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E-Book

Histamin-Intoleranz

Beschwerdefrei genießen

AutorDoris Fritzsche
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783833856365
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,49 EUR

Nicht jeder, der sich gesund ernährt, fühlt sich automatisch auch wohl. Lebensmittel wie Tomaten, Fisch, Hartkäse, Spinat oder Sauerkraut können bei Menschen mit Histamin-Intoleranz - HIT - zu vielen verschiedenen Beschwerden führen wie beispielsweise starke Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, Kopfschmerzen, eine behinderte Nasenatmung, geschwollene Augenlider oder niedriger Blutdruck. Die Symptome treten meistens unmittelbar bis zwei Stunden nach dem Essen auf und können bis zu einem halben Tag oder länger andauern. Ursache ist ein im Lauf des Lebens erworbener Mangel am Enzym DAO. Da die HIT eine genaue Kenntnis der zu vermeidenden histaminreichen Nahrungsmittel erfordert, werden in diesem Kompass detaillierte Lebensmitteltabellen aufgeführt. Mit dem empfohlenen Drei-Phasen-Programm - konsequenter Verzicht, das Finden der verträglichen Histamindosis und der Einsatz von Antihistaminika und Enzymen - können die Krankheitszeichen fast vollständig verschwinden.



Dipl. oec. troph. Doris Fritzsche ist ernährungstherapeutische Beraterin, Sachbuchautorin und in der Weiterbildung tätig (für Diabetikerberaterinnen/n, Diabetologinnen/n, Apothekerinnen/n). Nach dem Studium der Haushalts- und Ernährungswissenschaften war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. I. Elmafda. Später arbeitete sie für eine diabetologische Schwerpunktpraxis und als Dozentin in Fachschulen. Seit 2000 ist sie mit eigener Beratungspraxis selbständig tätig. Als Mitglied in verschiedenen Berufsverbänden und Qualitätszirkeln informiert sie sich regelmäßig zu neuen Erkenntnissen der Ernährungsforschung.

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Leseprobe

WICHTIG

Die Bezeichnung Pseudoallergie wird oft falsch ver standen, schließlich heißt »pseudo« üblicherweise so viel wie »scheinbar« oder »vorgetäuscht«. In diesem Zusam menhang jedoch bedeutet es weder, dass die Reaktion ausbleibt, noch, dass sich die Betroffenen die Beschwerden nur einbilden. Es lassen sich lediglich keine IgE-Anti körper nachweisen. Die Beschwerden sollten jedoch genauso ernst genommen und auch konsequent behan delt werden.

Ob und welche Zusatzstoffe in einem Lebensmittel enthalten sind, verrät die Zutatenliste auf der Verpackung. Dort müssen Bezeichnung der Zusatzstoffe und/oder E- Nummern angegeben werden. Bei nicht abgepackten Lebensmitteln wie Brot und Brötchen, Wurstwaren und Käse können Sie die Zutatenliste beim Verkäufer erfragen.

Insbesondere zu Beginn der Behandlung einer Histamin- Intoleranz sollten Sie daher Lebensmittel und Zusatzstoffe, die pseudoallergen wirken können, so konsequent wie möglich vermeiden.

Farbstoffe

Vor allem die Aufnahme der synthetisch hergestellten Azofarbstoffe (auf Basis von Anilin) ist riskant:

