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Innehalten

Das Handbuch der kleinen und großen Auszeiten. Endlich mal für mich sein

AutorSafi Nidiaye
VerlagIntegral
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783641251727
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Auch im hektischsten Alltag zu Ruhe und Gelassenheit finden: Dieses praktische Handbuch bietet echten Seelenbalsam für alle Gestressten und Überlasteten. Mit konkreten Anleitungen und Übungen kann sich jeder die Auszeit nehmen, die er gerade braucht, um die inneren Kraftquellen zu entdecken, die in uns verborgen sind: Sekundenschnelle, erholsame innere Rückzüge in belastenden Situationen, unbemerkt vom Gegenüber. Kurzauszeiten von einer oder mehreren Stunden, um den Kopf wieder frei zu bekommen und neue Kraft zu tanken. Eintägige bis mehrwöchige Retreats zuhause oder anderswo, um sich in aller Ruhe um die eigenen Gefühle zu kümmern, bewusste Entscheidungen zu treffen oder die spirituelle Entwicklung zu fördern. So können wir wieder zu uns selbst finden und mit frischer Lebensenergie unsere eigenen Wünsche und Ziele verwirklichen.

Safi Nidiaye, geb. 1951, ist eine der meistgelesenen deutschen Autorinnen im Bereich psycho-spiritueller Lebenshilfe. Aus der Praxis der Meditation heraus entwickelte sie zu Beginn der 1990er-Jahre die »Körperzentrierte Herzensarbeit«, eine in Laien- und Therapeutenkreisen populäre Methode der Selbstwahrnehmung, mit deren Hilfe die Lösung von Lebensproblemen, die Befreiung von körperlichen Symptomen und das Erwachen aus falschen Identifikationen möglich werden. Safi Nidiaye lebt mit ihrem Mann, dem Maler Francis Gabriel, in Südfrankreich. Sie vermittelt die Körperzentrierte Herzensarbeit in 5-Tage-Intensiv- und Ferien-Seminaren in verschiedenen Sprachen. Außerdem bildet sie interessierte Laien und Therapeuten zur Weitergabe der Methode aus.

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Leseprobe

Teil II

Zu sich kommen und in sich gehen

Auf die Stimme des Herzens hören

Von Zeit zu Zeit braucht jeder Mensch Gelegenheit, um zu sich zu kommen und in sich zu gehen. »Zu sich kommen« und »in sich gehen« impliziert, dass wir normalerweise eben nicht bei uns sind, sondern außerhalb von uns – was ja auch der Fall ist. Wir sind absorbiert von Gesprächen, Botschaften, Ereignissen, Eindrücken, eben von allem, was »Nicht-Ich« ist, oder aber von unseren Gedanken an eben diese Ereignisse, Gespräche und Eindrücke.

Der Strom der Ereignisse reißt uns mit, und ehe wir uns versehen, haben die Dinge einen ganz anderen Verlauf genommen, als wir es eigentlich gewünscht oder beabsichtigt hatten. Oder er geht zwar in die gewünschte Richtung, aber wir reiben uns auf, verausgaben, erschöpfen uns und möchten eigentlich längst ganz etwas anderes. Statt auf die Stimme unseres Herzens zu hören, lassen wir uns treiben wie ein Blatt im Wind, lassen uns anlocken von den unzähligen Angeboten aus der Außenwelt, die in einer unbezähmbaren Flut auf uns niederprasseln. Unter dem Druck der Arbeitswelt oder durch die Masse an Eindrücken und Informationen aus Internet und Fernsehen entfernen wir uns oftmals so weit von uns selbst, dass unsere Seele keinen Raum mehr hat. Wenn aber die Seele nicht mehr atmen kann, erstickt sie. Das hat zur Folge, dass unser inneres Wesen, eben das, was unseren Körper beseelt, sich zurückzieht und wir nach und nach dahinwelken. Eine Zeit lang noch leben wir von der geliehenen Energie, der Energie der technischen Geräte, nach denen wir süchtig sind, der Energie von Kaffee, Alkohol, Medizin oder womit sonst wir uns über Wasser halten, aber irgendwann wirkt auch das nicht mehr, und dann sind wir zu erschöpft, um weiter durchzuhalten. Dann kommt die Zwangs-Auszeit. Körperliche Erkrankungen, ein Nervenzusammenbruch, Burn-out oder Alzheimer und schließlich der »große Rückzug«, der letzte, der, den wir alle fürchten, den wir am liebsten verschweigen und der uns doch alle erwartet, noch sicherer als das Amen in der Kirche. Der Tod.

