgläubigkeit“ öffentlich zugibt. Denn für einen Politiker in unseren Tagen ist der öffentliche Druck, seine Okkultgläubigkeit zu leugnen, immens. Das wird in diesem Buch in mehreren Fällen deutlich werden – zum Beispiel bei Kanzler Ludwig Erhard, Ronald Reagan, François Mitterrand, Gregor Gysi und teilweise auch bei Adolf Hitler.

Mein Schätzwert von etwa 15 % okkultgläubiger Politiker ist soweit natürlich nur ein Durchschnittswert. Es fragt sich weiter, ob sich diese 15 % mit zunehmender Macht eines Politikers ändern? Gibt es einen Zusammenhang zwischen politischer Macht und dem Glauben an Hellseherei und Astrologie?

Staatenschicksal ist Politikerschicksal


Die Französische Revolution, die Russische Revolution, der Untergang des Dritten Reiches und der Zusammenbruch der DDR – die Ermordung, Hinrichtung, Inhaftierung und die Flucht vieler der wichtigsten Repräsentanten dieser untergegangenen Mächte –, all das zeigt, wie sehr das Schicksal eines Politikers mit dem Schicksal seines Staates verknüpft ist. Die Schicksale von Staat und Politiker hängen zusammen wie die Schicksale von Schiff und Kapitän.

So mancher Präsident oder Kanzler versucht daher, das Schicksal seines Staates besser zu verstehen, weil er weiß, dass es auch um sein eigenes Schicksal geht. Wer aber nach dem zukünftigen Schicksal eines Staates fragt, kommt an Astrologie und Hellseherei nicht vorbei. Dazu gibt es zahllose Beispiele aus 3000 Jahren Weltgeschichte. Eine gewisse Logik spricht also dafür, dass ein Politiker bei zunehmender Identifikation mit seinem Staat und mit zunehmender Macht erkennt, dass er Teil eines größeren Ganzen ist – das er zwar immer besser verstehen, aber nicht wirklich beeinflussen kann.

Das Phänomen zunehmender persönlicher Macht einerseits und zunehmendem Bewusstsein eigener Machtlosigkeit angesichts „höherer“ Mächte andererseits hat – wie wir noch sehen werden – bei bestimmten Politikern immer wieder die Bereitschaft...

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