  • Auf Tartrazin (E 102) reagieren viele Menschen mit chronischer Urtikaria (Nesselsucht) und Asthma bronchiale. Auch bei einer Unverträglichkeit gegenüber Salicylaten (>) reagiert der Körper oft empfindlich auf Tartrazin.
  • Der gelbe Farbstoff ist unter anderem zugelassen für Liköre, Brannt- und Obstweine, nichtalkoholische aromatisierte Getränke, Brause(pulver), Feinbackwaren, gesalzene Knabberwaren, Süßwaren, Puddingpulver, Desserts, Senf, Würzsaucen, aromatisierten Schmelzkäse, Fisch- und Krebsfleischpasteten, Käserinde, Kunstdärme, Nahrungsergänzungsmittel sowie Arzneimittel.
  • Eine Empfindlichkeit gegenüber dem Konservierungsstoff Benzoesäure (>) und ihren Salzen (E 210 bis 213) oder Salicylaten geht häufig mit einer Unverträglichkeit auf Azorubin (E 122) einher. Der rote Farbstoff ist unter anderem zugelassen für Spirituosen, Obstweine, Süßwaren, Marzipan, Speiseeis, Desserts, Fertigsuppen und -saucen, feine Backwaren, Marmelade, Konfitüre, Fruchtzubereitungen, Paniermehl, Fischersatzprodukte, Senf, Knabberwaren, Schmelzkäse, Brause(pulver), Sirup, Nahrungsergänzungsmittel und Farbmischungen (Violett- und Brauntöne).
  • Auch Echtes Karmin (E 120), gewonnen aus weiblichen Scharlachschildläusen, kann Atembeschwerden auslösen. Der rote Farbstoff ist unter anderem zugelassen für Spirituosen, Obstwein, Süßwaren, Marmelade, Konfitüre, Fruchtzubereitungen, aromatisierte Frühstückszerealien, rot geäderten Käse sowie essbare Überzüge für Käse und Wurst, außerdem findet er sich in verschiedenen Arzneimitteln und Kosmetika.

Azofarbstoffe

  • Tartrazin (E 102)
  • Gelborange S (E 110)
  • Azorubin (E 122)
  • Amaranth (E 123)
  • Cochenillerot A (E 124)
  • Rot 2G (E 128)
  • Allurarot AC (E 129)
  • Brilliantschwarz FCF (E 151)
  • Braun FK (E 154)
  • Braun HAT (E 155)
  • Litholrubin BK (E 180)

Sonstige Farbstoffe, die pseudoallergen wirken können

  • Kurkumin (E 100)
  • Chinolingelb (E 104)
  • Echtes Karmin (E 120)
  • Erythrosin (E 127)
  • Patentblau V (E 131)
  • Indigotin I (E 132)
  • Brillantblau (E 133)
  • Cu-Chlorophyll (E 141)
  • Säurebrillantgrün BS (E 142)
  • Eisenoxid (E 172)

Konservierungsstoffe

Die größte Gruppe der potenziell pseudoallergenen Zusatzstoffe machen die Konservierungsstoffe aus. Wenn sie zugesetzt wurden, muss dies auf der Verpackung stehen oder bei lose angebotenen Lebensmitteln auf einem Schild neben der Ware kenntlich gemacht werden.

Sämtliche der nachfolgend aufgeführten Konservierungsstoffe können pseudoallergische Reaktionen wie Kopfschmerzen, Migräne und Asthma auslösen.

  • Auf Benzoesäure und Benzoate (E 210 bis 213) sowie auf Parabene (E 214 bis 219) reagieren besonders Menschen, die an chronischer Urtikaria (Nesselsucht), Asthma und Quincke-Ödemen (plötzlich auftretende Schwellung von Haut und Schleimhäuten, vor allem im Gesicht und im Rachen) leiden.
  • Benzoesäure und Benzoate sind unter anderem zugelassen für alkoholfreies Fassbier, Spirituosen, zuckerreduzierte Konfitüre, Marmelade, Gelee, Oliven und Aspik, außerdem in Eiermalfarben, Kosmetika und medizinischen Salben. Parabene können in Oberflächenbehandlungen und gelatinehaltigen Überzügen luftgetrockneter Fleischwaren, in Knabberwaren, Süßwaren, Saucen, Feinkostsalaten, Aromen und Kosmetika enthalten sein.
  • Das Oberflächenbehandlungsmittel Thiabendazol finden Sie besonders auf Zitrusfrüchten. Beim Schälen oder Pressen gelangt es auf den essbaren Teil der Früchte. Durch den Kauf unbehandelter Zitrusfrüchte können Sie den Kontakt mit Thiabendazol vermeiden.

Potenziell pseudoallergene Konservierungsstoffe

  • Sorbinsäure und Sorbate (E 200 bis 203)
  • Benzoesäure und Benzoate (E 210 bis 213)
  • Nisin (E 234)
  • Parabene (E 214 bis 219)
  • Schwefeldioxid und Sulfite (E 220 bis 228)
  • das Oberflächenbehandlungsmittel Thiabendazol

Benzoesäure, Benzoate und Benzoesäureverbindungen kommen als natürliche Konservierungsmittel auch in naturbelassenen Lebensmitteln vor. Sie finden sich in Früchten, Pilzen, Zimt, Nelken und einigen Milchprodukten.