So nehmen wir uns entweder unsere kleinen und großen Auszeiten regelmäßig und planvoll oder wir werden dazu gezwungen, etwa durch Krankheit, Unfall oder Verlust des Arbeitsplatzes. Viele Menschen überarbeiten und überfordern sich Tag für Tag, bis sie buchstäblich zusammenbrechen. Dann endlich gönnen sie sich ihre Auszeit, nicht etwa, weil sie das gern möchten, sondern weil es nicht mehr anders geht.

Nur kann man einen Rückzug aus Arbeits- und Alltagswelt viel besser genießen, wenn man nicht krank ist, sondern sich einigermaßen wohlfühlt.

Sie können natürlich Ihre Auszeit so gestalten, wie Sie es möchten, ob Sie nun am Strand faulenzen, in den Bergen wandern, mit einem Krimi auf dem Sofa liegen oder an der Theke mit einem Glas Bier in der Hand in jenem sorgenfreien, realitätsfernen Freiraum, den man in der Gemeinschaft der Thekenfreunde findet, über irgendeinen Blödsinn lachen.

Aber da Sie nun dieses Buch in der Hand haben, nehme ich an, dass Sie Anregungen suchen, um Ihren Rückzug so zu gestalten, dass er Sie auf möglichst effiziente Weise zu sich, zur Besinnung und in Kontakt mit Ihrem innersten Wesen bringt. Sie möchten nicht nur erholt, sondern tatsächlich erneuert daraus hervorgehen, sodass Ihre Seele endlich wieder atmen kann. Genau diese Anregungen möchte ich Ihnen geben.

Wieso soll man eigentlich »in sich gehen«, was gibt es denn da im Innern, das kontaktiert werden sollte? Na ja, eben Sie selbst! Nicht das, was Sie im Spiegel sehen – das sind nicht Sie, sondern das Medium, durch das Sie sich ausdrücken. »In sich gehen« bedeutet, Kontakt mit sich selbst aufzunehmen. Mit dem, was Sie im Innern sind. Es gibt viele Worte dafür, aber sie alle führen eigentlich davon weg – etwa, wenn man vom »wahren Wesen« spricht oder von »meiner Seele«, »meinem inneren Selbst« oder einfach vom »Selbst«. Diese Umschreibungen erklären nicht wirklich, wer das eigentlich ist und wo ich das suchen soll, und bringen mich eher weg von dem, was gemeint ist. Nein, wenn ich »in mich« gehe, dann nehme ich einfach Kontakt mit mir selbst auf.

Und auf einmal treten ganz viele Gefühle, Gedanken und Aspekte in den Vordergrund, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit schenke. Da gibt es jene Gefühle, die mich in meinem alltäglichen Leben beherrschen, ohne dass ich mich jemals um sie kümmere. Sie wollen jetzt endlich einmal gesehen, gefühlt, in mein Herz geholt werden. Da gibt es Gedanken, die ich immer verdränge, weil sie irgendwie nicht ins Bild passen, weil sie stören, weil es unbequem ist, sie zuzulassen, da sie mich vielleicht mit der Notwendigkeit einer Veränderung konfrontieren. Da gibt es aber auch Sehnsüchte, die an die Oberfläche drängen, und Einsichten bzw. Erkenntnisse. Da gibt es »meine Wahrheit« – auch wenn das eine unsinnige Wortzusammenstellung ist, denn es gibt ja nur eine Wahrheit. Aber es gibt die Art, wie diese eine Wahrheit sich durch mich ausdrücken will, in der spezifischen Art, die meine eigene ist, und deshalb nenne ich es »meine Wahrheit«.

In der Meditation kann ich all diese Schichten wahrnehmen, durchstreifen und zu meinem Innern gelangen, dort, wo ich einfach »Ich« bin, wo all diese Gedanken und Gefühle zum Schweigen kommen und wo nur noch meine Gegenwart existiert. Wessen Gegenwart? Wer bin ich überhaupt? Das ist die Frage, die den Hintergrund aller Meditationen bildet.

Wenn Sie einmal durch die Schichten jener Gedanken und Gefühle, die eine Reaktion auf die Ereignisse des Lebens sind, zu sich selbst hindurchgetaucht sind, werden Sie aus dieser Vertiefung erneuert, gestärkt, mit frischen Perspektiven und neuer Motivation hervorkommen. Daher kann man sagen, dass in unserem Innern ein Quell fließt, der unaufhörlich Energie, Motivation und Erkenntnis hervorbringt.

