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E-Book

Initial Public Offering: Ablauf der Börseneinführung eines Unternehmens

AutorMartin Zinsmeister
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl43 Seiten
ISBN9783956849701
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Ziel des vorliegenden Buches ist es, den chronologischen Ablauf der Börseneinführung eines Unternehmens darzustellen, um Unternehmern einen Leitfaden für die Planung ihres Börsengangs zu geben. Im Folgenden werden zunächst die Motive und Kosten für einen Börsengang, sowie wichtige Schritte bei der Umwandlung in die Rechtsform der Aktiengesellschaft (AG) erläutert. Anschließend werden grundlegende Entscheidungen die zu treffen sind aufgezeigt. Hierzu zählen die Auswahl eines kompetenten Beraterteams, der Zeitpunkt und Zeitplan, das Emissionsvolumen, die Auswahl für ein bestimmtes Handelssegment sowie die Platzierungsart. Im darauffolgenden Kapitel werden die wichtigsten Dokumente die im Zuge der Börseneinführung erstellt werden und auch die Unternehmensanalyse (Due Diligence) erörtert. Hierauf wird die eig. Durchführung des IPOs, die sich mit der Unternehmensbewertung und der damit verbundenen Emissionspreisfindung, als auch der Vermarktung der Aktie befasst, aufgezeigt. Anschließend werden die Investor Relations und die Kurspflege nach dem Börsengang abgehandelt. Dieses Buch richtet sich an Studenten und Experten im Finanzbereich, die sich für Kapitalmarktthemen, wie dem Börsengang eines Unternehmens, interessieren und sich tiefergehend über den Ablauf eines IPOs informieren wollen.

Martin Zinsmeister wurde 1984 in München geboren. Sein Studium der internationalen Betriebswirtschaftslehre an der Aarhus School of Business and Social Science in Dänemark schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad Master of Science erfolgr

