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E-Book

inventur Deutschland

VerlagmünchenPolis
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl64 Seiten
ISBN9783899750645
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR

Vorwort

inventur lautet der Titel einer Streitgesprächsreihe von münchenPolis. Warum Inventur? Weil die öffentliche Bestandsaufnahme aktueller Themen aus Politik und Gesellschaft längst nicht ausreicht. Weil junge und generationsübergreifende Gedanken im Diskurs häufig zu kurz kommen. Weil Innovationen aus dem Jetzt heraus entstehen. Deshalb hat münchenPolis regelmäßig in einem offenen Salon, zu dem jeder willkommen war, Streitgespräche mit Experten, Berufspolitikern und engagierten Bürgern aus Politik, Wirtschaft und Kultur organisiert.

Unter dem Namen inventur Deutschland versammelt dieses Buch im Magazin-Format die wichtigsten Erkenntnisse der Streitgespräche. Ihrer zeitlichen Abfolge – November 2003 bis März 2005 – entspricht die Reihenfolge der Artikel. Das Buch will Ergebnisbericht, Arbeitspapier, Ideenpool sein. Die AutorInnen knüpfen an die damaligen Diskussionen an, skizzieren in ihren Beiträgen die jeweilige Problemlage und geben persönliche Empfehlungen für politische und gesellschaftliche Veränderungen. Auf Papier wird fortgesetzt, was an wechselnden Münchner Orten seinen Anfang genommen hat: Den offenen Diskurs vertieft münchen- Polis nun schriftlich.

Durch die Streitgespräche ist ein Netzwerk aus politisch interessierten Leuten entstanden, das sich kontinuierlich verändert – in Anlehnung an den idealen Stadtstaat, die lebendige Polis. Schon immer haben sich Menschen zusammengeschlossen, um gemeinsam die Fragen der sozialen Zukunft zu durchdenken. münchenPolis ist dafür eine neue Plattform. Parteiunabhängig, weil unter den Organisatoren keine Mitglieder irgendeiner Partei sind. Neutral, weil die Aktivitäten auf Engagement und projektweiser – möglichst transparenter – Unterstützung beruhen: Erst durch die finanzielle Hilfe eines Pharma-Unternehmens konnten die Druckkosten des vorliegenden Buches gedeckt werden.

Die Autoren und Gestalter

Max Zeidler, geboren 1975. Geschäftsführer der PR-Agentur intervox/voxpress, München, studierte Philosophie, Politik, Wirtschaft in Oxford und München. Carola Bader, geboren 1979. Freie Gestalterin, studierte Mediendesign in München. Philipp Rühle, geboren 1976. Politikwissenschaftler, Mitarbeiter im Bayerischen Landtag, studierte in München und und am Europa-Institut der Uni Basel. Ralf Bumann, geboren 1965. Freier Unternehmens- und Kommunalberater im Bereich Nachhaltige Entwicklung und Vernetztes Denken, studierte Geographie in München. Caroline von Lowtzow, geboren 1977. Online-Redakteurin bei jetzt.de, dem Jugendportal der Süddeutschen Zeitung, studierte Diplom-Journalistik an der Deutschen Journalistenschule und der LMU München. Marie Schnell, geboren 1976. Produkt-Managerin bei Hero in Spanien, studierte Kommunikationswissenschaften und Geschichte in Salzburg und Göteborg. Philipp Stürzenberger, geboren 1978. Moderator beim Radiosender M 94,5, studiert politische Wissenschaft, Ethnologie und Wirtschaftsgeographie in München. Sven Siedenberg, geboren 1965. Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, Buchautor, studierte Geschichts-, Theater- und Literaturwissenschaften in München. Sonja B. Peters, geboren 1976. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU München, studierte Kommunikationswissenschaft, Anglistik und Psychologie in München. Alexander Thamm, geboren 1974. Projektmanager bei der Bertelsmann Stiftung, arbeitet zu den Themen Migration und Integration, Auswärtige Kulturpolitik und Internationale . Beziehungen, studierte Politikwissenschaft, Recht und Geschichte in Bath, Bonn, Grenoble und München. Sabine Busse, geboren 1976. Wirtschaftspolitische Referentin, studierte Politik, Philosophie und Englische Literaturwissenschaften in München und Washington D.C. Hinter der Kamera: James Searle, Fotograf und Grafiker.

