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E-Book

Internationales Wissensmanagement

Zur Steigerung der Flexibilität und Schlagkraft wissensintensiver Unternehmen

AutorMichael Gehle
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl441 Seiten
ISBN9783835090408
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis76,99 EUR
Mit seinem 'International House of Knowledge Management' präsentiert Michael Gehle ein leistungsfähiges Konzept für das Wissensmanagement in wissensintensiven internationalen Unternehmen. Es ruht auf den Säulen Mensch & Kultur, Organisation & Prozess sowie Informations- & Kommunikationsmanagement.

Dr. Michael Gehle promovierte bei Prof. Dr. Michael Bastian am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Operations Research der RWTH Aachen. Er ist bei dem IT-Beratungsunternehmen Softlab, einer BMW Group Company, in München tätig.

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Leseprobe
2 Begriffsklärung und Grundlagen (S. 23)

In diesem Kapitel werden nun zunächst die für diese Arbeit grundlegenden Themengebiete erörtert, wichtige Begrifflichkeiten definiert und erste Ergebnisse diverser empirischer Untersuchungen dargelegt, die zur Verhärtung der Praxisrelevanz dieses Themas und dessen Ausprägung im internationalen Dienstleistungsgeschäft geführt haben. Weiterhin werden die Modellbauteile aus dem Wissensmanagement und der Internationalität vorgestellt, die in ihrer Kombination den Rahmen für die zukünfligen diversen Handlungsalternativen bilden. Sie können als Rohbau des „Intemational House of Knowledge Management" verstanden werden.

2.1 Wissen und Wissensmanagement

2.1.1 Begriffliche Abgrenzung des Terminus Wissen


Zum Verständnis des Wissensmanagements ist es unerlässlich, eine Differenzierung des Terminus Wissen durchzuführen, da sich für diesen interdisziplinären Begriff bislang keine einheitliche Auffassung durchgesetzt hat und die Angabe einer eindeutigen Aufteilung für Wissen wegen vieler Klassifikationskriterien nicht möglich ist. Die hier dargestellte Aufteilung entstand vor dem Hintergrund, dass die Anwendung und Wiederverwendung von Wissen bei Berücksichtigung eines Überhangs humanorientierter Interaktion im Dienstleistungsgeschäft einen besonderen Nutzen für die Internationale Geschäflstätigkeit darstellt und somit erheblicher als andere Betrachtungsarten zu einer erfolgreichen Ausgestaltung eines internationalen Wissensmanagement beiträgt.

Zur Erklärung der Entwicklung des Wissens beginnt hier die „kausale Kette" mit dem Begriff Zeichen, welches als „das kleinste bei einer Programmausführung zugreifbare Datenelement" definiert werden kann und aus einem Buchstaben, einer Ziffer oder einem Sonderzeichen besteht. Diese Zeichen können beliebig aus dem Zeichenvorrat herausgegriffen werden, sind allein stehend und daher zusammenhängslos. Zeichen werden zu Daten, wenn den Zeichen eine Syntax zugeordnet wird.

Daten können sowohl aus einzelnen Zeichen oder aus einer Folge von Zeichen bestehen, die in einem sinnvollen - bekannten oder unbekannten - Zusammenhang stehen, also einem Code folgen, aber noch keinen Verwendungshinweis haben. Wird diesen Daten nun ein Problembezug (Kontext) zugeordnet und werden sie für die Verfolgung eines Zieles verwendet, werden aus Daten Informationen. So können Informationen niemals eine beliebige Zeichenkette ohne Bedeutung und Inhalt sein.

Der Begriff Information ist hierbei für einfache und diskrete Daten reserviert und ist notwendig, um Wissen zu initialisieren und zu formalisieren. Wegen ihrer betrieblichen Bedeutung erfährt die Information eine Aufwertung zum Produktions- und Wettbewerbsfaktor und gilt in den Unternehmen tlw. sogar als der wichtigste Produktionsfaktor.

