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E-Book

Internetnutzung von Jugendlichen für einen Auslandsjugendaustausch

AutorSusanne Ritter
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl147 Seiten
ISBN9783531924199
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR


M.A. Susanne Ritter absolvierte auf dem dritten Bildungsweg ihr Studium der Pädagogik mit den Schwerpunkten Sozialpolitik und Geschlechterforschung. Sie ist pädagogische Mitarbeiterin in einem Heim für Kinder mit seelischen und/oder körperlichen Behinderungen.

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Leseprobe
4. Wissenschaftsteoretische Auseinandersetzung zur methodischen Vorgehensweise (S. 61-62)

Ich habe mich bei der Methodenauswahl für die der Arbeit zu Grunde liegenden Untersuchung dafür entschieden, mit einer Verbindung vom Forschungsparadigma Intersectionality zur Grounded Theory zu arbeiten. In der Literatur und in der angewandten sozialwissenschaftlichen Forschung gibt es bisher keine theoretischen Einlassungen über die Verbindung der beiden Paradigmen, die eine methodische Vorgehensweise dieser Art rechtfertigen könnten.

Beim Erstellen dieser Verbindung möchte ich die sich aus meiner Sicht ergebenden Vorteile für Untersuchungen qualitativer Forschung herausarbeiten und zugleich die Verortung der Perspektive in dieser Arbeit auf die „Untersuchungsgegenstände“ ermöglichen. Um einen Einblick in das wissenschaftliche Umfeld und die erkenntnistheoretischen Ansprüche zu geben, den die Begriffe Intersectionality und Grounded Theory rahmen, stehen am Anfang dieses Kapitels theoretische Erläuterungen zur jeweiligen Thematik.

Als erster Anknüpfungspunkt steht die Betrachtungsweise der Konstruiertheit sozialer Phänomene, die sich in beiden Forschungsstrategien als eine Art Ausgangsposition von Erkenntnisprozessen zeigt. In der Auseinandersetzung mit dem Begriff „Klasse“, der im intersektionellen Paradigma als Teil der Triade der Achsen der Ungleichheit eine Kategorie bildet, lässt sich nach meiner Auffassung eine Verbindungslinie zur Grounded Theory ziehen, die sich während des Kategorisierens an der Entstehung von Orientierungsmustern konstituiert.

Besonders deutlich wird das in der Anwendung des Habitus, die beide Forschungsstrategien verfolgen. Auf dieser theoretischen Grundlage von Identifikations- bzw. Verständnisprozessen gehe ich mit einer Einführung in die Schritte der Kodierens auf die Methoden der Grounded Theory ein. Hier ergeben sich aus meiner Perspektive einige Vorteile in der Sensibilisierung der Forscher mit dem Forschungsparadigma Intersectionality, die ich anhand der Kodierschritte bis zum Erstellen der Theorie aufzeigen werde. Daran anschließend nehme ich einen Perspektivenwechsel vor. Die bisherige Betrachtung, die sich aus den Methoden der Grounded Theory ergab, soll nun aus Perspektive des intersektionellen Paradigmas in der Auseinandersetzung mit den zwei weiteren Achsen der Ungleichheit „Geschlecht“ und „Ethnizität“ erfolgen. Aus diesem Blickwinkel finden die bereits aufgezeigten Vorteile Bestätigung und lassen sich darüber hinaus ergänzen.

4.1.1 Zur Bedeutung von Intersectionality und wie der Begriff entstand

Kimberlé Crenshaw prägte 1987 den Begriff Intersectionality. Mit der Einführung des Begriffs geht es zum einen um das Bestreben, die „Achsen der Differenz“ gender/sexuality, race/ethnicity, class u.a. zusammenzudenken und außerdem um eine kritische Hinterfragung bezüglich der Deutung und der Entwicklung der einzelnen „Achsen“. Crenshaw spricht von „Kreuzung“ als Überlagerung unterschiedlicher Formen von Diskriminierung.

In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung wird Intersectionality als neues Paradigma der Frauen- und Geschlechterforschung gesehen. Die Kategorien Race, Class und Gender gewannen in den USA zum Ende der 70er Jahre an Bedeutung. Innerhalb der theoretischen Debatte um den Konstruktivismus, die Gesellschaftstheorie und somit die Faktoren, die zur Entstehung der „Achsen der Ungleichheit“ führen, gibt es jedoch Differenzen in der Disziplin der Geschlechterforschung, die nach meiner Auffassung aber als Bereicherung einer kritischen und pluralistischen Forschung gesehen werden können.

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