Magisterarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1.5, Ludwig-Maximilians-Universität München (Germanistik), 165 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung 1.1 Motivation und Problemstellung '1990 entwickelten Robert Cailliau und Tim Bernes-Lee im europäischen Kernforschungszentrum bei Genf (CERN) das World Wide Web (WWW), ein auf der Sprache Hypertext basierendes Informations- und Quellensystem mit einer grafischen Benutzeroberfläche.'(1) Seit dem globalen Siegeszug des Internets(2) sind Begriffe wie Multimedia, Hypermedia, und Hypertext in aller Munde.(3) Das obenstehende Zitat ist ein Beispiel von vielen für die Verbreitung falscher Vorstellungen und Definitionen von Hypertext: Es handelt sich bei dem Untersuchungsgegenstand weder um eine Sprache natürlicher oder formaler Art, noch um ein Software- bzw. Hardwareprodukt. Der Wortbestandteil {text} legt vielmehr die Vermutung nahe, daß es sich bei Hypertext in irgendeiner Art und Weise um ein textuelles Gebilde handle. Dem Nachgehen dieser Vermutung ist der Hauptteil der vorliegenden Arbeit gewidmet.(4) Dabei stellen sich aber teilweise gravierende Probleme: [...] ______ 1 Aus dem Artikel Die Geschichte des Internets der Süddeutschen Zeitung vom 24.11.1997 (S. 9). 2 Wenn in den Medien vom globalen Siegeszug des Internets gesprochen wird, so ist der Begriff in den meisten Fällen mit dem World Wide Web (WWW) gleichzusetzen. Dabei handelt es sich bei besagtem WWW nur um einen Teil des Internets, nämlich um den multimedial-orientierten, der ein Hypertext-Informationssystem auf Client/Server-Architektur darstellt. Die in der Sprache HTML (Hypertext Markup Language) verfaßten Dokumente können Texte, Bilder, Animationen oder Klänge enthalten (Einen aktuellen Einstieg in die Programmiersprache HTML bieten Tolksdorf 1997 und Lemay 1997). Die Dokumentenbeschreibungssprache HTML sowie das Protokoll HTTP (Hyper Text Transfer Protokoll), [...] 3 Eine umfassende Einführung in die Bereiche Multimedia und Hypermedia sowie eine Prognose über die Perspektiven multimedialer Kommunikation geben Glowalla und Schoop in einem von ihnen herausgegebenen Sammelband (Glowalla u. Schoop 1996). 4 Somit befindet sich die gesamte Untersuchung freilich in einer prekären Situation: Sie ist textlinguistisch ausgerichtet, beschäftigt sich also lediglich mit textuellen Gebilden. Sollte der Nachweis erbracht werden, daß Hypertexte keine Texte sind, macht sich die Arbeit selbst überflüssig. Vorausgreifend kann aber schon hier angedeutet werden, daß sich lediglich bestimmte hypertextuelle Besonderheiten einer textlinguistischen Analyse entziehen.
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