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Irgendwas mit Mode

Die wichtigsten Ausbildungen und Berufe

AutorSusanne Pavlovic
VerlagA7-24 Aumann
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl130 Seiten
ISBN9783942230278
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Wie verschiedene Untersuchungen zeigen, wissen viele Schüler, insbes. auch aus den Gymnasien, bis kurz vor oder nach dem Abschluss nicht, welchen Beruf oder welches Studium sie ergreifen sollen. Es gibt bei den Berufswählern oftmals nur vage Vorstellungen. 'Ich möchte irgendetwas mit Mode machen' ist eine häufig gehörte Aussage. Hier setzen unsere Informationen an. Die Reihe 'Irgendwas mit ...' liefert eine fundierte und übersichtliche Hilfe sowie vielfältige Informationen für alle, die vor einer Berufswahlentscheidung stehen oder sich über einen bestimmten Berufsbereich oder ein Interessengebiet näher informieren wollen. Dabei ergeben sich oftmals überraschende Erkenntnisse und Einblicke. Die Beschreibung aktueller Spezialberufe und Key-Jobs liefert zusätzlich ein facettenreiches Bild des Berufsfeldes Mode. Die Nennung der wichtigsten Studiengänge und Weiterbildungsbereiche runden schließlich das breite Informationsangebot ab.

Susanne Pavlovic, Jahrgang 1972, ist Lehrerin und Autorin. Seit über zehn Jahren berät sie Jugendliche in der schwierigen Phase der Berufsfindung. Für ein jugendliches Publikum schreibt sie, seit sie selbst nicht mehr zu ihrer eigenen Zielgruppe gehört.

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Leseprobe

2.2   Herstellung Textil


Diplomingenieur/in Textil, Textiltechnik (Bachelor)


Für diese Tätigkeiten existieren verschiedene Bezeichnungen: Textilingenieure, Textiltechnologen, Diplomingenieure / Absolventen eines Bachelorstudienganges mit Fachrichtung Textil und Bekleidungstechnik usw.. Ihre Tätigkeit ist allerdings nicht zu verwechseln mit der des Diplom-Textildesigners: während dieser sich mit der Optik von Textilien befasst, geht es hier vor allem um die Fertigung. Kreativ ist der Beruf trotzdem, denn oft stehen Textilingenieure vor der Aufgabe, Textilien mit neuartigen Eigenschaften zu entwickeln. Dabei ist die Bekleidungsindustrie nur ein möglicher Abnehmer: Textilingenieure entwickeln Sicherheitsgurte für die Autoindustrie, machen Zeltplanen wasserundurchlässig, arbeiten bei der Fertigung von Feuerwehrschläuchen und stellen sogar spezielle Hochleistungsfasern für die Luftfahrt her.

WAS? Textilingenieur/innen sind mit dem gesamten Fertigungsprozess eines Materials befasst. Sie überwachen den Fertigungsprozess, kontrollieren die Qualität des hergestellten Produktes, achten auf die Einhaltung von Richtlinien zur Arbeitssicherheit und organisieren die Abläufe in der Fertigung. Da auf ihrem Gebiet viel mit Chemikalien gearbeitet wird, ist Umweltschutz ein wichtiges Thema. Hier achten die Textilingenieure auf die Einhaltung von Richtlinien: der Betrieb soll ja nicht zur „Dreckschleuder“ werden.

Obwohl sie in der Regel nicht selbst an Maschinen stehen, müssen sie über deren Funktionsweise gut Bescheid wissen – alleine schon, um beurteilen zu können, welche ihrer Ideen umsetzbar ist, und welche noch Science Fiction. Je nach Aufgabengebiet können Textilingenieur/innen auch für die Montage und Inbetriebnahme spezieller Maschinen verantwortlich sein. Damit ist auch klar, dass sie den Fehler suchen müssen, wenn einmal das falsche Lämpchen blinkt und das Band stillsteht. Große Textilhersteller haben oft Tochterfirmen oder Produktionsstätten im Ausland, die dann zentral von einem Textilingenieur betreut werden. So kann es gelegentlich oder regelmäßig zu Dienstreisen ins Ausland kommen (natürlich mit einem Koffer aus speziellem, reißfestem und wasserdichtem Textil).

Planungsorientierte Textilingenieur/innen befassen sich besonders mit der Neuentwicklung von Produkten. Um sicher zu sein, nicht etwas erfunden zu haben, das längst erfunden ist, informieren sie sich über das Angebot der Konkurrenz. Auch die Kundennachfrage ist vorher zu ermitteln: Dass es manchmal einen guten Grund hat, wenn bestimmte Produkte nicht auf dem Markt zu finden sind, weiß jeder, der schon mal versucht hat, Sicherheitsgurte mit Himbeergeschmack zu entwickeln.

WO? Je nach Einsatzgebiet arbeiten Textilingenieur/innen am Computer, in Fertigungshallen, haben Meetings und sitzen auch schon mal im Flugzeug. Webereien, Zulieferer für Kfz, Möbel- und Bekleidungshersteller sind die Hauptarbeitsgeber. Manche Textilingenieure wandern auch in benachbarte Wissenschaftsgebiete wie die Medizintechnik aus oder arbeiten an Forschungsinstituten.

WER? Das Interesse an Mode tritt hier hinter das Interesse an chemischen und technischen Prozessen zurück. Für Menschen, die sich hauptsächlich mit „schönen Dingen“ oder Kleidern umgeben wollen, ist das Textilingenieurswesen nicht das richtige Berufsfeld. Wer aber ein vielfältiges Arbeitsgebiet schätzt, in dem sich technische und planerische Aufgaben abwechseln, der ist hier richtig. Daten, Zahlen und Computerprogramme sollten nicht schrecken, und auch die Vorstellung, eine Führungsposition einzunehmen, sollte eher wohlige als panische Schauer auslösen.

