Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, Universität zu Köln (Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft), Veranstaltung: Komparatistische Medienanalyse: Mediale Praktiken der Adressierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Adresse ist einer der Grundbegriffe der Medienwissenschaft, denn durch sie werden erst die Hörer, Leser und Zuschauer erreicht und auf verschiedenste Art und Weise adressiert. Doch wie entsteht erst eine Adresse für eine Person? Und was sind die Folgen, wenn jemand nicht adressiert wird? Inklusion und Exklusion von Kommunikation sind für jede Person entscheidende Faktoren, um am sozialen Leben teilzunehmen. Sie organisieren seine Stellung in der Gesellschaft. Im Fall von Inklusion durch Adressierung kann dies sowohl eine passiv beobachtende Publikumsrolle als auch eine aktive Leistungsrolle sein, die die Person innehat. In der vorliegenden Arbeit wird die Inklusion und Exklusion von Personen in das Gesellschaftssystem mit Bezug auf Rudolf Stichweh erläutert. Dabei werden vor allem seine Ausführungen über Inklusion in die Funktionssysteme durch die Übernahme von Leistungs- und Publikumsrollen genauer betrachtet. Als Grundlage für diese Thesen dient hier Niklas Luhmanns Systemtheorie, auf die sich Stichweh fortwährend bezieht. Zunächst wird im ersten Teil die Entstehung und Bedeutung der sozialen Adresse erläutert, durch die der Zugang zu Kommunikation geregelt ist und die für jeden Menschen ein Inklusions-/Exklusionsprofil kreiert. Anschließend werden Rudolf Stichwehs Thesen zur Soziologie von Inklusion und Exklusion betrachtet, wobei zuerst die Unterscheidung von Inklusion und Exklusion, bei der die funktionale Differenzierung der Gesellschaft eine große Rolle spielt, dargelegt wird. Im Anschluss daran werden Stichwehs Thesen mit anderen Forschungspositionen verglichen, um die Besonderheit seiner Argumentationsweise aufzuzeigen. Im folgenden Teil werden Leistungs- und Publikumsrollen genauer betrachtet, wobei zunächst die verschiedenen Formen von Inklusion in die Funktionssysteme und dann die Überbrückungsformen zur Überwindung der Passivität einer reinen Publikumsrolle dargelegt werden. Danach werden Stichwehs Erkenntnisse kurz am Beispiel des Fernsehens auf die Praxis übertragen.
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