Betrachtet man nun den Begriff Wissen näher, so stellt sich die Frage, was so Besonderes an ihm ist, wenn in einer Befragung Anfang 1997 mehr als die Hälfte aller Befragten dem Produktionsfaktor Wissen einen Anteil von 60 bis 80 Prozent an der Gesamtwertschöpfung zurechneten. Durch die sinnvolle Organisation der Ressource Wissen sollen die folgenden Vorteile erzielbar sein:

• Wissen über Kunden verbessert die Kundenbindung und steigert die Mitarbeiterzufriedenheit

• Wissen über Mitbewerber und innovative Unternehmen ermöglicht das Lemen von diesen und die bessere Positionierung des eigenen Unternehmens (Externes Benchmarking),

• Wissen (über Prozesse und die wiederholte Verwendung von guten Beispielen (angels.: Best Practices) steigern die Produktivität und Qualität und helfen Projektrisiken zu mindern (Internes Benchmarking),

• Kombination von Wissen im Unternehmen schafft neue Prozesse, Produkte und Geschäftsfelder,

• Transparenz in der Darstellung des Wissenskapitals steigert die Attraktivität eines Unternehmens für Investoren und andere Stakeholder.

Auch wird ein beträchtlicher Wissenszuwachs prognostiziert. Einige sprechen von einer Verdopplung der Summe des Menschheitswissens alle drei Jahre, andere von einer Verdopplung des Weltwissens schon jedes Jahr oder gar von einem exponentiellen Wissenszuwachs.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort8
Geleitwort10
Vorwort12
Inhaltsverzeichnis14
Abkürzungsverzeichnis18
Abbildungsverzeichnis22
Tabellenverzeichnis26
1 Einleitung27
1.1 Problemstellung, Motivation und Zielsetzung28
1.2 Forschungsmethodik33
1.2.1 Modus 2/ Integratives Forschungs- Szenario36
1.2.2 Desk Research41
1.2.3 Field Research42
1.2.4 Fallstudie und Fallbeispiele42
1.2.5 Expertenbefragungen und - interviews43
1.3 Aufbau der Arbeit44
2 Begriffserklärung und Grundlagen49
2.1 Wissen und Wissensmanagement49
2.1.1 Begriffliche Abgrenzung des Terminus Wissen49
2.1.2 Die organisationale Wissensbasis61
2.1.3 Wissensmanagement und Strategie69
2.2 Internationalität und internationale Unternehmung99
2.2.1 Globale Unternehmen und deren Organisationsstrukturen101
2.2.2 Allianzen, virtuelle Unternehmen und elastische Netzwerke107
2.2.3 Internationalisierungsmodell nach Kutschker110
2.3 Das Spannungsfeld von Wissen und Internationalität117
2.4 Die Bedeutung des Faktors Wissen für Beratungsunternehmen122
2.4.1 Die Besonderheiten der Business Integratoren124
2.4.2 Der Berater als Hauptwertschöpfer129
2.4.3 Netzwerkbildung als Pfeiler in der Virtualität135
2.4.4 Wissen als Ressource und Ergebnis von Beratungsdienstleistungen140
2.4.5 Kreativität in der Projektarbeit: Neuartig und doch erprobt142
2.5 „ The International House of Knowledge Management": Analyserahmen und Auswahlkonzept145
3 Gestaltungselemente und Barrieren von Wissensmanagement und Intemationalität149
3.1 Führung und Strategie150
3.1.1 Führung und Kommunikation150
3.1.2 Strategische Rahmenbedingungen161
3.2 Mensch und Kultur166
3.2.1 Kulturelle Rahmenbedingungen167
3.2.2 Rollenbildung ( der Mensch als Knowledge- und Net- Worker)182
3.3 Organisation und Prozess186
3.3.1 Organisatorische Rahmenbedingungen187
3.3.2 Der Prozess der Projektdurchführung als Internationale Wissensbasis204
3.4 Informations- und Kommunikationstechnologie222
3.4.1 Technologische Rahmenbedingungen225
3.4.2 Ausgewählte Systeme zur Förderung internationalen Wissens233
4 Fallstudie der Softlab GmbH239
4.1 Rahmeninformationen239
4.1.1 Unternehmensprofil239
4.1.2 Geschichtlicher Hintergrund und struktureller Aufbau240
