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Herausforderungen an den Öffentlichen Dienst. Kompetenzen der zukünftigen Public Managerinnen und Manager im Bundesdienst

AutorRoland Kaimbacher
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl98 Seiten
ISBN9783668430853
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Organisation und Verwaltung - Sonstiges, Note: 1,0, FH Campus Wien, Veranstaltung: Public Management, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die derzeit und in naher Zukunft an den Öffentlichen Dienst heranstehen und mit welchen Kompetenzen die zukünftigen Public Managerinnen und Manager gerüstet sein sollten, um diese Herausforderungen bewältigen zu können. Anhand von qualitativen Interviews mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Öffentlichen Verwaltung werden einerseits die Herausforderungen, wie demographische Entwicklung, Wissensmanagement, Personalmanagement, Innovation und Innovationsbereitschaft, beleuchtet und andererseits werden die dazu erforderlichen Kompetenzen der Public Managerinnen und Manager benannt, um diesen Herausforderungen in Zukunft begegnen zu können. Unter Zuhilfenahme der qualitativen Inhaltsanalyse wurden die Interviews analysiert, um für den Leser einen zusammenfassenden, generellen Überblick über die heranstehenden Herausforderungen zu schaffen. Die erforderlichen Kompetenzen konnten dadurch auch in die Komplexe der generellen Kompetenzen, der Kompetenzen für Spezialbereiche und in Kompetenzen von Führungspersonen zusammengefasst werden. Vor allem konnte der gesteigerte Bedarf an Managementkompetenzen im Öffentlichen Dienst anhand der Analyse der Interviews bestätigt werden. This thesis deals with current and future challenges the Public Sector is being confronted with and at the same time shows what kinds of skills future Public Managers should possess in order to successfully cope with such challenges. Based on qualitative expert interviews in the field of Public Administration, the author on the one hand looks at challenges with regard to demographic developments, knowledge management developments, human resource management developments and innovation developments and on the other hand describes necessary competences Public Managers will have to show and apply in this perspective. Using the so-called qualitative content analysis, the above-mentioned interviews have been analysed in a way to provide the reader with a summary and general overview of upcoming future challenges. Study based and necessarily required competences can be summarized in the frame of general competences, competences for specialized areas and skills for persons with leadership competence. In particular and on basis of the carried-out interview analysis, an increased demand for sophisticated management skills for future Public Managers can be confirmed.

Roland Kaimbacher, BA MA, arbeitet seit über 20 Jahren im Öffentlichen Dienst und ist derzeit im Digital- und E-Government-Bereich tätig. Darüber hinaus hat er langjährige, internationale Erfahrungen in den Bereichen des Fotojournalismus und der globalen Rüstungskontrolle. Seine akademischen Ausbildungen, mit Schwerpunkt Public Management, wurden an der Fachhochschule FH Campus Wien abgeschlossen.

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Leseprobe

3.    Die Methodologie


Die Grundlage dieser Arbeit bildet eine qualitative empirische Untersuchung des generierten Interviewmaterials. Als empirische Forschung werden jene Untersuchungen bezeichnet, die bestimmte Ausschnitte der sozialen Welt beobachten und analysieren. Obwohl der gegenständliche Forschungsprozess auf Erfahrungen, in diesem konkreten Fall auf Erfahrungen der Expertinnen und Experten, beruht, werden die gemachten Beobachtungen durch Theorien angeleitet und in weiterer Folge wieder theoretische Rückschlüsse gezogen. Es geht dabei um das Verstehen und Deuten von Abläufen, Wirkungen und Handlungen (vgl. Flick/von Kardorff/Steinke 2005, S. 14ff).

Die empirische Forschung wird in der Regel in quantitative und qualitative Forschung unterteilt. Im Gegensatz zur quantitativen Sozialforschung, die auch als theorietestende Forschung bezeichnet wird, stellt die qualitative Forschung eine theoriegenerierende Forschung dar (vgl. Gläser/Laudel 2010, S. 24f).

Dieses Kapitel behandelt den durchgeführten Forschungsprozess und die angewendeten Methoden. Die Ergebnisse des Forschungsprozesses werden in den Kapiteln 4 und 5 dargestellt und zusammengefasst.

 

3.1.    Grundlagen qualitativer Forschung


Für Forscher können bei der empirischen Untersuchung von Forschungsgebieten drei Arten von Daten unterschieden werden: Beobachtungen, Befragungen und Dokumente (vgl. Brüsemeister 2008, S. 14).