WIE? Verschiedene Hochschulen bieten ein Studium zum Textilingenieur an. Zugangsvoraussetzung ist die Allgemeine Hochschulreife (Abitur). Im Studium werden hauptsächlich technische Inhalte vermittelt, dazu technisches Zeichnen, Mathematik, Chemie, Marketing und Management. Auch an einer Fachhochschule können Sie sich zum Textilingenieur ausbilden lassen; hier müssen Sie das Fachabitur vorweisen können.

Maschinen- und Anlagenführer/in Textiltechnik (MAT)


Den Ausbildungsberuf der Maschinen- und Anlagenführerin gibt es erst seit 2004. Er löst seitdem die inhaltlich etwas anders gelagerte Ausbildung zur Textilmaschinenführerin ab – ähnlich wie der Kfz-Mechatroniker den Kfz-Mechaniker abgelöst hat.

Wir haben es hier mit einem sehr technischen Beruf zu tun. Bei der Herstellung von Textilien sind die MAT unverzichtbar – allerdings ist technisches Verständnis bei diesem klassischen Blaumannberuf wichtiger als modisches Gespür.

WAS? MAT sind für den Maschinenpark einer Produktionsstraße verantwortlich. Sie richten Maschinen ein, rüsten sie um, warten sie und bedienen sie natürlich auch. Tritt ein Fehler auf, muss der/die MAT zur Stelle sein und ihn möglichst schnell beheben - denn jede Unterbrechung des Fertigungsprozesses kostet das Unternehmen viel Geld. Besonders in der Textilindustrie geschieht sehr viel computergesteuert – der/die MAT bedient also auch den Computer und „füttert“ ihn mit den entsprechenden Daten.

Auch anpacken ist zwischendurch nötig: Maschinen müssen repariert und umgerüstet werden. Zu diesem Zweck sind schon mal größere Bauteile mit Muskelkraft zu wuchten.

WO? MAT sind hauptsächlich in Fertigungshallen unterwegs. Sie arbeiten mit Maschinen und Computern, haben aber auch Kollegen, mit denen sie ein Team bilden. Körperlich ist der Beruf nichts für Zartbesaitete: Oft herrscht in den großen Hallen ein erheblicher Lärmpegel, und gut zu Fuß sollte man ebenfalls sein, um die Strecken innerhalb der Fertigungsstraße zurückzulegen. Besonders in der Textilveredelung kommen oft noch Dämpfe hinzu, gegen die man sich mit Atemmasken schützen muss.

Viele Unternehmen lassen ihre Bänder rund um die Uhr laufen – oft wäre es zu kostspielig, die Anlage über Nacht auszuschalten und morgens neu in Betrieb zu nehmen. Schichtarbeit ist also für viele MAT ein Teil ihrer Lebensgewohnheit.

WER? Als MAT sollten Sie körperlich und mental leistungsfähig sein. Dabei kommt es weniger auf intellektuelle Genialität an – der Beruf ist mit einem Qualifizierenden Hauptschulabschluss durchaus zu bewältigen – sondern eher auf die Fähigkeit und Bereitschaft, sich über einen längeren Zeitraum ununterbrochen zu konzentrieren. Als idealer Bewerber verfügen Sie außerdem noch über handwerkliches Geschick und technisches Interesse.

WIE? Maschinenführer/innen beginnen ihre Ausbildung branchenübergreifend, lernen also über die maschinelle Fertigung von Briefumschlägen genauso viel wie über die von Brötchen. Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt dann die Spezialisierung auf eine Branche. Die Ausbildung geschieht im dualen System: abwechselnd in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule. Auch eine schulische Ausbildung wird angeboten, ist aber wenig verbreitet. Nach zwei Jahren endet die Ausbildung mit der Abschlussprüfung.

Produktionsmechaniker/in Textil


In diesem Beruf müssen Sie Maschinen mögen, denn Sie arbeiten sozusagen Hand in Hand mit ihnen. Doch Produktionsmechaniker/innen, die in allen Sparten der Textilherstellung beschäftigt werden, sind weit mehr als nur ein Rädchen im Getriebe.

WAS? Die Aufgabe der Produktionsmechanikerin beginnt, noch ehe ein Stückchen Stoff in Sicht ist. Sie nimmt einen Kundenwunsch entgegen und prüft, ob alle erforderlichen Materialien auf Lager sind. Fallen Vorarbeiten an, gibt sie entsprechende Aufträge weiter, beispielsweise an die Designabteilung, denn nicht jede Mustervorlage ist vorgefertigt und abrufbar.

Sind alle nötigen Vorbereitungen abgeschlossen, richten Produktionsmechaniker/innen die Maschinen für den Auftrag ein. Dazu müssen sie sich natürlich mit der Funktionsweise auskennen, was auch dazu führt, dass man immer sie ruft, wenn irgendwo ein Band stillsteht und keiner den Grund kennt. Läuft die Stoffproduktion reibungslos, prüfen Produktionsmechaniker/innen das Endergebnis hinsichtlich der Qualität und der geforderten Eigenschaften: Vom ultraleichten Stoff für Gleitdrachen bis hin zur LKW-Plane geht alles durch ihre Hände.

WO? Produktionsmechaniker/innen sind hauptsächlich in Werkhallen unterwegs und bedienen industrielle Webstühle, Strickmaschinen oder Spinnautomaten. Wie in vielen Fertigungsberufen müssen sie auch hier...

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Inhaltsverzeichnis
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IMM_Cover_hinten130

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