Sie sind hier
E-Book

Imkereiprodukte

Verarbeitung von Honig, Pollen, Wachs & Co

AutorWolfgang Oberrisser
VerlagLeopold Stocker Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl156 Seiten
ISBN9783702018344
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Honig, Pollen, Propolis ... Außer Honig liefert uns das Bienenvolk noch eine Vielzahl anderer Produkte, deren Heilkraft bekannt ist oder die in der Naturkosmetik Verwendung finden. Und auch aus dem Honig lassen sich viele Spezialitäten herstellen. Das Buch informiert umfassend über die Gewinnung und Verarbeitung aller Bienenprodukte, ihre Heilwirkung und ihre Verwendungsmöglichkeiten. Mit vielen Rezepten, die auch ein Nichtimker mit angekauften Rohstoffen umsetzen kann! • Honig und Honigspezialitäten (Cremehonig, Mischungen mit Nüssen oder Fruchtcremen) • Propolis und ihre Verarbeitung zu Creme, Balsam, Lösung u. v. m. • Blütenpollen • Bienenbrot • Gelée Royale • Bienenwachs • Naturkosmetik mit Bienenprodukten (Öle, Cremes, Shampoos.) • Honigliköre, -essig und Met Der Autor Wolfgang Oberrisser unterrichtet an der Imkerschule Warth/NÖ.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Bienenhonig


Die Geschichte des Bienenhonigs


Bienen leben schon seit ungefähr 40 Millionen Jahren auf dieser Erde. An der Küste Jütlands und Samlands fand man Vorformen der heutigen Honigbiene in Bernstein, die auf ein Alter von 30–35 Millionen Jahre geschätzt werden. Schon in der Steinzeit war der Bienenhonig für den Menschen von großer Bedeutung. Er diente damals bereits als Nahrungsmittel. Eine Felsmalerei in der Nähe von Valencia, die man auf 12.000 Jahre schätzt, gibt Aufschluss über die damalige Honigjagd. Die Malerei zeigt eine Frau, die in einer Felswand – an einem Seil hängend – Honig sammelt. Dem Urmenschen stellten sich zwei große Probleme: Das eine war der Bär, mit dem er beim Sammeln rechnen musste, das andere waren die Bienen, zumal das Honigsammeln durch die einst spärliche Bekleidung sicherlich kein „Honiglecken“ bedeutete. Aber das süße Gold war damals so begehrt, dass die Honigjäger die schmerzhaften Bienenstiche in Kauf nahmen. Da die Waffen des Urmenschen noch nicht so weit entwickelt waren und die Jagd nicht immer erfolgreich verlief, aßen die Menschen wahrscheinlich neben dem Pollen auch die Brut, also das ganze Wabenmaterial, als hochwertige Eiweißnahrung mit.

Auch bei den ältesten Kulturvölkern fanden Archäologen Zeugnisse darüber, dass Honig zu Kultzwecken und als Arzneimittel verwendet wurde. So schätzten bereits lange vor unserer Zeitrechnung die Ägypter, Babylonier, Hethiter, Sumerer und Chinesen die Heilwerte des Bienenhonigs. Bei den alten Ägyptern besaß die Biene einen so hohen Stellenwert, dass sie zu einem Symbolbild für den Pharao wurde. Auch der Handel mit Honig und der teilweise Import aus dem Ausland sind hier bereits nachweisbar. Damals wurden Bienen hauptsächlich in Tonröhren gehalten. Anhand einer Zeichnung, auf der man einen Imker bei der Arbeit sieht, der gerade Honig mit Wasser vermischt, fand man heraus, dass vielleicht damals bereits Met erzeugt wurde. Honig wurde auch als Grabbeigabe in Pharaonengräbern gefunden. Aufzeichnungen geben ebenso Aufschluss darüber, dass Honig zur Wundbehandlung, als Salbe gegen Augenleiden, gegen Magenverstimmung, als harntreibendes und stärkendes Mittel verwendet wurde. Die berühmte Königin Hatschepsut (1490–1468 v. Chr.) führte das Bildzeichen der Honigbiene sogar im Wappen. Unter Ramses II. wurde hohen Beamten sogar ein Teil ihres Lohns in Form von Honig ausbezahlt.

Das Honigsammeln hat eine 12.000 Jahre alte Tradition.

