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E-Book

Indianisches Chakra-Heilen

Der Persönliche Totempfahl-Prozess

AutorEligio Stephen Gallegos
VerlagNeue Erde
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783890601588
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Von der Psychotherapie kommend und aus der Begegnung mit dem indianischen Totempfahl entwickelte Stephen Gallegos in den 1980-er Jahren den »Persönlichen Totempfahl-Prozess«. In der inneren Schau oder »Visualisierung« begegnen wir dabei in unseren Chakren bestimmten Tieren, die uns helfen, seelische Traumata zu heilen und das innere Wachstum auf einfache und wirkungsvolle Weise voranzubringen. Mit dieser Methode lernen nicht nur Patienten ihre inneren Anteile und Antriebe besser kennen und mit ihnen umzugehen, sondern jede Person, die an persönlichem Wachstum interessiert ist, kann sich mit dem »Persönlichen Totempfahl-Prozess« einen leicht gangbaren Weg zu innerer Ausgeglichenheit, echtem Wohlergehen und tiefgreifender Heilung erschließen.

Eligio Stephen Gallegos war jahrelang Psychologieprofessor und Direktor des psychologischen Instituts an der Mercer University in den USA. Er verbindet die Lehren C. G. Jungs mit dem indianischen Wissen um die Energiezentren im menschlichen Körper und entwickelte Imaginationsreisen, wie sie sonst auch bei der Psychosynthese üblich sind, zu einem Prozess der Selbsterkenntnis weiter, den er den »Personal Totem Pole Process« nennt. Heute ist er Direktor des Internationalen Institutes fu?r Visualisationsforschung und arbeitet vor allem als Ausbilder von TherapeutInnen in den USA und im deutschsprachigen Raum.

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Leseprobe

1


T-Shirts und Totempfähle


1979 gab ich die Stellung als Professor für Psychologie, die ich zwölf Jahre lang an einer kleinen Universität inne hatte, auf und zog an die Westküste, um meine Arbeit als Facharzt für Psychotherapie aufzunehmen.

Während meiner Dozentenzeit hatte ich mich immer mehr für die Funktion der inneren Bilder beim Wachstum und bei der Entwicklung des Menschen interessiert und für die Anwendung der unter Anleitung vermittelten inneren Bilder und die Visualisierung in der Therapie. Dieses Interesse rührte ursprünglich von den intensiven Langträumen her, die ich seit meiner Kindheit hatte und deren Funktion in meinem Leben ich nicht erkennen konnte. Dies bewog mich, eine Untersuchung der Träume anzustellen – nur wenige Leute hatten sich je intensiv damit beschäftigt – und mehrere Kurse über die Traumpsychologie abzuhalten.

Ich beschäftigte mich mit den hervorragenden Werken C. G. Jungs und wurde auf zwei Bücher aufmerksam, die ganz besonders mein Interesse für die inneren Bilder weckten. Eines davon war James Hillmans bemerkenswertes Buch Re-Visioning Psychology, eine Sammlung seiner 1972 an der Universität von Yale gehaltenen Vorlesungen. In brillantem Stil vertritt er die These, dass die Grundfunktion des Geistes darin besteht, die Welt zu beleben, indem er allem, was existiert, Leben, Stimme und Bewusstsein verleiht, so dass wir vernehmen können, was uns die Welt um uns herum zu sagen hat und wir sie aus der Perspektive jedes Elements dieser Welt erleben können. Dies ermöglicht es den innersten Elementen unseres Selbst, mit Stimme und Bewusstsein teilzuhaben, indem wir unsere Beziehung zu der uns umgebenden Welt artikulieren und sie ihrer Beziehung zu uns Ausdruck verleihen kann. So lösen wir uns von der Annahme, dass Stimme und Bewusstsein eng mit jener Identität verbunden sind, die ich als mein Selbst bezeichne.

