Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 1,7, Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel; Standort Braunschweig, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Integrierte Versorgung zielt auf eine patientenorientierte interdisziplinäre Versorgung quer durch die einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens durch eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Leistungserbringer wie beispielsweise Haus- und Fachärzte, ärztliche und nichtärztliche Leistungserbringer, Krankenhäuser, Gesundheitszentren, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, Arztnetze sowie andere Gesundheitsberufe. Solche integrierten Versorgungsmodelle sind neben der Regelversorgung eine eigenständige Versorgungsform, die mit der Gesundheitsreform 2000 (§§ 140 a bis h SGB V) eingeführt wurden. Die Hauptziele sind, die Versorgungsqualität zu verbessern, bestehende Über-, Unter- und Fehlversorgungen abzubauen sowie Wartezeiten und Mehrfachuntersuchungen für den Patienten zu verringern. Durch die Integrierte Versorgung wird versucht, die Effizienz der verwendeten Gelder zu steigern, um somit eine Kostenreduzierung zu erreichen. Im Wesentlichen sind zwei Faktoren die Ausgangspunkte der Integrierten Versorgung: Zum einen verlangt der demografische Wandel der Gesellschaft neue Antworten auf ein verändertes Krankheitspanorama, in dem chronische Krankheiten, Multimorbidität, Pflegebedürftigkeit sowie psychosoziale und psychosomatische Erkrankungen dominieren. Zum anderen ist durch die relativ strikte Abschottung der einzelnen Versorgungssektoren, insbesondere die Trennung der ambulanten und stationären Versorgung, eine am Krankheitsbild zielorientierte Behandlung der Patienten eingeschränkt. Ein komplexes Krankheitsbild, das eine sektorübergreifende Versorgung bewirkt, verlangt umfassende Be-handlungskonzepte. Dies wird jedoch durch die Orientierung der Ver-sorgungssektoren auf abgegrenzte Zuständigkeitsbereiche verhindert. Abstimmungsmängel zwischen den Leistungsanbietern belasten einerseits das Nervenkostüm der Patienten und andererseits wird auch die Gesamtqualität und Effizienz des Versorgungsprozesses beeinträchtigt. Patienten müssen sich den Weg durch die vielfältigen Angebote teils selbst suchen und die jeweiligen Informationen über Befunde, Diagnosen und Behandlungen weiterleiten. Integrierte Versorgungsmodelle bilden ein ganz neues Versorgungsprodukt. Für ein vereinbartes Leistungsspektrum wird der gesamte Behandlungsbedarf des Patienten berücksichtigt. Dafür ist medizinisch insbesondere eine sektorübergreifend patientenorientierte Koordination der Leistungserbringung erforderlich.
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