Bei den Sumerern fand man eine Tontafel, die Rezepturen mit Honig aufzeigte. Babylonier opferten ihren Gottheiten Honigbrei und stellten Arzneien mit Honig her. Die Hethiter betrieben Bienenzucht, die bereits behördlich reglementiert war. Der griechische Arzt Hippokrates (460–375 v. Chr.) verordnete Honig zur innerlichen und äußerlichen Anwendung, bei Fieber, zur Entwässerung und Entgiftung, zur Wundbehandlung, als Diät- und Kosmetikmittel, und seine Schüler, die Hippokratiker, kannten über 300 Rezepte, die mit Honig hergestellt wurden. Unter dem römischen Schriftsteller Plinius d. Ä. (23–79 n. Chr.) erlebte die Imkerei einen Höhepunkt, die Bienenvölker wurden von eigenen Sklaven betreut. Nach der Zeitenwende hatte Honig auch im Christentum Bedeutung. Jesus aß eine Honigwabe vor den Augen seiner Jünger, um sie davon zu überzeugen, dass er auferstanden sei. Bis ins 6. Jahrhundert erhielten Täuflinge Milch und Honig, ein Brauch, der teilweise bis heute erhalten blieb. Vom Met heißt es, dass er ein Germanentrunk sei. Wahrscheinlich haben diese aber ihr Wissen über den Honig und auch die Meterzeugung von den Römern übernommen.

Die Germanen hielten ihre Bienen in Körben (Zeidlerei) und begannen mit der richtigen Hausbienenzucht. Die Zeidler bildeten eine Art eigenen Berufsstand, wer Honig aus ihren Völkern nahm, bezahlte sogar mit seinem Leben. Um 1000 n. Chr. entstand in Nürnberg eine regelrechte Lebkuchenindustrie, die weltbekannt wurde und bis heute erhalten blieb.

Was ist Honig?


Honig ist ein Produkt aus Nektar, Honigtau oder aus beiden gemischt, vermengt mit körpereigenen Stoffen der Bienen, das nach Entzug von Wasser und dem Umtragen in ihren Waben entsteht.

Farbe und Konsistenz hängen von der jeweiligen Pflanzenart und der Reife des Honigs ab. Ob der Honig schnell oder langsam kristallisiert, bestimmen die zwei Hauptzuckerarten im Honig, nämlich Frucht- und Traubenzucker. Überwiegt der Traubenzuckeranteil, wie z. B. im Rapshonig, wird der Honig rasch fest. Überwiegt der Fruchtzuckeranteil, wie beim Akazienhonig, kann der Honig bis zu einem Jahr lang flüssig bleiben.

Was ist Nektar?


Es handelt sich hier um pflanzlichen Drüsensaft, welcher die Bienen durch seinen Süßstoff anlockt. Die Nektarien liegen entweder floral (innerhalb der Blüte) oder extrafloral (außerhalb der Blüte), auf Blättern oder Stängeln. Auch durch die duftenden Blüten werden die Bienen eingeladen und beim Nektarsammeln wird ihr Haarkleid mit Pollen angereichert, wobei es beim nächsten Blütenbesuch zur Bestäubung kommt.

Die Nektarabsonderung hängt von der Pflanzenart, den Bodenverhältnissen, vom Grundwasserspiegel, von den klimatischen Verhältnissen und der Tageszeit ab. Zur besten Nektarabsonderung kommt es bei einer hohen Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Honigtautropfen an einem Maitrieb

Was ist Honigtau?


Honigtau entsteht durch die Absonderung eines süßen Pflanzensaftes von Blattläusen, Rindenläusen, Schildläusen und Blattflöhen, die auf Bäumen, Sträuchern und auf anderen Pflanzen leben. Die Tiere entziehen den sogenannten Siebröhrensaft (Phloemsaft), entnehmen die für sie wichtigen Aminosäuren und Wasser und geben überschüssige Bestandteile, hauptsächlich Kohlenhydrate, ab.

Die bedeutendsten Bäume, auf denen man Honigtauspender findet, sind Fichten, Tannen, Lärchen, Föhren, Ahorn, Eichen und Linden.

Große Honigtauabsonderungen finden in den Monaten Juni, Juli und August statt.

Die Honigbildung


Aufnahme von Nektar oder Honigtau durch die Biene

Chemische Veränderung – Fermente (Invertase oder Saccharase) werden beigegeben und spalten Rohrzucker in Frucht- und Traubenzucker auf

Weitergabe an die Stockbienen – nochmalige Fermentierung

Einlagerung in die Zellen

Der Honig wird bis zu fünf Mal umgetragen – es kommen noch weitere Fermente wie Diastase, Phosphatase, Oxidase hinzu, wobei keimhemmende Inhibine entstehen

Der Wassergehalt wird durch Rüsselschlagen der Bienen auf 14–18 % heruntergesetzt

Nachdem die Wabenzellen mit Honig vollgefüllt sind, kommt es zu Verdeckelung und dichter Verschließung derselben mit Bienenwachs

Der Honig ist nun reif und kann geschleudert werden

Physikalische Eigenschaften

Zwei wichtige physikalische Eigenschaften von Honig sind der Wassergehalt und die elektrische Leitfähigkeit.

Wassergehalt: Blütenhonige können einen Wassergehalt von 14–21 % aufweisen, Waldhonige liegen bei 14–18 %

Elektrische Leitfähigkeit: Blütenhonige liegen im Bereich von 100–800 µs/cm (µs = Mikrosiemens), Waldhonige müssen mindestens 800 µs/cm elektrische Leitfähigkeit aufweisen.

