Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Masterarbeit - Finanzierung und Banken, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 4. November 2014 ist ein historisches Datum für die europäische Bankenaufsicht. Seit diesem Zeitpunkt übt die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen des einheitlichen europäischen Bankenaufsichtsmechanismus die direkte Aufsicht über die bedeutendsten Banken bzw. Bankengruppen im Euroraum aus. Der einheitliche Aufsichtsmechanismus bildet ein Netzwerk aus der EZB sowie den nationalen Aufsichtsbehörden und stellt zugleich den ersten Baustein der europäischen Bankenunion dar. Dieses Projekt soll die Umgestaltung der europäischen Aufsichtsarchitektur vorantreiben. Es ist das Ergebnis des sich vollziehenden regulatorischen Wandels der vergangenen Jahre und verkörpert eine notwendige Reform für einen widerstandsfähigeren europäischen Bankensektor, um die Schwächen der seit 2007 bestehenden Krisensituation zu beseitigen. Als ein langfristig ausgelegtes Rahmenwerk komplettiert die Bankenunion die europäische Währungsunion. In der wissenschaftlichen Literatur und auch in der Öffentlichkeit gibt es vermehrt Anhänger, die die Bestrebungen der europäischen Bankenunion in Frage stellen. Insbesondere wird die zusätzliche Übertragung der Aufsichtsverantwortung auf die EZB im Zuge des einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus kritisiert. Als Hauptgrund werden unvermeidbare Interessenkonflikte zwischen den geldpolitischen und den neuen aufsichtsrechtlichen Zuständigkeiten der EZB genannt. Die zentrale Zielsetzung der folgenden Untersuchung besteht darin, das Spannungsfeld dieser beiden Themenfelder aufzuzeigen und zu überprüfen, ob Interessenkonflikte zwischen dem Mandat der Geldpolitik und der Bankenaufsichtsfunktion innerhalb der Handlungsfelder der EZB bestehen. Ferner werden die wesentlichen Ziele und Inhalte des neu geschaffenen Bankenaufsichtsmechanismus vorgestellt. Bisher existieren wenige Forschungsergebnisse, die sich mit dieser expliziten Fragestellung auseinandersetzen.
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