Den Beginn der empirischen Sozialforschung bildet die Beobachtung. Dies erfordert vom Forscher vorurteilsfreie und objektive Feld-Beobachtungen, welche für andere Forscher objektivierbar gemacht – das heißt verschriftlicht – werden müssen.

Die Befragung stellt die häufigste Technik der empirischen Sozialforschung dar. Befragungen können schriftlich oder mündlich mit quantitativen, sowie auch qualitativen Methoden durchgeführt werden.

Über Dokumente erhält man den dritten Zugang zur empirischen Sozialforschung. Neben Texten zählen auch Rundfunk- und Fernsehsendungen zur Kategorie „Dokumente“ (vgl. ebd., S. 14ff).

Diese zitierten drei Arten von Daten können im Allgemeinen nach folgenden Prinzipien der Methodologie untersucht werden.

„Als Methodologie bezeichnet man die Lehre von den Methoden, die Auskunft darüber gibt, wie man den interessierenden Weltausschnitt erforschen kann, das heißt, welche Schritte gegangen werden müssen und wie die Schritte gegangen werden sollten. (...) Die Grundlagen einer Methodologie bilden bestimmte Prinzipien, die die Beurteilung und die Auswahl von Untersuchungsstrategien und Methoden anleiten sollen.“ (Gläser/Laudel 2010, S. 29 – Hervorhebungen durch den Autor)

Mit diesen methodologischen Prinzipien wird sichergestellt, dass auch andere Forscher sich auf das produzierte Wissen verlassen können. Es wird damit neues Wissen produziert und anderen Forschern zur Verfügung gestellt. Das durch die jeweilige Forschung neu produzierte Wissen, welches für andere verlässlich verwendbar sein soll, folgt drei methodologischen Prinzipien, die für alle Wissenschaftsdisziplinen Gültigkeit haben (vgl. ebd., S. 30ff):

·         Das Prinzip der Offenheit

·         Das Prinzip des theoriegeleiteten Vorgehens

·         Das Prinzip des regelgeleiteten Vorgehens

Das Prinzip der Offenheit im empirischen Forschungsprozess erfordert Offenheit für unerwartete Informationen. Vom Forscher wird dabei eine vorurteilsfreie und nicht-kategorisierte Vorgehensweise erwartet, um nicht in Gefahr zu kommen, die Beobachtungen in bereits vorgefertigte Kategorien abzulegen und manche Bereiche auszuschließen (vgl. ebd., S. 30). Das erfordert aber auch allgemein gehaltene Forschungsfragen, die im Laufe des Untersuchungsverlaufes an den Forschungsstand angepasst werden können. Bei den Interviews mit den Expertinnen und Experten sollten offene Fragen gestellt werden, um den Interviewten einen möglichst großen Freiraum bei der Beantwortung der Fragen zu ermöglichen (vgl. Froschauer/Lueger 2003, S. 216).

Dieses Prinzip wurde für die Bearbeitung dieser Forschungsarbeit herangezogen. Zur Vollständigkeit werden auch die weiteren Prinzipien noch näher erläutert:

Das Prinzip des theoriegeleiteten Vorgehens bedeutet, dass man an die Erfahrungen anderer anknüpft, um einen Erkenntnisfortschritt zu erzielen (vgl. Gläser/Laudel 2010, S. 32).

Das Prinzip des regelgeleiteten Vorgehens erfordert ein striktes Einhalten von expliziten Regeln bei der Wissensproduktion. Dies ist vor allem für die Rekonstruktion von Ergebnissen erforderlich, um festzustellen, ob das Vorgehen angemessen ist und die Ergebnisse akzeptiert werden können (vgl. ebd., S. 32f).

Für die Sozialwissenschaften kann darüber hinaus noch ein weiteres, allgemeines methodologisches Prinzip abgeleitet werden: Das Prinzip des Verstehens als „Basishandlung“ sozialwissenschaftlicher Forschung. Dabei wird das Verstehen als Leistung betrachtet, die für den Forschungsprozess essentiell ist. Das Verstehen der Handlung ist dabei im Vordergrund und somit ein unverzichtbares Mittel der sozialwissenschaftlichen Arbeit (vgl. ebd., S. 32f).