Im Bereich von 500–800 µs/cm können Honige als Blüten- mit Waldhonig bezeichnet werden.

Sollte der Honig schon sehr dunkel erscheinen und eine Leitfähigkeit zwischen 700–800 µs/cm haben, kann man ihn als Wald- mit Blütenhonig bezeichnen.

Eigenschaften des Honigs

Honig ist hygroskopisch, das heißt, er zieht Wasser an, deshalb muss er verschlossen...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Gesundheit - Ernährung

Prostatabeschwerden erfolgreich behandeln

Der umfassende Ratgeber für Patienten und zur Vorbeugung Format: PDF

Schon ab 45 steigt die Anzahl der Männer mit Prostatabeschwerden an, mit 60 leidet schon mehr als die Hälfte darunter. Angesichts solcher Zahlen könnte man meinen, dass Prostatabeschwerden normal und…

Prostatabeschwerden erfolgreich behandeln

Der umfassende Ratgeber für Patienten und zur Vorbeugung Format: PDF

Schon ab 45 steigt die Anzahl der Männer mit Prostatabeschwerden an, mit 60 leidet schon mehr als die Hälfte darunter. Angesichts solcher Zahlen könnte man meinen, dass Prostatabeschwerden normal und…

Prostatabeschwerden erfolgreich behandeln

Der umfassende Ratgeber für Patienten und zur Vorbeugung Format: PDF

Schon ab 45 steigt die Anzahl der Männer mit Prostatabeschwerden an, mit 60 leidet schon mehr als die Hälfte darunter. Angesichts solcher Zahlen könnte man meinen, dass Prostatabeschwerden normal und…

Deine Wirbelsäule

E-Book Deine Wirbelsäule
dein Schicksal? - Zentrum von Gesundheit oder Krankheit - Hilfe zur Selbsthilfe Format: PDF

Etwa 20 Millionen Deutsche leiden an chronischen Kreuz- oder Gelenkschmerzen. Dieses Buch will wirksame Anleitungen vermitteln und aufklären, damit Schmerzen verhindert oder gelindert werden können.…

Deine Wirbelsäule

E-Book Deine Wirbelsäule
dein Schicksal? - Zentrum von Gesundheit oder Krankheit - Hilfe zur Selbsthilfe Format: PDF

Etwa 20 Millionen Deutsche leiden an chronischen Kreuz- oder Gelenkschmerzen. Dieses Buch will wirksame Anleitungen vermitteln und aufklären, damit Schmerzen verhindert oder gelindert werden können.…

Deine Wirbelsäule

E-Book Deine Wirbelsäule
dein Schicksal? - Zentrum von Gesundheit oder Krankheit - Hilfe zur Selbsthilfe Format: PDF

Etwa 20 Millionen Deutsche leiden an chronischen Kreuz- oder Gelenkschmerzen. Dieses Buch will wirksame Anleitungen vermitteln und aufklären, damit Schmerzen verhindert oder gelindert werden können.…

Wasser

E-Book Wasser
Unser wichtigstes Lebensmittel Format: PDF

Aus dem Wasser ist alles Leben entstanden. Wasser ist das Lebenselement schlechthin. Wo es Wasser gibt, pulsiert das Leben, wo es fehlt, ist es unfruchtbar und wüst. Wasser und Luft verbinden sich in…

Wasser

E-Book Wasser
Unser wichtigstes Lebensmittel Format: PDF

Aus dem Wasser ist alles Leben entstanden. Wasser ist das Lebenselement schlechthin. Wo es Wasser gibt, pulsiert das Leben, wo es fehlt, ist es unfruchtbar und wüst. Wasser und Luft verbinden sich in…

Dem Körper eine Chance

E-Book Dem Körper eine Chance
fünf Tage , die das Leben verändern Format: PDF

Der Therapeut Toni Mathis hat der kranken Gesellschaft den Kampf angesagt. Mit seiner "Gesundheitswoche" verhilft er auch scheinbar aussichtslosen Fällen wieder zum Wohlgefühl im eigenen K…

Dem Körper eine Chance

E-Book Dem Körper eine Chance
fünf Tage , die das Leben verändern Format: PDF

Der Therapeut Toni Mathis hat der kranken Gesellschaft den Kampf angesagt. Mit seiner "Gesundheitswoche" verhilft er auch scheinbar aussichtslosen Fällen wieder zum Wohlgefühl im eigenen K…

Weitere Zeitschriften

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Correo

Correo

 La Revista de Bayer CropScience para la Agricultura ModernaPflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und am Thema Interessierten mit umfassender ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler ist das monatliche Wirtschafts- und Mitgliedermagazin des Bundes der Steuerzahler und erreicht mit fast 230.000 Abonnenten einen weitesten Leserkreis von 1 ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

die horen

die horen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik."...weil sie mit großer Aufmerksamkeit die internationale Literatur beobachtet und vorstellt; weil sie in der deutschen Literatur nicht nur das Neueste ...