Eine Geschichte der Gewaltdarstellung in den Medien von Heinrich von Kleist bis hin zu Quentin Tarantinos 'Inglourious Basterds'. Kriegsdarstellungen handeln von Grausamkeit, von Tätern, Opfern und ihren Gefühlen: Trauer, Empörung, Wut oder Hass. Oft zielen sie darauf ab, bei ihren Rezipienten ähnliche Emotionen hervorzurufen. Damit können sie allerdings scheitern: Selbst Gewalt in 'Anti'-Kriegsszenarien kann unfreiwillig euphorisierend wirken. Entscheidend ist, wie die Leidtragenden charakterisiert werden - als Freunde oder als Feinde. Jan Süselbeck analysiert emotionale Effekte der Literatur seit Heinrich von Kleist und Lew N. Tolstoi sowie des 'Anti'-Kriegsfilms von Lewis Milestones 'All Quiet on the Western Front' bis hin zu Quentin Tarantinos 'Inglourious Basterds'. Untersucht wird, wie sich die öffentlichen Erregungen über Gewaltinszenierungen vom 19. Jahrhundert bis zum Folterskandal von Abu Ghraib und dessen Rezeption im Internet gewandelt haben. Das Buch bietet eine emotionswissenschaftliche Geschichte des Kriegs in den Medien.
Jan Süselbeck, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Marburg und an der Universität Siegen. Redaktionsleiter der Zeitschrift literaturkritik.de. 2012 Gastwissenschaftler des Graduiertenkollegs 'Generationengeschichte. Generationelle Dynamik und historischer Wandel im 19. und 20. Jahrhundert' an der Universität Göttingen. 2004 Promotion an der FU Berlin. Forschungsschwerpunkte: Emotionsforschung, Postcolonial Studies, Interkulturalität, Literatur nach Auschwitz, Literarischer Antisemitismus, Gegenwartsliteratur, Literaturvermittlung in den Medien, Film- und Theaterwissenschaft
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