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Intergruppale Einstellungen: Welchen Einfluss hat stellvertretender Kontakt?

AutorLily Bülter
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl70 Seiten
ISBN9783956847301
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Der Kontakt zwischen Gruppen ist allgegenwärtig und wird auch durch intergruppale Einstellungen beeinflusst. Dass diese nicht nur positiv gefärbt sind, zeigt sich im schlimmsten Fall in Kriegen. Doch wie ist es möglich, die Einstellung zur anderen Gruppe positiv zu beeinflussen? Der stellvertretende Kontakt ist eine Form des indirekten Kontaktes, der zu dieser Problematik eine mögliche Lösung bietet. Hierbei steht die Bekanntschaft eines Freundes zu einem Mitglied der Fremdgruppe im Mittelpunkt, durch welche die Erfahrung über einen positiven Intergruppenkontakt gemacht werden soll. Diese Arbeit untersucht internationale Studien der letzten Jahrzehnte, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben. Ziel der Ausarbeitung ist es, den Einfluss dieser Kontaktart auf Einstellungen zu untersuchen. Dabei stellten sich einige Faktoren heraus, welche diesen Einfluss moderieren und mediieren.

Lily Schirin Bülter, B.Sc., wurde 1985 in Köln geboren. Nach einem Studium der Politikwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn schloss sie 2013 erfolgreich ihr Studium in Psychologie, B.Sc., an der FernUniversität Hagen ab.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4.1, Emotionen und intrapersonale Faktoren: Wie schon Wright et al. in ihren Untersuchungen zeigen konnten, ist die intergruppale Ängstlichkeit eine Emotion, die bei intergruppalen Kontakten ausgelöst werden kann. In den hier untersuchten Studien, die sich mit Ängstlichkeit und Bedrohung als Mediator beschäftigten, zeigte sich ein weitgehend einheitliches Bild. Die Befürchtung, zurückgewiesen oder diskriminiert zu werden, ist ein häufiges Phänomen bei intergruppalen Kontakten (Stephan & Stephan, 1985). Allein die Vorstellung von einem intergruppalen Kontakt löste bei den Befragten diese negativ gefärbten Emotionen aus. Es zeigte sich in verschiedenster Weise, dass Ängstlichkeit mit anderen Mechanismen verbunden ist, die dazu führen, dass sich Vorurteile abbauen und positiver Intergruppenkontakt einstellen kann. Als eine der ersten interessierten sich Paolini, Hewstone, Cairns und Voci (2004) dafür, welche Rolle Ängstlichkeit bei direkten und indirekten Kontakten auf die Beurteilung von Protestanten und Katholiken in Nord-Irland spielt. Durch die gemeinsame negativ gefärbte Geschichte waren negative Einstellungen zur anderen Gruppen zu erwarten, welche sich dann auch bestätigten. Im Speziellen wurden die wahrgenommene Variabilität der Fremdgruppe und die gegenseitigen Vorurteile untersucht. Zur Erhebung der intergruppalen Ängstlichkeit nutzten sie die intergruppale Ängstlichkeitsskala von Stephan und Stephan (1985), bei der ein Szenario vorgegeben wird, in dem die Probanden sich in eine Situation hineinversetzen sollen, worin sie das einzige Mitglied ihrer Gruppe in einer fremden Gruppe wären. Die Probanden sollten dieses Gefühl in Vergleich setzen mit einer Situation, in der sie der Mehrheit einer Gruppe angehörten. Die Einordnung folgte auf sechs Gefühlsdimensionen. Die oben genannte Ängstlichkeitsskala fand zugleich in anderen Studien Anwendung und erleichtert so die Vergleichbarkeit der Studien (z.B. Pettigrew, Christ, Wagner & Stellmacher, 2007). Durch die Befragung von 341 Studenten, im Alter von durchschnittlich 23.13 Jahren, konnten Paolini et al. verifizieren, dass indirekter intergruppaler Kontakt sowohl einen Einfluss auf die Vorurteile als auch auf die wahrgenommene Fremdgruppenvariabilität hatte. Der Zusammenhang zwischen indirekter intergruppaler Freundschaft und Vorurteilen wird vermittelt durch intergruppale Ängstlichkeit, es besteht also ein indirekter Zusammenhang.
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