Das andere Buch war Mary Watkins Waking Dreams, eine Doktorarbeit, in der die Autorin versuchte, ihre inneren Bilder zu verstehen. Mary Watkins zeigt die Verwendung innerer Bilder im Verlauf der Geschichte auf. Dieses Buch beeindruckte mich sehr, und es half mir, nicht nur zu verstehen, wie wenig wir über innere Bilder wissen, sondern auch, wie wir als Kultur ganz bewusst die inneren Bilder unterdrückt haben: Wir verschmähten und verleugneten sie und lehrten, dass sie wenig mit der »wirklichen Welt« zu tun hätten.

Als ich im APA-Monitor eine Anzeige für eine Stelle als Facharzt für Humanistische und Holistische Psychotherapie in Oregon las, schrieb ich sofort einen Brief, in dem ich mein Interesse bekundete. Ich war überrascht, als ich nur eine Woche später per Telefon die Stelle angeboten bekam. Ohne zu zögern sagte ich zu.

Kurz nach meiner Ankunft an der Westküste inspizierte ich die vielen Entwicklungs- und Trainings-Workshops und verbrachte eine Woche am berühmten Esalen Institute, dem Wachstums-Zentrum, das Michael Murphy in den sechziger Jahren gegründet hatte. Murphy war ein Pionier auf diesem Gebiet.

Ich wählte einen Radix-Workshop, in dem versucht wird, das Individuum auf die Wurzel (lateinsich: radix) der Gefühle, des Geistes und des Körpers zurückzuführen. Ich fand den Workshop interessant und nützlich, auch wenn die bei diesem Vorgehen entstandenen inneren Bilder minimal waren.

Die Atmosphäre in Esalen war sehr angenehm. Hier standen Entwicklung, Integration und Ganzheit im Mittelpunkt des Interesses. Die anwesenden Personen waren gesund, lebhaft und kräftig, aufgeschlossen, empfindsam und aufnahmefähig. Hier wurde die Entwicklung zur höchsten Menschlichkeit als die wichtigste innere Reise betrachtet.

Als die Woche sich dem Ende näherte, wollte ich als Erinnerung an meinen anregenden Aufenthalt in Esalen ein T-Shirt kaufen. Leider gab es keines in meiner Größe. Also dachte ich, dass ich in San Francisco eines kaufen könnte. Dort fand ich aber keines, das einen dem Anlass entsprechenden Aufdruck hatte, ja, ich konnte überhaupt kein T-Shirt finden, das mir gefiel. Sie alle schienen nur die unschönen Aufdrucke von Rockbands oder Fußballteams zu haben, und das hatte wenig mit Esalen zu tun.

Ich suchte weiter und mußte feststellen, dass es sich als äußerst schwierig erwies. Schließlich gab ich entnervt auf und kaufte mir schlichte weiße T-Shirts und dazu Farbstifte, um meine Erinnerung an meinen Aufenthalt in Esalen festzuhalten.

Mein erster Versuch war recht primitiv. Ich verwendete das Logo von Bollingen Press: vier Kreise, die anscheinend von einem einzigen Punkt in der Mitte ausgingen. Ich benutzte die Farbe Schwarz und entwickelte daraus ein Gefühl für Farben und das Material. Mein zweiter Entwurf entstand anhand der Abbildung eines afrikanischen Eingeborenenschilds. Dazu verwendete ich die Farben Rot und Blau. Von nun an wurden meine Entwürfe immer detaillierter und komplexer, und bald fertigte ich Zeichnungen nach Vorlagen von Indianern der Nordwestküste an.

Diese Ureinwohner, die Nootka, Haida, Kwakiutl, Tsimshian und Coast Salish sind vor allem als Schnitzer von Totempfählen bekannt geworden. Sie sind vermutlich die größten Holzschnitzer der Menschheitsgeschichte. Die Zeichnungen, die ich für meine T-Shirts benutzte, waren Malereien, mit denen sie die Front ihrer Häuser verziert hatten, und Schnitzereien auf Truhen oder Argyllit-Platten.