4.1.3 Zusammenfassung bisheriger und aktueller Probleme241
4.1.4 Programmatische Entwicklung246
4.2 we. know@ softlab: Ganzheitlichkeit und Integration247
4.2.1 Zielstellungen und deren Fokussierung247
4.2.2 Methoden/ Gang der Untersuchung und Ergebnisse der Theorie249
4.3 Darstellung der Programmteile und erste Ergebnisse in der Praxis253
4.3.1 Unternehmenswerte und Wissensorientierung253
4.3.2 Führung und Kommunikation256
4.3.3 Das Projekt als unternehmensweite Wissensbasis257
4.3.4 Weitere Gestaltungselemente290
4.3.5 Messbarkeit und Bewertung sowie kurzer Ausblick298
5 Handlungsrahmen und Gestaltungsoptionen von internationalem Wissensmanagement303
5.1 Strategie und Kontextorientierung304
5.1.1 Balance innerhalb einer mehrdimensionalen Komplexität306
5.1.2 Aktives Kulturmanagement310
5.1.3 Erweitertes Führungsverständnis und ausgeprägte Wissenskommunikation313
5.2 Wissensbasierte internationale Projektarbeit als 360 ° - Konstrukt318
5.2.1 Aktualisierung und Erweiterung des Projektprozesses320
5.2.2 Wissensbasierte Internationale Projektbesetzung327
5.2.3 Ausdehnung in und Verzahnung mit andere( n) Prozesse( n)330
5.2.4 Virtuelle Hochleistungsteams: projektinterne und -externe Vernetzung334
5.3 Virtuelle Hochleistungsorganisation: unternehmensinterne und - externe Vernetzung337
5.3.1 Tertiärorganisation als wissensbasierte und - orientierte Ergänzung339
5.3.2 Customer und Supplier Relationship Management als wissensbasierte und serviceorientierte Kooperationskonzepte342
5.4 Informations- und Kommunikationstechnologie als Enabler347
5.5 „ The International House of Knowledge Management": Die virtuelle Best Practice- Organisation354
5.5.1 Einleitende Worte354
5.5.2 Einordnung und Darstellung356
5.5.3 Abschließende Bemerkungen zur Verwendung359
5.5.4 Anmerkungen zu Anreiz und Bewertung im internationalen Wissensmanagement360
6 Fazit und Ausblick377
6.1 Schlussbetrachtung377
6.2 Weiterer Forschungsbedarf382
Literaturverzeichnis385
Anhang411
Anhang 1: Interviewleitfaden zu „ Werte, Vision und Strategie"413
Anhang 2: Gesprächspartner und zeitliche Abfolge der Experteninterviews419
Anhang 3: Anschreiben zur Studie über wissensbasierte Cross- Region Projektmethodik421
Anhang 4: Fragebogen zur wissensbasierten Cross- Region Projektmethodik423
Anhang 5: Ausprägung der Grundgesamtheit der Teilnehmer440
Anhang 6: Telefonate und Workshops zur Interpretation und Konkretisierung der empirischen Ergebnisse/ Vorbereitung zur Implementierung441
Anhang 7: Role Description „ (De-)Briefing Moderator"442
Anhang 8: Checkliste zur Auswahl von Best Practices443
Anhang 9: Wissensbasiertes und -orientiertes Job- Profil eines Consultants444
Anhang 10: Interviewthemen und - fragen zur Ermittlung des internen Customer Excellence Status446
Anhang 11: Weitere Quellen im Rahmen der Fallstudie Softlab ( chronologisch)449
Anhang 12: Beispiele für „Cultural Guidelines''453
Anhang 13: Beispiel einer "lebendigen" Projektinformation zur Verwendung im Pre- Briefing, während des Projektes und als Projektreferenz nach Abschluss454
Anhang 14: Kriterienliste für De-Briefing Entscheidungen457
Anhang 15: Checkliste zur Auswahl von Themen in De-Briefing Workshops458
Anhang 16: Beispiele zur Gestaltung von in De-Briefing Workshops verwendeten Flipcharts und Metaplanwänden459
Anhang 17: Drehbuch für einen De-Briefing Workshop462
Anhang 18: Leitfaden für Expertennetzwerke am Beispiel der DRÄGERWERK AG465

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