Beim Obst enthalten insbesondere Beerenfrüchte wie Preiselbeeren (100–200 mg pro 100 g), Heidelbeeren, Johannisbeeren, aber auch Pflaumen größere Mengen Benzoesäure. In Joghurt kann die Benzoesäurekonzentration bis zu 5 mg je 100 g betragen, in Hartkäse mit langer Reifungszeit sogar bis zu 50 mg pro 100 g.

In Champignons wurden Benzoesäurekonzentrationen von bis zu 30 mg je 100 g des Trockengewichts gefunden. Bei frischen Champignons mit einem Trockenmassegehalt von etwa 6,5 g bedeutet das entsprechend etwa 2 mg Benzoesäure pro 100 g.

INFO

Häufig treten Intoleranzen gegen Benzoesäure/Benzoate und Salicylsäure/Salicylate (zum Beispiel der Medika mentenwirkstoff Acetylsalicylsäure in Schmerzmitteln) auch gemeinsam auf. Wenn Sie bereits wissen, dass Sie auf eine der beiden Stoffgruppen pseudoallergisch re agieren, sollten Sie die andere vorsichtshalber meiden.

Antioxidanzien

Um Lebensmittel vor dem Verderb durch Sauerstoff zu schützen, setzt die Industrie ihnen verschiedene Antioxidanzien zu, von denen einige ebenfalls pseudoallergische Reaktionen hervorrufen können.

  • Gallate (E 310 bis 312) lösen bei einigen Menschen pseudoallergische Reaktionen und Irritationen der Mundschleimhaut aus. Bei direktem Kontakt mit gallathaltigen Rohstoffen (zum Beispiel beim Backen) wurden Hautausschläge beobachtet. Gallate sind unter anderem zugelassen für verschiedene Kuchenmischungen, Knabberwaren, Trockensuppen, Würzmittel, Kaugummi und Aromen.
  • Butylhydroxyanisol/BHA (E 320) und Butylhydroxytoluol/BHT (E 321) stehen ebenfalls im Verdacht, allergieähnliche Symptome auszulösen. Allergische Hautreaktionen auf BHA und BHT sind von Kosmetika bekannt.
  • BHA und BHT sind unter anderem zugelassen für Kuchenmischungen, Knabberwaren, Trockensuppen, Würzmittel und Kaugummi.

Potenziell pseudoallergene Antioxidanzien

  • Gallate (E 310 bis 312),
  • Butylhydroxyanisol/BHA (E 320),
  • Butylhydroxytoluol/BHT (E 321)

Verdickungsmittel

Die Industrie setzt Lebensmitteln Verdickungsmittel zu, um ihre Konsistenz und Streichfähigkeit zu beeinflussen. Man findet sie zum Beispiel häufig in kalorienreduzierten Nahrungsmitteln, denen sie eine sahnig-cremige Konsistenz verleihen sollen. Bei der Speiseeisherstellung verringern Verdickungsmittel die Bildung von Eiskristallen und verbessern die Schmelzeigenschaften.

  • Johannisbrotkernmehl (E 410) und Guarkernmehl (E 412) begünstigen eventuell die Entstehung von Allergien und lösen selbst allergische Reaktionen aus. Beide sind unter anderem zugelassen für Backwaren, Konfitüre, Marmelade und Gelee, Obst- und Gemüsekonserven (Johannisbrotkernmehl vor allem bei Kastanien), Speiseeis und Milchmischgetränke. Guarkernmehl findet sich zudem in Suppen und Saucen.
  • Möglicherweise bestehen Kreuzreaktionen bei Allergie gegen Soja.

Pseudoallergene Reaktionen können des Weiteren ausgelöst werden durch

  • Carrageen (E 407) in Trockenmilch und Dickmilcherzeugnissen, wärmebehandelter Sahne, Dessertpulver, Eiscreme, Ketchup, Saucen und Süßigkeiten.
  • Gummi arabicum (E 414) – unter anderem zugelassen für Süßwaren, Bier, Tortenguss, Sahnesteif und Getränkepulver.

Als mögliche Pseudoallergene gelten zudem

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