Wenn wir nur damit beschäftigt sind, auf die Außenwelt zu reagieren und auf sie einzuwirken, schöpfen wir nicht aus diesem Quell. Wir sind dann darauf angewiesen, unsere Energie, Motivation und Erkenntnis von anderen zu beziehen. James Redfield spricht in seinem berühmten visionären Roman »Die Prophezeiungen von Celestine« davon, dass wir uns in einem ständigen Kampf um Energie befinden, ohne es zu merken.

Ein Rückzug – und sei er noch so kurz – kann uns jedoch in Kontakt mit jener Energie bringen, die ihren Ursprung in uns selbst hat.

Die eigene Energiequelle anzapfen

Kennen Sie das auch? Sie fühlen sich erschöpft, ausgelaugt oder einfach ein wenig müde und gelangweilt. Dann kommt Ihnen auf einmal eine geniale Idee, und schon sind Sie wieder voller Energie.

Wenn wir von Energie sprechen, denken wir immer an die Energie, die wir von außen beziehen, durch das, was wir essen und trinken, durch Licht und Wärme der Sonnenstrahlung, durch die frische Luft und das Qi oder Prana, das darin enthalten ist; durch Menschen, Tiere, Pflanzen oder auch durch kosmische Einflüsse, etwa das Licht der Sterne. Aber auch in unserem Innern gibt es eine Energiequelle. Sie ist offenbar latent immer vorhanden, denn sie lässt sich in extremen Situationen plötzlich mobilisieren, und manchmal taucht sie ganz von selbst auf – in Form einer neuen Erkenntnis, eines Einfalls, eines schöpferischen Gedankens.

Nun kann man ja weder extreme Situationen noch plötzliche geniale Einfälle oder Erkenntnisse absichtlich herbeiführen. Was nützt mir also die Erkenntnis, dass es in meinem Innern eine Energiequelle gibt, wenn ich nicht weiß, wie ich sie zum Fließen bringen kann? Gibt es da einen Hahn, den ich aufdrehen kann? Eine Übung, die diese Energie an die Oberfläche bringt? Die Antwort lautet: Ja, aber. Ja, es gibt Übungen, aber um sie durchzuführen, braucht man Energie, und deshalb macht man sie oft nicht.

Aber es gibt im Leben jedes Menschen Hinweise, die zu dieser mysteriösen inneren Energie führen. Erinnern Sie sich an jene Momente, in denen Sie plötzlich über viel Energie verfügten, die – als Reaktion auf ein Ereignis oder einfach so – in Ihnen auftauchte.

Ich erinnere mich beispielsweise an mehrere Vorfälle, bei denen eine große Wut in mir plötzlich Unmengen an Energie freisetzte. Oder Situationen, die geradezu Unmenschliches von mir abverlangten, um jemandem zu helfen, jemanden zu retten, um sein Leben zu kämpfen. Auch durch die Konfrontation mit dem Tod wurde in mir viel Energie mobilisiert. Das kennen Sie vielleicht auch: Wenn Tod und Sterblichkeit plötzlich in aller Deutlichkeit in unser Bewusstsein treten, sind wir auf einmal hellwach und voller Energie. Schließlich wollen wir unser Leben ja nicht (weiter) vergeuden.

Liebe mobilisiert viel Energie, aber auch Musik, Gedichte oder Kunstwerke, die unsere Seele berühren, können diese innere Energie in uns wecken. (Ich spreche hier von Musik, die etwas tief in unserem Innern berührt, an etwas Vergessenes und doch Vertrautes erinnert, das im Alltagsleben in den Hintergrund gedrängt wird – Musik aus der Welt unserer Seele.) Ich erinnere mich an Augenblicke, in denen ich etwas Neues erkannte und die Begeisterung über diese Erkenntnis mich aufweckte, sodass ich auf einmal wieder voller Energie war. Ich erinnere mich an Momente, als mir eine Idee zu einem Lied, einem Buch, einem Gedicht, zu einer Schöpfung kam, und als die Aussicht, diese Schöpfung zu realisieren, meine Energie zum Übersprudeln brachte.

Gehen Sie in sich, und erinnern Sie sich an Ihre besonderen Momente, in denen Sie von innen her voller Energie waren. Sie geben Ihnen Hinweise darauf, wie Sie diese Energie wecken...

Blick ins Buch

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