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Islamische Identität und anti-westlicher Diskurs im Iran des 20. Jahrhunderts

AutorThorsten Reuter
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl134 Seiten
ISBN9783638906449
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,8, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Relgigionswissenschaft), 68 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte Irans im zwanzigsten Jahrhundert war geprägt von Abgrenzungs- und Eigenständigkeitsbestrebungen. Der hegemoniale Einfluss des Westens schuf das Paradigma einer allmählichen Verwestlichung weiter Teile der iranischen Gesellschaft. Erst das Wissen um das tatsächliche Ausmaß der wirtschaftlichen und kulturellen Penetration des Westens lässt die Eindeutigkeit und - wie man anhand der derzeitigen Debatte feststellen kann - vor allem die Nachhaltigkeit der iranischen Positionen verständlich werden. Eine kulturwissenschaftlich geprägte Religionswissenschaft ist in der Lage, die spezifisch als 'religiös' verhandelten Identitätskomponenten des iranischen Diskurses in den Blick zu nehmen und in ihrer Entwicklung zu beleuchten. Die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse, die vor allem in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts unter der Führung Mohammad Reza Schahs in ihrer Wirkungsmacht alle Teile der iranischen Gesellschaft erreichten, führten zu einer Gegenreaktion, die den Absichten des Schah-Regimes diametral entgegenlief und in Gestalt des Islam ein ebenso starkes wie identitätsstiftendes Gegenparadigma hervorbrachte. Dem Islam, genauer gesagt, der schiitischen Ausprägung des Islam, wurde die Rolle eines Bewahrers und Beschützers einer eigenen schiitisch-iranischen Identität zugeschrieben. Wie zu sehen sein wird, veränderten sich dabei nicht nur grundsätzliche Lehrinhalte schiitisch-theologischer Apologie, sondern auch gewisse gesellschaftliche Funktionalitäten von 'Religion'. Der schiitische Islam, die Schia, erfuhr auf verschiedenen Ebenen von klassisch-konservativen Mustern abweichende, jedoch keinesfalls einheitliche Neuinterpretationen. Grundsätzlich jedoch sah man in ihm ein Instrument, die bestehenden und als ungerecht erachteten Gesellschaftsverhältnisse herauszufordern. Der Islam wurde somit Teil eines Diskursfeldes, auf dem ein inneriranischer Konflikt um Macht und Werte ausgetragen und um die ideale Art und Weise gesellschaftlichen Zusammenlebens gerungen wurde. Die vorliegende Arbeit versucht, die gegenwärtige Debatte um den Iran aus kulturwissenschaftlicher Perspektive zu differenzieren, indem sie vor allem die im religiösen Identitätsdiskurs beheimateten Hintergründe und Eigenlogiken für die iranischen Positionen in diesem Konflikt sichtbar werden lässt.

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