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Hermetische Aufsätze über wahre Runenmagie

Nach den Lehren von Franz Bardon

AutorJohannes H. von Hohenstätten
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl148 Seiten
ISBN9783732277773
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Dieses Buch über wahre Runen-Magie will die Aussage von Franz Bardon in seinem dritten Werk unterstützen, dass Runen-Magie mit der Quabbalah gleichzusetzen ist und einer fundierten hermetischen Kenntnis und Reife bedarf. Namhafte Autoren wie Dr. Lomer, S. A. Kummer, F. B. Marby und viele andere mehr bestätigen dies durch ihre Aufsätze, wohingegen neuzeitliche Bücher die Heiligen Runen verfälscht, verdreht und korrumpiert haben. Inhaltsangabe: Vorwort 1. Vorspruch 2. Das Runen-System 3. Über die Druiden 4. Philosophie der Runen 5. Bluts-Mysterium im Spiegel der Runen 6. Kosmische Kräfte in den Buchstaben 7. Symbol - Urform - Rune 8. Was ist's um die Runen? 9. Ein vergessener kosmischer Rhythmus 10. Runen-Rätsel der Edda 11. Runenzauber 12. Im Anfang war das Wort 13. Der Sieg des heiligen OM 14. Der OM-Laut in der Sprache der Germanen 15. Die Kirche des Schweigens 16. Das Geheimnis der Osterinsel 17. Unvollständiger Runen-Roman 'Die Sonnen-Söhne'

Der Autor war Schüler und Freund von Anion und Ariane, welche ihn beide auf dem 'Weg zum wahren Adepten' von Franz Bardon meisterlich weiterhalfen. Die beiden Meister gaben ihm den Auftrag, sein Wissen und seine Erfahrungen niederzuschreiben um sie so der Öffentlichkeit preiszugeben.

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Leseprobe

3. Über die Druiden

K. Heise

Die Druiden waren Kelten. Wie bei allen Völkern gab es bei den Kelten eine innere und eine äußere Religion, die Religion der Eingeweihten und die des Volkes. Wie bei den meisten Völkern um die Zeitende finden wir in der esoterischen Religionsausübung viele barbarisch und grausam erscheinende Riten. Offenbar vertraten die Druiden die Anschauung: „Gebt Gott, was Gottes ist! Gebt dem Volke, was des Volkes ist!“

Bei den Kelten herrschte die Vielgötterei. Aus der Vielzahl ihrer Götter, die meist halb Tier, halb Mensch waren, ragten vier hervor. Nach der Art, wie ihnen geopfert wurde, muss man sie als Elementargottheiten ansehen.

  • Taranis war der oberste Gott, ein triadischer Gott der Sonne und des Feuers. Man opferte ihm riesenhafte Reisigmodelle, die man mit Menschen gefüllt verbrannte.
  • Teutates war der Gott der Wasser. Seine Opfer wurden ertränkt.
  • Esus war der Gott der Luft. Für ihn hängte man Menschen an Bäume und ließ sie dort bis zur Zersetzung.
  • Epona, die Pferdegottheit, verkörperte die Erde. Für sie wurden Frauen und Pferde geschlachtet.

Menschenopfer waren damals alltäglich. Man gelobte sie gegen Krankheiten oder für den Sieg in der Schlacht.

Diodor berichtet uns von den Wahrsagerinnen: Sie weihen einen Menschen und stoßen ihm ein Schwert über dem Zwerchfell in die Herzgrube. Aus der Art des Hinstürzens, aus dem Zucken der Glieder und aus dem Fließen des Blutes deuten sie die Zukunft.

Asvamedha nennt man in Indien das Pferdeopfer, das noch vor wenigen Jahren in Indien gebräuchlich war.

Ein dem Asvamedha ähnlicher Ritus existierte trotz der Christianisierung hoch bis ins späte Mittelalter in Irland bei der Erhebung der Ulsterkönige. Ursprünglich war er der Gottheit Epona, der Erdgöttin, geweiht. Sie trat dabei in der Gestalt einer jungen, noch unberührten Stute auf und sollte den neuen König in seiner Würde bestätigen. Von den Priestern wurde nach bestimmten Vorzeichen eine Jungstute ausgewählt. Diese Stute musste sich von dem König willig einfangen und vor dem versammelten Volke befruchten lassen. Dann musste er sie schlachten und in ihrem Blute baden.

