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Ist denn Gott zu fassen?

Lyrik als Sprachform für eine schülerorientierte Theologie

AutorJörn Freier
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl113 Seiten
ISBN9783836641319
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,00 EUR
?Chancen eines Einsatzes von Lyrik im Religionsunterricht zu beleuchten? ? dies ist das ausgeschriebene Ziel der Arbeit. Leserinnen und Leser, die aufgrund dieser ersten Auskunft deshalb nun ein methodisches Rüstzeug oder mundgerecht für den Unterricht präparierte Gedichte erwarten, werden jedoch enttäuscht werden. Es ist vielmehr die Konfrontation mit einer weit ausholenden Besinnung auf die Möglichkeit und Unmöglichkeit, Gott zu Sprache bringen zu können, die das Herz dieser Arbeit bildet. Wer sich auf den nicht immer leichten Weg dieser Besinnung zu begeben wagt, hat die Möglichkeit tief einzutauchen in die Frage nach der sprachlichen Fassbarkeit Gottes und in einen erfrischend anders gestalteten Exkurs der Theo-Logie!
Voraussetzung hierfür ist die Auseinandersetzung mit dem ?Baugesetz? der Arbeit. Ist dieses jedoch erst einmal erkannt, erschließt sich das Buch als eben das, was der Titel ankündigt: eine Untersuchung zur Sprachform der Gottesrede, deren besondere Form (so gut wie möglich) dem entspricht, was sie inhaltlich ausführt:
Die Arbeit visiert eine Rede von Gott an, die sowohl Gott als auch den Schülerinnen und Schülern entspricht, nämlich Gott als den ?Unfassbaren? und den Schülerinnen und Schülern als solche, die im Banne einer instrumentellen Sprache (die immer auch Religion und Schule durchdringt, wenn nicht sogar beherrscht) auch sich selbst ?zu fassen? nicht in der Lage sind.
Diese Rede ist aber nur dann möglich, wenn und insofern Gott ein Wort gesprochen hat, das sich selbst die menschlichen Möglichkeiten der Aufnahme und Aneignung schafft (transzendental) und indem Gott so zur Sprache gebracht wird, dass nicht nur ?über? ihn gesprochen wird, sondern die Weise, von ihm zu sprechen, auch Sprache gibt, so dass Menschen in die Lage versetzt werden, von sich (aus) zu sprechen (kategorial) ? kurz: indem Gott poetisch zur Sprache gebracht wird.
Dies bildet die Arbeit durch ihren elegant vollzogenen Dreischritt (Wie sprechen vom Unfassbaren? - Über Inhalt und Form einer theologischen Gottesrede ? Lyrik als Sprachform für eine schülerorientierte Theologie) als auch durch die Rahmung der diskursiven Erörterung durch Jes 55, 10-11 und Christian Morgensterns Gedicht ?Erster Schnee? und den Ausgang des Gedankenganges von Rilkes Sprachkritik in seinem frühen Gedicht ?Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort? und durch die Einfaltung des Gedankenganges in Kurt Martis Gedicht ?theolalie/reden von Gott? ab.
Auf diese Weise kontrastieren auf der einen Seite ein konstatierend-erfassendes Sprechen und auf der anderen ein dialogisches-sich bindendes Sprechen. Diese Gegenüberstellung wird gestützt von der Verknüpfung der Not, von Gott nicht sprechen zu können und doch von ihm sprechen zu sollen mit dem Umstand, dass in der Gottesrede Unsagbares ins notvolle Verstummen von Menschen einbricht.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis4
1. Einleitung6
2. Wie sprechen vom Unfassbaren?10
2.1 Gottesrede als theologische Grundverantwortung12
2.2 Sprache: Mehr als nur ein Gottesgeschenk15
2.2.1 Sprachbezweiflung I: Die Begrenztheit des menschlichen Wortes17
2.2.2 Sprachbezweiflung II: Die Problematik des Menschenwortes21
2.3 Sprache und Lebenswelt5224
2.3.1 Religion und moderne Gesellschaft24
2.3.2 Sprache und moderne Gesellschaft29
2.4 Erneut die Frage: Wie sprechen vom Unfassbaren?31
3. Über Inhalt und Form einer theologischen Gottesrede34
3.1 Menschenwort und Gotteswort im Lichte der Selbstoffenbarung Gottes35
3.2 Theologische Gottesrede und Lebenswirklichkeit37
3.3 Von der Form einer theologischen Gottesrede44
3.3.1 Die Kraft der metaphorischen Sprache44
3.3.2 Theologische Gottesrede als Theopoetik47
3.3.3 Lyrik als paradigmatischer Ort poetischer Sprache14951
3.4 Lyrik im Spannungsfeld von Theologie und Literatur56
3.4.1. Ein geschichtlicher Einblick56
3.4.2 „Theologie und Literatur“ als eigenständiger Forschungsbereich59
3.4.3 Vier Gewinndimensionen des Dialogs von „Theologie und Literatur“68
3.5 Lyrik als Sprachform theologischer Gottesrede71
4. Lyrik als Sprachform für eine schülerorientierte Theologie76
4.1 Gedichte im Religionsunterricht77
4.2 Kurt Marti: Person - Theologie - Poesie79
4.2.1 Kurt Marti: „Lyrik eines Christen“24479
4.2.2 „theolalie / reden von gott“83
4.2.3 Von der Offenheit zum Dialog und zurück87
4.3 Von der Wahrnehmung zum Ausdruck: Lyrik als Sprachform für einen schülerorientierten Religionsunterricht89
4.3.1 Sprachsensibilisierung90
4.3.2 Lernziel: Verlangsamung91
4.3.3 Ästhetisches Lernen93
4.3.4 Korrelieren lernen: Von der Wahrnehmung zum Ausdruck95
4.4 Methodisch-didaktische Überlegungen97
5. Lyrik: Fluch(t) oder Segen?100
6. Literaturverzeichnis104

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