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2, Motive für den Gang an die Börse: Die Entscheidung für den Gang an die Börse geht auf verschiedene Gründe zurück und bedarf eines komplexen Entscheidungsprozesses, der vor allem von den Umständen des Unternehmens und den Zielsetzungen der Gesellschafter abhängig ist. Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) hat in einer Studie die Motive von Neuemittenten ermittelt. Wesentliche Motive, die im Folgenden erläutert werden sind: 2.1 Eigenkapitalzufuhr und Wachstumsfinanzierung, 2.2 Bekanntheitsgrad und Transparenz, 2.3 Spin-Off, 2.4 Unternehmensnachfolge. 2.1, Eigenkapitalzufuhr und Wachstumsfinanzierung: Die Eigenkapitalausstattung liegt in Deutschland mit 26 Prozent deutlich unter Großbritannien mit 36 Prozent und den USA mit 40 Prozent. Da die deutschen Unternehmen im Verhältnis zu anderen Ländern mit einer geringeren Eigenkapitalquote ausgestattet sind, geraten sie in den globalen Märkten zunehmend unter Druck, schneller zu wachsen. Die Grenzen der Investitionen mittels Innenfinanzierung sind begrenzt und die Fremdfinanzierung, treibt den Verschuldungsgrad enorm in die Höhe, so dass viele Unternehmen auf Eigenkapitalinstrumente wie z.B. das Venture Capital und die Beteiligungsfinanzierung zurückgreifen. Auch diese Instrumente sind zeitlich eingeschränkt, so dass langfristig die Börseneinführung in Erwägung gezogen wird. Somit ist das wichtigste Argument für ein Going Public die Stärkung der Eigenkapitalbasis zur Absicherung des Wachstums und der Wettbewerbsposition. 96 Prozent der befragten Unternehmen nannten 1998 die Wachstumsfinanzierung als Hauptmotiv für ein IPO, dicht gefolgt von der Eigenkapitalstärkung mit 70 Prozent. Diese beiden Gründe sind durchaus ähnlich, aber dennoch zu differenzieren. Demnach macht es für ein Unternehmen auch Sinn, die Deckung des Eigenkapitals abzusichern, obwohl es kein Wachstum in nächster Zeit plant, aber die Eigenkapitalquote aufgrund des zurückliegenden kreditfinanzierten Wachstums zu gering ist. Der Gang an die Börse ermöglicht es dem Unternehmen auf zweierlei Weise das zukünftige Wachstum zu stärken: Einerseits durch den Zufluss an eigenen Mitteln, andererseits durch die breite Eigenkapitalbasis und die damit einhergehende gestiegene Eigenkapitalquote. Durch die Breite Eigenkapitalbasis wird das Unternehmen unabhängiger von Banken und damit flexibler in ihren Handlungsalternativen. Die Unternehmen können schneller Entscheidungen treffen, da sie nicht auf Fremdkapital angewiesen sind, welches oft nicht sofort zur Verfügung steht, da die Gläubigerbank von der Kreditwürdigkeit überzeugt werden muss, was sich häufig als sehr zeitaufwendig herausstellt. Die Aufnahme von Eigenkapital ist beim IPO fast unbegrenzt, wenn zukünftige Aktionäre von einer Investition in das Unternehmen durch eine überzeugende Strategie und Unternehmensführung überzeugt werden können. 2.2, Erhöhung des Bekanntheitsgrads und der Transparenz: Die Publizitätspflichten die mit einer Publikumsöffnung einhergehen, und die damit verbundene Transparenz, werden von den Unternehmen oft als störendes Hindernis gesehen. Jedoch können diese auch als Chance zur Steigerung des Bekanntheitsgrads genutzt werden. Das Interesse der Reporter, Finanzanalysten und Wirtschaftsjournalisten ist zu keinem Zeitpunkt so groß wie in der Phase eines IPOs. Der gesteigerte Bekanntheitsgrad wirkt sich häufig positiv auf Lieferanten und Kunden aus und verbessert nachhaltig das Image des Unternehmens. Auch die Personalabteilung profitiert durch eine leichtere Rekrutierung von Mitarbeitern, weil eine börsennotierte Aktiengesellschaft für hochqualifizierte Mitarbeiter ein besonders attraktiver Arbeitgeber ist. Oftmals kann den Führungskräften zudem eine flexible Vergütung durch leicht handelbare Wertpapiere und Optionsscheine angeboten werden. Durch öffentliche Veranstaltungen und Bekanntgaben werden Investoren über das Unternehmen informiert, um diese als Aktionäre gewinnen zu können. Dabei ist es für das Unternehmen wichtig, ein Gleichgewicht zwischen den Unternehmensinteressen und der damit verbundenen Strategie gegenüber der Konkurrenz und der Herausgabe von Informationen für den Kapitalmarkt zu finden. Aber auch die Publizitätspflichten nach einem Börsengang, wie die jährliche Hauptversammlung und die ad hoc Veröffentlichungen, stellen eine Werbung für das Unternehmen dar, welchen Personengesellschaften verwehrt bleibt. Die Reputation des Unternehmens wird nachhaltig verbessert, und damit steigt auch die Zeichnungsbereitschaft seitens der Anleger. Bei Geschäftspartnern und Banken wächst das Vertrauen und führt somit zur erhöhter Kreditwürdigkeit der AG, wodurch wiederum neue Kunden und Lieferanten erschlossen werden. 2.3. Spin-off: Die Ausgliederung und Verselbständigung von Unternehmensanteilen oder die Abspaltung von Tochtergesellschaften über die Börse zum Zwecke einer Finanzierung wird als Spin-off bezeichnet. Dieses bietet für viele Unternehmen eine interessante Alternative in der Eigenkapitalbeschaffung und ist sicherlich ausschlaggebend dafür, dass diese Form der Finanzierung in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Die Gründe für ein Spin-Off sind zum einen, dass sich Unternehmen mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollen und die Dezentralisation von Entscheidungsbefugnissen. Die Konzentration der Aktiengesellschaften auf ihr Kerngeschäft steht bei vielen Unternehmen im Vordergrund und ist damit der Überzeugung, dass Risikodiversifikation von Vorteil sei gewichen. Nach neueren Erkenntnissen wurde festgestellt, dass der Wert der Einzelteile eines Konglomerates größer ist als das Konglomerat alleine, wodurch einige Unternehmen versuchen Bereiche ihres Unternehmens abzuspalten. Dies geht oftmals mit einem hohen Profit der Muttergesellschaft z.B. einem hohen Kurs-Gewinn-Verhältnis einher. Die Mobilcom AG verzeichnete große Kurssteigerungen von mehr als 70 Prozent, als bekannt gegeben wurde das ihre Tochtergesellschaft freenet.de im Oktober 1999 an die Börse ging. Die Dezentralisation von Entscheidungsbefugnissen führt zu einer Steigerung der Effizienz. Darüber hinaus führt die Auslagerung einer Tochtergesellschaft zu einer differenzierten Unternehmenskultur in den Tochterkonzernen und stellt somit eine Verbesserung der Management-Positionen dar. 2.4; Unternehmensnachfolge: Vor allem mittelständisch geführte Familienunternehmen müssen sich ab einem gewissen Zeitpunkt der Problematik der Unternehmensnachfolge stellen. Die Rechtsform der Aktiengesellschaft (AG) ermöglicht eine Trennung von Eigentum und Management. Damit ist das Unternehmen nicht mehr auf die Geschäftsleitung eines Familienmitgliedes begrenzt, sondern kann auch von externen Führungskräften übernommen werden. Dies ist notwendig, weil in vielen Unternehmen die Generation der Erben nicht willens oder nicht befähigt ist das Management zu übernehmen. Die Auswirkungen einer nicht frühzeitig und nicht auf lange Sicht geplanten Nachfolgeregelung treffen meistens nicht nur das Unternehmen selbst, sondern haben oftmals auch negative Folgen für Lieferanten, Kunden, Angestellte und das regionale Umfeld. Die Rechtsform der AG vereinfacht des Weiteren die Übertragung von Kapitalanteilen, da die Anteile über die Börse gehandelt werden. Damit kann dem umständlichen Abkauf von Kapitalanteilen von ausscheidenden Familienmitgliedern entgegen gewirkt werden, denn mittels Aktienoptionsscheinen ist es wesentlich einfacher die Unternehmensführung an neue Führungskräfte zu übergeben. Mit der Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) oder der Ausgabe von stimmrechtslosen Vorzugsaktien besteht des Weiteren die Option ein starkes Mitspracherecht im Unternehmen zu behalten. Bei der KgaA haben die Kommanditaktionäre auf der Hauptversammlung ein eingeschränktes Stimmrecht. Genau diese Einschränkungen führen dazu dass die Aktien an Attraktivität für bestimmte Anleger verlieren und somit den Börsenkurs bremsen.
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