Diese vier dargestellten methodologischen Prinzipien haben für die gesamte Sozialwissenschaft Gültigkeit und weisen für den erforderlichen Forschungsprozess gemeinsame Strukturen auf, welche in dem folgenden Unterkapitel vorgestellt werden (vgl. ebd., S. 32f).

 

3.2.    Forschungsprozess


„Jeder empirische Forschungsprozess beginnt damit, dass eine Forschungsfrage formuliert wird.“ (vgl. Gläser/Laudel 2010, S. 33).

Bei der qualitativen Forschung werden Entscheidungen in verschiedenen Forschungsphasen getroffen, welche als Gesamtes den Forschungsprozess bilden (vgl. Froschauer/Lueger 2003, S. 22f). Um den Forschungsprozess dieser Arbeit nachvollziehbar zu machen, werden die wesentlichsten Forschungsphasen näher erläutert:

 

a)     Planungsphase

In dieser Phase beschäftigt man sich mit dem eigentlichen Forschungsgegenstand, um einen generellen Überblick zu bekommen und ein allgemeines Verständnis für die Thematik zu erlangen. Es werden grundsätzliche Voraussetzungen geschaffen, um das Forschungsfeld überhaupt bearbeiten zu können. Dabei stehen Überlegungen im Vordergrund, welche Personen bzw. Personengruppe für den Forschungsgegenstand relevant sein könnten, welche Daten notwendig sind und woher diese beschafft werden sollen. Wesentlich in dieser Phase ist die generelle, gedankliche Einarbeitung in den Forschungsgegenstand (vgl. Froschauer/Lueger 2009, S. 76ff).

In dieser Phase wurde der Forschungsgegenstand mittels Literaturrecherche aufgearbeitet. Dadurch konnten die Themen für das leitfadengestützte Interview bestimmt und ausgearbeitet werden, und es wurde eine Basis für die Fragestellungen und eine eventuelle Diskussion mit den Interviewten geschaffen. Des Weiteren wurden die ersten relevanten Expertinnen und Experten für die Interviews bestimmt.

 

b)     Orientierungsphase

In dieser Phase werden erste Maßnahmen aus der Planungsphase umgesetzt. Vor allem dem Erstkontakt wird in der Orientierungsphase eine wichtige Rolle zugeschrieben. Die ersten zwei Interviews wurden bewusst mit Personen geführt, welche den Studiengang unterstützen und somit an einer Mitarbeit per se Interesse hatten. Diese zwei Interviews schafften den Rahmen für Folgekontakte und ermöglichten auch den Zugang zu weiteren Kontakten (vgl. Froschauer/Lueger 2009, S. 87ff).

Durch diese zwei Personen wurden weitere potentielle Expertinnen und Experten genannt, die ebenfalls für weitere Interviews relevant erschienen. Bei den diesbezüglichen Kontaktaufnahmen wurde darauf hingewiesen, dass eine explizite Empfehlung der ersten beiden Interviewten vorlag. Diese Empfehlungen ermöglichten relativ kurzfristige Interviewtermine bei den besagten Personen.

Das erste in der Orientierungsphase geführte Interview war noch ein offeneres Gespräch, um die Rahmenbedingungen und Zugänge zur Forschungsarbeit zu ermitteln (vgl. ebd., S. 87). Durch dieses Interview konnten die Leitfragen für alle weiteren Interviews verfeinert und die Struktur des Interviewleitfadens angepasst bzw. abgestimmt werden.

 

c)     Zyklische Hauptforschungsphase

Der Forschungsprozess erfolgte in der Hauptforschungsphase zirkulär und wurde am deutlichsten durch die zentralen Elemente der interpretativen Sozialforschung und der methodologischen Basisüberlegungen wie folgt veranschaulicht (vgl. Froschauer/Lueger 2009, S. 102ff):

a)    Unentwegtes Ineinandergreifen von Erhebung und Interpretation

b)    Permanente Reflexion auf inhaltlicher und methodischer Ebene

c)    Flexible und variable Gestaltung der Erhebungs- und Interpretationsverfahren

d)    Permanente Überprüfung der vorläufigen Ergebnisse

e)    Laufendes Erstellen von vorläufigen Teilanalysen

Die Hauptforschungsphase wurde durch aufbauende Analysezyklen gekennzeichnet, wobei diese immer wieder durch Reflexionsphasen unterbrochen wurden. Dies war notwendig, um den...

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