Seit langem faszinierten mich diese Darstellungen, ohne dass ich wusste, weshalb, und als ich damit arbeitete, fing ich an, sie besser zu verstehen und tiefer in sie einzudringen. Die Muster sind bemerkenswert komplex und hoch stilisiert. Sie symbolisieren Tiere und enthalten häufig viele Elemente, die einige zeitgenössische Künstler ovoids nennen (Stewart, 1979). Diese sind oval oder rund oder quadratisch mit abgerundeten Kanten, und durchziehen anscheinend das ganze Bild, die Handflächen und Fußsohlen, die Ohren, die Augen, den Bauch, die Ellbogen und Kniekehlen. Manchmal bezeichnet man sie als »Lückenfüller«, als sei dies ihre Hauptfunktion.

Als ich mich näher mit diesen Darstellungen beschäftigte, erkannte ich plötzlich, dass diese ovoids tatsächlich Augen waren, und dass jedes Tier, das von diesen Künstlern charakterisiert wurde, voller Augen ist. Es ist ein Tier, das sich seiner Welt völlig bewusst ist; ein Tier, das nicht nur mit seinen Augen sieht, sondern auch mit seinen Händen und Füßen, seinen Ohren, all seine Gelenken, seinem Herzen, seinem Bauch und seiner Leiste. Diese Künstler stellten das völlige Gewahrsein dar. Um dies zu entdecken, braucht man die Welt nur aus der Perspektive dieses Tiers zu sehen, indem man sich selbst als dieses Tier sieht und an seiner Erfahrung teilhat.

Und noch ein weiteres faszinierendes Element war an diesen Malereien zu erkennen: Jedes Tier enthielt weitere kleinere Tiere.

Als ich an warmen Tagen meine T-Shirts trug, wurden sie von meinen Freunden und Kollegen bewundert, und ich schenkte einige davon zu bestimmten Anlässen her.

Eines Tages sagte eine Patientin, die ich noch nicht lange kannte, zu mir: »Ich habe ein Muster, das Sie für eines Ihrer T-Shirts interessieren könnte.«

Ich dankte ihr für das Angebot, obwohl ich nicht wusste, worum es sich handelte, und vergaß das ganze.

Zu Beginn unserer nächsten Sitzung reichte sie mir eine Papiertüte, und ich fragte sie, was das sei, denn es sah aus wie ein Lunchpaket. Sie erklärte mir, es sei die besagte Vorlage für eines meiner T-Shirts. Ich warf einen Blick in die Tüte und sah einen aus hell-orangefarbenen und schwarzen Perlen bestehenden Anhänger. Sie sagte, ich könne ihn eine Zeitlang behalten. Ich dankte ihr und legte die Tüte auf meinen Schreibtisch.

Spätnachmittags, als ich mich anschickte, das Büro zu verlassen, fiel mein Blick wieder auf die Papiertüte, und mein erster Gedanke war seltsamerweise, dass jemand sein Lunchpaket vergessen hatte. Als ich in die Tüte schaute, war ich überrascht, den Anhänger zu sehen.

Zu Hause betrachtete ich ihn näher. Es war ein langer, mit Perlen verzierter Halsbund mit einem kreisförmigen Anhänger, der einen Durchmesser von etwa 8 cm hatte. Das Muster war eigenartig, da es nicht symmetrisch war, und ich konnte mich nicht erinnern, je einen indianischen Anhänger gesehen zu haben, der nicht symmetrisch war. Außerdem konnte ich nicht erkennen, was er darstellen sollte. Ich untersuchte ihn von allen Seiten und zeigte ihn meiner Frau; das Muster schien einen bestimmten Gegenstand darzustellen, doch keiner von uns beiden konnte ihn identifizieren.

Der Anhänger weckte meine Neugier, und ich legte ihn neben meine Schreibmaschine, wo ich ihn täglich betrachtete. Es war wie eine optische Täuschung, die keine Gestalt annahm, die man ständig anstarrt und doch nicht weiß, was man tun kann, um sie in den passenden Blickwinkel zu rücken.

Dann plötzlich war es da! Ein Adler mit himmelwärts gerichteten Flügeln, der...

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