Anschließend wurde sie zerteilt, gekocht und vom König und dem Volke aufgegessen. So bewies der König die Rechtmäßigkeit seiner Thronfolge. Diese Hierogamie fand außerdem regelmäßig zum Neujahrsfest und bei Übergangsriten, bei der Aufnahme in die Altersklasse der Krieger und bei der Einweihung in die Bruderschaft (fiana) statt.

Zu erwähnen ist noch, dass die meisten keltischen Götterbilder die Lotosstellung der indischen Gottheiten einnahmen. Die römischen Schriftsteller sehen diese Haltung als Fruchtbarkeitshaltung an. Natürlich kann es sich dabei nur um eine geistige Fruchtbarkeit handeln, da ja in dieser Stellung die Geschlechtszentren gedrosselt und ihre Energien der geistigen Ebene zugeführt werden. Da die Lotosstellung sonst nirgends in Europa, sondern nur in Afrika und in Asien vorkommt, kann sie nur einer gemeinsamen, sicher atlantischen Quellen stammen.

Bedeutete die Lotosstellung der Götter geistiges Wachstum, so gab es auch Götter der physischen Fruchtbarkeit. Noch 1739 stand in einem Hain bei Schweinfurt eine Erzfigur, die von den Bewohnern Lollus genannt wurde. Sie stellt einen Jüngling dar, der um den Hals einen Kranz von Mohnkapseln trägt. Mit der rechten Hand greift er nach dem Mund und fasst seine Zunge mit Daumen und Zeigefinger. Der Name Lollus deutet auf Phallus hin, und das Volk opferte ihm früher Tauben und Kornähren Unfruchtbare Frauen beteten vor ihm.

Phallische Symbole keltischen Ursprungs findet man noch heute in Frankreich. Im Kolosseum zu Hirnes wurde z. B. an einem Eingangspfeiler ein Basrelief mit drei Phallen gefunden. Eine Göttin lenkt sie an Zügeln wie Pferde. Sie steht auf dem Endphallus, den sie gängelt; sie hält den Hauptphallus mit Flügeln an der Leine. Dieses Symbol zeigt den Einfluss der Weiblichkeit auf die drei Lebensalter! Der kleine mit den Glöckchen bedeutet den Jüngling, der geflügelte den kraftstrotzenden Mann, und der zusammengeschrumpfte, am Gängelband geführte, den hilflosen Greis.

Noch heute werden Penis- und Vulva-ähnliche Backwaren in Frankreich hergestellt. Am Morgen von Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Walpurgia werden Frauen mit Ruten geschlagen, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern.

Ethisch und moralisch weit über allen Volkskulten standen die Druiden. Sie waren Priester, und die Könige der Kelten warben um ihre Gunst. Druiden heißt: Lehrer der Weisheit, Wahrheit und Treue. Ein griechischer Schriftsteller nennt sie „Semothei“, d. h. „ehrwürdige Gottesmänner“. Ihr Ruf war in der ganzen alten Welt verbreitet. Die Druiden nahmen in Europa die gleiche Stellung ein, wie die Chaldäer bei den Babyloniern, die Brahmanen bei den Indern, die Priester bei den Ägyptern.

Die Druiden hatten eine eigene Schrift; sie war dem Griechischen und dem Sanskrit verwandt und scheint von die germanischen Runen abzustammen. Dennoch mussten die Druidenschüler alles auswendig lernen. Infolgedessen dauerte ihre Ausbildung zwanzig Jahre. Es gab keine Spezialisten, sondern jeder musste das gesamte Wissen seiner Zeit beherrschen. Der Unterricht umfasste Theologie, Astrologie, Philosophie, Politik, Arzneikunde, Mathematik und Physik. Alle Unterweisungen und Lehrergebnisse wurden in dreifach dreigegliederte Verse zusammengefasst. Davon sind uns einige überliefert: „Ehre Gott, scheue das Böse, sei ein Mann!“ – „Richtig denken, richtig sprechen, richtig handeln.“ – „Von andern nichts Böses denken, nichts Böses sprechen, nichts Böses hören.“

Die Lehre der Druiden war ebenfalls triadisch: Gott, Welt, Seele:

  1. Die Theologie gipfelt in einem unendlichen Kreis ewiger Allgottheit und seinen Durchmesser, dem Gott, dessen Wille die Geschicke der Menschheit lenkt, und dessen Verehrung und Dienst die Hauptpflichten des Druiden darstellen.
  2. Die Welt ist aus dem Chaos (Akasha) hervorgegangen. Über allem steht also das Akasha. Es ist unvergänglich und wird einst im Aufbruch von Feuer und Wasser die Welt in sich aufnehmen.
  3. Der Geist ist unsterblich. Nach dem Tode des Menschen muss er Wanderungen durch die verschiedenen Welten machen. Nach einer bestimmten Anzahl von Jahren wird er wiedergeboren zu einem neuen Leben in einem neuen menschlichen Körper. Die Schicksale dieses neuen Lebens sind die Früchte des vergangenen. Der Tod erscheint als eine Wiedergeburt und bildet eine Unsterblichkeitskette der Menschheit. Am Ende aber steht die Vollkommenheit der menschlichen Seele und ihre Wiederkehr in den Himmel und in das Licht.

Die Sonne, das Licht und das Feuer waren die druidischen Symbole der Gottheit. Frau Blavatzky sagt: „Die Druiden kannten die Bedeutung der Sonne im Stier, wenn, nachdem alle anderen Feuer am 1. November verlöscht waren, ihre heiligen, unauslöschlichen Feuer allein übrigblieben, um den Horizont zu erleuchten, so wie die Magier und Zoroastrianer.“

So wie die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems ist, so ist der Stier das Zentrum unserer Sternenwelt. Am Halse des Sternenbildes Stier liegen die Plejaden, die in der Astronomie als die Zentralgruppe des Systems der Milchstraße betrachtet werden. Die Quabbalah sieht in ihnen die siderische Siebenheit, geboren aus der ersten geoffenbarten Seite des oberen, verborgenen Dreiecks. Diese geoffenbarte Seite ist der Stier, das Symbol der Eins, oder des ersten, hebräischen Buchstabens, des Aleph oder Stiers, dessen Synthese Zehn (10) ist oder Jod, der vollkommene Buchstabe und die vollkommene Zahl. Alkyone in den Plejaden ist der Punkt, um den sich unser Weltall dreht.

Die Funktion der Druiden war es auch, den Kalender zu fixieren. Dieser umfasste gute und böse Tage. Der 6. Tag nach Neumond diente zur Berechnung von Monats- und Jahresbeginn. Man weiß das von dem Kalender, den man in Coligny entdeckt hat, und der im Museum zu Lyon aufbewahrt wird. Genau wie bei den Römern war jeder Tag einem Planetengott reserviert. Bestimmte andere Tage wurden besonders gefeiert! Der 1. Mai (Trudennacht oder Walpurgis), der Zeitpunkt der Sonnenwenden, und der 1. November.

Die Druiden waren auch Ärzte. Sie kultivierten Medizinalpflanzen. Zu den Mitteln, die sie in die Volksmedizin einführten, gehören Veronika, Kümmel, Arnika, Eisenkraut. Als Allheil- und Zaubermittel benützten sie die Mistel der Roteiche, die magische Kraft besitzt. Die Mistel der Steineiche, die sehr selten ist, wurde unter einer besonderen Zeremonie gesammelt. Diese fand am 6. Montag des Jahres statt. Wenn die Druiden Opfer und Mahl gerichtet hatten, führten sie zwei weiße Stiere herbei, deren Hörner sie bekränzten. Dann stieg ein Druide in weißem Gewand auf den Baum. Mit einer goldenen Sichel schnitt er die Mistel ab, die in einem weißen Tuch aufgefangen wurde. Darauf opferten sie die Stiere, und beteten, dass der Gott die Gabe glückbringend machen möge für diejenigen, denen er sie gesandt habe. Sie waren überzeugt, dass unfruchtbare Tiere und Menschen durch den Genuss des Mistelbeerensaftes fruchtbar wurden, und dass der Saft ein Mittel gegen alle Gifte sei. Die hohe Meinung von der Mistel hat sich bei uns durch das ganze Mittelalter und in England bis heute erhalten. Als mit der Ausrottung der Eichen die Mistel mehr und mehr aus unseren Wäldern verschwand, trat der Tannenbaum an ihre Stelle. Mit dem immergrünen Mistelzweig begrüßten die Druiden die Sonne zur Wintersonnenwende, genau wie wir es mit dem Weihnachtsbaum tun.

„Panta rhei“, sagt Heraklit. „Alles fließt, alles verändert sich,...

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