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Leseprobe

PARTEI 2011 Wie Politik wieder funktionieren könnte (S. 5-6)
Text: Max Zeidler

Deutschland im November 2003, Ort: München – eine Pleite gegangene leere Buchhandlung in einem kleinen Flachbau, der übergangsweise in einen kulturellen Begegnungsort verwandelt worden ist. Anwesend zum ersten Streitgespräch von münchenPolis sind 40 interessierte junge Menschen, ein bunter Haufen. Sie alle sitzen auf Pappkartons, die geladenen Gäste auch: Dr. Axel Berg, SPD-Mann aus dem Bundestag („Der einzige Direkt-Kandidat der SPD in Bayern"), Andreas Scheuer, ein junger CSU-Abgeordneter von ebendort, Frank Günther vom parteikritischen Bürgerkonvent. Zwei münchenPolis-Macher moderieren – und stellen gleich zu Beginn die drei Thesen auf, um die sich bei dieser Veranstaltung gestritten werden soll: „PARTEI 2003 – funktioniert Politik noch?"

Dazu Axel Berg: „Politik ist ein schmutziges Geschäft. Da geht es, glauben Sie mir, dreckiger zu als anderswo."

Andreas Scheuer sagt: „Wir haben ein massives Vertrauensproblem." Dass es so wenig Seiten- und Quereinsteiger gebe, liege nicht daran, dass die Parteien das nicht wollten, sondern daran, dass die meisten dankend ablehnten, wenn man ihnen zum Beispiel ein Amt als Stadtrat anbiete.

Frank Günther fragt, warum es in Deutschland 17 000 Berufspolitker geben müsse. Diese Politiker würden zudem die Posten in allen öffentlichen Gremien besetzen – bei den Landesbanken, in den Rundfunkräten, an Gerichtshöfen. „Parteien haben einen Allzuständigkeitsanspruch", der zu einer unerträglichen Verfilzung führe.

Lösungsvorschläge von den Experten zum Sachthema? Antworten auf die Thesen, wie man direktere Formen der Demokratie einführen kann? Keine. In aktive Parteimitglieder haben wir an diesem Abend noch mehr Vertrauen verloren. Wer sich als Demokrat fühlt, und in diesen Strukturen auch nur einen Tag seines Lebens verschwendet, ohne gegen das innerparteiliche Defizit zu kämpfen, scheint ein Opportunist oder naiv zu sein oder will Berufspolitiker werden. Über Deutschland liegt der Verbände- und Parteienklüngel wie Mehltau. Deswegen interessiert sich auch kein Mensch ernsthaft für die formal-demokratischen Prozesse unserer Demokratie2. Hat der vergessene 68er-Philosoph Herbert Marcuse recht? „The real fight is not the political fight, but to put an end to politics. From politics to metapolitics. From politics to poetry."

Was münchenPolis sich wünscht: Politik als ein Auf-der-Suche-sein nach innovativen Ideen. Mit der Lust, das Gemeinwohl zu gestalten – ideologiefrei und sachorientiert.

Parteien: Lieblose Strukturen vermenschlichen

Nur drei Prozent aller Deutschen sind Mitglied einer Partei3 – Tendenz fallend. Aber alle sollen zur Wahl gehen. Was passiert eigentlich, wenn man in eine Partei eintritt?

Inhaltsverzeichnis
Vorwort2
Inhalt3
Dank4
Partei 2011 - Wie Politik wieder funktionieren könnte5
Es herrscht Parteienverdrossenheit und keine Politikverdrossenheit.6
Forderungen zur Verbesserung politischer Entscheidungs-Prozesse durch Bürgerbeteiligung:11
Engagement 2011 - Wider die Zuschauerdemokratie15
Eu-Ost 2011 Europas neue Grenzen26
Rente 2011 - Warum sollen wir zweimal zahlen?31
Zehn Vorschläge für eine gerechte Rente:34
Familie 2011 - Fangt ihr doch schon mal an!38
Solidarität 2011 - Was ist das eigentlich?47
Magration 2011 - Mehr davon!55
Autoren und Gestalter61
Nachwort63
Impressum64

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